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Veröffentlicht am 26.07.2021

Eine schöne Geschichte an der Küste Englands

Spiegelinsel
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Tessas Großmutter zieht in ein Altenheim und sie hilft ihr, deren ganzen Besitztümer einzupacken und die Wohnung auszusortieren. Dabei fällt ihnen ein Fotoalbum mit besonderen Schwarz-Weiß-Fotografien ...

Tessas Großmutter zieht in ein Altenheim und sie hilft ihr, deren ganzen Besitztümer einzupacken und die Wohnung auszusortieren. Dabei fällt ihnen ein Fotoalbum mit besonderen Schwarz-Weiß-Fotografien in die Hände. Diese stammen von Margaret, die im 19. Jahrhundert auf der Isle of Wight lebte und von den übrigen Bewohnern als „Verrückte mit dem Kasten“ bezeichnet wurde. Tessa ist so fasziniert von den Bildern ihrer Vorfahrin, dass sie auf die Insel an der Südküste Englands reist um mehr über die Frau zu erfahren. Dort angekommen hat sie ziemlich turbulente Begegnungen mit Raiden, der als Kurator des Museums arbeitet. Die Bilder von Margarete im Inselmuseum aufzunehmen schlägt er ab, hilft Tessa aber später mehr über die Fotografin herauszufinden. Dabei kommen sich die beiden immer näher, was aber nicht allen Bewohnern der Insel zu passen scheint.

Zunächst hatte ich etwas Schwierigkeiten mit der Protagonistin, weil sie anfangs auf mich immer so beleidigt und aufbrausend wirkte, wenn ihr etwas nicht gepasst hat. Außerdem hat sie nicht den gleichen Humor wie ich, wodurch ich zu Beginn etwas gebraucht habe, um mit Tessa warm zu werden. Mit der Zeit wurde sie mir sympathisch und ich bin ihr gerne über die Insel gefolgt.

Während ihres Aufenthalts an der englischen Küste ist Tessa auf der Insel viel zu Fuß unterwegs und unternimmt auch einen Segelturn auf dem Meer. Dadurch wird die Landschaft und Umgebung der Isle of Wight immer wieder erwähnt. Dort muss es unglaublich schön sein, was die Autorin regelmäßig bildhaft beschreibt. Auch die Technik und Fotografie im 19. Jahrhundert kommt nicht zu kurz. Mit kleinen Rückblenden wird immer wieder von Margarete erzählt, wodurch man viel Einblick in ihre Tätigkeit als Fotografin erhält.

Das Ende der Geschichte ist für mich zufriedenstellend, auch wenn ich einige Aspekte zu perfekt finde. Die Autorin hat zu viel dramatische Spannung erzeugt, die für mich nicht notwendig gewesen wäre. Insgesamt enthält das Buch eine schöne Liebesgeschichte und interessante Erzählungen über die verstorbene Fotografin Margaret.



Fazit:
„Spiegelinsel“ ist ein schöner Liebesroman und einer geheimnisvollen Vorfahrin, die gerne Fotografien angefertigt hat. Die Geschichte wird von dem malerischen Setting der Isle of Wight unterstrichen. Das Ende ist schön, wenngleich es mich nicht gänzlich überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Realistische Weihnachtsgeschichte über die Entdeckung des Weihnachtssterns

Im Land der Weihnachtssterne (Die Weihnachtsstern-Saga 1)
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Nachdem Felicitas‘ Vater bereits von München nach Kalifornien ausgewandert ist, kommen nun Feli mit ihrem Bruder und ihrer Mutter nach. Amerika ist um 1900 nicht nur das Land mit unbegrenzten Möglichkeiten, ...

Nachdem Felicitas‘ Vater bereits von München nach Kalifornien ausgewandert ist, kommen nun Feli mit ihrem Bruder und ihrer Mutter nach. Amerika ist um 1900 nicht nur das Land mit unbegrenzten Möglichkeiten, sondern auch ein schwerer Neuanfang, wie die Familie feststellen muss. In der rauen, aber wunderschönen Landschaft Kaliforniens hilft Feli auf der Farm der Familie tatkräftig mit, bevor sie ihr Medizinstudium wieder aufnehmen will. Und schon bald fühlt sie sich in der neuen Heimat wohl und versteht sich auch mit den Arbeitern auf der Farm sehr gut.

Mir hat gefallen, dass die Geschichte über einige Jahre hinweg spielt. Wir erfahren, wie sich die Familie in Amerika ein Leben aufbaut, Freunde findet und auch Felis Entwicklung ist wunderbar zu verfolgen. Feli ist eine wissbegierige, abenteuerlustige und mutige Frau und ich mochte sie sehr gerne. Im Laufe der Jahre wird sie erwachsener und hat auch bald einige Verehrer. Unter anderem Phillip, der lieber Blumen und Pflanzen anbauen möchte, als die Milchfarm der Familie zu übernehmen. Ich habe so gerne mitverfolgt, wie sich langsam die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt. Lea Thannbach hat die Protagonisten sehr tief ausgearbeitet und die Charaktere sind alle stets sehr lebendig.

„Jeder Mensch entscheidet für sich selbst, wie viel Glück und Freude sein Leben bestimmen.“, Felis Vater, 84 %

Auf einem gemeinsamen Ausritt finden Feli und Phillip eine wunderschöne wilde Pflanze, die sie allen Widerständen zum Trotz auf den Feldern anbauen. Es ist faszinierend zu verfolgen, wie sich der Anbau und Verkauf des Weihnachtssterns entwickelt hat. Phillip erlebt einige Höhen und Tiefen und gibt nicht auf, diese wunderschöne Pflanzen an den Mann und die Frau zu bringen, immer tatkräftig unterstützt von Feli. Auch einige interessante Fakten zu der beliebten Pflanze werden erwähnt. Kennst du zum Beispiel die ursprüngliche Bezeichnung für den Weihnachtsstern? Wusstest du, dass die Poinsettia nur wenige Monate im Jahr verkauft wird, aber doch zu den meistverkauften Pflanzen gehört? Weißt du, wo die Pflanze ursprünglich gewachsen ist? Im Nachwort nimmt die Autorin Bezug zu dem Geschehen und den tatsächlichen Begebenheiten. Sie erklärt, dass der Weihnachtsstern sich genauso etabliert hat, wie im Roman dargestellt, und nur die Charaktere fiktiv sind. Feli und Phillip sind zwar erfunden, enthalten aber viel von dem tatsächlichen Entdecker des Weihnachtssterns.

Was im Klappentext gar nicht erwähnt wird, ist die zweite Zeitebene. Da ich aber solche Bücher mit Familiengeheimnissen mag, hat es mich nicht gestört. Im Jahr 2005 fliegt Stella nach dem Tod ihrer Mutter zu ihren Verwandten nach Amerika, die dort leben und eine Weihnachtssternzucht betreiben. Stella ist eine Nachfahrin von Feli und die Verbindung zwischen den beiden ist durch ein Bild, das Stella besitzt und Feli mit ihrer Familie zeigt, schön gemacht. Anfangs war dieser Teil der Geschichte noch interessant, weil Stellas Mutter nie von ihrer Familie erzählt hat und Stella nun eine weiterhin traurige aber auch aufwühlende Zeit bevorsteht. Das Geheimnis hinter Stellas Mutter finde ich verwirrend und unnötig und Stellas aufkeimende Liebe hat mich leider nicht berührt.

Fazit:
„Im Land des Weihnachtssterns“ ist eine spannende und faszinierende Geschichte über die Entwicklung einer wilden Pflanze hin zu der meistverkauften. Rund um Feli und Phillip im Jahr 1910 hat die Autorin eine lebendige Geschichte mit vielen interessanten Fakten und Geschehnisse gesponnen. Auch die Charaktere in der Gegenwart sind gut ausgearbeitet, deren Erzählstrang aber mit der Zeit langweilig wurde. Das Buch bietet nicht nur in der Weihnachtszeit ein schönes Lesevergnügen! Das perfekte Weihnachtsgeschenk für Buchliebhaber!

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Wohlfühlroman mit einer schönen Liebesgeschichte

Jedes Jahr im Juni
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Emmie und Lucas verbindet eine sehr lange Freundschaft. Als Jugendliche hat Emmie in England einen Luftballon steigen lassen, Lucas hat ihn an der Küste Frankreichs gefunden und ihr geantwortet. Während ...

Emmie und Lucas verbindet eine sehr lange Freundschaft. Als Jugendliche hat Emmie in England einen Luftballon steigen lassen, Lucas hat ihn an der Küste Frankreichs gefunden und ihr geantwortet. Während der schlimmsten Zeit in ihrem Leben ist Lucas nicht nur Emmies bester Freund geworden, sondern auch Familie; sowie Lucas‘ Bruder und Eltern. Zufälligerweise haben beide Protagonisten am gleichen Tag Geburtstag und so treffen sie sich immer an diesem Tag im Juni und an dem Ort, wo Lucas den roten (ja, das Cover lügt) Luftballon mit Emmies Nachricht aufgehoben hat. Seit einigen Jahren empfindet Emmie nicht mehr nur freundschaftliche Gefühle für Lucas, weshalb sie hofft, dass Lucas‘ besondere Ankündigung ein Liebesgeständnis werden wird. Doch Lucas wird heiraten, eine andere!

Anfangs hab ich direkt mit Emmie mitgelitten, als Lucas ihr von seiner Verlobung erzählt hat, andererseits hab ich mich aber gefragt, warum sie es nicht längst gewagt hat, ihm von ihren Gefühlen zu erzählen. Im Verlauf der Geschichte erfährt man, wie gut sich die beiden verstehen und dass Emmie in ihrer Familie nie Vertraute hatte, weshalb Lucas einfach Alles für sie wurde und weshalb sie das nie aufs Spiel setzen würde. Denn während Lucas langsam seine Hochzeit vorbereitet, schildert die Autorin auch von der Post zwischen den beiden und ihren Treffen. Somit erlebt der/die Leser/in mit wie Emmie und Lucas sich immer besser kennengelernt haben und kann ihre Freundschaft vollumfänglich nachempfinden und verstehen. Diese Rückblenden wurden oftmals einfach in die Kapitel als Erinnerung eingebaut, danach aber als Erzählung zu Beginn der Kapitel mit entsprechender Jahreszahl in anderer Schriftart abgedruckt, was mich etwas verwirrt hat, da die Jahreszahl vom Hier und Jetzt nie direkt genannt wurde. Diese zwei Aspekte („Warum sagst du es ihm nicht endlich?“ & „Wann spielt die Szene denn?“) haben den Einstieg nicht ganz einfach gemacht, aber mit jeder Seite wurde ich immer mehr gefangen genommen und hab mich in der Geschichte direkt wohlgefühlt.

>> Vielleicht werden wir – na ja, wenn, dann er – zwanzig Jahre und zwei Ehen brauchen, um es zu begreifen. Dass ich es bin. Dass wir es sind.<< S. 93

Wie sich die Liebesgeschichte von Emmie entwickelt, habe ich später mit jeder einzelnen Seite kommen sehen und genauso langsam, aber bestimmend hat sie sich aufgebaut. Ich kann nichts dazu andeuten, aber es hat einfach so schön gepasst, jedes kleine Detail hat immer mehr dazu beigetragen, wie jedes Puzzleteilchen, dass man zu einem Gesamtbild hinzufügt.

Die letzten 50 Seiten waren mir dann manchmal etwas zu schnell, manches einfach in die Handlung geschmissen, aber im Großen und Ganzen hat es zu einem schönen Schluss geführt. Und obwohl man sich am Anfang des Epilogs noch fragt, warum man die zwei Seiten noch lesen sollte, unterstreichen sie letztendlich genau, wie schön, perfekt und passend das Ende einfach ist.


Fazit:
Jedes Jahr im Juni erzählt von dem Jahr, in dem alles für Emmie und Lucas anders wird. Die Geschichte ist ein richtiges Wohlfühlbuch, auch wenn man es auf den ersten Seiten gar nicht erwarten würde. Die Liebesgeschichte entwickelt sich gut und romantisch und der Epilog verdeutlicht, dass alles so gut und schön ist, wie es sich am Ende für die Protagonisten und auch Leser/innen anfühlt.

Veröffentlicht am 15.07.2021

Arbeitsintensives und behagliches Leben im Alten Land

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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Nachdem Felicitas‘ Mann überraschend gestorben ist, muss sie nicht nur den Verlust verarbeiten, sondern sich auch um das Leben ihrer vier Kinder kümmern. Diese haben sehr individuelle Interessen, Eigenschaften ...

Nachdem Felicitas‘ Mann überraschend gestorben ist, muss sie nicht nur den Verlust verarbeiten, sondern sich auch um das Leben ihrer vier Kinder kümmern. Diese haben sehr individuelle Interessen, Eigenschaften und Probleme. Nicht nur wird Fee ihr Job als Musiklehrerin gekündigt, da sie seit Jans Tod nicht mehr zur Geige greift, sondern auch ihre Wohnung wegen Eigenbedarf. Was liegt da näher und doch so fern, woanders einen Neuanfang zu starten? Also zieht die Familie kurzerhand von Hannover in einen alten Gasthof ins Alte Land.

Schon im Prolog wird die Landschaft im Alten Land beschrieben, als Fee mit ihren Kindern den alten Gasthof als mögliches neues zu Hause besichtigen. Mit den vielen bunten Blüten und Knospen, die nahe Elbe, die zaghafte Sonnenwärme auf der Haut und das weite Land wird der Frühling zu Beginn sehr anschaulich gezeichnet. Auch später noch spielen die weite Landschaft und auch der großzügige Garten des Hauses eine große Rolle. Zum Beispiel macht Fee viele Ausflüge mit dem Fahrrad in die Umgebung. Das Setting im und um den Gasthof wurde sehr bildhaft dargestellt und, obwohl ich in Bayern lebend noch nie im Norden Deutschlands war, konnte ich mir alles sehr gut vor meinem inneren Augen vorstellen.

Ebenfalls gut gezeichnet hat die Autorin die vier Kinder von Fee und Jan. Ihr Ältester, Rasmus, unterstützt Fee mit seinen Geschwistern wo er kann, auch seine schulischen Probleme und Unentschlossenheit verbirgt er vor ihr, um sie zu entlasten. Rieke, als typischer Teenager hängt oft am Handy und ist sehr aufbrausend, jedoch hat sie auch tolle Ideen um z. B. die finanzielle Situation der Familie aufzubessern und ist allgemein sehr engagiert. Martha ist in sich gekehrt und sehr fixiert auf die Natur, wo sie zum Beispiel Frösche beobachtet und zeichnet. Als Jüngster ist Golo ein kleiner Wirbelwind und derjenige, der viele Probleme nicht sieht und Fee deshalb häufig darauf stößt, endlich wieder mit dem Geigenspielen zu beginnen. Die vier Kinder brauchen häufig Unterstützung, sind jedoch oft sehr selbstständig. Fee jongliert ständig zwischen ihrer Aufmerksamkeit für alle vier und der Notwendigkeit, Geld zu verdienen und das alte Haus zu renovieren. Der Roman geht vielmehr darum, wie die fünf ein neues Leben im Alten Land beginnen, als Fees Trauer um ihren verstorbenen Mann Jan. Fees Problem selbst zu musizieren, wird oft angesprochen und schrittweise thematisiert, wohingegen die Nähe zu Männern sehr einfach für Fee zu suchen ist. Das finde ich etwas schade, dass hier die Trauer eher weniger Raum eingenommen hat. Denn zu Beginn hat Valerie Pauling Fees Gefühlswelt, die sie niederdrückt, und die beklemmenden Emotionen direkt auf den Punkt gebracht. Aufgrund des sehr beschreibenden und feinfühligen Schreibstils hatte ich besonders zu Anfang einen dicken Kloß im Hals. Die Autorin hat die Entwicklung von Fees Gefühlen und das Einleben in der Fremde der Kinder sehr nachvollziehbar dargestellt. Valerie Pauling nutzt überwiegend kurze Sätze, an die ich mich anfangs gewöhnen musste, die jedoch nie das Geschehen abgehackt erzählt hätten.


Fazit:
„Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ ist eine schöne Geschichte über eine Familie, die plötzlich ohne Ehemann bzw. Vater dasteht und im Alten Land einen Neuanfang wagt. Die Autorin hat das Setting, die Gefühle und Entwicklung der Protagonisten und die Problem mit dem alten Gasthof sehr anschaulich beschrieben.

Veröffentlicht am 04.07.2021

Lebehafte Geschichte über eine beeindruckende historische Persönlichkeit

Frau Merian und die Wunder der Welt
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Maria Sibylla Merian sagte mir nichts, bis ich dieses Buch über die historische Persönlichkeit entdeckte. Ihre Zeichnungen, nach denen das hübsche Cover und das Vorsatzpapier nachempfunden wurden, gefallen ...

Maria Sibylla Merian sagte mir nichts, bis ich dieses Buch über die historische Persönlichkeit entdeckte. Ihre Zeichnungen, nach denen das hübsche Cover und das Vorsatzpapier nachempfunden wurden, gefallen mir sehr gut und ich wollte mehr über diese starke Frau erfahren. Gleich zu Beginn lernt man Maria als abenteuerlustige Frau, die mit Vorliebe Insekten aufspürt, präpariert und malt, kennen. Zunächst wohnt sie bei einer Glaubensgemeinschaft. Doch für ihren großen Traum, der Reise nach Surinam (Südamerika), lässt sie sich bald in Amsterdam nieder. Neben ihrer Suche nach Geldgebern malt sie unermüdlich neue Schmetterlinge und gibt Zeichenunterricht. Mit dabei sind ihre beiden mehr oder minder erwachsenen Töchter, von denen sie eine auf die Reise in den Dschungel begleiten wird. Außerdem findet Maria während ihrer Zeit in Amsterdam ihren Liebhaber Jan, der sehr geheimnisvoll und freiheitsliebend ist. Bald wird auch die lange, entbehrungsreiche und gefährliche Schiffsreise und das Leben in der niederländischen Kolonie in Surinam geschildert.

Der Schreibstil von Ruth Kornberger ist wirklich gut. Sie schreibt sehr bildhaft und mitreißend, wodurch Marias lebhafte Persönlichkeit zur Geltung kommt. Marias dargestellte Lebensenergie hat mich von Anfang an mitgerissen, wodurch das Gelesene vor meinem inneren Auge sehr lebendig wurde. Ich finde es toll, dass Maria nicht nur von der Schönheit der Schmetterlinge beeindruckt ist, sondern auch die Raupen und andere kleine Getiere, wie Käfer, interessant findet. Gut und wichtig finde ich das angehängte Nachwort, da es angibt, was Fiktion oder Tatsache ist und Marias Erfolge hervorhebt.

>> Ein Bild schenkt der Künstlerin zweimal Freude, erst beim Erschaffen und später durch die Bewunderung der Betrachter.<< S.38

Die Geschichte ist stets fesselnd, jedoch tritt die Liebesgeschichte mit Jan bald auf der Stelle und nimmt besonders im weiteren Verlauf der Geschichte zu viel Raum ein. Marias Forschungen in Surinam selbst gehen deshalb irgendwann unter. Ich hätte mir hier mehr Beschreibungen über die Natur und Tiere im Urwald, Marias Funde und Zeichnungen gewünscht. Insbesondere da die Liebesbeziehung mit Jan nur fiktiv ist, hat sie zu sehr überhandgenommen. Trotzdem empfinde ich Jans Darstellung als passende Liebesbeziehung für Maria, da sie sich von Männern oder anderen Menschen nicht einengen ließ. Auch wenn ich hier einen Roman basierend auf Marias Leben im 17. Jahrhundert vor mir liegen habe, möchte ich trotzdem mehr über sie und ihre Arbeit erfahren. Deshalb habe ich mich nach dem Lesen dazu entschlossen, auch die Biographien über diese außergewöhnliche Frau zu lesen.

Fazit:
„Frau Merian und die Wunder der Welt“ ist die Geschichte der unerschrockenen und abenteuerlustigen historischen Persönlichkeit Maria Sibylla Merian, die im 17. Jahrhundert den Traum hatte, in Surinam Insekten zu erforschen und zu malen. Mit dem bildhaften und mitreißenden Schreibstil bringt uns die Autorin geschickt das Leben dieser außergewöhnlichen Frau näher, wobei die Fiktion leider zum Ende hin Marias Arbeit verdrängt hat.

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