"Es geht um mehr als Rache....es geht um Gerechtigkeit"
Tod in der ChampagneTrauerredner Bendix hat plötzlich unglaublich viel zu tun, denn die mysteriösen Todesfälle in der Champagne häufen sich. Auffällig ist, dass es sich bei den Verstorbenen um Mitglieder bekannter Winzerfamilien ...
Trauerredner Bendix hat plötzlich unglaublich viel zu tun, denn die mysteriösen Todesfälle in der Champagne häufen sich. Auffällig ist, dass es sich bei den Verstorbenen um Mitglieder bekannter Winzerfamilien handelt. Aber das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die Bendix stutzig werden lässt. Sein Ermittlerinstinkt ist angestachelt und so stellt er Nachforschungen an, die ihn quer durch das schöne Fleckchen Erde führen und ein Tor in die Vergangenheit öffnen, das grausame Details an Tageslicht bringt...
"Tod in der Champagne" ist ein sehr gelungener Mix aus Krimi, historischen Ereignissen und dezenten humoristischen Einlagen, der sich unglaublich leicht lesen lässt, aber trotzdem mit viel Spannung und Rätselraten aufwartet.
Trauerredner Bendix ist schon ein recht eigenwilliger Kopf, aber genau diese Eigenschaft braucht er, um hier am Ball zu bleiben und die Nachforschungen anzustellen. Es ist nämlich nicht alles auf den ersten Blick so, wie es scheint und da tut es gut, wenn man ein bisschen dickköpfig und stur den Hinweisen nachgeht, die erst bei genauerem Hinsehen deutlich werden.
Die Handlung ist in zwei Zeitstränge unterteilt und bietet dem Leser beste Krimikost im Hier und Jetzt, aber auch düstere Machenschaften und Widerstand gegen das NS-Regime zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Beide Schilderungen sind an und für sich schon aufregend, aber erst die Verknüpfung und die sich nach und nach ergebenden Zusammenhänge vermitteln eine sehr gelungene Kombination aus Habgier, Rache und dem Drang, für Gerechtigkeit zu sorgen. Es ist genau die richtige Mischung aus genussvollen Momenten, spannenden Sequenzen und den wunderschönen Landschaftsbildern der Champagne, die hier den Leser begeistert und ihn auf den Spuren der Geheimnisse aus dem dunkelsten Kapitel der jüngeren Vergangenheit wandeln lässt.
Die Figuren sind sehr fein aufeinander abgestimmt, tragen ihre charakterlichen Eigenarten sehr offen zur Schau und genau das macht sie so echt und authentisch. Irgendwie fühlt es sich so an, als würde man an der Seite von Bendix den Spuren nachgehen, das Chaos aus wirren und losen Enden entflechten und sie dann mit ein wenig Geschick und Kombinationsgabe zu einem gelungenen Gesamtbild vor Sehnsuchtskulisse zusammenzufügen. "Tod in der Champagne" reißt die sorgsam errichtete oberflächliche Fassade der Beteiligten auf und lässt die dunklen Geheimnisse aus der Tiefe der Vergangenheit hervorsprudeln.