Sehr lesenswert, aber die Charaktere haben mich nicht vollkommen mitgerissen
Der letzte erste BlickBisher mochte ich die meisten von Bianca Iosivonis Büchern, besonders ihre HUNTERS Trilogie und ihren New Adult Roman Was auch immer geschieht. Ihre anderen Bücher habe ich zwar auch gelesen, aber die ...
Bisher mochte ich die meisten von Bianca Iosivonis Büchern, besonders ihre HUNTERS Trilogie und ihren New Adult Roman Was auch immer geschieht. Ihre anderen Bücher habe ich zwar auch gelesen, aber die haben mich leider nicht so sehr von den Socken gerissen und leider, leider zähle ich Der letzte erste Blick auch in letztere Kategorie. Meine Erwartungen an das Buch waren recht hoch, da ich wie gesagt Was auch immer geschieht richtig klasse fand und auch von der Leseprobe begeistert war.
"Es ist nicht gerade die feine Art, das erste Semester damit zu beginnen jemandem die Nase zu brechen, Miss Lance."
Ist der erste Satz nicht toll? Ich fand ihn super, habe selten bei einem ersten Satz so schmunzeln müssen. Auch die ersten Kapitel haben mir noch richtig gut gefallen, ab dem dritten oder vierten wurde es allerdings schon kritisch, da ich vollkommen überfordert mit all den Personen war, die einem da vor die Füße geschmissen wurden. Die Geschichte wird sowohl aus Emerys als auch aus Dylans Sicht erzählt, was mir grundsätzlich sehr gut gefallen hat (sonst hätte ich Dylan glaube ich sehr, sehr unsympathisch gefunden wegen etwas das er getan hat), aber während einer Party werden mit einem Mal alle Nebencharaktere auf einmal eingeführt und da man sich dann zum einen merken musste, wer wer ist und dann auch noch wie jeweils Emery und Dylan zu ihnen stehen, war das gar nicht so einfach. Während des Lesens kam es tatsächlich vor, dass ich einen (zugegeben unwichtigen) Nebencharakter vollkommen vergessen hatte und erstmal hundert Seiten zurückblättern musste. Dennoch mochte ich die ganze Clique später sehr gerne und ich freue mich schon alle im nächsten Band wiederzusehen.
Hier und da hatte ich nicht nur meine Probleme damit mir zu merken, welcher Charakter denn nun wer war, sondern auch damit, dass einige Nebencharaktere recht flach geblieben sind und man kaum etwas über sie erfährt. Das ist in Ordnung, da es hauptsächlich natürlich um Emery und Dylan geht, aber trotzdem hätte ich gerne noch mehr über Elle, Luke und Tate erfahren. Mason könnte mir dagegen gestohlen bleiben. Mit Emerys Mitbewohner konnte ich mich nicht so recht anfreunden, dafür hat er mir zu viel Mist verzapft, auch, wenn er sicherlich kein schlechter Mensch ist.
Was mir an dem Buch sehr gut gefallen hat, war, dass wir zum einen mit Emery eine starke, sehr eigensinnige Protagonistin hatten und dann ausnahmsweise mal keinen Bad Boy. Dylan war praktisch die Definition von Good Guy - und mir ehrlich gesagt fast schon zu langweilig. Sein "Geheimnis" wurde recht schnell aufgedeckt und hat mich absolut nicht mitgerissen. Emerys dafür umso mehr. Es hat recht lange gedauert, bis man wirklich erfährt, was ihr in der Highschool passiert ist, obwohl man recht früh Vermutungen anstellen kann und ich finde, dass die Autorin das Thema toll umgesetzt hat, ohne jetzt viel Spoilern zu wollen Emery tat mir zwischenzeitlich wirklich leid und ich habe auch mit mir mitgelitten und mitgefiebert, aber dann gab es auch wieder Momente, in denen ich sie gerne geschüttelt hätte. Sie hat nämlich partout etwas gegen die guten Kerle. Ihre Begründung verstehe ich zwar, aber etwas übertrieben fand ich das trotzdem. Aus Prinzip etwas gegen Bad Boys haben - okay, verstehe ich total. Aber gegen die Kerle die dich gut behandeln? Hm...
Emery macht im Laufe der Geschichte allerdings eine gewaltige Wandlung durch, was für mich einer der positivsten Punkte an dem Buch war. Ich fand es schön am Ende zu sehen, dass sie sich weiterentwickelt hat.
Die Interaktion zwischen Emery und Dylan hat mir Größtenteils ganz gut gefallen. Zwischendrin fand ich ihre Streiche fast schon zu kindisch, aber dann waren auch wieder welche dabei, die mich tatsächlich zum Lachen gebracht haben. Das mit der Fernbedienung fand ich richtig witzig und muss ich mir auf jeden Fall merken!
Insgesamt lies sich Der letzte erste Blick auf jeden Fall toll lesen, es war gut geschrieben und die Charaktere waren allesamt nicht unsympathisch, mir hat nur das gewisse Etwas gefehlt, das das Buch für mich sehr gut gemacht hätte. So hatte ich zwar Spaß beim Lesen, aber ich bin jemand der sehr schnell beim Lesen heult und das auch wirklich oft, aber Emerys und Dylans Geschichte war zum Teil zwar sehr dramatisch, aber sie hat bei mir keine Tränen hervorgerufen, was ich etwas schade fand. Ansonsten ist Der letzte erste Blick aber auf jeden Fall lesenswert und eines der guten Bücher im New Adult Bereich, die man ruhigen Gewissens weiterempfehlen kann.