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Veröffentlicht am 20.02.2022

Eine langsame Entwicklung

Unser wirkliches Leben
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Imogen Crimp hat hier einen sehr langsamen, dafür umso tiefer gehenden Roman abgeliefert.
Die junge Anna studiert in London Gesang. Ihre Eltern können sie nicht unterstützen, darum nimmt sie ...

Imogen Crimp hat hier einen sehr langsamen, dafür umso tiefer gehenden Roman abgeliefert.
Die junge Anna studiert in London Gesang. Ihre Eltern können sie nicht unterstützen, darum nimmt sie Jobs an, sie kellnert in einem Hotel und dort singt sie auch Jazz. Ihre Freundin Laurie und sie teilen sich ein Zimmer, damit sie einigermaßen über die Runden kommen.
Eines Abends lernt Anna in der Bar einen Banker namens Max kennen, sie unterhält sich mit ihm , findet ihn recht verschlossen, sie tauschen die Handynummern und gehen bald miteinander aus. Er führt sie in gute Restaurants und nimmt sie bald mit in seine Wohnung. Es kommt, wie es kommen muß, sie werden ein Paar, aber Anna hat immer das Gefühl, daß er ihr etwas verschweigt.
Ihre Karriere läuft ganz gut, sie geht zu Castings und kleineren Veranstaltungen, hat sogar eine Einladung zum Vorsingen in Paris, kann dort aber nur hinfahren, weil Max ihr Geld gibt und das Hotel und die Fahrt bezahlt. Sie nimmt alles an, will es aber zurückzahlen.
Eines Tages, bei einem recht sonderbaren Vorsingen, hat sie eine Panikattacke und meldet sich im Konservatorium krank.
Sie will mit Max darüber reden, aber er reagiert anders, als sie erwartet, meint, wenn es ihr keinen Spaß macht, soll sie doch etwas anderes machen.
Er besorgt ihr eine kleine Wohnung zur Miete und verfügt eigentlich über Anna, die alles tut, um ihn zufrieden zu stellen und ihm zu gefallen.
Es ist spannend zu lesen, wie sich diese Beziehung zu etwas entwickelt, wie es Anna nie wollte.
Max ist manchmal sehr zärtlich, dann wieder kalt und Anna kann bald nicht mehr so weitermachen. Als Max wieder einmal geschäftlich nach New York muß, beendet sie die Beziehung.
Sie leidet sehr darunter, zieht wieder bei Laurie ein und ganz langsam findet sie wieder zu sich.
Ein Roman, der dem Leser Geduld abfordert, dafür aber mit etwas belohnt, das man in so manchem Buch nicht mehr findet.
Alles in allem ein sehr gut zu lesendes, verständlich geschriebenes Buch.
Das Cover zeigt zwei gesichtslose Figuren.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Annika und Nick

Die Brücken zur Freiheit - 1864
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Annika und Nick sind die Hauptpersonen in diesem geschichtlich an den amerikanischen Bürgerkrieg angelehnten Roman. Die Autorin Christine M. Brella versucht mit viel Feingefühl die Erlebnisse der fiktiven ...

Annika und Nick sind die Hauptpersonen in diesem geschichtlich an den amerikanischen Bürgerkrieg angelehnten Roman. Die Autorin Christine M. Brella versucht mit viel Feingefühl die Erlebnisse der fiktiven Protagonisten in zwei getrennten Erzählsträngen darzustellen.

Da ist auf der einen Seite Nick, der seinen beiden in den Krieg gezogenen Brüdern versprochen hatte, auf die Farm und ihre Bewohner gut acht zu geben, was ihm, der ja noch fast ein Kind ist, natürlich nicht gelingt, denn da sind auch noch raue Kerle im Spiel, die ihre Mordlust völlig ungebremst an hilflosen Personen ausleben,

Nick, der die Last der Verantwortung nicht erträgt, beschließt daraufhin, seine Brüder aus dem Kampf zurück zu holen und gerät ebenfalls in die Fänge des Krieges.

Und auf der anderen Seite ist Annika, die auf Wunsch ihrer Stiefmutter ein Internat besucht, wo sie sich Manieren und Wissen erarbeiten soll. Sie möchte aber lieber zu Hause die Pferdezucht ihres Vaters übernehmen. Durch Zufall gerät sie ausserdem an eine Organisation, die Sklaven die Flucht nach Kanada ermöglicht.

Als Annika auf Einladung ihrer Stiefmutter nach Hause zurückkehrt, lernt sie auf dem Debütantinnenball, den ihre Stiefmutter für sie gibt, zwei Männer kennen.

Und da ist auch noch George, der Sohn der Haushälterin, der in Kindertagen zusammen mit Annie die Schulbank gedrückt hat und mit ihr viele Streiche ausgeheckt hat.

Wie sich die beiden Erzählstränge einander annähern, ergibt eine gefühlvolle und aber auch grausame Geschichte, die eine große Überraschung für die Leser bereit hält.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Wer macht denn sowas?

Geduldige Rache (Ein Loreena-MacLaughlan-Thriller)
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Mick Saunters neuester Loreena-MacLaughlan-Thriller ist jedenfalls nichts für Zartbesaitete oder Leser mit schwachen Nerven. Denn die Nerven werden tatsächlich blank gelegt.

Loreena Mac Laughlan ermittelt ...

Mick Saunters neuester Loreena-MacLaughlan-Thriller ist jedenfalls nichts für Zartbesaitete oder Leser mit schwachen Nerven. Denn die Nerven werden tatsächlich blank gelegt.

Loreena Mac Laughlan ermittelt in einem mysteriösen Fall, ein Motorrad-Rocker behauptet, ein Mädchen umgebracht zu haben. Es findet sich aber weder eine Leiche noch Anzeichen, daß das Verbrechen stattgefunden hat.

Der Fall landet bei den Akten und der junge Mann in der Psychiatrie.

Und dann , nach 6 Jahren geht es so richtig los.

England, Norwegen, Irland, sogar Neuseeland sind die Orte des Geschehens. Und das Geschehen selbst ist mehr als grausam, es gibt Tote, die Angst, andererseits die Rachsucht, geht offensichtlich um und Loreena arbeitet mit Knud aus Norwegen unter Dauerstress.

Ausserdem erfährt der Leser einiges über österreichische Backkunst, über norwegische Essgewohnheiten eines Ermittlers, über japanische Fesselknoten und noch einiges mehr.

Es gibt bei der Ermittlung Sackgassen, aber nach und nach finden die Ermittler....was?

Das muß man selbst lesen.

Auch das sehr stimmige Cover hat bildlich Bezug zur Handlung.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Blocklava und Stricklava

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
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Moritz Rinke, der Autor des Buches, ist ein bekannter Dramatiker, der auch Theaterstücke schreibt, von denen viele national und international aufgeführt werden und wurden.
Sein erstes Buch, " ...

Moritz Rinke, der Autor des Buches, ist ein bekannter Dramatiker, der auch Theaterstücke schreibt, von denen viele national und international aufgeführt werden und wurden.
Sein erstes Buch, " Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel ". ist ebenfalls ein Bestseller.
Sein " Der längste Tag im Leben des Pedro Fernandez Garcia " ist eine Zusammensetzung vieler kleiner Geschichten, die gesamt gesehen den Roman ausmachen. Predro, Postbote bei der Königlichen Post auf Lanzarote, sieht, dass das moderne Zeitalter mit E-Mails und Smartphones die Briefpost langsam aber sicher verdrängt. Er lebt ein kleines bisschen in der Vergangenheit mit Gedanken an seinen Vater und den Großvater, erinnert sich an viele Begebenheiten, aber nur an wenig Nähe.
Die bekommt er, als er seine Carlotta kennenlernt, und dann bekommt er auch noch einen Sohn. Den liebt er abgöttisch.
Carlotta allerdings will mehr und verläßt Pedro, sie nimmt auch Miguel, seinen Sohn mit nach Barcelona.
Pedros Freund, Tenaro, Sohn eines Fischers, allerdings ohne Boot und Job, ist meistens zur Stelle, wenn Pedro nicht mehr weiter weiß. Aber Tenaro lebt in einer anderen Welt und ist etwas realitätsblind.
Und eines Tages liegt ein großer dunkelhäutiger Mann in Pedros Haus. Amado, ein Flüchtling, kommt geradezu aus Marokko und erzählt ihm davon, wie sich die Asylsuchenden im Camp hinter dem hohen Zaun organisieren.
Aber Pedro denkt mehr an Miguel, den Messi-Fan, und wie er ihn wieder zu sich auf die Insel holen kann. Tenaro hat wie immer eine Idee.
Das Buch ist sehr tiefgründig und nicht ganz einfach zu lesen, man verliert leicht den Faden, wenn man zu lange Pausen macht.
Aber es lohnt sich, in die Sichtweise eines königlichen Postboten, eines Fischers ohne Boot, eines Messi - Fans , oder einer Hotel-Rezeptionistin einzusteigen.
Auch die Erklärung der verschiedenen Lava-Sorten hat etwas für sich, besonders, wenn sie mit Frauen verglichen wird.
Das Cover zeigt die karge Lava-Landschaft, wie sie auch im Buch beschrieben wird.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Software zum Überleben

Der Himmel über den Menschen
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Der Autor Thomas Imre hat sich für sein neues Buch ein sehr aktuelles Thema ausgesucht.

Sein Roman liest sich wie eine gut erfundene Fantasy-Geschichte, aber da steckt viel mehr dahinter.

Seine Hauptperson, ...

Der Autor Thomas Imre hat sich für sein neues Buch ein sehr aktuelles Thema ausgesucht.

Sein Roman liest sich wie eine gut erfundene Fantasy-Geschichte, aber da steckt viel mehr dahinter.

Seine Hauptperson, der Astrophysiker und Wirtschaftswissenschaftler Dr. Steven Thaillor macht ganz schnell große Karriere, aber er entdeckt auch etwas, das sein Leben bald völlig auf den Kopf stellt.

Nebenbei arbeitet Steven mit zwei Freunden an einem neuen Computerspiel, das mit künstlicher Intelligenz ausgestattet werden wird. Bei Versuchen und Tests stellt sich so manche aussergewöhnliche Fähigkeit der Software heraus.

Und dann wird es wirklich ernst.

Kann die Software das, was sich Steven wünscht?

Und spielt der Himmel über den Menschen mit?

Ein gut gelungenes, manchmal verwirrendes Buch, das aber sehr viele Wahrheiten bloßlegt.

Ein schönes, sehr passendes Cover rundet das Geschehen ab.

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