Am liebsten wandert Erwin Düsedieker durch Felder und Wiesen seiner Heimat Bramschebeck. Im Schlepptau hat er seine Ente Lothar. Mit Mitte fünfzig lebt Erwin allein in seinem Elternhaus. Die Leute meinen, er sei etwas zurückgeblieben. Von seiner Liebe zu Büchern und seinem vielleicht etwas langsamen aber gründlichen Denkorgan ahnt kaum jemand. Wegen der Behinderung, die ihm nachgesagt wird, konnte er auch seinem inzwischen verstorbenen Vater nicht in den Polizeidienst folgen. Eher glücklich zieht Erwin seine Kreise durch sein Dörfchen und die nähere Umgebung. Gerne kauft er bei Annie ein und ist deshalb sehr betrübt als die alte Dame verstirbt.
Doch sollte er vielleicht noch einen Kriminalfall entdecken und lösen, etwas, das ihm sein Vater nie zugetraut hat. Erwins Streifzüge und Lothars Neugier führen schließlich tatsächlich zu einem Fall, der Erwin das Grausen lehrt. Auf was für eine Spur ist er da nur gekommen. Tief in der Vergangenheit des kleinen Ortes gilt es zu graben. Grabungen, durch die Erwin in große Gefahr gerät. Lothar an seiner Seite mag ihm da tatsächlich mal das Leben retten.
Schön mit westfälischer Ruhe liest Dietmar Bär aus der Sicht von Erwin Düsedieker. Zwar in der dritten Person geschrieben, lebt dieses Buch von Erwins Schrullen und Eigenheiten, die der Vorleser gekonnt in Töne umzusetzen weiß. Gut kann man sich Erwins Wanderungen vorstellen, immer dabei Lothar, dessen Gedanken immer zu entschlüsseln versucht. Lothar, der schon so manchen geheimnisvollen Gegenstand gefunden hat. Gegenstände, die Erwin in Bewegung setzen, die Erwin so lange nicht stoppen lassen bis das Rätsel gelöst ist. Durch seine Denkarbeit kommt Erwin aus sich selbst heraus auf die Hintergründe. Geschickt nutzt er, dass er von anderen unterschätzt wird und steht schließlich vor Enthüllungen, die er eigentlich lieber für sich behalten würde, die aber einfach an die Öffentlichkeit gehören.
Eine von der Anlage her eher humorvolle Krimireihe, die mit ihrem hier vorliegenden ersten Band jedoch ein sehr ernstes Thema deutlich macht und gerade damit fesselt.