Cover-Bild Die Überlebenden
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.08.2021
  • ISBN: 9783423439404
Alex Schulman

Die Überlebenden

Roman | »Ein Meisterwerk.« Thomas Böhm, Radio eins
Hanna Granz (Übersetzer)

Über Hoffnung. Über Versöhnung. Über Leben
Nach zwei Jahrzehnten kehren die Brüder Benjamin, Pierre und Nils zum Ort ihrer Kindheit – ein Holzhaus am See – zurück, um die Asche ihrer Mutter zu verstreuen. Eine Reise durch die raue, unberührte Natur wie auch durch die Zeit. Im Kampf um die Liebe der Mutter, die abweisend und grob, dann wieder beinahe zärtlich war, haben die Jungen sich damals aufgerieben bis zur Erschöpfung. Heute fühlen sie sich so weit voneinander entfernt, dass es kein Aufeinanderzu mehr zu geben scheint. Und doch ist da dieser Rest Hoffnung, den Riss in der Welt zu kitten, wenn sie sich noch einmal gemeinsam in die Vergangenheit vorwagen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2021

Sehr lesenswertes Buch über Kindheit Schmerz und Versöhnung

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Das offensichtliche Sommerferienidyll der Familie bekommt im Laufe der Geschichte Risse.
Mutter und Vater sind „erfahrene Trinker“ und nie ist Geld da, schon gar nicht wird in die Kinder investiert. Die ...

Das offensichtliche Sommerferienidyll der Familie bekommt im Laufe der Geschichte Risse.
Mutter und Vater sind „erfahrene Trinker“ und nie ist Geld da, schon gar nicht wird in die Kinder investiert. Die Kinder werden teils vernachlässigt, Benjamin dem mittleren Bruder wird später bewusst, dass nicht nur zu Hause alles dreckig ist, sondern auch die Menschen, die in dieser Wohnung leben.

Die drei Brüder kämpfen jeden Tag um die Liebe und Gunst ihrer Eltern,vor allem um die der Mutter. Sie sind sehr eifersüchtig aufeinander. Andererseits gibt es Momente,da stehen die drei Brüder zusammen. Die Mutter ist launisch, unzufrieden, sprunghaft und somit völlig unberechenbar in der Vergabe ihrer Liebe oder Zärtlichkeit. Der Vater wird gegenüber der Mutter und den Kindern gewalttätig wenn er getrunken hat. Die Eltern geben den Kindern keinerlei Sicherheit.

Die Ehe von Mutter und Vater ist toxisch, beide sind auf der Hut vor einander, außer wenn beide trinken oder betrunken sind.
Die Söhne reagieren verschieden: Nils der Älteste entzieht sich allem und geht später als erstes aus dem Haus und seiner eigenen Wege.
Benjamin ist der mittlere Sohn, er versucht alle Stimmungen einzufangen und alles in der Familie zu reparieren. Der jüngste Sohn Pierre reagiert mit zunehmender Agressivität, die auch später im Erwachsenenleben bleibt.

Der Roman wechselt zwischen der Vergangenheit, der Kindheit der Brüder und der Gegenwart nach dem Tod der Mutter, als sich alle drei Brüder nach sehr langer Zeit erstmals wiedersehen.
Erst dann stellen sie sich der Vergangenheit und der Tragödie, die sich in ihrer Familie zugetragen hat. Erst dann wird überhaupt darüber gesprochen. Und erst nach einem Selbstmordversuch von Benjamin kann dieser bei einer Therapie darüber sprechen und alles verarbeiten.
Der Leser erfährt erst zum Schluss was sich zugetragen hat bei der Familientragödie. Insbesondere Benjamin ist betroffen, denn nie hat die Mutter ihm gesagt, dass sie ihm keine Vorwürfe macht. Nie wurde in der Familie ein Wort verloren und alles aufgearbeitet.

Dieses Buch hat mich besonders berührt, betroffen und nachdenklich gemacht. Ich möchte es uneingeschränkt zum Lesen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Traurig aber dennoch schön

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Meine Meinung


Worte über diese Geschichte zu finden fällt mir nicht leicht. Dafür ist das Buch einfach zu traurig. Ich war nicht darauf gefasst. Abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit erfährt ...

Meine Meinung


Worte über diese Geschichte zu finden fällt mir nicht leicht. Dafür ist das Buch einfach zu traurig. Ich war nicht darauf gefasst. Abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit erfährt man von der Kindheit der Brüder Benjamin, Pierre und Nils. Man landet jedoch nie in der gleichen Vergangenheit und Gegenwart. Die Szenen beim Urlaub, in Schweden an einem See, muten erst mal idyllisch an. Die drei Brüder tollen durch die unberührte Natur. Schwimmen im See und genießen hinterher ein Essen mit den Eltern auf der Terrasse oder am Strand. Die Eltern leben so in den Tag hinein und genießen das eine oder andere Gläschen Wein. Der Vater bringt den Söhnen das Fischen bei. Erkundet mit ihnen den Wald.

Der Schein trügt. Das merkt man sehr bald. Der Alkoholkonsum der Eltern ist zu groß. Die Launen der Mutter für die Kinder bares Gift. Die Eltern streiten. Die Kinder buhlen um die Gunst der Mutter. Nils ist der Älteste und scheint am besten mit der Situation klar zu kommen. Pierre hat einen Hang zu Aggressionen. Bei einer Szene wurde mir richtig übel. Ich fand sie sehr heftig. Benjamin ist ein typisches Sandwichkind. Er scheint ein besonnener Junge zu sein. Wir erfahren die Geschehnisse aus seiner Sicht.

Ich habe immer überlegt, warum die Eltern so eine komische Ehe führen. Die Mutter ist mal liebevoll, dann wieder total eiskalt zu ihren Jungen. Der Vater kommt verantwortungslos rüber. Der Schreibstil und meine Neugierde haben mich durch die Seiten rasen lassen. Man spürt die Fremdheit, die sich nach über 20 Jahren bei den Brüdern breit gemacht hat. Jeder versucht cool zu sein. Keiner will zeigen, welche seelischen Schäden ihre Kindheit hinterlassen hat. Mit der Urne der Mutter und einigen Gesprächen, offenbart sich den Leser*innen ein grausame Wahrheit. Eine Wahrheit, mit der ich im Leben nicht gerechnet hätte. Sie hat mich zutiefst erschüttert.

Fazit

Eins vorweg: Dies ist kein Sommerroman zum Wohlfühlen. Vielmehr hat mich des öfteren richtig gefroren. Der Schreibstil wechselt zwischen poetisch und derb. Die wunderschöne Natur wird bildhaft beschrieben. Ebenso unappetitliche Szenen. Die gehören aber in die Geschichte hinein. Sie zeigen wie unmöglich die Gesamtsituation für die Kinder war. Wie sie als Männer noch damit zu kämpfen haben. Das Ende hat mich schockiert zurückgelassen.

Ich empfehle jedem die Geschichte, der gerne auch mal ein Familiendrama liest. Ich habe dieses Buch gerne gelesen.

Danke Alex Schulman. Ich gratuliere zum Debüt


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