Cover-Bild Die Geliebte des Sarazenen
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3,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 01.06.2010
  • ISBN: 9783644427617
Christiane Lind

Die Geliebte des Sarazenen

Wagnisse der Liebe – eine Frau zwischen Orient und Okzident Braunschweig zur Zeit der Kreuzzüge: Die junge Leonore von Calven begibt sich auf Wallfahrt nach Jerusalem. Was niemand weiß: Leonore trägt ihr Pilgergewand nur zum Schein. Der wahre Grund ihrer Reise muss verborgen bleiben.Viele Gefahren lauern auf dem Weg in die Heilige Stadt. Doch die junge Frau findet hilfsbereite Gefährten – und sie ist nicht die Einzige, die ein Geheimnis hütet ... Als Leonores Leben bedroht wird, rettet sie der Karawanenführer Nadim. Durch ihn taucht sie ein in eine faszinierende fremde Welt. Aber der Friede im Heiligen Land ist zerbrechlich. Und Leonore muss sich der Frage stellen, ob eine Christin einen Sarazenen lieben darf ...

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei mabuerele in einem Regal.
  • mabuerele hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2022

Eine junge Frau auf gefährlichem Weg

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„...Ihre Mutter war im Kindbett gestorben, und der Vater hatte seine Tochter in die Obhut der Benediktinerinnen gegeben, sobald sie das sechste Lebensjahr erreicht hatte...“

Und plötzlich besinnt sich ...

„...Ihre Mutter war im Kindbett gestorben, und der Vater hatte seine Tochter in die Obhut der Benediktinerinnen gegeben, sobald sie das sechste Lebensjahr erreicht hatte...“

Und plötzlich besinnt sich Leonores Vater auf die Tochter und holt sie aus dem Kloster. Sie wäre gern geblieben. Was weiß sie schon vom Leben außerhalb der Klostermauern?
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Der Schriftstil ist lockerleicht. Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert. Der erste erzählt Leonores Leben in Braunschweig.
Leonore wird mit dem Fernhändler Fulk verheiratet. Von Liebe kann keine Rede sein. Das Sagen im Haus hat die Schwiegermutter. Dann erscheinen eines Tages zwei Fremde. Sie nehmen nicht nur Fulk, sondern auch die kleine Tochter Blanche mit.
Leonore folgt ihren Spuren. Begleitet wird sie von dem Ritter Gottfried und Adelheid, einer jungen Frau. Sie reisen als Pilger.
Im zweiten Kapitel begleite ich Leonore auf ihrer gefahrvollen Reise. Mehrmals ist sie in Lebensgefahr. Nadim, ein junger Sarazene, findet sie in der Wüste und rettet ihr das Leben. Hier sind es vor allem die Gespräche, die der Geschichte ein besonderes Gepräge geben. Aufgewachsen im Kloster steckt Leonore voller Vorurteile. Dann aber muss sie erleben, dass ihr ein Sarazene das Leben rettet. Außerdem entnimmt sie seinen Erzählungen, dass sich die christlichen Ritter weder christlich, noch ritterlich verhalten.

„...Nun war Leonore völlig verwirrt. Konnte es wirklich wahr sein, dass eine Stadt gleich drei Religionen heilig war?…“

Das dritte Kapitel spielt in Jerusalem. Mittlerweile ist Leonore zu einer selbstbewussten Frau gereift. Sie weiß, was sie will. Und sie hat erkannt, dass man Menschen nicht nach ihrer Religion beurteilen sollte. Jerusalem hat für sie einige Überraschungen parat. Letztendlich muss sie sich entscheiden, ob sie zurück will in die Heimat oder mit Nadim einen Neuanfang wagt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, die historischen Gegebenheiten auf den Punkt zu bringen. Allerdings bleibt die eine oder andere Frage offen. Das betrifft vor allem Gottfrieds Vergangenheit.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Lesenswerter Historienroman

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Leonore von Calven fällt aus allen Wolken, als ihr die Äbtissin des Klosters in dem sie sich bereits seit frühester Kindheit aufhält, mitteilt, dass sie nicht den Schleier nehmen darf, sondern zu ihrem ...

Leonore von Calven fällt aus allen Wolken, als ihr die Äbtissin des Klosters in dem sie sich bereits seit frühester Kindheit aufhält, mitteilt, dass sie nicht den Schleier nehmen darf, sondern zu ihrem Vater zurückkehren soll. Ihr Vater, an den sie sich nicht mehr erinnern kann, entpuppt sich als harter, kalter Mann, der sie sehr bald mit einem Mann seiner Wahl vermählt. Mit dem Händler Falk hat Leonore ebenfalls nicht viel Glück. Die ein wenig weltfremde, schüchterne junge Frau wird von ihm unterdrückt, der einzige Lichtblick in ihrem Leben, ist ihre kleine Tochter Blanche.

Eines Tages bekommt Falk Besuch von zwei Sarazenen und wird kurz darauf zusammen mit Tochter Blanche von ihnen entführt. Leonore ist verzweifelt- keiner will ihr helfen, selbst ihr Vater zeigt kein Interesse daran, wenigstens seine Enkeltochter zu suchen. Einzig ein Priester gibt ihr den entscheidenden Hinweis, er vermittelt sie an den erfahrenen Tempelritter Gottfried Kahle, den sie um Hilfe bittet. Einen Tag später reist Leonore zusammen mit ihm und Adelheid, einer Pilgerin gen Jerusalem, denn dort hofft sie, ihre Familie wieder in die Arme schließen zu können.

Trotzdem kann es auch Gottfried nicht verhindern, dass Leonore bei einem starken Sturm kurz vor dem Ziel über Bord des Schiffes geht. Sie überlebt zwar, dennoch findet sie sich plötzlich allein und verlassen mitten in der Wüste wieder und kommt beinahe um vor Durst. Der Karawanenführer Nadim, der sie glücklicherweise noch rechtzeitig auffindet, rettet ihr das Leben und will sie weiter durch die Wüste zum Ziel geleiten. Doch dann wird die Karawane angegriffen...
Wird Leonore ihre Tochter jemals wieder in die Arme schließen können?

Der Debütroman von Christiane Lind ist ein ansprechender historischer Roman, der von einer zunächst sehr zurückhaltenden und ein wenig weltfremden jungen Frau erzählt, die im Laufe des Buches über sich hinauswachsen muss, um ihre Familie wiederfinden zu können. Mehr und mehr gewinnt Leonore an Stärke und Mut, was sie zu einer interessanten Romanfigur macht.

Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und harmonisch, überzeugt durch eine klare Linie ohne langatmige Ausschweifungen und die abenteuerlichen Erfahrungen die Leonore auf ihrer Reise macht, haben mich diesen Roman praktisch in einem Durchgang, ohne Pause durchlesen lassen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Story ausgeht. Wobei ich mir gut vorstellen könnte, dass Leonores Geschichte eventuell noch nicht ganz erzählt ist.

Die Autorin lässt immer wieder informative historische Details über Land, Leute und Religion mit einfließen und setzt auch ihre Hauptfigur einigen religiösen Konflikten aus, die sehr sensibel, mit Herz und Verstand, gelöst wurden. Jede Romanfigur in diesem Buch hat ein (oder mehrere) wichtiges Geheimnis, was mich so wissbegierig machte, dass ich das Buch nicht einmal zur Seite legen wollte.

Einen minimalen Kritikpunkt habe ich jedoch. Im Gegensatz zu der Hauptfigur bleiben die Nebenfiguren, auch Nadim ein wenig blass, da man noch zu wenig von ihren innersten Gedanken und Beweggründen erfährt. Das wird sich aber bestimmt bei einer Fortsetzung, falls es sie gibt, was ich sehr hoffe, noch ändern.

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