Von einer Insel und dem Schreiben
„Mein Helgoland“ ist ein autobiografisches Werk, das sich nicht – wie man es erwarten könnte – nur um die Insel Helgoland dreht, sondern auch vom Schreiben handelt, insbesondere aus der ganz persönlichen ...
„Mein Helgoland“ ist ein autobiografisches Werk, das sich nicht – wie man es erwarten könnte – nur um die Insel Helgoland dreht, sondern auch vom Schreiben handelt, insbesondere aus der ganz persönlichen Sicht der Autorin. Im Vordergrund stehen ihre eigenen Besuche auf der Insel, die sie mit diversen historischen und aktuellen Informationen ergänzt, aber gleichzeitig knüpft sie interessante Verbindungen dazu, wie es ist, einen Roman zu schreiben.
Mit ihrem neuesten Werk hat Frau Bogdan mich aufs Neue begeistert. Sie schafft es, dass ich innerhalb kürzester Zeit sämtliche Emotionen durchlebe und nach dem Lesen der letzten Seite auf der Stelle nach Helgoland fahren und an meinem (gar nicht vorhandenen) Buch schreiben möchte. Selten habe ich einen so vielseitigen und interessanten und gleichzeitig unterhaltsamen Reisebericht gelesen. Das Geniale ist jedoch, dass sie es dabei immer wieder schafft, eine Verbindung zum Schreiben herzustellen: Die verschiedenen Phasen, die Hochs und Tiefs, aber auch die Herangehensweise beim Schreiben eines Buches. Dabei wirkt das niemals gewollt, sondern liest sich wie ein flüssiger innerer Monolog. Neben dem tollen Schreibstil war aber auch der trockene Humor wieder einsame Spitze: Ich habe auf diesen gut hundert Seiten so viel gelacht wie schon lange nicht mehr.
Unbedingt empfehlenswert für alle, die Lust auf eine gedankliche Reise auf die Nordseeinsel haben oder schon immer einmal wissen wollten, was sich beim Schreiben eines Buches sozusagen hinter den Kulissen abspielt.