Der eigene Weg
Josie, ungewollt schwanger von ihrem langjährigen Geliebten, der bereits eine eigene Familie hat. Will sie das Kind abtreiben, wie von ihrem Geliebten erwartet, und weitere neun Jahre darauf warten, dass ...
Josie, ungewollt schwanger von ihrem langjährigen Geliebten, der bereits eine eigene Familie hat. Will sie das Kind abtreiben, wie von ihrem Geliebten erwartet, und weitere neun Jahre darauf warten, dass er sich von seiner Frau trennt?
Kathi verliert auf dem Weg zur Beerdigung ihres Mannes, mit dem sie fast fünfzig Jahre verheiratet war, seinen Ehering.
Josie findet diesen Ring, kontaktiert Kathi und beide erkennen im Gegenüber jemanden mit dem man reden kann, der wirklich zuhört.
Ich habe ihn viel zu schnell gelesen, diesen wirklich schönen und nachdenklich machenden Roman. Zu Beginn kommt er so leicht und locker daher. Josies Gedanken zu ihrer jetzigen Situation und ihrem Lebensinhalt (Dienstagabend) fesseln mich schnell. Während ich noch befremdlich den Kopf schüttle, überraschen mich Kathis Erkenntnisse über die letzten Jahre ihres Zusammenleben mit ihrem Mann. Überraschen ist wahrscheinlich nicht die richtige Bezeichnung meiner Gedanken, bin ich doch auch bereits vierzig Jahre verheiratet und habe natürlich ähnliches auch erlebt.
Barbara Kunrath tastet sich ganz behutsam durch die sich ändernde Einstellung zu den eigenen Wünschen und Vorstellungen. Weder Josie noch Kathi entscheiden von einem Tag zum anderen eine andere Richtung in ihrem Lebensweg einzuschlagen. Wir dürfen ihre Zweifel, Fragen und Unsicherheiten miterleben. Das fühlt sich gut an.
Das Buch lässt mich nachdenklich zurück. Ich glaube, nicht wenige Leser und Leserinnen werden nach der Lektüre das Buch mit der Frage nach ihren eigenen Wünsche zuklappen.