Als Frau hat man es in diesen Tagen nicht leicht
ElbleuchtenMeine Meinung:
Ich habe dieses Buch selbst verschenkt und durfte es mir danach einmal ausleihen. Irgendwie sprach mich das Cover total an und ich hatte Lust auf einen historischen Roman - obwohl mich ...
Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch selbst verschenkt und durfte es mir danach einmal ausleihen. Irgendwie sprach mich das Cover total an und ich hatte Lust auf einen historischen Roman - obwohl mich das Genre häufig gar nicht so packt und mich schnell langweilt.
Gegebenenfalls bin ich daher einfach nicht ganz die Richtige für diese Art von Geschichte. Auch "Elbleuchten" konnte mich nicht völlig begeistern... aber beginnen wir von vorn:
Wir erleben hier die Geschichte von Lily Karsten, die in einer sehr behüteten Reederei-Familie aufwächst. Lily weiß nichts von Armut, weiß nichts von Hunger und Krankheit. Aber in dieser Geschichte lernt sie durch einen Zufall immer mehr darüber... und befindet sich bald mitten drin. Dabei wird uns gezeigt, wie Lily langsam erkennt, in was für einer Welt sie eigentlich lebt. Sie führt sich vor Augen, welche Rechte sie hat bzw. eher nicht hat. Sie merkt, wie ungerecht Frauen behandelt werden; merkt, dass viele Menschen gar nicht unabhängig entscheiden und leben können. Diesen Aspekt der Geschichte finde ich sehr spannend und sehr gut hervorgehoben, weil Lilys Entwicklung so authentisch und glaubwürdig beschrieben wird. Leider ist das Buch aber sehr lang. Meiner Meinung nach ist die Geschichte schon nach 300 Seiten sehr gut und vollumfänglich erzählt. Der Rest besteht einfach nur aus vielen Nebenschauplätzen, viel Plänkelei, viel Hin und Her, viel Nebenbei. Ich glaube, dass das für das Genre sehr typisch ist, ich habe aber auch gemerkt, dass es mich persönlich sehr langweilt und ich mich fühle, als würde man mir mit Plänkelei die Zeit stehlen. Auch wenn das Ende offen endet und der zweite Teil bereits hier liegt, brauche ich eine kleine Pause von dieser Geschichte.
Fazit:
Eine schöne hanseatische Familiengeschichte, die sehr gute Themen aufgreift, aber mit 650 Seiten meiner Meinung nach den Rahmen sprengt. Das Genre ist eh nicht mein Liebstes, weil ich jedes Mal das Gefühl bekomme, dass mit etlichen Nebenschauplätzen Leben erzeugt werden soll. Dabei führt es bei mir eher dazu, dass ich mich langweile und es als anstrengend wahrnehme. Auch wenn die Geschichte süß ist und das Ende eine schöne offene Fortsetzung ermöglicht, kann ich nur solide 3 Sterne vergeben.