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Veröffentlicht am 17.04.2017

Magische Grundidee

Die Magie der Namen
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Endlich ist es so weit: Der Junge Nummer 19 ist volljährig und bekommt wie seine Mitschüler seinen Namen mitgeteilt. Denn in seiner Welt werden allen Kindern Nummern gegeben und erst zur Namensgebung erfahren ...

Endlich ist es so weit: Der Junge Nummer 19 ist volljährig und bekommt wie seine Mitschüler seinen Namen mitgeteilt. Denn in seiner Welt werden allen Kindern Nummern gegeben und erst zur Namensgebung erfahren sie, wer sie wirklich sind. Der Name sagt alles über sie aus: Wie sie aussehen werden, als was sie arbeiten und wie viel Reichtum oder besondere Fähigkeiten sie besitzen werden. Und natürlich wünscht sich Nummer 19, der bisher ein Einzelgänger war, nichts sehnlicher, als einen guten Namen zu bekommen. Doch der Name, den er erhält, scheint völlig unbekannt : Tirasan Passario. Niemand in der Stadt hat je von ihm gehört und so muss sich Tirasan mit einigen Mitschülern aufmachen, um das große Namensarchiv aufzusuchen und herausfinden, wer er ist..

"Die Magie der Namen" hat eine ganz wundervolle Grundidee. Die Tatsache, dass die Protagonisten anfangs ihre Namen noch nicht kennen und auch, dass diese Namen eine besondere Bedeutung haben, ist etwas komplett Neues und habe ich so noch nirgends gelesen. Was mir unglaublich gut gefallen hat, denn hier war die Autorin wirklich kreativ. Ich mag es sowieso, wenn Namen oder Wörter eine Art Magie oder ähnliches haben, denn dadurch entsteht in Büchern immer eine ganz besondere Atmosphäre. Und das war auch hier der Fall und hat mich sehr begeistern können.

Auch Nicole Gozdeks Schreibstil konnte mich positiv überraschen. Ich war sehr schnell in der Geschichte und konnte direkt mitfiebern. Mit Tirasan als Protagonist hingegen musste ich mich erst etwas anfreunden. Zu Beginn ist er eher eigenbrötlerisch, geht den anderen aus dem Weg und glaubt nicht an sich selbst. Seine ständige Selbstkritik fand ich daher etwas anstrengend, doch mit der Zeit merkt Tirasan zum Glück, dass auch er tolle Eigenschaften und Freunde hat, auf die es viel mehr ankommt als auf Aussehen und Oberflächlichkeit. Dieser Wandel seines Charakters vom selbstkritischen Jüngling zu einem Mann mit Mut hat mir gut gefallen und mich auch Tirasan viel mehr mögen lassen.

Leider blieben für mich die Nebencharaktere etwas zu blass. Zwar bekommt man hin und wieder Informationen über Tirasans Mitschüler, die ihn auf seiner Reise begleiten und dabei eine große Rolle spielen, aber mir waren diese nicht tiefgehend genug und ich hätte mir an manchen Stellen noch etwas mehr Informationen gewünscht.

Ähnlich ging es mir mit den einzelnen Handlungsorten. Auf seinem Weg werden wirklich einige tolle Orte passiert, die aber mal mehr und mal weniger beschrieben werden. Die Hauptstadt zum Beispiel fand ich toll und bildhaft erklärt und konnte mir diese auch direkt vorstellen. Die Stadt zu Beginn des Buches hingegen, in der Tirasan aufwächst und in der auch einige Zeit die Handlung spielt, konnte ich mir nur sehr wenig ausmalen, da es hier nicht ganz so viele Informationen gab. Daher wäre es toll gewesen, wenn die tiefgehenden Beschreibungen einfach regelmäßiger gewesen wären. Denn wenn sie da waren, waren sie wirklich super und man hat gemerkt, dass die Autorin schön und bildlich und auch sehr atmosphärisch schreiben kann.

Daher war das Buch für mich insgesamt etwas durchmischt. Einige Stellen fand ich grandios, andere hingegen nur ok und noch etwas ausbaufähig. Letztendlich war ich hin und hergerissen, ob ich dem Buch 3 oder 4 Herzen geben sollte, da es einige kleinere Mängel gab, mich dafür aber die Grundidee so begeistern konnte. Daher habe ich mich für die Mitte entschieden und gebe 3,5 Sterne, denn trotz meiner Kritikpunkte konnte mich die Autorin mit ihrer besonderen und auch teilweise sehr atmosphärischen Geschichte überzeugen. Und natürlich hat mir das Buch auch trotz meiner kleinen Kritiken immer noch sehr gut gefallen und ich empfehle es sehr gerne weiter, denn diese tolle Grundidee verdient es, gelesen zu werden! :)

Veröffentlicht am 17.04.2017

Interessant, aber mit mehreren kleinen Mängeln

Die Nacht brennt
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Stick kann es kaum erwarten: Endlich ist es so weit und er und sein bester Freund Mac können zusammen ihren Roadtrip Richtung Malaga starten. Denn Stick möchte endlich dem Leben in Manchester, seinem verhassten ...

Stick kann es kaum erwarten: Endlich ist es so weit und er und sein bester Freund Mac können zusammen ihren Roadtrip Richtung Malaga starten. Denn Stick möchte endlich dem Leben in Manchester, seinem verhassten Vater, seiner Verantwortung und all der Aussichtslosigkeit entfliehen. Einfach losfahren und sehen, wohin es ihn und Mac verschlägt.

Doch am Abend ihrer Abschiedsparty wird Mac plötzlich von einem Unbekannten ermordet und nichts ist mehr für Stick wie zuvor. Nicht nur, dass nun der geplante Trip ausfällt, natürlich muss er auch mit dem Verlust seines besten Freundes zurechtkommen. Und das ist viel schwerer als erwartet..



Ich muss gestehen, dass mich ganz besonders das Buchcover neugierig gemacht hat und ich direkt gespannt war, was sich hinter diesem Titel verbirgt. Denn von Sarah Butler hatte ich bisher noch nichts gelesen und war umso neugieriger auf ihren Schreibstil.

Dieser hat mir insgesamt positiv gefallen. Der Einstieg in das Buch ist leicht, die Sprache gut verständlich und die Geschichte liest sich sehr flüssig. Gestört haben mich allerdings einige umgangssprachliche Bezeichnungen, die Sarah Butler dem Milieu, in dem Stick aufgewachsen ist, anpassen wollte. Dadurch hagelt es oft Schimpfwörter und schonungslose, teilweise sehr anzügliche Begriffe, die mir nicht nur zu viel, sondern auch nicht ganz authentisch vorkamen. Zusammen mit der Tatsache, dass Stick auch schon vor Macs Tod auf alles wütend war und es dem Leser schwer fiel, sich in ihn hinein zu versetzen, war es daher für mich sehr schwierig, richtig mitzufühlen und beim Lesen voll dabei zu sein.

Dennoch mochte ich den Verlauf der Geschichte und auch die Thematik der Trauerbewältigung sehr gerne. Sticks Verhalten nach Macs Tod und seinem Umgang damit fand ich sehr gut beschrieben und dies hat für mich auch das Buch ausgemacht. Zu dieser Trauerbewältigung gehörte für mich auch definitiv Sticks Großmutter, deren Freund und ein Mädchen namens J, die alle drei sehr interessante und ungewöhnliche Charaktere sind und Stick auf unterschiedliche Art helfen. Dadurch wurde das Buch für mich trotz der fehlenden Sympathie zu Stick sehr spannend und diese Szenen hätten für mich gerne noch mehr sein dürfen, denn ich fand sie um einiges besser als die Handlungsstränge von Stick und dem schwierigen Verhältnis zu seinen Eltern oder den in London aufkommenden Unruhen.

Trotz meiner Kritikpunkte war die Geschichte aber definitiv lesenswert und mal etwas ganz anderes. Die Art und Weise, an die Sarah Butler an die Trauerbewältigung eines Jugendlichen herangegangen ist, hat sich sehr von anderen Geschichten in diesem Bereich abgehoben und viele interessante Einblicke gegeben. Daher war ihre Geschichte für mich ein guter, aber nicht außergewöhnlicher Roman mit mehreren Mängeln.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Etwas langatmiger Anfang, dennoch lesenswert

Unsterblich - Tor der Nacht
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Allie hat sich mittlerweile an ihr Vampirleben gewöhnt und ist auf der Suche nach Kanin, ihrem Schöpfer. Denn dieser ist spurlos verschwunden und Allie träumt immer wieder davon, wie er von einem verfeindeten ...

Allie hat sich mittlerweile an ihr Vampirleben gewöhnt und ist auf der Suche nach Kanin, ihrem Schöpfer. Denn dieser ist spurlos verschwunden und Allie träumt immer wieder davon, wie er von einem verfeindeten Vampir gefoltert wird. Dabei würde sie ihn ausgerechnet jetzt gerade brauchen: Die rote Schwindsucht, die Krankheit, die viele Menschen getötet hat, ist wieder ausgebrochen und diesmal erkranken auch Vampire. Um alle zu retten, muss Allie unbedingt Kanin finden, denn er ist der Einzige, der Anhaltspunkte für ein Gegenmittel haben könnte. Doch das ist gar nicht so leicht, denn plötzlich tauchen ihr Vampirbruder Jackal und ihr Freund Zeke auf, um sie zu unterstützen. Und während dem blutrünstigen Jackal generell nicht zu trauen ist, sinnt Zeke immer noch nach Rache, weil Jackal seinen Vater getötet hat...

Ehrlicherweise hat mich Band 2 etwas zwiegespalten zurückgelassen. Denn das Buch hatte wirklich ganz wunderbare Szenen, andere konnten mich allerdings nicht ganz so von sich überzeugen..

Dabei war der Schreibstil von Julie Kagawa wieder richtig gut, leicht zu lesen und wie schon im ersten Band ganz nach meinem Geschmack. Die Story setzt einige Zeit nach Band 1 ein, wo Allie sich am Ende des Buches auf die Suche nach Kanin macht, nachdem sie Zeke und ihre Freunde sicher nach Eden gebracht hat. Doch die Suche hat bisher noch nichts ergeben und so tappt Allie immer noch im Dunkeln, wo genau Kanin gefangen gehalten wird und trifft stattdessen zunächst auf Jackal. Hier beginnt für mich das Problem, das ich mit der ersten Hälfte des Buches hatte: Gemeinsam mit ihm sucht Allie nun weiter und es dauert sehr lang, bis die Geschichte voranschreitet. Zwar stößt zwischenzeitlich Zeke wieder hinzu und ab und an gibt es einen kleinen Kampf mit einem der Verseuchten, doch insgesamt dümpelt die Handlung etwas vor sich hin und nimmt nicht wirklich an Fahrt auf. Dadurch fiel es mir recht schwer, wieder in die Geschichte hineinzufinden, denn es wollte einfach nicht wirklich etwas passieren. Und auch Allie war mir in dieser ersten Hälfte nicht ganz so sympathisch wie gewohnt- besonders ihr Wiedersehen mit Zeke war mir von ihrer Seite aus zu emotionslos.

Dann kam allerdings die zweite Hälfte des Buches und hier änderte sich die Handlung komplett. Von einer Seite auf die andere wurde die Geschichte actionreich, es passierte viel und auch Allie wurde wieder die alte. Ein Hinweis nach dem andren kam hinzu, viele Kämpfe mit den Verseuchten oder anderen Gegnern, Allie und Zeke wurden wieder warm miteinander und auch der so unsympathische Jackal sorgte plötzlich für viele spannende Szenen. Wo mir die erste Hälfte des Buches noch nicht wirklich gefallen hatte, konnte diese Hälfte umso mehr bei mir punkten - und hätte ohne den langatmigen Einstieg direkt volle Punktzahl von mir bekommen. Ganz besonders das Finale, das wirklich mega spannend, toll gemacht und mit einem grandiosen Cliffhanger versehen ist, hat mich komplett begeistern können. Umso gespannter bin ich nun natürlich, wie es im nächsten Band weiter geht.

Insgesamt war Unsterblich - Tor der Nacht recht durchwachsen. Langatmiger Anfang, dafür ein umso packenderes Ende. Trotzdem ein Muss für jeden, der den ersten Band der Reihe gelesen hat! Für mich gib es dreieinhalb Herzen und die Vorfreude auf Band 3. :)

Veröffentlicht am 10.04.2017

Außergewöhnliche Grundidee mit kleineren Schwächen

Goddess of Poison - Tödliche Berührung
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Twylla ist die göttliche Daunen, die Wiedergeburt einer Göttertochter, die im königlichen Palast lebt und dem Volk als Zeichen der Macht des Königshauses dienen soll. Seit Jahren bekommt sie in regelmäßigen ...

Twylla ist die göttliche Daunen, die Wiedergeburt einer Göttertochter, die im königlichen Palast lebt und dem Volk als Zeichen der Macht des Königshauses dienen soll. Seit Jahren bekommt sie in regelmäßigen Abständen eine kleine Portion Gift eingeflößt, sodass sie nun voll davon ist und jeder, der mit ihrer Haut in Berührung kommt, eines qualvollen Todes stirbt. Für die königliche Regierung muss sie daher Hinrichtungen durchführen und im Namen der Götter verurteilten Verbrechern die Hand auflegen, sodass diese sterben. Doch als der Kronprinz von einer Reise zurückkehrt, mit dem Twylla verlobt ist, und sie zusätzlich noch einen neuen Wächter bekommt, der als einziger keine Angst vor ihr zu haben scheint, beginnt Twylla ihr religiöses Leben im Palast anzuzweifeln..



Die Geschichte in diesem Buch ist wirklich interessant und hält einige Überraschungen bereit. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass es mal in eine ganz neue Richtung geht, in die ich bisher noch nichts gelesen habe.

Der Schreibstil hat mir dabei gut gefallen und man kam schnell in die Geschichte hinein. Anfangs hatte ich zwar noch meine Probleme mit Twylla, doch das war auch gut, denn dadurch wirkte das Buch sehr authentisch. Twylla hat starke Schuldgefühle, weil sie durch ihre Berührung schon so vielen Menschen den Tod gebracht hat. Hinzu kommt, dass jeder sie fürchtet und auf Abstand zu ihr geht, aus Angst, sie versehentlich zu berühren. Dadurch hat sie einige Schutzmechanismen entwickelt, hält selbst zu jedem Abstand und begegnet allen recht kühl - selbst dem Leser gegenüber - um keine Bindungen aufzubauen. Mit der Zeit entwickelt sie sich jedoch weiter und hinterfragt ihre Aufgabe als Daunen immer mehr, sodass sie langsam auftaut und immer sympathischer wird, daher fand ich diese anfangs unsympathische Rolle wirklich authentisch.

Besonders gut hat mir auch der Hintergrund und die Geschichte gefallen, bei der sich die Autorin wirklich sehr viel hat einfallen lassen. Die Religion, die Sagen um die Götter und deren Tochter Daunen, sind unheimlich spannend und waren für mich eines der Highlights dieses Buches, da sie mir einfach unglaublich gut gefallen haben. Außerdem wurde die Sage eines schlafenden Prinzen angerissen, von der ich hoffe, im nächsten Band noch mehr zu erfahren, denn darin ist Melinda Salisbury wirklich spitze!

Leider hatte die Handlung für mich einige Höhen und Tiefen. Besonders zu Beginn fand ich das ganze Buch unheimlich spannend, auch Twyllas Entwicklung mochte ich gern und ganz besonders die Sagen um die Götter, aber es gab eben auch manche Szenen, in denen es nicht ganz so spannend war und die mir deutlich zu lang vorkamen. Dafür waren andere wiederum, wie das Ende, für meinen Geschmack viel zu schnell abgehandelt und ich hätte hier gerne mehr erfahren.

Nichtsdestotrotz hat mir Goddess of Poison aber trotzdem gut gefallen und ich möchte die Reihe unbedingt weiterlesen, da ich sehr gespannt bin, wie es weitergeht und das Ende auch ein klein wenig offener war. Zwar gab es einige Längen, aber das Buch konnte mich mit seiner innovativen Idee und den unheimlich tollen Göttergeschichten trotzdem packen! Daher gibt es drei(einhalb) Sterne für ein außergewöhnliches Buch!

Veröffentlicht am 10.04.2017

Tolle Idee, aber sehr blasse Charaktere

Schattenkrone
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Der Kronprinz Alexander hat es nicht leicht: Im Schatten seines Vaters wartet er auf die Gelegenheit, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und sich zu behaupten. Doch am Hof lauern Intrigen, Spione ...

Der Kronprinz Alexander hat es nicht leicht: Im Schatten seines Vaters wartet er auf die Gelegenheit, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und sich zu behaupten. Doch am Hof lauern Intrigen, Spione und viele Gefahren, die es ihm schwer machen, sich zu beweisen. Bis Kat ankommt und ihm unterstützend zu Seite steht. Doch auch Kat hat ihre Geheimnisse: Unter dem Vorwand, mit ihrem Freund und Ziehbruder Jacob gekommen zu sein, um diesen bei einem gefährlichen Turnier anzufeuern, hat sie ihre eigenen Pläne geschmiedet. Und auch Cyn, Alex Stiefschwester, schmiedet heimlich Pläne und versucht ebenfalls, an die Macht zu kommen.. Wem kann Alex noch trauen?



Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch total hin und hergerissen bin. Einerseits gibt es total viele Dinge, die mir richtig gut gefallen, andererseits hat mich auch einiges gestört.



Zuerst einmal zum Positiven. Die Geschichte ist richtig toll, sehr vielfältig und es passiert einiges. Die Kapitel folgen immer verschiedenen Personen (Alex, Kat, Zo, Cyn und Jacob), sodass man einen richtigen Rundum-Blick bekommt und vieles erfährt. Es gibt hin und wieder auch mal Zeitsprünge, sodass sich nicht zu lange an einer Sache aufgehalten wird, was mir ebenfalls richtig gut gefallen hat. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Geschichte in der Antike spielt und einen Hauch von Magie hat. Dadurch, dass es so viele Hauptcharaktere gibt und man aus so vielen Sichten Dinge erfährt, wird die ganze Handlung richtig groß und irgendwie episch. Das konnte mich total begeistern und war toll zu lesen.



Auch die Handlung an sich hat mir gut gefallen. Man merkt beim Lesen richtig, wie gut sich die Autorin mit der Geschichte und Alexander dem Großen auskennt, sodass sie vieles von ihrem Wissen mit in ihr Buch packen konnte. Der Schreibstil war anfangs für mich etwas holprig und ungewohnt (besonders da in der Gegenwartsform geschrieben wurde), man gewöhnt sich aber schnell daran.



Durch die vielen Charaktere und die viele Handlung kommt aber auch das Negative mit sich: Die Charaktere selbst. Viele davon sind leider viel zu blass beschrieben, austauschbar und nicht gut ausgearbeitet. Es gibt richtig gute Ansätze, die aber einfach nicht weiter verfolgt wurden, weil der Fokus auf anderen Stellen lag. Dadurch konnte man sich leider weder in die Charaktere hineinversetzen noch mit ihnen mitfühlen. Hinzu kam, dass viele ihrer Entscheidungen nicht nachvollziehbar waren, sie keine richtig ausgeprägten Charaktereigenschaften hatten und dadurch einige von ihnen (für mich besonders Zo) sogar überflüssig waren. Sie blieben für mich fast alle ziemlich blasse Hüllen und hier ging meiner Meinung nach leider einiges an Potential verloren.

Hinzu kam, dass es eine Vielzahl an Nebenfiguren gab, die alle nur kurz auftauchten und oft sehr komplizierte Namen und Verbindungen untereinander hatten. Hier hätte ich mir wirklich ein Personenregister oder einen Stammbaum gewünscht!



Insgesamt bin ich daher wirklich zwiegespalten, denn die Handlung, die ganze Welt, die Idee, das konnte mich alles wirklich begeistern. Dafür waren die einzelnen Charaktere aber umso enttäuschender und konnten mich leider gar nicht überzeugen. Insgesamt gebe ich daher 3 Sterne für dieses Buch und möchte den nächsten Band auch noch lesen, denn ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Autorin bei ihren Charakteren dazulernt - und dann könnte das Buch richtig richtig gut werden.