Konflikt zwischen Kuluren
Olga Evgenidis wünscht sich von ganzem Herzen einen kurzen, möglichst einsilbigen Nachnamen, und in ihrem Medizinerkollegen Felix Van Saan scheint sie ihn auch gefunden zu haben. Dabei ist dieser Wunsch ...
Olga Evgenidis wünscht sich von ganzem Herzen einen kurzen, möglichst einsilbigen Nachnamen, und in ihrem Medizinerkollegen Felix Van Saan scheint sie ihn auch gefunden zu haben. Dabei ist dieser Wunsch natürlich nur Ausdruck ihrer Sehnsucht, ihr „altes“ Leben hinter sich zu lassen. Als Tochter einer Einwandererfamilie aus Georgien arbeitet sie sich zielstrebig aus ärmlichen, beengten Verhältnissen empor; ihre Zukunft verläuft in vermeintlich geraden Bahnen, an der Seite des begüterten Felix. Doch dann kreuzt Jack Jennerwein ihren Weg …
Keine Frage, das Buch ist anschaulich und in einem angenehmen Stil geschrieben. Angelika Jodl flicht humorvolle Elemente ein, auch einige (wenige) historische Details zum Herkunftsland ihrer Protagonistin, Georgien. Dennoch bleibt der Roman für mich an der Oberfläche; viel mehr als eine Liebesgeschichte mit Hindernissen kann ich nicht erkennen. Die eigentlichen Probleme der doch sehr unterschiedlichen Kulturen in Georgien und Deutschland werden leider nur gestreift, ebenso wie Olgas Konflikte, für sich beide miteinander zu verbinden. Dabei hätte meiner Meinung nach hier das Potential deutlich mehr ausgeschöpft werden können und vermutlich zu einer wesentlich interessanteren, spannenderen Geschichte beitragen können.