Leider ein schwacher zweiter Teil
Das Glück schmeckt nach ZitroneneisAnna und Matteo leiten mittlerweile Viviens himmlisches Eiscafé in Brighton, das Imogen und Anna von Vivien vererbt bekommen haben. Matteo beginnt jedoch immer mehr an Heimweh zu leiden und möchte zurück ...
Anna und Matteo leiten mittlerweile Viviens himmlisches Eiscafé in Brighton, das Imogen und Anna von Vivien vererbt bekommen haben. Matteo beginnt jedoch immer mehr an Heimweh zu leiden und möchte zurück nach Italien. Da Anna ihren Freund glücklich wissen möchte und auch die gemeinsame Tochter Isabella den italienischen Familienzweig besser kennenlernen sollte, mieten sie für ein halbes Jahr ein Eiscafé in Sorrent. Auch in Italien werden Anna's Eiskreationen ein Renner, doch mit dem Auftauchen von Matteos Mutter, ziehen die ersten dunklen Wolken am Himmel auf. Sie möchte der jungen Familie unter die Arme greifen und drängt sich immer mehr zwischen Anna und Matteo.......
Nachdem ich vor kurzem den ersten Band gelesen habe, war ich sofort wieder mitten im Geschehen. Die ersten Kapitel sind auch wirklich amüsant, jedoch schleicht sich bald wieder das Gefühl ein, dass hier ein Ereignis nach dem anderen aneinandergereiht wird. Kaum ist man in den Abschnitt eingetaucht, folgt der Szenenwechsel. So hat man große Mühe Emotionen für all die Konflikte aufzubringen, die sowieso wieder viel zu schnell und problemlos gelöst werden und sich alles in Wohlbefinden auflöst.
Obwohl man natürlich weiß, dass es sich hier um einen luftig leichten Sommerroman handelt, wurden mir auch im Folgeband viele Dinge zu oberflächlich behandelt. Ein unterhaltsamer Roman, mit dem man dem Alltag entfliehen kann, muss nicht unbedingt seicht sein! Dazu gibt es viele Beispiele....
Doch Abby Clements hat sich mit "Das Glück schmeckt nach Zironeneis" leider nicht gesteigert, sondern hat meiner Meinung nach zu viele Handlungsstränge angerissen, die nebeneinander laufen. Besonders bei der Geschichte um den geheimnisvollen Brief von Großmutter Vivien hätte ich mir viel mehr Informationen gewünscht. Hier steckte so viel Potential drinnen und doch wurde dieses Thema wieder nur angerissen und nicht ausgeschöpft. Auch den Strang rund um Clarissa fand ich völlig überflüssig, denn er trug zur Handlung eigentlich nicht wirklich viel bei.
Einzig Imogens Wandlung fand ich gelungen. Die jüngere Schwester, die nicht sesshaft werden möchte, entwickelt sich im Laufe dieses Bandes wirklich weiter. Ihre inneren Konflikte und der Wunsch mehr aus ihrem Leben zu machen bzw. den Entschluss welche Richtung sie in Zukunft einschlagen möchte, hat die Autorin gut und nachvollziehbar beschrieben (mit Ausnahme einer völlig übereilten Reaktion, die ich nicht nachvollziehen konnte).
Die traumhaft schöne Landschaftsbeschreibungen rund um die Amalfiküste weckten Urlaubsehnsüchte in mir. Am liebsten würde man die Koffer packen und dem regenerischen Wetter hier den Rücken kehren.
Trotz der vielen Kritikpunkte ist dies eine leichte Sommerlektüre und ich hatte auch nichts anderes erwartet. Unterhalten hat mich der Roman allemal, auch wenn er mich etwas enttäuscht zurück lässt.
Wer kurzweilige Unterhaltung sucht, die sich schnell weglesen lässt, sollte zugreifen. Ein Must-Read ist der Roman allerdings nicht wirklich. Und deshalb auch meine 3 Sterne Bewertung, die bei mir heißt: Kann man lesen, muss aber nicht sein.
Schreibstil:
Auch diesmal ist der Schreibstil wieder flüssig und lässt sich gut lesen, bleibt aber wieder sehr oberflächlich. Man fliegt durch die Seiten und hat trotzdem das Gefühl nicht wirklich anzukommen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Anna oder Imogen erzählt.
Die leuchtenden Pastelltöne und der Blick auf die Piazza spiegeln den Inhalt des Romans zu 100% wider. Ich finde es zwar passend und auch gelungen, aber irgendwie stört es mich, wenn Reihen nicht zusammenpassen. Wie geht es euch damit?
Fazit:
Der Folgeband zu "Viviens himmlisches Eiscafé" ist leider schwächer als sein Vorgänger. Der Roman bietet kurzweilige Unterhaltung, bleibt aber sehr an der Oberfläche. Die vielen Ereignisse und verschiedenen Stränge werden zu schnell abgehandelt und man keine richtige Beziehung und Emotionen zu den Charkteren aufbauen. Kann man lesen, muss man aber nicht.