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Veröffentlicht am 10.04.2017

Überzeugte mich leider nicht ganz

Ein fauler Gott
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Als der achtjährige Jonas nach einem Wettschwimmen und einem darauffolgenden unerklärlichen Anfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, denkt noch niemand daran, dass er bald sterben wird. Doch nach etwas ...

Als der achtjährige Jonas nach einem Wettschwimmen und einem darauffolgenden unerklärlichen Anfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, denkt noch niemand daran, dass er bald sterben wird. Doch nach etwas mehr als einer Woche ist er tot. Eine eindeutige Diagnose von den Ärzten gibt es nicht. Alleine diese Vorstellung finde ich absolut furchtbar. Da ich selbst Mutter bin, kann ich nur sagen, dass der Tod eines Kindes wohl das Allerschlimmste überhaupt sein muss. Gefangen in ihrer Trauer und Fassungslosigkeit bleiben Ben, der elfjährige Bruder, und Ruth, die Mutter, zurück....jeder für sich und restlos mit der Situation überfordert.

Der Grundtenor dieses Romans ist der Verlust, Einsamkeit und die Trauerbewältigung. Kein einfaches Thema und trotzdem wurde es in einer Geschichte verpackt, die aus der Sicht des elfjährigen Bens erzählt wird. So erhält es einen leichteren Ton. Zu Beginn war ich wirklich sehr angetan von der Schreibweise, die besonders die Gefühlwelt von Ben und Ruth beschreibt. Beide trauern auf ihre Weise, wobei ich mich als Mutter zuerst mehr in Ruth hineinfühlen konnte. Sie tat mit unsagbar leid, denn Ruth hat wirklich niemanden.....keine Freundinnen, der Mann hat sie verlassen und gründet bereits mit seiner momentanen Freundin eine neue Familie, die Schwiegermutter dement und die eigenen Eltern in der DDR lebend, die nicht einmal zur Trauerfeier des Enkelkindes anreisen durften. In den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts war ich, wie Ben in dieser Geschichte, ebenfalls ein Kind und so erkannte ich viele Dinge aus dieser Zeit wieder - Dinge, die so typisch für diese Zeit waren und die viele Kindheiten geprägt haben. Und so hatte ich anfangs das Gefühlt ein kleines Buchjuwel in den Händen zu halten.

Leider ließ meine Euphorie aber nach dem ersten Drittel rasch nach. Der Lesefluss stoppte und es gab einige Handlungsstränge, die ins Leere führten und bei denen ich mich am Ende fragte, warum der Autor diese überhaupt in die Erzählung miteinbrachte. Diese zusammenhanglosen Ereignisse füllten zwar die Seiten, brachten die Geschichte aber nicht wirklich weiter. Außerdem begann sich beim Lesen eine Distanz zu den Figuren aufzubauen, der ich mich nicht entziehen konnte. So hatte ich das Gefühl an der Oberfläche der Geschichte zu kratzen und das Lesen wurde immer anstrengender. Durch einzelne Rückblenden, die sehr sprunghaft und abschweifend waren, erhielt der Roman einige Längen, die den Lesefluss stoppten.

Während Ruth mit ihrer Trauer auf der Stelle tritt, immer depressiver wird und mit der Situation vollkommen überfordert ist, hat Ben Freunde und erlebt gerade den Sprung vom Kind zum Teenager. Eine aufregende Zeit, die er sich aber manchmal nicht zu leben traut, wie etwa der Besuch des Schwimmbades mit seinen Freunden. In seinem Nachbarn, Herrn Gäbler, findet er endlich einen Erwachsenen, mit dem er über den Verlust reden kann, denn zwischen Ben und seiner Mutter steht eine tiefe Sprachlosigkeit. Langsam findet Ben wieder den Weg zurück in ein "normales Leben" und hat trotzdem immer noch das Gefühl mitschuldig am Tod seines Bruders zu sein.
Ich denke der Autor wollte im Großen und Ganzen ausdrücken, dass zwar die Trauer bleibt, aber das Leben weitergeht. Trotz der Thematik blieb diese Geschichte für mich zu sehr an der Oberfläche. Kein einfaches Buch...leider überzeugte es mich nur teilweise.

Schreibstil:
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus der Sicht von Ben in eher kindlicheren Worten und einige Teile aus der Sicht von Ruth. Stephan Lohse schreibt einerseits sehr poetisch, aber auch einfach. Es finden sich tolle Zitate auf den etwas mehr als 300 Seiten. Die Sätze sind eher kurz gehalten, die Kapitel sind lang und in weitere Unterteilungen gegliedert.

Fazit:
Eine nicht einfacher Roman, der mich zu Beginn sehr berühte, jedoch durch zusammenhanglose Ereignisse und etliche Längen viel Substanz verliert. Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich packen und überzeugte mich nur bedingt.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Kommt leide rnicht an Engelskalt heran

Federgrab
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Auf einer Waldlichtung wird eine seltsam drapierte Leiche eines jungesn Mädchens gefunden. Sie liegt nackt auf einem Federbett, umgeben von einem Pentagram aus Lichtern und mit einer Blume im Mund. Die ...

Auf einer Waldlichtung wird eine seltsam drapierte Leiche eines jungesn Mädchens gefunden. Sie liegt nackt auf einem Federbett, umgeben von einem Pentagram aus Lichtern und mit einer Blume im Mund. Die junge Frau ist außerdem sehr abgemagert und bei der Obduktion findet man in ihrem Magen Tierfutter. Das Ermittlerteam rund um Kommissar Holger Munch und Mia Krüger untersuchen den Fall, dessen Spur in eine Gärtneri führt. Die Inhaberin, Helene Eriksen, leitet dort ein Heim für Jugendliche, wo auch die Ermordete Camilla Green gewohnt hat. Als Gabriel Mørk, der Softwareentwickler, der im ersten Band als Neuzugang zum Ermittlerteam dazugestoßen ist, ein Video aus dem Dark Net zugespielt wird, hoffen Munch und Mia auf eine baldige Auflösung des Falles. Doch die Ermittlungen laufen schleppend....

Leider kann "Federgrab" nicht mir "Engelskalt", dem ersten Teil der Reihe, mithalten. Vieles scheint erscheint nicht wirklich neu. Auch die Probleme und Selbstmordgedanken von Mia waren schon in Band 1 ein großes Thema und wird auch hier wieder seitenweise behandelt. Mia scheint aus dem Dilirium aus Tabletten und Alkohol gar nicht herauszukommen und auch Munch hat die Trennung zu seiner Frau noch immer nicht überwunden. So war besonders der Mittelteil für mich ziemlich schleppend, denn die ewigen Wiederholungen ermutigten nicht wirklich zum weiterlesen.

Es ist zwar bekannt, dass skandinavische Autoren gerne kaputte Ermittler für ihre Thriller verwenden, jedoch sollten nicht immer dieselben Probleme wiedergekäut werden! Der Fokus liegt auch eher beim Privatleben der Ermittler und der Kriminalfall gerät dadurch immer mehr in den Hintergrund, was sehr schade ist.
Erst im letzten drittel steigt der Spannungsbogen an. Durch geschickt ausgelegte falsche Spuren und überraschende Wendungen gelingt es dem Autor den Leser in die Irre zu führen.
Die Auswahl eines Opfers fand ich allerdings unpassend und nicht besonders einfallsreich....mehr kann ich hier leider nicht verraten...

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist gut lesbar und flüssig, die Sätze sind eher kurz gehalten. Die aus verschiedenen Erzählperspektiven erzählte Geschichte lässt den Leser tiefe Einblicke in das Gefühlsleben der Ermittler, als auch des Täters zu.

Fazit:
Leider kann der zweite Band der Reihe nicht wirklich überzeugen bzw. mit Band Eins mithalten. Die Längen in der Mitte und der Fokus auf das kaputte Ermittlerteam gerichtet, war mir der Thriller einfach zu langatmig und konnte auch mit falsch gelegten Spuren und überraschenden Wendungen nicht "gerettet" werden. Ein eher mittelmäßiger Thriller, den man lesen kann, aber nicht muss.

Veröffentlicht am 04.03.2017

Für mich leider zu konstruiert

Bring mich ans Licht
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Als ich in die Leseprobe des Thrillers reinlesen durfte, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss! Die Geschichte begann superspannend. Ein Vater, dessen Tochter entführt wurde, erhält ...

Als ich in die Leseprobe des Thrillers reinlesen durfte, wusste ich sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss! Die Geschichte begann superspannend. Ein Vater, dessen Tochter entführt wurde, erhält den Anruf des Entführers zur Lösegeldübergabe und wir begleiten ihn auf den Weg. Natürlich endet der Prolog mit einem Cliffhanger....
Danach lernen wir eine junge Frau namens Marianna kennen, die während ihrer täglichen Joggingrunde überfallen und entführt wird. Nach Tagen furchtbarer Qual wird sie total dehydriert und an einer Mauer gekettet, gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort versuchen Hauptkommissar Francis Held und die ihm zur Seite gestellte Polizeipsychologin, Dr. Vera Simms, Informationen aus dem Entführungsopfer herauszubekommen. Doch Marianna wurde das Opfer einer Verwechslung und trotzdem wird dieser "Fehlgriff" den Fall wesentlich beeinflussen, denn die junge Frau weiß noch nicht, welche wichtige Rolle sie trotzalledem spielen wird....
Auch Hauptkommissar Held und Dr. Simms haben einiges zu verbergen und spielen nicht mit offenen Karten, was nicht unbedingt zur raschen Aufklärung des Falles beiträgt.

Es geht hier um Korruption, Rache, Mädchenhandel und Erpressung...manchmal hatte ich das Gefühl die Autorin möchte einfach zu viele Themen in ihrem Thriller verpacken. Die vielen überraschenden Wendungen legten zwar die Latte für den Spannungslevel hoch, jedoch fand ich manche Ideen einfach zu weit hergeholt, überzogen und nicht logisch. Ab der Hälfte des Buches befinden wir uns in Rumänien und der dazugehörenden Unterwelt. Marianna spielt dabei eine Schlüsselrolle, die auch Held und Simms nicht verborgen bleibt......

Der Schreibstil, der mir vorher noch unbekannten Autorin Kim Rylee, lässt sich sehr gut lesen, ist flüssig und einnehmend. Die Geschichte ist von Beginn an spannend und der Level bleibt die ganzen 372 Seiten über hoch. Warum ich trotzdem "nur" 3 Sterne vergebe liegt daran, dass mir Teile des Romans zu konstruiert und unlogisch vorgekommen sind. Es bleiben nach Beenden des Buches doch einige Fragen offen, die mir die Autorin zwar in der gemeinsamen Leserunde bei Lovelybooks zufriedenstellend beantwortet hat, allerdings ohne diese Möglichkeit hätte ich den Thriller mit vielen Fragen im Kopf im beendet. Und das ist eigentlich nicht unbedingt Sinn und Zweck.

Schreibstil und Charaktere:
Wie schon oben erwähnt hat die Autorin einen fesselnden und einnehmenden Schreibstil. Die Spnnaundskurve ist von Anfang an hoch und kann mit überraschenden Wendungen gehalten werden.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So bekommt man Einblick in diverse Gedanken und Gefühle. Vorallem die Ämgste von Marianna werden sehr gut dargestellt und machen beklommen. Hauptkommissar Held und Dr. Vera Simms hingegen sind nicht unbedingt sehr sympathische Protagonisten. Besonders die Psychologin fand ich .
Marianna ist eine sehr toughe junge Frau, die nicht so schnell aufgibt und sich Lösungen für ihre Probleme sucht.

Fazit:
Ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen, der meiner Meinung nach zu viele Themen aufeinmal aufgegriffen hat. So wirkt das Ganze zu gewollt und konstruiert. Es bleiben viele Fragen offen, einige Handlungen fand ich überzogen oder unglaubwürdig. Mich konnte der Thriller leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Nett für zwischendurch

Schlaflos in Manhattan
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Die Bücher von Sarah Morgan sind in der Bloggergemeinde sehr gefragt und immer wieder in aller Munde. Mit "Schlaflos in Manhattan" habe auch ich das erste Mal zu einem Buch der Autorin gegriffen, denn ...

Die Bücher von Sarah Morgan sind in der Bloggergemeinde sehr gefragt und immer wieder in aller Munde. Mit "Schlaflos in Manhattan" habe auch ich das erste Mal zu einem Buch der Autorin gegriffen, denn ich hatte bei Lovelybooks Glück und durfte in der Leserunde mitlesen.
Erwartet habe ich eine nette Liebesgeschichte mit ein paar Turbulenzen und genau das habe ich auch bekommen - nicht mehr und nicht weniger.

Der Einstieg ist mir gut gelungen, denn Sarah Morgan schriebt sehr locker, leicht und flüssig und man fliegt richtig durch die Seiten. Mit Paige, unserer Hauptprotagonistin, lernen wir eine sehr organisierte junge Frau kennen, die ihren Job liebt und nach einer schweren Herz-OP ihr Glück in der Großstadt wagt. Schon immer war ihr Traum abseits von zuhause und ihren Eltern zu leben, die sich wegen ihrer Krankheit immer schrecklich um sie sorgen und für sie Entscheidungen treffen. Im Dschungel der Großstadt hofft sie ein normales Leben führen zu können und endlich auf eigenen Füßen zu stehen.
Gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Eva und Frankie, die genauso wie sie aus Puffin Island kommen, leben sie in einer WG und arbeiten in derselben Firma. Die drei jungen Frauen ergänzen sich beruflich und privat perfekt. Als Paige statt der erwarteten Beförderung jedoch gekündigt wird und ihre beiden Freundinnen ebenfalls den Job verlieren, reißt es ihr momentan den Boden unter den Füßen weg. Paige fühlt sich verantwortlich für Eva und Frankie, die ihr sehr nahe stehen. Jake, der beste Freund ihres Bruder Matt, in dem sie schon seit Jahren heimlich verliebt ist, macht ihr einen Vorschlag, den sie nicht ausschlagen kann. Doch zu Beginn läuft es gar nicht so, wie sich die drei Freundinnen das vorgestellt haben und Paige möchte einfach keine Hilfe annehmen - schon gar nicht von Jake, der sie vor Jahren ganz schrecklich enttäuscht hat.

In der ersten Hälfte des Romans werden die drei Freundinnen Paige, Eva und Frankie, sowie Matt und Jake vorgestellt. Man beginnt langsam eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Der Fokus liegt hier noch eindeutig beim Verlust des Jobs und den Willen von Paige ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen. Die Liebesgeschichte nimmt hier noch wenig Raum ein, was sich in der zweiten Hälfte dann rapide ändert. Jake, der sich nicht binden möchte und bei dem keine "Beziehung" länger als zwei Wochen dauert, geht Paige immer mehr aus dem Weg, da er seinen Gefühlen nicht mehr vertrauen kann. Außerdem hat er Matt versprochen, nie etwas mit seiner Schwester anzufangen...

Natürlich ist dieser Liebesroman vorhersehbar und man wäre enttäuscht, käme es zu keinem Happy End. Trotzdem beschlich mich beim Lesen immer wieder kurz das Gefühl der Langeweile. Ich vermisste überraschende Wendungen und ein klein wenig mehr "Pepp" in der Geschichte. Liebesromane wie diesen, habe ich schon einige gelesen und er sticht für mich nicht wirklich aus der breiten Masse heraus. Sicher hat die Autorin jede Menge Fans und auch ihr Schreibstil ist wirklich sehr angenehm zu lesen, aber ich empfinde diesen Roman als nette Geschichte mehr für zwischendurch - nicht mehr und nicht weniger.

Schreibstil:
Sarah Morgen hat einen eingängigen, flüssigen Schreibstil, den man sehr leicht lesen kann. Man fliegt durch die Seiten und kommt zügig voran, auch wenn einige in der Leserunde über die langen Kapitel gejammert haben.
Man liest abwechselnd aus der Perspektive von Paige oder Jake und hat einen guten Einblick in die Gefühlswelt des jeweils anderen.
Über jedem Kapitel steht ein sehr treffsicherer Spruch, der sich auf die kommenden Seiten bezieht.


Fazit:
Ein netter Liebesroman, der unterhält. Für mich ist es allerdings nur eine Geschichte wie viele andere gewesen, die nett zu lesen ist und bei der man kurz die Seele baumeln lassen kann.....leider aber nicht wirklich mehr. Für zwischendurch zum Träumen und für Freunde von Liebesromanen und Sarah Morgan.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Der Auftakt der Trilogie komnnte mich noch nicht überzeugen...

The Cage - Entführt
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Zu Beginn ist die 16-jährige Cora auf dem Weg in den Schiurlaub. Doch als sie erwacht, findet sie sich in einer Wüstenlandschaft wieder. Als Tochter eines Gouverneurs denkt sie sofort an Entführung, was ...

Zu Beginn ist die 16-jährige Cora auf dem Weg in den Schiurlaub. Doch als sie erwacht, findet sie sich in einer Wüstenlandschaft wieder. Als Tochter eines Gouverneurs denkt sie sofort an Entführung, was sich in gewisser Weise auch bestätigt. Jedoch ist die Welt, in der sie sich befindet, eine künstlich angelegte. Verschiedene Klimazonen greifen auf engen Raum ineinander über, Distanzen sind nicht real und die Städte in der Ferne gibt es nicht. Neben Cora befinden sich noch fünf weitere Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern und sozialen Schichten in dieser Szenerie. Der Hüter, ein Mann mit bronzefarbender Haut, der sich vor ihnen materalisiert, erklärt den Jungen und Mädchen relativ bald, wo sie sich befinden und welche Regeln sie einzuhalten haben. Sie sind Teil eines Experiments und haben 21 Tage Zeit diese zu erfüllen....

Die Autorin hat hier ein fiktive Welt erschaffen, die man sich wirklich gut vorstellen kann, da die beschriebenen künstlichen Landschaften der Erde ähneln. Die Außerirdischen möchten für ihre Gefangenen einen Platz erschaffen, der ihrer gewohnten Umgebung gleichkommt. Diese Fakten werden dem Leser relativ schnell klar....der Sinn der Sache jedoch nicht, vorallem weil der Hüter und Seinesgleichen die Menschen für eine niedrige Existenzform halten.

Neben Cora, unserer Hauptprotagonistin, lernt der Leser schon bald die anderen fünf Jugendlichen kennen. Hauptcharakter ist allerdings Cora, die sich als Einzige im Laufe des Romanes auflehnt und sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden will. Dies ist ein Fakt, den ich nicht ganz verstehen konnte. Für mich handeln die restlichen Charaktere nicht nachvollziehbar. Sie sind zu passiv - statt Lösungen zu finden und gegen ihr Schicksal anzukämpfen, greifen sie sich gegenseitig an. Es entsteht Agressivität, statt Agilität. Sie geben sich viel zu schnell geschlagen und Cora, die sich als Einzige auflehnt, wird zu ihren Buhmann. So plätschert die Geschichte eine Weile vor sich hin, ohne jegliche Höhen und Tiefen. Die restlichen Charaktere blieben mir weitgehend fremd. Sicher hat jeder von ihnen ein besonderes Merkmal wie Schläue, Schönheit oder Stärke, jedoch birgt der Roman auch einige nicht logische Komponenten. Um nicht zu spoilern möchte ich hier nichts ins Detail gehen..für diejenigen, die den Roman bereits gelesen haben, sage ich nur "verschwundenes Essen".
Erst zum Ende hin steigt die Spannung und die Autorin überraschte mit einer unerwarteten Wendung und einem Cliffhanger.... die perfekte Voraussetzung, um auch Band 2 zu kaufen und zu lesen...Ob ich dazugehören werde, kann ich noch nicht sagen.

Schreibstil:
Der locker leichte Schreibstil von Megan Shepherd lässt sich hervorragend lesen. Die mehr als 400 Seiten sind in angenehmer größerer Schrift geschrieben und so rauscht man nur so durch die Seiten. Obwohl mich der Mittelteil nicht wirklich fesseln konnte, war ich erstaunt, wie viel ich in kurzer Zeit bereits gelesen hatte. Man kann sich die künstlich aufgebaute Welt gut vorstellen und auch die Figuren hatte ich mehr oder weniger konkret vor Augen.
Jedes Kapitel widmt sich einer der sechs Protagonisten, wobei den Hauptteil Cora bestreitet. Es wird aus der Sicht der Person aus der Kapitelüberschrift erzählt, wobei die wechselnden Perspektiven etwas Leben in die Geschichte bringen.

Fazit:
Ein Reihenauftakt, der einige unlogische Handlungen beinhaltet und der erst am Schluss spannend wird. Wie oft bei Trilogien scheinen kaum alle drei Bücher gleich stark zu sein. Hier kann man noch hoffen, dass sich Band 2 und 3 steigern werden...