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Veröffentlicht am 03.10.2021

Liebe ist nicht immer einfach

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Jeder kennt wahrscheinlich die Geschichte um den "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupèry, aber die wenigsten Menschen kennen seine Ehefrau Consuelo und ihre Geschichte. In diesem sehr lebendig und ...

Jeder kennt wahrscheinlich die Geschichte um den "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupèry, aber die wenigsten Menschen kennen seine Ehefrau Consuelo und ihre Geschichte. In diesem sehr lebendig und interessant geschriebenen Buch, erleben wir die Lebensgeschichte von Consuelo und Antoine. Es war die große Liebe, aber es war kein einfacher Weg. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Auch mich begleitet "Der kleine Prinz" schon mein ganzes Leben, aber ich habe nie wirklich über das wahre Leben des Autors oder seiner Frau nachgedacht. Ein paar Eckpunkte von Antoine waren mir natürlich bekannt, aber in diesem Buch erlebe ich sein Leben aus der Sicht seiner Ehefrau Consuelo. Sie war eine sehr starke und bemerkenswerte Frau, die sich auch durch die vielen Unwägheiten nicht hat unterkriegen lassen. Sie verlässt ihre Heimat El Salvador um in Paris ein Leben als Künstlerin zu führen. Dort begegnet ihr Antoine und der verändert in meinen Augen ihr Leben total.

Es wird sehr gut rübergebracht, mit welcher Wucht Antoine in ihr Leben knallt und ihr Herz erobert. Aber auch da merkt man schon, dass er nicht so einfach ist. Und das wird sich ihr ganzes gemeinsames Leben zeigen. Consuelo versucht auch an der Seite dieses dominaten Mannes ihre Kunst weiter auszuüben. Aber das ist nicht ganz so einfach. Mir hat jedenfalls imponiert, dass sie sich zwar oft untergeordnet hat, aber nie ganz ihre Leidenschaft fürs Malen und Studieren aufgegeben hat. Die Schilderungen der Protagonisten sind sehr authentisch und man kann sich ihre Lebenssituationen gut vorstellen. Man trifft auch viele andere Persönlichkeiten dieser Zeit, denn Paris war nunmal das Zentrum der Künste und da begegneten sich natürlich die verschiedenen Künstler immer wieder. Es hat mir Spaß gemacht, die geschilderten Begegnungen vor meinen Augen zum Leben zu erwecken. Man bekommt einen guten Eindruck dieser Zeit. Consuelo war mir von Anfang an Sympathisch. Sie gibt nie auf und steht immer wieder auf. Sie folgt allerdings dann immer den Rufen von Antoine, wenn er mal wieder in Not ist. Ihr gemeinsames Leben ist ein auf und ab - wir erfahren viele Dinge, die mir und wahrscheinlich den meisten Lesern, nicht bekannt waren. Und auch meine Sicht auf Antoine hat sich etwas geändert und nicht unbedingt zum Besseren. Er war Consuelo gegenüber nicht immer sehr fair und nett. Er hat oft nur an sich gedacht und Consuelo musste seine getroffenen Entscheidungen "ausbaden". Aber trotzdem kommt in diesem Buch die starke Bindung zwischen den Beiden gut zum Ausdruck. Und durch die Aufteilung der Kapitel - es werden immer Kapitel aus dem Leben der 40er Jahren eingeschoben - kann man sich immer schon denken, wie manche brenzlige Situation ausgegangen ist. Das hat so Vorteile, aber nimmt dann natürlich auch etwas an Spannung. Mir hat diese Geschichte mit den vielen Aspekten des Lebens der damaligen Zeit viele interessante Informationen gebracht und eine schöne Lesezeit. Ich bin auch immer wieder überrascht, wie viel in dieser Zeit gereist wurde. Denn das war ja nicht einfach, ungefährlich oder günstig. Aber trotzdem waren gerade die Künstler viel unterwegs. Ich habe das schon in anderen Büchern kennengelernt, aber es erstaunt mich immer noch. Und die Geschichte mit der Überfahrt alleine auf dem Schiff, fand ich überaus amüsant. Es waren ja nicht nur gute Zeiten und ich fand die Schilderungen der Flucht und dem anschließenden Leben im Exil sehr interessant. Und zeigt wieder Consuelos Stärke. Wer also gerne über interessante Frauen liest, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Es zeigt wieder einen besonderen Lebensweg einer starken Frau und erzählt auch nebenher die Entstehung des "Kleinen Prinzen", was mir sehr gut gefallen hat.

Ich kann dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

Probleme gibt es überall

Der Sucher
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Wir erleben hautnah die Auswirkungen einer Auswanderung nach Irland mit. Auch wenn sich Cal Hooper sein neues Leben in Irland eigentlich als ein sehr entspanntes Dasein vorgestellt hat, kommt es natürlich ...

Wir erleben hautnah die Auswirkungen einer Auswanderung nach Irland mit. Auch wenn sich Cal Hooper sein neues Leben in Irland eigentlich als ein sehr entspanntes Dasein vorgestellt hat, kommt es natürlich ganz anders. Denn es gibt überall auf der Welt Probleme und auch hier in einem kleinen irischen Dorf wird er damit ganz persönlich konfrontiert. Mir hat die ganze Schilderung des Ortes und seiner Bewohner gut gefallen. Cal wohnt ziemlich einsam und nur sein nächster Nachbar Mart kommt ab und zu rüber zum Quatschen. Er kommt ein wenig schrullig rüber und man kann ihn sich anhand der genauen Beschreibungen gut vorstellen. Cal weiß nicht immer was er von ihm halten soll, aber zumindest gibt er ihm ein paar Tipps über das Leben hier im Ort. Und das ist auch nötig, denn Cal lernt schnell, dass man sich schnell Feinde machen kann oder oft in ein Fettnäpfchen treten kann. Mir haben auch die übrigen Beschreibungen der Bewohner und ihrer Eigenheiten gut gefallen. Das Dorfleben und seine Eigenarten bezüglich der Bewohner kommen sehr authentisch rüber. Cal kommt aus der Großstadt und hat hier echt Beratung nötig. Und so kommt er auch schnell in eine besonders heikle Situation. Als ehemaliger Cop hat er ein besonderes Gespür für Situationen und daher kommt ihm etwas seltsam vor. Und er hat recht. Er lernt Trey kennen, der ihn heimlich beobachtet hat. Hier fand ich das Einfühlungsvermögen von Cal schon sehr gut. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut mit Kindern umgehen kann. Aber er erlangt das Vertrauen von Trey. Da mir Cal sehr sympathisch ist, habe ich seine Handlungen sehr positiv aufgenommen. Er ist ein sehr ehrlicher Mensch und versucht das Richtige zu tun. Er ist noch mit seiner Vergangenheit beschäftigt - eine schmerzhafte Trennung von der Ehefrau. Und nun auch durch seine Auswanderung, die weite Entfernung von seiner erwachsenen Tochter. Er sucht die Ruhe und findet sie nicht. Denn er wird durch Trey zu einer brenzligen Ermittlung motiviert. Es wird sehr interessant und spannend. Man blickt nicht immer durch, aber die menschlichen Tragödien, die hinter allem stecken, werden klar und deutlich dargestellt. Es tat mir alles so leid und ich habe mitgezittert. Cal geht sehr zielsicher vor und er hilft somit einigen Menschen mit bestimmten Dingen ihren Frieden zu machen. Ich fand diese lebendige Erzählung sehr mitreißend. Der Text lässt sich auch sehr gut und flüssig lesen. Es kommt keine Langweile auf und man fiebert mit. Auch der Schluß war für mich richtig und hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen.
Es war, wie erwartet ein tolles Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

eine Frau - ein Ziel

Die Hebamme
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Mir ist erstmal das Cover aufgefallen. Dieser Kontrast zwischen den hohen Bergen und davor der Fjord und die Frau in dem Boot. Irgendwie hat man das Gefühl, dass der Mensch in dieser Natur nur geduldet ...

Mir ist erstmal das Cover aufgefallen. Dieser Kontrast zwischen den hohen Bergen und davor der Fjord und die Frau in dem Boot. Irgendwie hat man das Gefühl, dass der Mensch in dieser Natur nur geduldet ist und sich seinen Lebensraum hart verdienen muss.
Das kommt auch in der Geschichte rüber. Wir erleben den Lebensweg von Marta Kristine Andersdatter Nesje, die Ende des 18 Jahrhunderts in Norwegen geboren wurde. Es ist für die Bewohner am Romsdalsfjord, aber nicht nur dort, ein sehr hartes und karges Leben. Man muss für sein Überleben täglich hart arbeiten. Die Armut ist groß und es gibt noch große Standesunterschiede. Mich hat die Schilderung der Lebensbedingungen der Menschen damals sehr beeindruckt. Mit welcher Kraft und Anstrengung sie mit und in der Natur lebten. Marta ist eine sehr mutige und eindrucksvolle Persönlichkeit. Ich fand ihre Umgangsweise und ihre offene Art sehr gut. Sie hatte einen starken Willen und hat es ja auch geschafft ihren Traum zu verwirklichen. Sie war immer sehr offen und geradeaus. Sie lies sich nicht unterkriegen und fand immer einen Weg für sich und ihrer Familie. Sie ist Hebamme geworden und das gegen viele Widerstände. Die Beschreibungen in dem Buch sind wirklich sehr authentisch und lebensnah. Man kann sich durch die detailreichen Beschreibungen alles sehr gut vorstellen. Der Leser wird tief ins Geschehen gezogen und man kann sich den Situationen kaum entziehen. Ich habe jedenfalls mitgelitten und mich auf der anderen Seite auch über die Erfolge von Marta gefreut. Für den heutigen Leser ist diese Zeit kaum nachvollziehbar. Die körperlichen Strapazen, aber auch die seelischen Leiden der Menschen waren schon groß. Die Standesunterschiede kamen noch klar raus und teilten die Menschen in verschiedene Klassen auf. Das Leben war hart und es gab klare Regeln, die teilweise schon sehr lange bestanden. Und daher war es für eine so zielstrebige Frau wie Marta nicht einfach. Aber irgendwie hat sie es hinbekommen, manchmal auch auf eine harte Weise. Aber solche Menschen braucht es, um Veränderungen zu bringen. Der Autor hat jedenfalls die Geschichte seiner Vorfahrin sehr gut veranschaulicht. Man liest den Text sehr flüssig und ich habe es fast nicht mehr aus den Händen gelegt. Der Text lässt keinen Raum für Unklarheiten, alles wird geschildert und nichts geschönt. Es ist einfach eine andere Zeit, in die man katapultiert wird. Und gerade der Beruf der Hebamme ist interessant. Er zeigt auch die Veränderungen und die Weiterentwicklung der Wissenschaft und das auch dann in Verbindung mit den alten Traditionen. Der Kampf zwischen Wissen und Glauben bzw. Traditionen wird hier auch gut dargestellt. Die Hebamme mit den wissenschaftlichen Neuerungen und daneben die Geburtshelferinnen mit ihren Ritualen, zeigen die Wandlungen der Zeiten. Das Leben bleibt hart, aber es gibt auch Veränderungen zum Guten. Wir haben in diesem Buch eine sehr interessante Zeitspanne erlebt. Für die Gesellschaft, aber auch für jeden einzelnen Menschen waren es Zeiten des Aufbruchs. Ich fand es auch sehr interessant, wie genau alles auch schriftlich fixiert wurde. Eine Hinterlassenschaft wurde akribisch aufgenommen und Verträge geschlossen und man kann viele Ereignisse auch heute noch genau aus den alten Schriften nachvollziehen z.B. aus den Kirchenbüchern. Also war die "Bürokratie" schon damals verbreitet. Das Buch bringt auch sehr viele Emotionen rüber. Man leidet mit den Menschen, freut sich mit ihnen oder bangt in schlechten Zeiten. Mich haben die vielfältigen Lebenswege der Personen sehr berührt. Es gab so viele verschiedene Charaktere in dem Buch und dadurch erlebte man viele verschiedene Aspekte dieser Zeit. Die Menschen hielten auch zusammen und das zeigt sich in vielen Situationen. Es ist ein wirklich sehr lesenswerte Buch und bringt einem die mutige und tolle Frau Maria Kristine sehr nahe. Ich habe jedenfalls eine sehr interessante und emotionale Lesezeit verbracht und kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Es macht Spaß und man erfährt viel über die damaligen Menschen und ihre Lebensbedingungen. Wer gerne über Menschen und ihre wechselvolle Geschichten liest, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Wieder vereint und gemeinsam geht es besser

Revolution der Träume
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In diesem zweiten Band dürfen wir uns über das Zusammentreffen der drei Freunde Isi, Artur und Carl in Berlin freuen. Wir erleben ihre Bemühungen, sich in diesen unruhigen Zeiten ein schönes Leben aufzubauen. ...

In diesem zweiten Band dürfen wir uns über das Zusammentreffen der drei Freunde Isi, Artur und Carl in Berlin freuen. Wir erleben ihre Bemühungen, sich in diesen unruhigen Zeiten ein schönes Leben aufzubauen. Aber die Ereignisse sind nicht immer schön und die Drei gehen durch Höhen und Tiefen. Aber ihre Freundschaft bleibt immer eine Konstante und sie stehen sich bei.

Mir hat dieser Band auch wieder sehr gut gefallen. Ich kannte die groben Fakten über diese Zeit, aber das Buch hat mir durch die detailreichen Erzählungen und die lebhafte Schreibweise diese Zeit doch viel näher gebracht. Die politischen Verhältnisse und die Folgen für die Menschen wurden ja beim Lesen auch durch die Erlebnisse der drei Freunde gut dargestellt. Man konnte es sich alles sehr gut vorstellen und ich fühlte mich perfekt in diese Zeit hineinversetzt. Die privaten Dramen und Lebenserfahrungen der Protagonisten waren schon sehr interessant. Die mir so sympathischen Freunde kamen sehr authentisch rüber und man ist den Geschehnissen gebannt gefolgt. Durch die klare Sprache und lebhaften Schilderungen konnte man sich auch die anderen Charaktere gut vorstellen. Es war ja wieder ein Zusammentreffen der unterschiedlichsten Menschentypen - über die sympathischen und freundlichen Personen bis hin zu den übelsten Gesellen. Aber es hat mich immer wieder gefreut, wie sich Artur mit seinen kreativen und komplizierten Plänen durchgesetzt hat. Gut, er ist zwar für mich ein sympathischer Mensch, aber auch er bedient sich nicht gerade zimperlicher Methoden. Er ist zwar ein Mann mit Herz, aber doch auch ein Krimineller. Trotzdem ist er für seine Freunde der beste Freund und hilft, wo er kann. Auch Isi zeigt mir wieder ihre Stärken. Sie lernt durch die harte Schule und auch die Liebe wird durch die äußeren Umstände gestört. Sie ist aber auch ein starker Mensch und steht immer wieder auf und macht weiter. Sie sucht sich ihren Weg und beweist viel Mut. Sie ist ein Kind ihrer Zeit und sie lässt sich nicht unterkriegen. Carl zeigt sich wieder von seiner liebevollsten Seite, als er ein Leben mit Hans beginnt. Es ist sicher nicht einfach, aber die beiden werden ihren Weg machen. Carl ist für mich immer der ruhende Pool in dieser Freundschaft. Und er muss zum Schluß schwierige Entscheidungen treffen. Mir haben diese Ereignisse in dem Buch sehr gut gefallen. Man liest den Text und taucht sofort ab in diese fremde Welt. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil ich einfach immer Neugierig war, wie es mit den Freunden weitergeht. Der Schluß ist für mich gut und passend. Ich hoffe allerdings, noch mehr über das weitere Leben der Freunde zu erfahren.

Das Lesen dieser Geschichte macht Spaß, allerdings rate ich dazu den ersten Teil auch zu lesen. Obwohl man es auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, denn es wird schon noch über die Ereignisse in der Vergangenheit informiert. Aber es macht noch mehr Freude, das Leben der drei Freunde von Anfang an zu begleiten.

Ich kann das Buch wirklich guten Gewissens weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

unvorstellbare Angstsituation

Eskalation
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Auf der Heimfahrt in der Nacht auf der Autobahn bekommt Dina Martin einen Telefonanruf und nimmt ihn über die Freisprechanlage an. Und dieser Anruf verändert ihr Leben total.
Ich fand gerade diese geschilderte ...

Auf der Heimfahrt in der Nacht auf der Autobahn bekommt Dina Martin einen Telefonanruf und nimmt ihn über die Freisprechanlage an. Und dieser Anruf verändert ihr Leben total.
Ich fand gerade diese geschilderte Situation während des Telefonierens besonders spannend. Aus einer normalen Handlung heraus - ein Gespräch annehmen - entwickelt sich eine beängstigende und unvorstellbare Situation. Ich war sofort wie gebannt und konnte garnicht mehr aufhören zu lesen. Und sogar nur als Leser bekam ich sofort Beklemmungen und leichte Angstgefühle. Sowas zu erleben ist wirklich ein wahrgewordener Albtraum. Es gehen sofort die Gedanken los: was würde ich in dieser Situation machen? Wie wird das Enden? Es fesselt einen sofort und man verfolgt dem Geschehen voller ängstlicher Gedanken. Es ist auch alles so real geschildert. Man spürt die Angst der Frau und kann sich ihre erstarrten Handlungen gut vorstellen. Und auch die weiteren Entwicklungen geben keine Entwarnung. Obwohl alles eigentlich tägliche Handlungen mit beinhalten, werden sie doch durch die Umstände zu gefährlichen Situationen. Man kann es sich vorher nicht vorstellen, aber es geschieht. Die vorkommenden Personen sind alles sehr unterschiedliche Charaktere und daher reagieren sie auch sehr individuell auf die Ereignisse. Es bleibt die ganze Zeit spannend. Und gerade die aus der Sicht des Täters erzählte Abschnitte sind sehr interessant und man kann dadurch einige Dinge besser verstehen. Ich fand es auch sehr gut, was im Laufe der Handlungen an Informationen über die einzelnen Protagonisten zum Vorschein kam. Durch die extreme Stresssituationen zeigen sich die wahren Verhältnisse untereinander. Es ist eben nach Außen hin immer alles gut, aber die wahren Zustände offenbaren sich erst im Inneren. Für mich war alles sehr glaubwürdig und nachvollziehbar. Man wird zwar durch die offen gelegten Geheimnisse oft auf eine falsche Fährte geschickt, aber dafür ist das Ende total überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber es passt gut und lässt den Leser zufrieden zurück. Wer also Spannung sucht, ist bei diesem sehr gut geschriebenen Text mit den interessanten und authentischen Ereignissen gut aufgehoben. Es lässt einen beim Lesen von Anfang bis zum Ende mitfiebern und man hat eine tolle Lesezeit.

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