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Veröffentlicht am 26.07.2021

Ein sehr packender historischer Roman vor der Kulisse der französischen Revolution: Sehr lesenwert!

Die Ballonfahrerin des Königs
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Marie-Provence gehört zusammen mit ihrem Onkel, ihrer Tante und ihrem Vater zu einer kleinen Gruppe Adliger, die sich während der Revolution in einem alten verlassenen Schloss verborgen halten. Statt jedoch ...

Marie-Provence gehört zusammen mit ihrem Onkel, ihrer Tante und ihrem Vater zu einer kleinen Gruppe Adliger, die sich während der Revolution in einem alten verlassenen Schloss verborgen halten. Statt jedoch an ihr eigenes Schicksal zu denken, haben sie einen tollkühnen und wagemutigen Plan ersonnen. Sie wollen den Thronfolger Louis-Charles, Sohn der bereits hingerichteten Marie-Antoinette und Ludwig XVI. entführen und vor den Revolutionären retten.

Eines Tages macht Marie- Provence die Bekanntschaft von André Levallois und erkennt sehr schnell, dass er die Lösung für ihre Probleme sein könnte, denn er ist in der Lage einen Ballon zu steuern.
Allerdings krankt der Plan daran, dass Andre´ ein Bürgerlicher, eine etwas andere Einstellung besitzt als Marie- Provence und ihre Mitverschwörer und den Dauphin keineswegs befreien würde.

Die Lage spitzt sich zu, als Andre eines Tages von ihrem Vater gefangen genommen wird und dieser André, da er zu viel weiß, töten will. Es gibt nur eine Möglichkeit für Marie- Provence Andres Leben zu retten- sie muss ihn dazu bringen, den Ballon zur Rettung Louis-Charles zu steuern. Wie wird Andre sich entscheiden?

Mit "Die Ballonfahrerin des Königs" hat Tania Douglas einen bemerkenswert spannenden historischen Roman geschaffen, der atmosphärisch dicht ist und zu unterhalten versteht. Der Ausdruckskraft der Autorin ist es zu verdanken, dass ihr Roman sehr bildhaft wirkt und man als Leser das Gefühl bekommt, man durchlebe die geschichtlichen Ereignisse mit eigenen Augen.

Marie- Provence ist eine junge, sehr mutige Frau, die sich geschworen hat, Louis-Charles um jeden Preis zu retten, denn sie hatte von je her ein sehr inniges Verhältnis zu dem Kind.
Natürlich gibt es auch einen Gegenspieler in diesem Buch in Gestalt des Croutignac, der wie fieberhaft versucht Marie-Provences Pläne zu vereiteln.

Obwohl seine Bösartigkeit und Versessenheit sich wie ein roter Faden durch das Buch windet, erschleicht dem Leser am Ende zwar kein Verständnis für ihn; doch zumindest ein wenig Mitleid, als man den Grund dafür erfährt, wieso er so versessen darauf ist den Thronfolger leiden zu sehen.
Auch der bürgerliche Andre ist eine interessante männliche Romanfigur die perfekt zu der selbstbewussten Marie- Provence passt. Ihre verschiedene Herkunft und unterschiedlichen politischen Standpunkte sind sehr fesselnd geschildert.

Kurz gefasst: Ein sehr packender historischer Roman vor der Kulisse der französischen Revolution: Sehr lesenwert!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Unterhaltsamer, geheimnisvoller Schmöker – nicht nur für Leckermäuler und Hobbyköche zu empfehlen!

Das Schatzbuch der Köchin
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Biddy Leigh hat eine besondere Gabe. Sie weiß besondere Kreationen und Gerichte in der Küche zu zaubern und sammelt begierig alte Rezepte von Köstlichkeiten, die ihr im Laufe der Zeit in die Hände fallen. ...

Biddy Leigh hat eine besondere Gabe. Sie weiß besondere Kreationen und Gerichte in der Küche zu zaubern und sammelt begierig alte Rezepte von Köstlichkeiten, die ihr im Laufe der Zeit in die Hände fallen. Doch ausgerechnet von einer anderen, mittlerweile alten und kranken Hausdienerin Sir Geoffreys, zu der Biddy eine besondere Zuneigung hegt, erhält sie „Das Schatzbuch“, ein Buch in dem sich viele alte Rezepte für Gerichte und Kräuterheilkunde befinden und das einst der verstorbenen Herrin des hochherrschaftlichen Anwesens, Mawton Hall, gehörte. Doch im Gegenzug zu dieser großzügigen Geste soll Biddy sämtliche neue Rezepte aufschreiben, die sie nur finden kann, auf der nah bevorstehenden, großen Reise nach Italien. Biddys neue Herrin, Lady Carinna will sich nämlich, nachdem sie sich mit ihrem siechen Gatten überworfen hat, in der „Villa Ombrosa“ von allen Strapazen der vergangenen Zeit erholen und benötigt auf der weiten Reise selbstredend einen Tross der sie begleitet- inklusive Köchin.

Obwohl Biddy eigentlich heiraten möchte, lässt ihr der Verwalter von Sir Geoffrey keine große Wahl, so dass Biddy schon bald gen Italien abreist.
Unterwegs freundet sie sich mit recht unterschiedlichen Persönlichkeiten an. Zum einen mit dem schwarzen Diener Mr. Loveday, der einst versklavt wurde und nun fernab der Heimat und seiner Familie für die weiße Herrschaft arbeiten muss und zum anderen auch mit dem leichtfertigen und attraktiven Kitt, Bruder ihrer Herrin, Lady Carinna. Selbst zu Lady Carinna entwickelt Biddy im Laufe der Zeit eine gewisse Sympathie, doch diese gibt sich so manches Mal recht rätselhaft. Warum nur schenkt sie Biddy ein zwar abgelegtes aber doch kostbares Kleid und unterstützt sie darin, sich in fremden Sprachen und gutem Benehmen zu üben?

Fans historischer Lektüre, die sich zugleich von geheimnisvollen Geschichten angezogen fühlen, sollten bei „Das Schatzbuch der Köchin“ unbedingt einen zweiten Blick riskieren, wenn ihnen das Buch im Handel begegnet. Ein wenig schade fand ich es, trotz der ansprechenden Covergestaltung des Taschenbuchs, dass dieser Roman nicht in einer gebundenen Ausgabe erschienen ist, denn mit einem festen Deckel hätte man den Eindruck, ein altes, antikes Kochbuch in Händen zu halten, noch ein wenig verstärken können. Apropos Kochbuch: Vor jedem Kapitel finden sich Biddys gesammelte, vielfältige Kochrezepte, die zum Nachmachen einladen und die Story perfekt abrunden. (Besonders die Rezepte für „englische Rarebits“ und die „Zierküchlein“ klingen dabei sehr interessant!)

Mit Biddy hat die Autorin eine sehr starke, zupackende und clevere Heldin geschaffen, die jedoch im Laufe der Reise noch einiges an Lebenserfahrung dazu gewinnen kann, als sie sich plötzlich inmitten einer intriganten Verschwörung befindet, die ihre Herrin geschmiedet hat. Obwohl sich Biddy durchaus über die negativen Seiten ihrer Herrschaft im Klaren ist, hat sie dennoch ein großes Herz und so entwickelt sich zwischen Lady Carinna und ihr sogar eine Art Freundschaft. Der Autorin gelingt es zudem sehr gut, die verschiedenen Standesunterschiede zwischen Herren und Dienerschaft zu beschreiben, die zu jener Zeit herrschten, wozu natürlich auch Verhalten, Sprache und Denkweise gehören, so dass man neben einer Geschichte voller (dunkler) Geheimnisse auch eine gehörige Portion historisches Kolorit geboten bekommt.

Martine Baileys Schreibstil ist dabei unterhaltsam und bildhaft (während mancher Romanpassagen sogar etwas zu bildhaft; ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten; jedoch könnten zart besaitete Gemüter schon hier und da ein wenig zusammenzucken beim Lesen) und da immer weitere Geheimnisse auf den Leser warten, vergeht die Lesezeit leider trotz der 526 Seiten praktisch wie im Flug.
Romantisch veranlagte Leser dürfen sich dazu auf eine kleine Liebesgeschichte zwischen Biddy und einem jungen Mann freuen, die jedoch nicht allzu viel Raum im Buch einnimmt.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, geheimnisvoller Schmöker – nicht nur für Leckermäuler und Hobbyköche zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Superlustig!

Mettwurst ist kein Smoothie
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Nachdem ich Markus Barths Erstlingsroman „“Das Genitiv ist dem Streber sein Sex“, der letztes Jahr erschien, eher durch Zufall in die Hände bekam und ich mich beim Lesen der sehr witzigen Stories köstlich ...

Nachdem ich Markus Barths Erstlingsroman „“Das Genitiv ist dem Streber sein Sex“, der letztes Jahr erschien, eher durch Zufall in die Hände bekam und ich mich beim Lesen der sehr witzigen Stories köstlich amüsiert hatte, war ich schon sehr gespannt darauf, zu erfahren, ob der Autor mich erneut mit seiner Lektüre so begeistern kann und um es vorweg zu nehmen; ich persönlich finde „Mettwurst ist kein Smoothie“ teilweise sogar noch ein Tickchen besser, als den Vorgängerband.

Erneut schildert der Autor in 46 Kurzgeschichten seine Eindrücke, Erfahrungen und Gedanken über Alltägliches, über Moderscheinungen oder Kultgetränke wie Smoothies, Beziehungsprobleme oder versucht Vorurteile auszuräumen. Das geschieht immer mit viel Bissigkeit, spitzen und feinem Humor, der zuweilen auch mal recht schwarz ausfällt, mich aber immer zu überzeugen vermochte. Man ertappt sich beim Lesen des Buches sehr oft dabei, dass man denkt „Mensch, solche „Müll-Wiesel“ sind mir auch schon begegnet“ oder „genau das habe ich auch schon immer gedacht (Stichwort Französische Filme) ! Und genau die Tatsache, dass Markus Barth über alltägliche Dinge des Lebens schreibt, die auch den Lesern begegnen; also dass man jederzeit die Gedanken und Eindrücke des Autors nachvollziehen kann, machen diese Anthologie so besonders. Da der Humor von Markus Barth mit meinem wunderbar konform geht, hatte ich abermals viel Spaß beim Lesen dieses Buches und hoffe, dass es hoffentlich bald Lesenachschub geben wird.

Es ist ein Büchlein, das sich auch hervorragend zum Vorlesen eignet. Selbst Familie, Freunde und Bekannte, denen ich diverse Passagen aus „Mettwurst ist kein Smoothie“ vorlas, haben beim Zuhören Tränen gelacht.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Cornwell in Bestform! Atmosphärisch dichter, actionreicher und spannender Historienroman mit vielschichtigen Akteuren

Das brennende Land
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Wieder einmal ist das Land vom mittlerweile kränkelnden und schwach gewordenen König Alfred in Gefahr. Harald Bluthaar will Alfreds Land plündern und die Menschen unterjochen. Mit ihm reist seine schöne ...

Wieder einmal ist das Land vom mittlerweile kränkelnden und schwach gewordenen König Alfred in Gefahr. Harald Bluthaar will Alfreds Land plündern und die Menschen unterjochen. Mit ihm reist seine schöne Geliebte, die das zweite Gesicht besitzt und von allen als Hexe bezeichnet wird- Skade!

Doch allein Uhtreds Intelligenz und seiner Kampfesstärke ist es zu verdanken, dass der Angriff von Harald fehlschlägt und Skade Uhtreds Gefangene wird. Alfreds Glaube in Gott ist unerschütterlich und so umgibt er sich immer noch mit unzähligen Priestern und frommen Menschen, die jedoch nicht alle so fromm und uneigennützig sind, wie es den Anschein hat.

Als ein blinder Mönch eine Vision hat, wird diese sogleich als göttliche Wahrheit vom Hof angenommen und Uhtred, dessen Frau von diesem Mönch als Hexe bezeichnet wurde, verliert die Beherrschung. Er tötet den Mönch- mit ungeahnten Folgen. Er wird vom tapferen Gefolgsmannes Alfreds zu einem Gejagten...

Das Warten hat ein Ende und nun geht es endlich weiter mit Uhtreds Abenteuern.
Zwar ist "Das brennende Land" wieder einmal sehr spannend und atmosphärisch dicht geschrieben, dennoch schleichen sich langsam bei mir Zweifel ein, ob die Heldenfigur des Uhtred nicht langsam etwas zu alt wird, für diverse Kampfeinsätze und Strapazen die er in diesem Roman fast mühelos über sich ergehen lässt, was jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt meinerseits sein soll, denn das Buch ist für mich bisher das absolute Highlight des Jahres im historischen Romanbereich.

Es gelingt dem Autor wie immer die brisante politische Situation sehr unterhaltsam, lebensecht und packend zu vermitteln. Wie immer amüsierten mich Uhtreds heidnische und sarkastische Gedanken und Dialoge aufs Beste und mit Skade hat Cornwell eine interessante, geheimnisvolle Akteurin in die Geschichte miteingeflochten.

Diesmal gerät Uhtred jedoch in eine große Konfliktsituation- was der Story noch eine gewisse Eigendynamik verleiht. Man fragt sich als Leser wie Uhtred sich aus seiner eigentlich auswegslosen Lage herausmanövrieren will bzw. ob es ihm gelingen wird und man kann das Buch nicht zur Seite legen, bis man weiß, wie es ausgeht- was mich eine schlaflose Nacht gekostet hat.

Kurz gefasst: Cornwell in Bestform! Atmosphärisch dichter, actionreicher und spannender Historienroman mit vielschichtigen Akteuren.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Mord im antiken Köln- Sklavin Invita ermittelt wieder. Packender, atmosphärisch dichter Historienkrimi. Unbedingt lesen!

Verrat in Colonia
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Im Umfeld der Colonia Agrippina, 260 n. Chr. :

Die Sklavin des Stadthalters der Region Gallia Belgica, Invita, befindet sich mit ihrer Herrin Marcella, der Tochter des Stadthalters und einem Tross von ...

Im Umfeld der Colonia Agrippina, 260 n. Chr. :

Die Sklavin des Stadthalters der Region Gallia Belgica, Invita, befindet sich mit ihrer Herrin Marcella, der Tochter des Stadthalters und einem Tross von Beschützern, auf dem Weg in der von Salonius Valerianus beherrschten Colonia Agrippina. Der Sohn des Kaisers Gallienus, gilt im Volk nicht gerade als beliebt, da er zur Eigensucht neigt, Doch der eigentliche Herrscher ist Silvanus, der Praetorianerpraefect und persönlicher Berater von Salonius.
Marcellas Tross wird unterwegs von unbekannten Männern angegriffen und es wird dazu mitgeführtes Staatsgeld entwendet. Obwohl Invitas Gefährte Flavus, ein germanischer Sklave und seine Mitstreiter verhindern können, dass die Frauen umgebracht werden, wiegt der Verlust des Geldes dennoch schwer.
Salonius und Silvanus sind nicht erfreut, als sie davon erfahren. Als Tochter des belgischen Stadthalters, genießt Marcella jedoch alle Vorteile eines Ehrengastes, bekommt im Praetorium die besseren Räume zugewiesen und ist natürlich auch an der Abendtafel von Salonius ein gerne gesehener Gast.

Da Invita und Flavus sich nur heimlich treffen können zu einem Stelldichein, beschließen sie nach dem Abendmahl die Gunst der Stunde zu nutzen, während sich alle Bewohner des Stadtpalastes woanders aufhalten, um sich heimlich im Bad zu vergnügen. Doch statt Vergnügen und Liebesglück erwartet das Paar großes Grauen, denn sie finden dort einen wichtigen und hochrangigen Beamten tot auf. Es handelt sich um einen der städtischen Quaestoren, Aurelius Celer. Ausgerechnet um den Mann, dessen Sohn Marcella eigentlich zum Manne nehmen sollte, wenn es nach den Wünschen ihres Vaters ginge.
Da Flavus, während Invita Hilfe holen wollte, von Männern der Wache aufgegriffen wird, halten sie ihn für Celers Mörder und inhaftieren ihn. Dank Marcellas Bemühungen wird der Mordfall jedoch untersucht. Kein geringerer als Mucius Longinus, Centurio, steht Marcella dabei zur Seite. Doch Invita, die bereits schon einmal in einem Mordfall ermittelte, will es sich nicht nehmen lassen, auch heimlich mitzumischen. Denn schließlich geht es hier um das Leben ihrer großen Liebe Flavus.
Schnell findet sie heraus, dass es viele Geheimnisse gibt, die Bewohner des Praetoriums und Angehörige des Toten zu verbergen haben. Doch sind diese wirklich so brisant, als das es sich dafür lohnen würde zu töten? Die Zeit läuft Invita davon und auch die politisch angespannte Lage spitzt sich weiter zu, als die Colonia Agrippina belagert wird und sich eine Seuche in der Siedlung ausbreitet. Wird Invita den wahren Schuldigen finden und so das Leben ihres Gefährten retten können?

Der bereits vierte Band der historischen Krimireihe um die Sklavin Invita, führt die Leser diesmal in die Stadt Köln zur Römerzeit, genauer gesagt in das Jahr 260 nach Christus. Eine Zeit in der das römische Imperium alles andere als stabil war und sich vielen Anfeindungen feindlicher Stämme und Völker erwehren musste. Aber auch die vielen Intrigen und Machtspiele von Mächtigen des Imperiums höhlte die Stabilität des Reiches von innen aus. Es gab einfach zu viele von ihnen, die in erster Linie sich selbst und nicht das Volk an erster Stelle stellen wollten. Auch Salonius ist einer dieser selbstsüchtigen Herrscher, dessen Interessen kaum mit denen des Volks konform gehen und ich fand es spannend dargeboten, wie die Autorin Maria W. Peter darlegt, wie Salonius gefangen ist zwischen Herrschsucht, seinen Ängsten und Verfolgungswahn. Wie begründet oder unbegründet dieser auch sein mag, erfährt man natürlich genauso, wie auch der wahre Mörder des Aurelius Celer enttarnt wird.

Die Reise dorthin, fand ich unglaublich bildhaft und packend erzählt. Die Autorin hat viele historische Details eingestreut, die diesem Roman das nötige Flair vermitteln. Man fühlt sich bereits nach dem Lesen der ersten Seiten hineingezogen in eine andere Welt und erhascht durch die Augen der Protagonistin Invita, einen realistisch anmutenden, spannenden Blick auf das antike Köln. Die Erwähnung von Machtstrukturen, Ränkeschmiede etc., lassen den Roman jedoch nicht als nüchterne Geschichtsstunde verkommen- im Gegenteil! Denn die Romanheldin Invita, ihre Herrin Marcella und Invitas Gefährte Flavus streuen reichlich Lebhaftigkeit ein und da das Liebespaar zudem auch einen trockenen spitzzüngigen Humor aufweist, wird es trotz des schwebenden Damoklesschwertes über Flavus, dennoch nie zu düster.

Obwohl es der erste Band der Reihe ist, den ich las, kam ich dennoch gut hinein in die Geschichte, da die Autorin alles Wesentliche, Invitas vorheriges Leben betreffend, einstreut und man daher auch gut nachvollziehen kann, wieso sie sich oftmals ungeliebt fühlt, bzw. wieso sie Probleme damit hat, anderen Menschen zu vertrauen.
Ich war hellauf begeistert von diesem tollen, atmosphärisch dichten Historienkrimi, den ich gerne weiter empfehle. Absoluter Lesetipp! Und ich werde mir nun auch die drei Vorgängerbände besorgen müssen.

Kurz gefasst: Mord im antiken Köln- Sklavin Invita ermittelt wieder. Packender, atmosphärisch dichter Historienkrimi. Unbedingt lesen!

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