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Veröffentlicht am 13.02.2022

Von Göttern, Wikingern und blutigen Schlachten

Nordnacht
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Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die ...

Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Cover der Reihe gefallen mir super. Im Prinzip sind sie alle identisch, bloß die Farbe des Feuers im Hintergrund und der Rabe sind verschieden. Dadurch erkennt man sofort, dass sie zusammengehören, und es ist ebenfalls sofort ersichtlich, dass es sich bei der Saga um eine High Fantasy-Reihe handelt. Das Schwert und der Rabe stellen dabei den Bezug zu den Blutgeschworenen her.
Was mir die Titel sagen sollen („Nordnacht“ – „Frostnacht“ – „Blutnacht“), weiß ich allerdings noch nicht so richtig. Sie sehen zwar toll nebeneinander aus, und die Nächte in der Saga, die im Norden spielt sind sicherlich auch frostig und blutig, aber ansonsten ist da nur wenig Verbindung zum Inhalt. Den Originaltitel des Auftaktes „The Shadow of the Gods“ finde ich viel passender.


Meine Meinung:
Wow!
Die Verlagsseite zum Buch spricht von einer „große[n] Wikinger-Fantasy-Saga“ und beschreibt „Die Saga der Blutgeschworenen“ mit „The Witcher meets Vikings“ – ich kann euch sagen: Meine Erwartungen wurden übertroffen!
Wenn man so etwas nämlich hört, erwartet man eine blutige, brutale, kalte Geschichte, die von Krieg und Schlachten erzählt und genau das bekommt man hier auch geliefert.

Vorab sollte ich deshalb vielleicht sagen, dass ich „Nordnacht“ keinem High Fantasy-Einsteiger und auch keinem Leser empfehle, der vielleicht eher zarter besaitet ist oder nicht so gerne über brutale, teils sehr grafische Kämpfe liest. Wer damit jedoch klarkommt, erhält hier einen Auftakt in eine grandiose High Fantasy-Saga, die vor allem eins ist: unfassbar gut durchdacht.


Wie intensiv sich der Autor mit seiner Welt jedoch tatsächlich befasst haben muss, wird einem erst im Nachhinein klar, denn gerade zu Anfang ist „Nordnacht“ noch sehr kompliziert.
Das fängt an mit den Orts- und Figurennamen, die an das Norwegische angelehnt und für mich als Mitteleuropäerin daher eher ungewöhnlich sind. Das und weil sie zum Teil einander sehr ähnlich sind oder aus Lauten bestehen, die ich nicht kenne, hat es mir nicht unbedingt leicht gemacht, die Figuren und Orte zu Beginn auseinander zu halten, geschweige denn, mir sie zu merken. Selbst jetzt nach 600 Seiten kann ich mitnichten alle wichtigen Figuren aufzählen. Da wäre vielleicht ein Figuren- und Ortsverzeichnis im Buch hilfreich gewesen, wobei mir die abgedruckte Karte ganz am Anfang schon vieles erleichtert hat.
Nichtsdestotrotz musste ich mich gerade beim Lesen der ersten Hälfte des Buches stärker als sonst konzentrieren. Das kreide ich dem Buch allerdings nicht wirklich negativ an, das ist eben etwas, womit man bei High Fantasy rechnen muss und was mich auch nicht sehr stört. Ich finde es allerdings durchaus erwähnenswert!


Auch und vor allem der Plot ist nicht weniger kompliziert. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, bei denen man sich lange nicht sicher ist, ob und inwiefern sie eigentlich zusammenhängen. Man stellt Theorien auf, rätselt, was wohl als nächstes kommen könnte, und ob in einer Perspektive vielleicht Personen oder Orte auftauchen, die man in einer anderen bereits kennengelernt hat.
Dabei bedient sich der Autor einer eigenen Welt, eines unbekannten, hochkomplexen Magiesystems und eines neu geschöpften Pantheons – allesamt angeleht an Norwegen oder die nordische Mythologie. Weil alles eben so neu und unbekannt ist, braucht man als Leser relativ lange, bis man den Überblick und auch nur ansatzweise das Gefühl hat, die Grundstrukturen verstanden zu haben, aber diese Zeit gibt einem der Autor auch.

Vor allem in der ersten Hälfte verbringt er viel mit Worldbuilding, mit Erläuterungen und Einführungen, die einem die Orientierung in der Welt der Blutgeschworenen vereinfachen. Auch wenn das Erzähltempo zu dem Zeitpunkt noch nicht besonders schnell ist, herrscht dennoch eine enorm hohe Plotdichte. Eine Schlacht jagt die nächste, es passiert sehr viel hintereinander und man wird oft von Plottwists überrascht, mit denen man so nicht gerechnet hätte und die einen zwischendurch schon sehr mitnehmen können.
Hin und wieder, gerade im Mittelteil, gibt es einige wenige Längen in der Geschichte, die sich zu diesem Zeitpunkt durchaus etwas zäh anfühlen mögen, die sich aber rückblickend betrachtet nur sehr wenig auf die gesamte Geschichte auswirken. Auch hier also: Dieser Eindruck ist für mich durchaus erwähnenswert, macht sich aber nicht sehr viel in meiner Endbewertung bemerkbar.

Das liegt vor allem an der unfassbar spannenden zweiten Hälfte: Auch wenn ich zwischendurch vielleicht mal den Eindruck hatte, dass gerade ein paar Schlachten zu viel aufeinander folgen, konnte ich mich die letzten dreihundert Seiten nur schwer von der Geschichte lösen. Die Zeit, die der Autor anfangs für das Worldbuilding verwendet, zahlt sich hier also definitiv aus, wenn so langsam alles zusammenläuft, man Verbindungen herstellt und einem immer mehr Lichter aufgehen, während man gleichzeitig keine Chance hat, auch nur das kleinste Detail zu vorherzusagen. Das ist der Punkt, ab dem sich erahnen lässt, wie komplex und wie grandios durchdacht die Saga sein wird – der Cliffhanger am Ende bestätigt dies nur noch einmal.


Wie bereits angeschnitten, wird „Nordnacht“ aus drei Perspektiven erzählt: aus der Sicht von Orka, von Elvar und von Varg.

„‚Furcht an sich ist nichts Schlechtes‘, fuhr Orka fort. ‚Wie kannst du tapfer sein, wenn du keine Furcht empfindest?‘“ (S. 182)

Alle drei könnten unterschiedlicher nicht sein, aber man kann sich trotzdem wunderbar in jeden einzelnen von ihnen hineinversetzen. Sie werden allesamt angetrieben von verschiedenen Beweggründen, haben jeder etwas anderes erlebt und wurden auf unterschiedlichste Art und Weise von ihrer Vergangenheit und ihren Mitmenschen geprägt.
Die größte Entwicklung der Drei durchgemacht hat meiner Meinung nach allerdings Varg. Er beginnt als fliehender Sklave, der zwar durchaus weiß, dass er im Faustkampf nicht gerade unfähig ist, der aber sein wahres Potenzial noch nicht kennt. Er wird zu Beginn einzig vom Schwur seiner Schwester gegenüber angetrieben und lernt dann auf seinem Weg die Blutgeschworenen als Freunde kennen.
Vergleicht man den Varg, den man am Ende vor sich hat, mit demjenigen, den man am Anfang kennenlernt, dann scheinen Welten dazwischenzuliegen, ohne dass diese Entwicklung unglaubwürdig oder unnatürlich erscheinen würde.
Orka und Elvar dagegen haben sich zwar auch genug verändert, jedoch sind sie anders als Varg im Wesentlichen gleichgeblieben, ohne dem Buch jetzt vorwerfen zu wollen, seine Protagonisten würden sich nicht weiterentwickeln.

Die Nebenfiguren hingegen bleiben größtenteils blass, aber auch hier kann ich dem Buch nicht viel mehr als insgesamt einen halben Stern abziehen, weil „Die Saga der Blutgeschworenen“ eben nicht hauptsächlich von seinen Figuren getragen wird sondern von der Welt an sich. Der Fokus liegt auf den Schlachten und auf den Wegen der drei Protagonisten – hätte der Autor auch die Nebenfiguren noch stärker beleuchtet, wäre „Nordnacht“ am Ende vermutlich entweder viel zu langatmig und zu sehr ohne roten Faden, oder so überladen mit Informationen, dass man der Handlung nicht mehr groß folgen kann.
Wenn ich also sonst immer sehr darauf achte, dass die Figuren gut ausgearbeitet und mehrdimensional sind, ist es hier sehr gut, dass sich der Autor auf die drei Protagonisten beschränkt hat.


Fazit:
„Nordnacht“ ist ein unglaublich starker Auftakt, der mit einigen wenigen Längen im Mittelteil und eher flachen Nebenfiguren zwar winzige Schwächen hat, der aber trotzdem im Gesamten einfach nur beeindruckt.
Vor allem die Komplexität der Welt, ihres Pantheons und ihres Magiesystems kann überzeugen – zusammen mit den drei Protagonisten schafft der Autor gerade in der zweiten Hälfte eine Plotdichte, die so hoch ist, dass man es beim Lesen kaum schafft, Luft zu holen.
Angesichts dieser Komplexität und auch der Brutalität der Schlachten würde ich „Die Saga der Blutgeschworenen“ jedoch weder High Fantasy-Einsteigern empfehlen noch Personen, die mit vielen blutigen Szenen nicht so gut klarkommen. Für mich war es ein wahres Wikinger-Fest und ich kann die Fortsetzung kaum erwarten!
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Bisschen trashy, kaputte Figuren, spannender Auftakt!

Black Roses
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Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die ...

Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Cover der Reihe finde ich wunderschön! Sie haben zwar nicht allzu viel mit dem Inhalt zu tun (es sind halt Blumen), aber das ist bei Romance ja nichts Neues und stört mich auch nicht weiter. Sie sind Hingucker im Regal und harmonieren wunderbar miteinander, das reicht mir schon!
Der Titel macht zwar durchaus irgendwie Sinn, aber hier haben wir wieder das Thema mit englischem deutschen Titel: Warum wird nicht einfach der Originaltitel übernommen? „Blacklist“ macht inhaltlich sogar noch viel mehr Sinn. Irgendwann erklärt mir das vielleicht mal einer.


Meine Meinung:
Vorab: Wer tiefgründige Romance oder eine niedliche Lovestory wünscht, wird hier nicht fündig. Vom Vibe her ist „Black Roses“ vergleichbar mit den Serien Gossip Girl oder Dynasty, vielleicht ein bisschen extremer, aber etwa genauso trashy.

Auch wenn man hier also keine Tiefgründigkeit erwarten kann, heißt das nicht, dass das Buch oberflächlich ist oder keine heiklen Themen behandelt, im Gegenteil:
Sowohl Adair als auch Sterling sind beide sehr kaputte Figuren, die bisher beide kein leichtes Leben hatten und mit ihren Erlebnissen auf nicht gerade gesunde Art und Weise umgehen. Sie neigen beide zu (selbst-) zerstörerischem Verhalten. Daher kann man beim Lesen ihre Handlungen nicht unbedingt immer gut nachvollziehen, Vieles ist vielleicht auch etwas überzogen oder zu dramatisch, aber trotzdem passt es zu den beiden und in ihre Welt. Ihr Verhalten ist also nicht immer nachvollziehbar, aber trotzdem glaubhaft!

Dabei machen Adair und Sterling es einem nicht immer leicht, wenn sie umeinander herumtänzeln oder Entscheidungen treffen, die man selbst vielleicht nicht treffen würde, aber gerade dieses Umeinanderherumgeschleiche, dieser schmale Grat zwischen Hass und Liebe, auf dem beide wandeln und das mutual pining ist das, was den Suchtfaktor von „Black Roses“ ausmacht. Adair und Sterling sind eine dunkle Version von Romeo und Julia, eine treffende Verwirklichung des enemies to lovers-trope.

„Die Sonne hat die Erde nie gebraucht.“ (S. 64/310 im ebook)

In Rückblenden erlebt man zwischendurch, wie die beiden sich vor fünf Jahren kennen- und liebengelernt haben, und während mich solche Szenen oft aus Geschichten rausreißen, haben sie hier in meinen Augen zur Spannung mit beigetragen. Es sind zwischen Vergangenheit und Gegenwart zwar nur fünf Jahre vergangen, aber der Kontrast zwischen beiden Zeitlinien könnte nicht größer sein: Während die Beziehung der beiden in der Gegenwart hauptsächlich von Hass geprägt ist, finden sich in den Rückblenden die meisten süßen Szenen. Man fragt sich, was zwischen den beiden passiert ist, dass sich ihre Beziehung so gravieren verändert hat. Das hält ans Buch.

„Etwas Unglaubliches passiert. Sie legt den Kopf in den Nacken, ihr rötliches Haar gleitet über den weichen Ledersitz, sie öffnet den Mund und lacht. Es ist wie ein Regenbogen nach einem Gewitter. Vogelgezwitscher an einem schönen Tag. Ein wundervolles Geräusch.“ (S. 57/310 im ebook)


Zwischendurch allerdings hat die Autorin mich ein wenig verloren. Im Mittelteil passiert zeitweise nichts Neues, man hat das Gefühl, dass der Konflikt in die Länge gezogen wird, und die Protagonisten und damit die Handlung drehen sich im Kreis. Das ist ein wenig schade, aber letztlich auch nicht so dramatisch, als dass ich mehr als einen halben Punkt dafür abziehe. Die positiven Aspekte an dem Buch überwiegen und die Spannung zu Beginn und vor allem zum Schluss machen den langen Mittelteil mehr als wett!

Fazit:
Vor allem die beiden kaputten Figuren, die zu (selbst-)zerstörerischem Verhalten neigen und deren Handlungen man zwar nicht unbedingt nachvollziehen kann, aber die deshalb nicht weniger greifbar sind, konnten mich überzeugen! Zwischendurch flacht der Spannungsbogen zwar etwas ab und die Handlung tritt ein wenig auf der Stelle, aber im Großen und Ganzen ist „Black Roses“ ein starker Auftakt, dessen Fortsetzung man nach diesem Ende nur schwer abwarten kann.
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Wohlfühl-Romance mit viel Humor

Heartbreak Boys
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Vielen lieben Dank an den one-Verlag und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir ...

Vielen lieben Dank an den one-Verlag und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir richtig gut! Ich mag den Comic-Stil, die poppigen Farben und die Hinweise auf Instagram. Nate und Jack sehen nicht nur so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe, das Cover hat auch sonst genau den gleichen „Vibe“ wie das Buch.
Der Titel passt natürlich ebenfalls, immerhin nennen Jack und Nate ihren Instagram-Account auch „HeartbreakBoys“.

Meine Meinung:
Der Inhalt hat mich ebenfalls überzeugt.
Bereits zu Anfang wird schnell deutlich, dass „Heartbreak Boys“ sehr humorvoll ist und insgesamt nicht allzu ernst genommen werden sollte. Es ist eine typische young adult-Wohlfühl-Romance mit Roadtrip, die zwar durchaus Klischees aufweist, diese aber so geschickt einsetzt, dass sie zum Stilmittel werden, das den Charme des Buches ausmacht.

Besonders kennzeichnend für „Heartbreak Boys“ ist, dass viele Situationen extrem überspitzt, „over the top“ dargestellt sind und dadurch oft auch sehr konstruiert wirken. Das fällt jedoch beim Lesen überhaupt nicht negativ auf, im Gegenteil!
Gerade dadurch, dass die genannten Klischees gezielt zum Überspitzen dieser Situationen eingesetzt werden, kauft man dem Buch jegliche Übertreibung ab. Man merkt, dass der Autor vieles sehr ironisch meint; das trägt zum Humor des Buches bei und man hat beim Lesen viel Spaß. So fädelt er zum Beispiel auch viele Memes in die Handlung ein („OK, Boomer“, Karen), ohne dass es irgendwie gezwungen wirkt. Alles – die überspitzte Darstellung, die Klischees, der Humor – harmoniert einfach wunderbar miteinander und führt dazu, dass „Heartbreak Boys“ trotz allem sehr echt und lebensnah wirkt.
Der Autor schafft es, den richtigen Ton sowohl für die Protagonisten als auch für seine Zielgruppe zu finden.


Die Protagonisten selber sind zwei hervorragend konturierte Charaktere. Jack und Nate sind grundsätzlich sehr gegensätzlich und haben auf dem ersten Blick nicht viel miteinander gemeinsam, aber je besser man die beiden kennenlernt, desto stärker ist die Chemie zwischen beiden greifbar und desto mehr kann man sich auch in sie hineinversetzen. Besonders liebenswert fand ich es, dass Jack immer ein bisschen zu quirlig, und Nate stets grummelig unterwegs war. Diese Dynamik zwischen den beiden macht einen großen Teil des Buches aus, und der Autor hat das mit seinem Humor wunderbar umgesetzt!

„‚Lebe wohl, mein Prinz‘, flüstere ich ihm zu. ‚Schöne Träume, mein stattlicher holder Jüngling!‘ ‚Hau ab, Jack‘, brummt Nate.“ (S. 202).

Beide haben in ihrem Leben schon Unterschiedliches erleben müssen, vor allem Jack ist bisher viel Homophobie ausgesetzt gewesen – einiges davon erlebt der Leser im Laufe der Handlung auch mit.
Der Umgang beider Jungs damit ist sehr unterschiedlich, dafür aber nicht weniger nachvollziehbar. Man bekommt einen Eindruck davon, wie Jack und Nate jeweils mit ihren Dämonen kämpfen müssen und wie sie daran wachsen. Die Art und Weise der Umsetzung ist sensibel und erfolgt mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ohne dabei den humoristischen, ironischen Unterton des Buches zu verlieren. Das hat mir sehr gut gefallen! Ähnliches gilt im Übrigen für die romantischen Szenen – es ist genug Gefühl dabei, um verzückt ins Schwärmen zu geraten, aber sie sind gleichzeitig mit so viel Humor gespickt, dass man auch in diesen Situationen oft nicht anders kann, als laut loszulachen.

„‚Du kannst die Gefühle anderer nicht kontrollieren‘, meint Maria. ‚Das ist unmöglich, und du solltest es auch nicht versuchen. Das ist ihr Leben, und das hier ist deins. Du brauchst deine eigenen Besten Tage.“ (S. 246)

Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet im Übrigen Nates kleine Schwester Rose – mein heimlicher Favorit des Buches! Das Kind ist erst acht (?) Jahre alt und haut einen Spruch nach dem anderen raus und sorgt damit für Überraschung in vielerlei Hinsicht. Man rechnet nicht damit, dass ein Kind in ihrem Alter so abgeklärt und schonungslos ehrlich ist, aber die Art, wie sie dargestellt wird, sorgt dafür, dass man es ihr abkauft. Sie ist „nur“ eine Nebenfigur, erhält dadurch aber einen greifbaren Charakter und fügt sich wunderbar in die Handlung ein, statt einfach nur „da“ zu sein.

„Rose verdreht die Augen. „Genau das, was diese Würstchenparty braucht – noch ein Würstchen.‘“ (S. 267)

Gleiches gilt auch für die anderen Nebenfiguren – es ist mir keine untergekommen, die sich für mich nicht echt angefühlt hat und in meinem Empfinden keinen Platz im Buch gehabt hätte. Das fällt hier besonders positiv auf!


Insgesamt hatte ich also unheimlich viel Spaß beim Lesen. Mein einziger Kritikpunkt und der Grund, weshalb „Heartbreak Boys“ es für mich nicht zum Highlight geschafft hat, ist, dass der Autor an einigen Stellen ruhig noch etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können; insbesondere der Konflikt am Ende des Buches ist in meinen Augen zu einfach gelöst. Das ändert letztlich aber auch nichts daran, dass „Heartbreak Boys“ eine wundervolle, spaßige Wohlfühl-Romance ist, aus der man trotz der teils fehlenden Tiefe sehr viel mitnehmen kann.


Fazit:
„Heartbreak Boys“ zeichnet sich vor allem durch den herrlich überspitzten, ironischen Humor aus, der oft dafür sorgt, dass Szenen doch etwas unrealistisch werden, ohne gleichzeitig dabei unglaubwürdig zu werden. Der kluge Einsatz mancher Klischees, Memes oder frecher Nebenfiguren sorgt dafür, dass man dem Buch alles abkauft und beim Lesen unheimlich viel Spaß hat.
Zwischendurch wünscht man sich zwar ein wenig mehr Tiefe, aber trotzdem ist „Heartbreak Boys“ ein Buch, das man gerne und auch gerne wieder liest!
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Geheimnisvolles Jugendbuch mit vielen sehr guten Spannungsmomenten

THE MAGPIE SOCIETY - Die Nächste bist du
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Vielen lieben Dank an den cbj-Verlag und das Penguin-Random-House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die ...

Vielen lieben Dank an den cbj-Verlag und das Penguin-Random-House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut! Einerseits durch das Schwarz-Weiße eher schlicht gehalten, andererseits sticht die Elster sofort ins Auge und beim näheren Betrachten fallen einem auch einige andere Details auf. Auch der Reihen- sowie Untertitel sind jeweils sehr gut gewählt, wobei ich hier den Originaltitel „One for sorrow“ noch einen Ticken besser finde, da er einen noch stärkeren Bezug zum Inhalt hat. Da „The Magpie Society“ im Übrigen auch der Name der Geheimgesellschaft ist, stört mich der englische Titel ausnahmsweise mal nicht. :D


Meine Meinung:
Ich kann schon direkt zu Beginn sagen, dass „The Magpie Society“ viel spannender ist, als ich erwartet hätte!

Zum einen liegt das natürlich ein bisschen auch an dem lockeren, jugendhaften Schreibstil, der selbst an den (wenigen!) Stellen, an denen gerade nicht allzu viel passiert, einfach dadurch ans Buch fesselt, dass er gerade so leicht und schnell zu lesen ist. Hinzu kommen dabei die ständigen Cliffhanger am Kapitelende, sodass man quasi dazu gezwungen ist „nur noch ein Kapitel“ zu lesen, wenn man, wie ich, nicht gerne mitten im Kapitel pausiert. Ganz schön raffiniert! 😉

Zum anderen liegt es aber vor allem daran, dass die Handlung einfach nur spannend ist.
Anfangs hat „The Magpie Society“ ein bisschen „Tote Mädchen lügen nicht“-Vibes: Es geht um den Tod einer Schülerin, den viele Geheimnisse umweben und der eng mit der Schule zusammenhängt. Die Protagonisten ermitteln daraufhin in diesem Fall und über einen Podcast erfährt man zusammen mit den Protagonisten nach und nach mehr darüber (Kassetten bei „Tote Mädchen lügen nicht“).
Der Grundaufbau ist also sehr ähnlich, aber damit hat es sich auch schon. Sehr schnell entwickelt sich „The Magpie Society“ zu einer eigenständigen Geschichte losgelöst von „Tote Mädchen lügen nicht“, aber ebenso losgelöst von anderen Internatsgeschichten, auch wenn es genauso hier notwendigerweise Parallelen gibt.
Denn die Illumen Hall ist ein typisches britisches Internat, das einerseits stark an Hogwarts erinnert (natürlich ohne Magie), andererseits aber auch viel düsterer und geheimnisumwobener ist. Dadurch trägt es sehr viel zur allgemeinen düsteren, spannenden Grundstimmung bei. Insgesamt hat mir das Setting super gefallen, und auch, wenn es etwas gruselig ist, würde ich Illumen Hall sehr gerne mal besuchen!


Inhaltlich ist die Geschichte genauso spannend, geheimnisvoll und düster, wie man sie bei dem Klappentext erwartet. Es herrscht durchgehend eine gewisse unterschwellige Bedrohung durch die Geheimgesellschaft der Magpie Society, aber auch durch die Frage, wie Lola ums Leben gekommen und wer dafür verantwortlich ist. Lange weiß man nicht, wie man die Society, den Podcast und viele Figuren einschätzen soll, was zu vielen Spannungsmomenten, Cliffhangern und hin und wieder sogar auch mal Jump Scares (sofern man bei einem Buch davon reden kann, aber ihr wisst bestimmt, was ich damit meine), führt. Zusammen mit den Protagonistinnen rätselt man mit und stellt eigene Theorien auf, die sich in der Folge dann bewahrheiten oder eben nicht.

Oft war ersteres bei mir der Fall; hier merkt man, dass ich altersmäßig ein bisschen aus der Zielgruppe falle. Vieles war für mich relativ schnell offensichtlich und habe bereits früh geahnt, in welche Richtung sich manche Figuren oder Handlungsstränge entwickeln würden. Das liegt aber wohl, wie gesagt, hauptsächlich daran, dass das Buch eben für Jüngere geschrieben ist, denn in der Spannung tut es dem Ganzen ganz und gar keinen Abbruch! Ein bisschen Genugtuung ist es ja auch, wenn sich die eigenen Theorien dann am Ende als richtig herausstellen. 😉


Mit den beiden Protagonistinnen, vor allem mit Audrey bin ich nicht ganz so sehr warmgeworden, aber auch das liegt, denke ich, schlicht daran, dass ich vielleicht zu alt für die beiden bin. Sie verhalten sich nämlich teilweise noch sehr kindlich, was jetzt allerdings keinerlei Kritik ist, da sie ja immerhin beide noch 16/17 Jahre alt sind und sich genauso verhalten dürfen.
Nichtsdestotrotz sind Audrey und Ivy tolle Protagonistinnen, deren unterschiedliche Charaktere es trotzdem leicht machen, mit ihnen bei ihrer Ermittlung mitzufiebern.
Ein bisschen schade fand ich es, dass sie trotz ihrer gegensätzlichen Eigenschaften für mich nur schwer auseinander zu halten waren. Der Erzählton beider Perspektiven ist so ähnlich, dass ich die beiden nicht hätte auseinander halten können, würden am Kapitelanfang keine Namen stehen.
Auch die Nebenfiguren sind größtenteils eher eindimensional und bleiben daher blass, aber auch in diesem Aspekt spielt die jüngere Zielgruppe eine große Rolle, denke ich, von daher kann ich dem Buch das nicht so stark negativ ankreiden.


Fazit:
„The Magpie Society: Die nächste bist du“ ist ganz offensichtlich an Jüngere gerichtet, was man sowohl bei den beiden Protagonistinnen merkt, als auch daran, dass viele Geheimnisse für einen selbst sehr schnell gelüftet sind und man oft nicht so stark überrascht ist, wie es vielleicht jüngere Leser wären. Ich denke, vor ein paar Jahren hätte ich das Buch in einer Sitzung verschlungen!
Denn trotz aller Vorhersehbarkeit und etwas flacher Figuren gibt es hier sehr viele Spannungsmomente, Plottwists und Cliffhanger, die es einem schwermachen, sich von „The Magpie Society“ zu lösen. Ich freue mich auf die Fortsetzung!
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Überraschung des Monats

Im Schatten des Sonnenkönigs – Die Gabe
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Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Zugegebenermaßen ...

Vielen lieben Dank an den cbt-Verlag und das Penguin Random House-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Zugegebenermaßen weiß ich immer noch nicht so recht, ob mir das Cover nun gefällt oder nicht, aber das liegt nicht mal unbedingt an der Gestaltung an sich, sondern an der grünlichen Farbgebung. Ich bin einfach kein Grünfan - das ist aber natürlich sehr subjektiv, also kann ich es dem Buch nicht wirklich übelnehmen. :D
Die Aufmachung an sich mit der angedeuteten, verschwommenen Frau im Hintergrund und den goldenen Farbtupfern gefällt mir nämlich ganz gut, vor allem, weil die Tupfer genauso aussehen, wie die Magie im Buch beschrieben wird. Es passt also zum Inhalt!
Ebenso passend sind sowohl Titel („Im Schatten des Sonnenkönigs“) als auch Untertitel („Die Gabe“), aus offensichtlichen Gründen, die sich schon aus dem Klappentext ergeben.

Meine Meinung:
Meine Meinung zu „Im Schatten des Sonnenkönigs“ lässt sich ganz gut mit folgenden Worten zusammenfassen: Überraschung des Monats!
Ich hätte nie erwartet, dass mir das Buch so gut gefallen würde. Zwar hat es mich angesichts dessen, dass es Historische Fantasy ist, durchaus sehr interessiert, aber aufgrund der eher mäßigen Begeisterung im Netz habe ich meine Erwartungen niedrig gehalten. Wer hätte das also gedacht!

Das Buch beginnt nämlich gleich sehr vielversprechend. Man wird an der Stelle, an der Henriette den Bruder von König Louis XIV., Philippe, heiraten muss, in die Geschehnisse am französischen Hof eingeführt.
Dabei fällt vor allem der Schreibstil Castellans sofort positiv auf: Er ist zwar sprachlich an die Epoche angepasst und dementsprechend „gestochener“, aber dabei nicht kompliziert oder Ähnliches. Man kann sich gleich sehr gut darauf einlassen und wird problemlos in die Handlung gezogen.
Weil das Buch in Frankreich spielt, gibt es hier natürlich auch einige französische Begriffe, wie magicien oder chateaux, auch sind die Zaubersprüche alle auf Französisch gehalten. Das bleibt aber alles sehr unkompliziert oder es werden Begriffe verwendet, die man auch im deutschen Sprachgebrauch als Fremdwörter kennt (chateaux zum Beispiel), von daher stört es selbst dann nicht, wenn man, so wie ich, kein Französisch spricht. Im Gegenteil trägt es eher zur Authentizität bei! :D

Die anfängliche Begeisterung schlägt sich dann im Laufe des ersten Drittels des Buches tatsächlich eher ein wenig in Ernüchterung um, denn dann verwendet die Autorin erst einmal eine lange Zeit auf einen doch recht langatmigen Aufbau. Natürlich muss erst einmal die Gepflogenheiten des Hofes und auch das Magiesystem erklärt werden und der Leser muss das Ganze auch nachvollziehen können, aber meiner Meinung nach hätte das Buch ruhig um einiges Überflüssiges gekürzt werden können.
Nachdem Henriette geheiratet hat, passiert inhaltlich also erstmal nicht viel. Das ist, auch wenn das jetzt so klingen mag, gar nicht unbedingt langweilig (dafür sind vor allem die Figuren viel zu interessant, dazu gleich), aber es ist eben auch nicht allzu fesselnd. Man braucht schon ein bisschen Geduld, bis es dann spannend wird.

Irgendwann kommt dieser Wendepunkt nämlich, ab dem man sich nicht mehr vom Buch lösen kann! Zwar bleibt das Erzähltempo das gesamte Buch über relativ ruhig, aber trotzdem findet man in den anderen beiden Dritteln von „Im Schatten des Sonnenkönigs“ Spannung pur.

Das liegt zum einen am Magiesystem. Die Idee, dass es zwei Personen – dem magicien bzw. der magicienne und der Quelle – bedarf, um Magie zu wirken, wobei in der Regel beide Personen gleichermaßen daran beteiligt sind und nicht etwa einer die Oberhand hat, ist originell und hat mir sehr gut gefallen. Zudem sind die Fähigkeiten der Begabten großartig ausbalanciert. Zwar gibt es natürlich Personen, die stärker sind als andere, aber trotzdem ist niemand overpowered. Die Verwendung von Magie hat hier sowohl Vor- als auch Nachteile, und wer sich starker oder gar verbotener Zaubersprüche bedient, muss die Konsequenzen tragen. Das spricht für ein ausgeklügeltes, „realistisches“ Magiesystem.

Zum hat Castellan in „Im Schatten des Sonnenkönigs“ auch auf brillante Weise Hofintrigen in ihre Handlung mit eingesponnen – und zwar so geschickt, dass man gar nicht einschätzen kann, wer zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehört. Man stellt seine eigenen Theorien auf und vermutet im Prinzip hinter jeder Figur einen Verräter. Trotz aller Wirre schafft es die Autorin dabei, dass man den Überblick sowohl über die Intrigen selbst als auch über die Personen, die jeweils dahinterstecken, behält. Natürlich ist das ein bisschen kompliziert und sehr politisch – wer also an solchen höfischen Ränken kein Spaß hat, der wird sich hier wohl schnell langweilen. Ich mag diese Art von Fantasy allerdings sehr gerne!

Zuletzt – und dieser Punkt hat mir in Bezug auf den Inhalt am besten gefallen – fügt die Autorin auf äußerst geschickte Weise magische Elemente in die Historik ein. Das schafft sie auf so natürliche Art, dass man die Existenz von Magie am französischen Hof des 17. Jahrhunderts gar nicht infrage stellt. Wie sonst sollte der Spiegelsaal in Versailles denn entstanden sein?
Diese Idee ist nicht nur originell, die Umsetzung ist der Autorin also auch wunderbar gelungen.


Abschließend möchte ich auch noch kurz auf die Figuren eingehen. Da gibt es eigentlich gar nicht so viel zu sagen außer, dass ausnahmslos jede einzelne Figur beispielhaft stark ausgearbeitet ist.
Vor allem die Protagonistin Henriette, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hinterlässt einen außerordentlich positiven Eindruck. Sie ist stark, selbstbewusst und steht für sich ein. Zudem ist sie für ihr Alter (17) bemerkenswert reif, ohne dass es unglaubwürdig wird. Erwähnenswert bei ihr ist vielleicht noch, dass sie offenbar unter Asthma oder einer anderen Lungenkrankheit leidet, diese sie jedoch nicht daran hindert, eine beeindruckende Heldin zu sein, in die man sich gerne hineinversetzt.
Auch die anderen Figuren, vor allem Philippe (der mir sehr ans Herz gewachsen ist), Louis, Moreau und Fouqet sind hervorragend konstruiert. So weiß man bis zum Ende nicht, wer nun wirklich hinter den Morden steckt und wem man trauen kann – vor allem Louis´ Absichten sind undurchsichtig und schwer einzuschätzen.
Sobald dann der wahre Bösewicht entlarvt wird, ertappt man sich dabei, wie man seinen Ausführungen und Erklärungen zustimmt – jedenfalls in Teilen bringt er gute Argumente vor und man kann seine Handlungen nachvollziehen. Wenn nicht nur die Helden moralisch grau handeln, sondern auch der Bösewicht gute Eigenschaften hat, dann sind die Figuren in meinen Augen absolut gelungen, weil sie dreidimensional, lebensecht und greifbar werden.


Fazit:
„Im Schatten des Sonnenkönigs“ ist, wie eingangs geschrieben, meine Überraschung des Monats. Zwar gab es im Handlungsaufbau im ersten Drittel des Buches eine längere Durststrecke, während der man durchaus ein bisschen Geduld aufbringen muss.
Trotzdem muss ich für „Im Schatten des Sonnenkönigs“ eine Leseempfehlung aussprechen – insbesondere an diejenigen unter euch, die gerne historische und politische Fantasy lesen, royale Geschichten inklusive der Hofintrigen lieben, auf der Suche nach einem Buch mit einem originellen, ausgeklügelten Magiesystem sind und deren Herz für eine junge, starke Protagonistin sowie dreidimensionale Figuren, undurchschaubare Helden sowie nachvollziehbare Bösewichte schlägt. Denn all das findet man hier, und da lohnt es sich auch allemal, den etwas langwierigen Aufbau auszusitzen.
Das beste: Es wird einen zweiten Teil rund um Henriette und die königliche Familie geben (der auch hoffentlich vom Verlag übersetzt wird)! „Im Schatten des Sonnenkönigs“ endet aber glücklicherweise nicht mit einem fiesen Cliffhanger. :D
4,5/ 5 Lesehasen.

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