Spannend konstruiert
Worum geht’s?
Als seine Verlobte knapp eine Woche vor ihrer Hochzeit spurlos verschwindet, ist Hendrik am Boden zerstört und kurz davor, zu verzweifeln. Das Smart Home System zeigt keinerlei Spuren eines ...
Worum geht’s?
Als seine Verlobte knapp eine Woche vor ihrer Hochzeit spurlos verschwindet, ist Hendrik am Boden zerstört und kurz davor, zu verzweifeln. Das Smart Home System zeigt keinerlei Spuren eines Einbruchs, und die Polizei geht davon aus, dass Linda ihn verlassen habe. Kurzerhand macht er sich auf eigene Faust daran, seine Verlobte zu finden und ahnt noch nicht, wie nah ihm die eigentliche Bedrohung dabei ist.
Meine Meinung
Thriller, die sich hauptsächlich auf so ein intimes Umfeld wie das eigene Zuhause beziehen haben meiner Meinung nach irgendwie immer eine besonders bedrohliche Atmosphäre, die – für mich persönlich zumindest sehr erfolgreich – mit dem eigenen Sicherheitsgefühl spielen. Auch bei Die App habe ich das Setting als sehr gelungen und der Stimmung zuträglich wahrgenommen.
Der Schreibstil war für meinen Geschmack an manchen Stellen fast ein wenig zu leiernd, insgesamt bin ich aber wirklich schnell durch das Buch durch gekommen und habe dabei eigentlich von Anfang an in einen guten Lesefluss finden können.
Protagonist Hendrik fand ich in seiner Verzweiflung eigentlich ziemlich authentisch dargestellt, auch wenn es mir insgesamt doch ein wenig an charakterlicher Tiefe bei den Figuren gefehlt hat. Wirklich überrascht hat mich das bei einem Thriller irgendwie nicht so richtig, da die manchmal etwas vernachlässigte Charakterentwicklung größtenteils durch den Spannungsbogen wieder ausgeglichen werden kann.
Auch bei diesem Buch konnte mich die durchgehend aufrecht erhaltene Spannung dazu bringen, die Geschichte gar nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Die Atmosphäre und die Handlung haben es dabei bis kurz vor Schluss geschafft, nicht zu übertreiben und durch geschickt gestreute Hinweise mein Interesse hoch gehalten. Leider muss ich aber zugeben, dass mir das Ende dann doch nicht so gut gefallen hat, wie ich mir das gewünscht hätte. Hier wurde einfach etwas zu viel gewollt, was auf so wenigen Seiten dann einfach etwas zu hektisch für meinen Geschmack war und außerdem nicht mehr hundertprozentig glaubwürdig klingen konnte.
Fazit
Die App ist ein wirklich spannender Thriller mit einer packenden Atmosphäre, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Mir war der Plottwist am Ende vielleicht ein bisschen zu viel des Guten, im Großen und Ganzen wurde mir die Geschichte dadurch aber nicht vermiest.
Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.