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Veröffentlicht am 05.08.2021

So cool! Eine geniale Fortsetzung!

Rory Shy, der schüchterne Detektiv - Der Fall der Roten Libelle (Rory Shy, der schüchterne Detektiv, Bd. 2)
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Sommer mit Rory Shy, dem schüchternen Detektiv weitergehen wird! Den ersten Teil fand ich absolut genial, für mich war er ein echtes Highlight. ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Sommer mit Rory Shy, dem schüchternen Detektiv weitergehen wird! Den ersten Teil fand ich absolut genial, für mich war er ein echtes Highlight. Auf die Fortsetzung war ich daher tierisch gespannt.

Die 12-jährige Matilda liebt Detektivgeschichten über alles. Seit kurzem begibt sie sich allerdings nicht nur in Büchern auf spannende Ermittlungsarbeiten – inzwischen löst sie auch im echten Leben knifflige Fälle. Na ja, zumindest einen hat sie bisher gelöst. Der nächste steht aber garantiert bereits in den Startlöchern. Wenn man die Assistentin von Meisterdetektiv Rory Shy ist, der nicht nur für seine extreme Schüchternheit, sondern auch für seine Erfolge weltberühmt ist, muss man auf rätselhafte Fälle wahrhaftig nicht lange warten. Als dem Kunstsammler Simon Küster ein wertvolles Gemälde namens Rote Libelle gestohlen und er selbst dabei von dem Einbrecher niedergeschlagen wird, sind Rory und Matilda sofort zur Stelle. Ob wohl wirklich Simon Küsters Ehefrau Marnie Küster, die Schauspielerin in der Serie Mörderische Ehefrauen ist, die Täterin ist? Die Polizei ist jedenfalls davon überzeugt und verhaftet sie kurzerhand. Rory und Matilda aber sind sich sicher, dass jemand anderes dahintersteckt. Aber wer? Um den Fall zu lösen muss das Ermittlerduo viele Zeugen befragen und zweimal dem Krankenhaus einen Besuch abstatten. Was für ein Glück, dass der schüchterne und an einer Krankenhausphobie leidende Rory Shy so eine redselige und toughe junge Mitarbeiterin wie Matilda Bond hat.

Endlich habe ich mich diese Woche gemeinsam mit Rory Shy und seiner 12-jährigen Assistentin Matilda in ein neues aufregendes Detektivabenteuer stürzen können und wisst ihr was? Mir hat der zweite Fall der beiden genauso gut gefallen wie ihr erster!
In meinen Augen hat Oliver Schlick mit „Der Fall der Roten Libelle“ eine fabelhafte Fortsetzung aufs Papier gebracht, die dem Vorgänger in nichts nachsteht und die Herzen aller Spürnasen höherschlagen lässt. Auch der zweite Kriminalfall von Rory und Matilda lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern und Mitraten ein und sprüht nur so vor Witz und Charme. Ich habe auch diesen Band quasi in einem Rutsch durchgelesen und hätte mich danach am liebsten sofort auf den nächsten Teil gestürzt. Leider gibt es diesen noch nicht, aber: Es wird ihn noch geben, yay! Vorne im Buch wird er bereits für das Frühjahr 2022 angekündigt (es heißt also leider noch ein Weilchen warten) und ich freue mich jetzt schon riesig drauf.

Ehe ich euch weiter berichte, warum mich auch der zweite Teil so verzaubern konnte, kurze Info an alle Neulinge: Ich persönlich rate sehr mit dem Serienstart in die Reihe einzusteigen. Man kann die Bände meinem Empfinden nach zwar auch unabhängig voneinander, aber da sie aufeinander aufbauen, ist die Lesefreude auf jeden Fall um einiges höher, wenn man zuerst zu Band 1 greift.

Da mir die Geschehnisse aus dem Reihenauftakt noch sehr präsent waren, habe ich mühelos in die Fortsetzung hineingefunden.
Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich auch mit dem zweiten Band eine großartige Zeit verbringen werde. Gleich im ersten Kapitel kommen wir in den Genuss einer sehr vergnüglichen Konversation zwischen Matilda und ihrer Haushaltshilfe Frau Ziegler. Letztere muss mal wieder auf unsere Hauptprotagonistin aufpassen, da deren Eltern, die Tierfilmer sind, für Dreharbeiten in die Dolomiten verreisen müssen. Mir hat bereits dieses kurze Gespräch ein Grinsen auf die Lippen gezaubert, allerdings sollte das nur ein Vorgeschmack darauf sein, was mich noch erwarten wird.

Humormäßig bin ich definitiv wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Ich habe das Schmunzeln stellenweise gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen und mich insgesamt einfach nur prächtig amüsiert. So sorgt vor allem Rory Shy mit seiner extremen Schüchternheit erneut für die allerbeste Unterhaltung. Im Schüchternsein macht ihm wahrlich niemand etwas vor, hihi.
Rory ist wirklich eine überaus zurückhaltende, zaghafte und höfliche Person. Er gerät rasend schnell in Verlegenheit; ihm ist gefühlt alles peinlich; er traut sich nicht Zeugen zu befragen; er ist ein wahrer Meister im verschämten Räuspern, Hüsteln und Herumstottern...Hach, köstlich, sag ich euch. Rory ist ein echter Knaller und da er zudem ein superlieber und sympathischer Kerl ist, muss man ihn einfach sofort gernhaben. Also in meinem Herzen hat er sich schon längst einen Platz gesichert, ich liebe diesen schüchternen (und dünnen Kaffee liebenden) Detektiv einfach.

Neben Rory Shy haben mir aber auch die zahlreichen weiteren Charaktere wahnsinnig gut gefallen. Oliver Schlick hat auch diesen Band mit lauter originellen und wunderbar schrägen Gestalten versehen, die das Leseerlebnis mit ihren ausgefallenen Eigenarten absolut perfekt machen.
Zu meiner großen Freude dürfen wir neben vielen neuen Gesichtern auch so einigen alten Bekannten wieder begegnen wie Charlotte Sprudel (eine ebenfalls seeehr schüchterne Persönlichkeit, hihi); den sehr von sich überzeugten Kommissar Valko und Dr. Herkenrath, ein ziemlicher feiger Cockerspaniel. Und dann wäre da natürlich noch Matilda, aus deren Sicht wir erneut alles in der Ich-Perspektive erfahren.

Matilda ist ebenfalls einfach nur einmalig. Sie ist so eine Romanheldin, wie ich sie besonders gerne mag: Schlagfertig, mutig, pfiffig und gewitzt. Vor Matildas Scharfsinn kann man wirklich nur den Hut ziehen und auch für ihr großes Talent im Reden und Notlügen erfinden kann man sie nur bewundern.
Matilda und Rory sind zweifellos die reinsten Gegensätze und ergänzen sich vortrefflich mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften. Die Zwei ergeben ein erstklassiges Ermittlerteam, für die kein Fall zu schwierig ist.

Mit dem Stichwort Fall leite ich dann auch mal zu dem neuen Kriminalfall der beiden über. Dieser hat es wahrhaftig in sich. Bis zum Ende ist nicht klar, wer denn nun der Täter oder die Täterin ist und was genau eigentlich geschehen ist. Ich jedenfalls bin bis zum Schluss im Dunkeln getappt und habe die Ermittlungsarbeiten von Rory und Matilda ganz gebannt verfolgt. Das Ende kam für mich dann völlig unerwartet, was ich richtig klasse fand. Ich liebe das, wenn ich mit der Auflösung überrascht werde.
Krimifans werden hier ganz klar nicht enttäuscht werden - „Der Fall der Roten Libelle“ ist einfach der perfekte Detektivroman und ganz klar nicht nur für Kinder ab 10 Jahren lesenswert. Ich kann die Rory Shy-Reihe auch deutlich älteren Krimi- und Detektivliebhaber*innen nur wärmstens empfehlen.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur tollen Gestaltung, die wir erneut Fiete Koch zu verdanken haben. Die Geschichte wird von süßen kleinen Libellenzeichnungen an den Seitenrändern begleitet und auf dem vorderen und hinteren Vorsatzblatt gibt es erneut diese coole doppelseitige schwarz-weiß Illustration, auf der uns die wichtigsten Figuren anhand von äußerst humorvoll gezeichneten Bildern vorgestellt werden.
Auch das Cover konnte auf den ersten Blick bei mir punkten. Das vom ersten Band mag ich persönlich zwar etwas lieber, aber auch das vom zweiten gefällt mir total gut.

Fazit: Spannend, witzig, clever und charmant – ein herrliches Lesevergnügen!
Auf den zweiten Kriminalfall von Rory Shy und Matilda Bond habe ich mich diebisch gefreut und tja, was soll ich sagen, eindeutig zurecht! Oliver Schlick hat mich auch mit dem zweiten Band auf ganzer Linie überzeugen können. Wie der Vorgänger, so ist auch die Fortsetzung ein rundum gelungener Detektivschmöker und beschert Jung und Alt den allerschönsten Krimispaß. Ich kann die Rory Shy, der schüchterne Detektiv-Serie jedem nur ans Herz legen. Diese Reihe ist einfach einzigartig. „Der Fall der Roten Libelle“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Ein weiterer wunderbarer Folgeband!

Bitte nicht öffnen 6: Rostig!
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Hurra, endlich geht es mit der Bitte nicht öffnen-Serie weiter! Da mir die fünf bisherigen Bände total gut gefallen haben, habe ich mich auf den sechsten Band tierisch gefreut. Letzte Woche war es schließlich ...

Hurra, endlich geht es mit der Bitte nicht öffnen-Serie weiter! Da mir die fünf bisherigen Bände total gut gefallen haben, habe ich mich auf den sechsten Band tierisch gefreut. Letzte Woche war es schließlich endlich soweit: Ich konnte mich in das neue Bitte öffnen nicht-Abenteuer stürzen!

Wann kommt nur endlich ein neues Päckchen? Nemo geht vor Langeweile inzwischen fast ein. Er braucht endlich ein neues aufregendes Abenteuer! Vier lange Wochen wartet er nun schon. Vier Wochen, in denen einfach nichts passiert ist. Doch dann, endlich: Es ist da, ein neues geheimnisvolles Päckchen mit der altbekannten merkwürdigen Anschrift: „An Niemand! Wo der Pfeffer wächst. Am Arsch der Welt.“
Und in seinem Inneren befindet sich – ein kleiner Roboter! Biep lautet sein Name und kaum ist er ausgepackt, beginnt alles zu schweben. Biep kann die Schwerkraft aufheben, wie cool ist das denn? Nemo, Oda und Fred wird nur sehr schnell bewusst, dass es auch so seine Nachteile hat, wenn nichts am Boden bleibt. Die drei Freunde müssen schleunigst herausfinden, wer Bieps Besitzer ist, damit diese Schweberei wieder ein Ende findet. Bei ihrer Suche kann ihnen nur einer helfen: Der Spielzeughändler Herr Siebzehnrübel. Aber wo steckt er? Sein Laden ist seit Tagen verweist und niemand weiß, was mit dem Spielwarenverkäufer geschehen ist. Wurde er etwa entführt? Hat vielleicht der anonyme Päckchen-Versender etwas mit dem Verschwinden von Herrn Siebzehnrübel zu tun?

Nicht nur Nemo hat dem neuen Päckchen mal wieder ganz ungeduldig entgegen gefiebert – wie oben bereits erwähnt, habe auch ich sehnsüchtig darauf gewartet. Ob sich die Wartezeit von einem Jahr gelohnt hat? Konnten meine Ansprüche auch dieses Mal erfüllt werden?
Um es kurz zu machen: Ja, konnten sie! In meinen Augen hat Charlotte Habersack mit „Rostig!“ eine weitere gelungene Fortsetzung aufs Papier gebracht, mit welcher sie mir eine wundervolle Lesezeit bereiten konnte. Ich habe auch diesen Band regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack leider viel zu schnell beendet.

Da mir die Geschehnisse aus dem vorherigen Band, trotz des recht langen Zeitraums, noch sehr präsent waren, habe ich mühelos in das Bitte öffnen nicht-Universum zurückgefunden. Kurze Info an alle Neueinsteiger: Startet besser mit dem ersten Teil und haltet die richtige Reihenfolge der Bände ein. Die Abenteuer sind zwar recht in sich abgeschlossen, aber da sie dennoch aufeinander aufbauen, macht es eindeutig mehr Sinn, sie chronologisch zu lesen.

Die Handlung, die uns dieses Mal erwartet, ist wie gewohnt herrlich turbulent und packend und sprüht nur so vor Witz, Charme und Einfallsreichtum. Wann kommt nur endlich das von Nemo heißersehnte neue Päckchen an? Um was für ein lebendiges Spielzeug wird es sich dieses Mal handeln und welche Auswirkung wird es wohl auf das Boringer Wetter haben?
Dann wäre natürlich noch die große Frage wer denn nun eigentlich der mysteriöse Päckchen-Verschicker ist. Werden die drei Freunde dieses Rätsel in diesem Band endlich lösen können? Und was ist eigentlich mit Herrn Siebzehnrübel geschehen? Da wir Leserinnen einige Kapitel zu lesen bekommen, die von dem Spielzeughändler berichten, wissen wir, dass er irgendwo gefangen gehalten wird. Aber wo und warum und wer ist der Kidnapper?
Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da es einen so sehr mitreißt und so viel Spaß bringt. Selbst ich, als Erwachsene, bin so richtig ins Mitfiebern geraten und auch lauter vergnügliche Schmunzelmomente hat mir die Geschichte beschert. So sorgt vor allem Roboter Biep mit seiner unglaublichen Fähigkeit die Schwerkraft zu verringern für jede Menge amüsante Szenen und die Bewohner des Städtchens Boring sind mal wieder ganz in ihrem Element und lassen mit ihren teils äußerst ulkigen Eigenarten eine richtig gute Stimmung aufkommen.
Bezüglich der Charaktere konnte mich Charlotte Habersack erneut gänzlich überzeugen. Für das Erschaffen von liebenswert-verrückten Figuren hat sie wahrlich ein absolutes Händchen.

Ausgesprochen gut gefallen mir auch, dass die Freundschaft unserer drei Hauptprotagonisten Nemo, Oda und Fred wieder sehr im Fokus des Geschehens steht. Die drei Kinder sind einfach so ein tolles Team und auch wenn sie sich nicht immer einig sind, können sie sich stets aufeinander verlassen. Bei Nemo sind hinsichtlich Oda allerdings schon etwas länger mehr als nur freundschaftliche Gefühle mit im Spiel, hihi. ;)

Bezüglich des Päckchenversenders wird unser Trio auf neue Erkenntnisse stoßen, so viel sei schon mal verraten, aber die Auflösung, wer es denn nun ist, erhalten wir auch dieses Mal ist. Es wird also mindestens noch einen weiteren Band geben und dieser wird sogar schon hinten im Buch angekündigt. Bis zum Erscheinen heißt es allerdings leider noch eine ganze Weile warten – der siebte Teil wird voraussichtlich erst im Sommer 2022 erscheinen. Auf das nächste Bitte nicht öffnen-Abenteuer freue ich mich schon riesig!

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die Gestalung. Das Cover ist wie gewohnt ein echter Hingucker mit diesem coolen Guckloch, aus dem uns Roboter Biep entgegenblickt. Der Innenteil kann sich aber ebenfalls sehen lassen. Fréderic Bertrand hat auch diesen Band mit lauter großartigen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die perfekt zur Geschichte passen und das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem machen. Mir haben die Bilder unheimlich gut gefallen; vor allem von der doppelseitigen detailreichen Karte vorne im Buch, die das Städtchen Boring zeigt, bin ich mal wieder ganz hingerissen. Der Fréderic Bertrand kann schon echt genial zeichnen. Ich liebe einfach seinen unverkennbaren Zeichenstil.

Fazit: Ein wunderbares Lesevergnügen voller Spannung, Spaß und Überraschungen!
Nemo, Fred und Oda sind wieder da und zusammen mit den dreien ein neues aufregendes Abenteuer! Meine große Vorfreude auf den neuen Bitte nicht öffnen-Band war mal wieder vollkommen gerechtfertigt: Ich bin auch dieses Mal richtig begeistert und habe eine tolle (und leider viel zu kurze) Zeit mit dem Buch verbracht. Ich kann die Bitte nicht öffnen-Reihe nur empfehlen – sowohl Kindern ab 8 Jahren als auch deutlich Leser
innen. Diese Reihe ist einfach nur klasse. Der sechste Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Ganz große Leseempfehlung!

Von A wie Angst bis Z wie Zwang
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Als ich das Buch damals testlesen durfte, hätte ich mich danach am liebsten sofort vor meinen PC geschwungen und meine Rezension dazu getippt. Mich hat das, was ich zu lesen bekommen hatte, einfach so ...

Als ich das Buch damals testlesen durfte, hätte ich mich danach am liebsten sofort vor meinen PC geschwungen und meine Rezension dazu getippt. Mich hat das, was ich zu lesen bekommen hatte, einfach so beeindruckt und begeistert. Mit meiner Besprechung und Herzensempfehlung hieß es aber leider noch ein Weilchen warten – das Buch war schließlich noch nicht erschienen und ich kannte zudem ja auch noch gar nicht die Endfassung. Das fertige – und erste – Buchprojekt von Ladina Bosshard musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen. Inzwischen habe ich es gelesen und heute kann ich euch endlich berichten warum es mir so gut gefallen hat.

Psychische Erkrankungen: Sie sind ein großer Teil unserer Gesellschaft – auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen – und es ist so wichtig, dass man viel und offen über sie spricht. Leider sind sie nur nach wie vor viel zu tabuisiert. Ich selbst leide seit vielen Jahren an einer psychischen Krankheit, habe mich aber bisher noch nicht getraut, groß darüber zu sprechen oder es auf Social Media oder sonst wo mit aller Welt zu teilen. Ich bewundere alle Menschen, die das können und würde auch wirklich gerne dazu gehören, aber irgendwie fehlt mir dazu einfach der Mut.

Ladina Bosshard aber hat ihre Furcht davor, was andere wohl von ihr denken könnten, wenn sie von ihren psychischen Problemen erfahren, überwunden und davor ziehe ich meinen Hut. Ich finde es einfach nur großartig, dass Ladina Bosshard es gewagt hat nicht mehr zu schweigen und ihre Geschichte und Erfahrungen mit Angst- und Zwangsstörungen so offen und ehrlich mit uns teilt. Ich selbst habe nicht mit diesen Erkrankungen zu kämpfen, habe mich aber dennoch in so manchen Dingen wiederfinden und so viel aus diesem Buch mitnehmen können. „Von A wie Angst bis Z wie Zwang“ ist definitiv nicht nur ein Werk für Betroffene – ich kann jedem nur nahelegen es zu lesen.

Was mich gleich zu Beginn sehr beeindruckt hat, ist der Sprachstil. Er ist anschaulich, leicht und flüssig – für mich hat er sich wunderbar lesen lassen. Unglaublich toll geschrieben sind auch die vielen bewegenden, von Ladina selbst verfassten Gedichte, die in das Buch eingebaut wurden. Eigentlich habe ich es ja nicht so mit Lyrik, muss ich gestehen, aber Ladinas poetische Texte fand ich so schön!

Auch die klare Strukturierung ist mir sofort positiv aufgefallen. Das Buch besteht aus mehreren Teilen: Zuerst berichtet uns Ladina, warum sie sich dazu entschlossen hat „Von A wie Angst bis Z wie Zwang“ zu schreiben. Anschließend erzählt sie in dem Kapitel „Meine Geschichte“ wann es bei ihr begonnen hat, wie sich ihr Leben durch ihre Erkrankungen verändert hat, dass sie Therapien und mehrere stationäre Klinikaufenthalte hinter sich hat und dass sich ihr Zustand durch Covid-19 extrem verschlechtert hat.
Nach dieser etwas allgemeineren Zusammenfassung geht Ladina schließlich genauer auf die einzelnen psychischen Krankheiten ein, die bei ihr in den ganzen Jahren diagnostiziert wurden. In diesen Abschnitten steckt natürlich auch ganz viel Autobiographisches, allerdings erzählt uns Ladina auch generell was über die jeweiligen psychischen Störungen und gibt zudem lauter hilfreiche Tipps – sowohl für Angehörige als auch für Betroffene. Wie oben bereits erwähnt: Ich kann dieses Buch auch Nicht-Betroffenen nur ans Herz legen! Es hilft einem einfach so gut dabei, Menschen mit diesen Erkrankungen besser zu verstehen.

Auch Auszüge aus Ladinas Tagebüchern und Mails von Therapeuten sind Teil dieses Buches.
In „Von A wie Angst bis Z wie Zwang“ steckt wirklich wahnsinnig viel Privates und Persönliches und ich bewundere Ladina sehr und bin ihr überdies so dankbar dafür, dass sie uns all das mit so viel Offenheit anvertraut und uns so tiefe und emotionale Einblicke in ihre Seele und aus ihrem Heilungsprozess gibt.

Ich musste beim Lesen sehr oft schwer schlucken. Seit Ladina 11 Jahre alt ist, hat sie mit psychischen Problemen zu kämpfen. Hypochondrie, Zwangsstörung, Panikstörung, generalisierte Angststörung – all das wurde bei ihr diagnostiziert. Ich wünsche Ladina so sehr, dass sie ihre Erkrankungen irgendwann besiegt haben wird und wieder ein glücklicheres und leichteres Leben führen kann. Bis dahin wird es ein harter Weg voller Aufs und Abs sein, aber Besserung ist in Sicht. Ladina hat schon eine Menge erreicht und darauf kann sie echt stolz sein. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz auf sie und kann nur noch mal betonen, wie froh ich bin, dass sie dieses Buch herausgebracht hat und ich es gelesen habe. Auch wenn meine Erkrankung eine andere ist als Ladinas Probleme, hat sie mir mit ihrem Buch sehr weitergeholfen und viel Kraft und Mut geschenkt.

Fazit: „Von A wie Angst bis Z wie Zwang“ von Ladina Bosshard ist so ein Buch, welches ich am liebsten jedem in die Hand drücken möchte, damit er oder sie es liest. Auch wenn man nicht mit all den Erkrankungen zu kämpfen hat, an denen Ladina leidet, sollte man ihren Erfahrungsbericht und ihre Geschichte unbedingt kennenlernen. „Von A wie Angst bis Z wie Zwang“ gibt einem einfach so viel mit – auch Nicht-Betroffenen. Es ist ehrlich, berührend, wunderschön geschrieben und so wichtig! Von mir gibt es eine ganz große Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Turbulent, superwitzig, hexenstark - ein herrlicher Lesespaß!

Das magimoxische Hexenhotel – Auch Hexen brauchen Urlaub
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Die Bücher von der Ulrike Rylance lese ich immer wahnsinnig gerne; vor allem die Penny Pepper-Serie, die von ihr geschrieben und von Lisa Hänsch illustriert ist, liebe ich sehr. Meine Freude war daher ...

Die Bücher von der Ulrike Rylance lese ich immer wahnsinnig gerne; vor allem die Penny Pepper-Serie, die von ihr geschrieben und von Lisa Hänsch illustriert ist, liebe ich sehr. Meine Freude war daher groß als ich hörte, dass diesen Sommer der Auftaktband einer neuen gemeinsamen Reihe der beiden erscheinen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest: „Das magimoxische Hexenhotel – Auch Hexen brauchen Urlaub“ muss ich unbedingt lesen!

Die 10-jährige Klara glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie eines Tages auf dem Dach des Nachbarhauses ein fremdes Mädchen herumturnen sieht. Wurde das ehemalige Hotel, das nun schon seit über zwei Jahren leersteht, etwa endlich verkauft? Ja, wurde es, und zwar von der Familie Krötenbein. Bei den Krötenbeins handelt es sich allerdings um keine normale Familie und das Hotel, das sie demnächst eröffnen werden, wird ebenfalls kein gewöhnliches Gästehaus sein: Klaras neue Nachbarn sind waschechte Hexen und ihr Hotel „Zur Lila Fledermaus“ soll ein Erlebnishotel der Extraklasse für Hexen werden, welches seinen Besuchern spannende Einblicke in die geheimnisvolle Menschenwelt liefert: Ausflüge in die Menschenstadt, Nachtwanderungen durch den Stadtpark...Die Menschen dürfen davon aber natürlich nichts erfahren! Da bei Klara nur irgendwie der Vergessenstee nicht wirkt, weiß sie auch nach ihrem Besuch im Hotel über deren besonderen Bewohner Bescheid. Bei Klara ist dieses Geheimnis aber gut aufgehoben und Rosalie (das Mädchen vom Dach) kann die Hilfe eines Menschenmädchens gerade eh sehr gut gebrauchen. Sie soll fortan die Menschenschule besuchen, allerdings hat sie keine Ahnung davon wie es in dieser so zugeht. Rosalie und Klara werden schnell beste Freundinnen werden und gemeinsam eine abenteuerliche und magische Zeit erleben.

Schon als ich mir vor einigen Monaten im neunten Penny Pepper-Band die Leseprobe zu „Das magimoxische Hexenhotel“ durchlas, war ich mir vollkommen sicher, dass mir auch das neue gemeinsame Werk von Ulrike Rylance und Lisa Hänsch ganz bestimmt tierisch gut gefallen wird. Am liebsten hätte ich damals sofort weitergelesen, der kleine Auszug aus dem Buch konnte mich einfach so begeistern.

Letztes Wochenende war es schließlich endlich soweit: Ich durfte weiterschmökern! Und wisst ihr was? Mein erster Eindruck damals hat mich nicht getäuscht: Mich haben Ulrike Rylance und Lisa Hänsch mit „Das magimoxische Hexenhotel – Auch Hexen brauchen Urlaub“ auf ganzer Linie überzeugen können. Ich hatte unheimlich viel Vergnügen beim Lesen und musste mich für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder von Junghexe Rosalie, Menschenmädchen Klara und Co. verabschieden. Auf den zweiten Band freue ich mich jetzt schon sehr! Angekündigt ist er zwar, soweit ich weiß, noch nicht, aber so wie die Geschichte endet, gehe ich davon aus, dass wir uns über mindestens eine Fortsetzung freuen dürfen.

Mir hat gleich der Beginn ein Grinsen auf die Lippen gezaubert, als wir Menschenmädchen Klara Mittelbach und ihre Eltern kennenlernen dürfen, die gerade dabei sind in ihren extrem ordentlichen Garten für noch mehr Ordnung zu sorgen. Schon da wird einem als Leserin klar: In diesem Buch wimmelt es nur so vor schrägen Figuren und vergnüglichen Momenten. Allein schon das Ehepaar Mittelbach ist eine Nummer für sich. Allerdings muss ich gestehen, dass mir Klara anfangs schon sehr leid tat, weil sie so humorlose und übergenaue Eltern hat. Aber, so viel sei schon mal verraten: Dies wird sich noch ändern und zwar dank Junghexe Rosalie Krötenbein.

Rosalie habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist quirlig, pfiffig und liebenswert, man muss sie einfach gernhaben. Genauso schaut es mit Klara aus, auch sie ist ein supersympathisches und aufgewecktes Mädchen.
Was Rosalie und ihre Familie angeht, muss ich unbedingt betonen wie toll ich es finde, dass sie schwarz sind. Farbige Menschen findet man in Kinderbüchern meinem Empfinden nach nicht oft, leider, und gerade dunkelhäutige Hexen sind eine Seltenheit. Klasse fand ich auch, dass die Hautfarbe der Familie Krötenbein überhaupt nicht zum Thema gemacht, sondern einfach als das dargestellt wird was es ist: Etwas völlig Normales.

Bezüglich der weiteren Charaktere hat mich der erste Eindruck nicht getäuscht: In dieser Geschichte treiben lauter ausgefallene und einzigartige Gestalten ihr Unwesen. Da hätten wir zum Beispiel Rosalies Oma, die man meist als Fledermaus und schlafend antrifft, eine ziemlich launische große Teenager-Hexenschwester und einen ausgesprochen eigenwilligen Hexenbesen mit einer ulkigen Sprechweise. Auch ein paar weniger freundliche Personen dürfen wir kennenlernen, wie Sportlehrer Herr Kaiser und drei fiese Jungen. Da Rosalie nur gerne mal Menschen verhext – was eigentlich strengstens verboten ist – und die meisten Zaubersprüche zudem noch nicht so gut beherrscht, werden diese vier Charaktere noch eine große Überraschung erleben, hehe.

Ich kann euch versprechen: Langeweile sucht man hier wahrlich vergebens. Es wird ohne Ende gehext – für Hexenfans ist dieses Buch ganz klar ein absolutes Muss – und da Rosalies Zaubereien gerne mal schiefgehen, kommen wir in den Genuss von jeder Menge höchst amüsantem Hexenchaos.
Aber auch sonst sprüht die Geschichte einfach nur so vor unterhaltsamen Szenen und originellen Einfällen. Süße Mail-Mäuse (die E-Mails in der Hexenwelt); sehr lustig klingende Hexensprüche; ein Hexenhotel, das seinen magischen Gästen unter anderem Safaris in den Baumarkt oder Supermarkt anbietet – hach, herrlich. Die Ulrike Rylance hat aber auch immer Ideen, hihi. Sie hat ihrer Fantasie wirklich mal wieder ihren freien Lauf gelassen.

Neben der Geschichte bin auch von der Innenaufmachung ganz hingerissen. Ulrike Rylance und Lisa Hänsch sind einfach schon längst ein eingespieltes Team – Text und Bild harmoniert in ihren gemeinsamen Werken stets perfekt miteinander. So auch hier. Mir haben die vielen coolen vierfarbigen Illustrationen von der Lisa Hänsch richtig gut gefallen. Ich liebe einfach ihren witzig-frechen Zeichenstil.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an.
Der Schreibstil ist leicht und humorvoll, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind sehr kurz. Man sollte in meinen Augen aber dennoch schon etwas geübter im Selberlesen sein, da der Text aufgrund der vielen Wortneuschöpfungen ein wenig anspruchsvoller gestaltet ist.
Zum Vorlesen bietet sich das Buch auch prima an und deutlich älteren Leser
innen kann ich es ebenfalls nur empfehlen. Für diese zauberhafte Geschichte ist man definitiv nie zu alt.

Fazit: Ein wunderbar turbulentes und hexenstarkes Lesevergnügen voller Magie, Witz und einmaligem Hexencharme!
Ulrike Rylance und Lisa Hänsch haben mit „Das magimoxische Hexenhotel – Auch Hexen brauchen Urlaub“ eine wunderschöne Hexen- und Freundschaftsgeschichte aufs Papier gebracht, mit welcher sie mich hellauf begeistern konnten.
Mir hat das Buch einfach genau das beschert, was ich mir erhofft habe: Eine Geschichte voller Spannung, Spaß und Fantasie, ganz viel wundervoll verrückte Hexenmagie, zahlreiche außergewöhnliche Charaktere sowie jede Menge liebevolle Illustrationen. Ich hatte diebisch viel Freude beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Rosalia, Klara und Co!
Von mir gibt es eine große, magimoxische Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein wunderbares Finale einer ganz fantastischen Reihe!

Land of Stories: Das magische Land – Der Kampf der Welten
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Endlich, es ist da: Das von mir so sehnsüchtig erwartete Finale der Land of Stories-Serie! Ich liebe diese Reihe; die fünf bisherigen Bände waren allesamt Jahreshighlights für mich. Ich konnte es daher ...

Endlich, es ist da: Das von mir so sehnsüchtig erwartete Finale der Land of Stories-Serie! Ich liebe diese Reihe; die fünf bisherigen Bände waren allesamt Jahreshighlights für mich. Ich konnte es daher wirklich kaum mehr erwarten mich endlich auf den sechsten (und leider auch letzten) Band stürzen zu können.

Alex wurde von den bösen Hexen aus dem magischen Land in die Anderswelt entführt und steht unter einem furchtbaren Fluch, der sie zu einer willenlosen Marionette macht. Conner muss seine Zwillingsschwester unbedingt finden und den Bann brechen! Zusammen mit seinen Freunden begibt er sich auf die Suche nach Alex und landet schließlich in New York City. Aber nicht nur Connor und seine Freunde haben ihren Weg in die bevölkerungsreichste Stadt der Vereinigten Staaten gefunden – auch lauter finstere Schurken aus der Märchenwelt und magischen Geschichten sind in der Metropole erschienen. Ein erbitterter Kampf gegen die Welt der Menschen und der Magie beginnt...

„Land of Stories“ zählt für mich inzwischen zu meinen neuen absoluten Lieblingsreihen und wie das bei solchen Reihen eben so ist, erhofft man sich von jeder weiteren Fortsetzung immer gigantisch viel. Und wenn es sich dann auch noch um das Finale handelt, sind die Ansprüche natürlich besonders hoch.
Ihr könnt euch sicherlich denken, dass ich mit enorm hohen Erwartungen an den sechsten Teil der Land of Stories-Serie herangegangen bin. Und da es mit diesem zudem heißt, Abschied von lauter liebgewonnenen Charakteren nehmen zu müssen, hat sich neben meine große Vorfreude auch eine ordentliche Portion Wehmut dazugesellt.
Ich habe aber trotz meiner wehmutsvollen Stimmung großartige Lesestunden mit dem Buch verbracht. In meinen Augen hat Chris Colfer mit „Der Kampf der Welten“ ein perfektes Finale aufs Papier gebracht, mit welchem er seine wundervolle Land of Stories-Serie würdig abschließt.

Ehe ich euch berichte, warum ich so begeistert von dem Buch bin, kurze Info an alle, die die Reihe noch nicht kennen, dies aber gerne noch ändern möchten: Startet unbedingt mit dem Auftaktband und da die Bände stark aufeinander aufbauen, ist es definitiv erforderlich sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.

Da mir die Ereignisse aus den Vorgängern noch sehr präsent waren, habe ich problemlos in das Land of Stories-Universum zurückgefunden. Zu Beginn halten wir uns allerdings nicht in der Zeit auf, in der der fünfte Band geendet hat. Der Prolog entführt uns in die Zukunft, in der wir den 80-jährigen Conner Bailey kennenlernen dürfen. Fand ich total cool und zudem auch super interessant, da wir Leserinnen dank dieses Einstiegs erfahren, wie es Conner in den ganzen Jahren so ergangen ist. Der Anfang schafft zudem einen brillanten Bogen zum Ende, aber mehr dazu werde ich euch hier nicht erzählen, ich will schließlich auf gar keinen Fall spoilern oder so.
Nach dieser originellen Einleitung nimmt uns Chris Colfer wieder dorthin mit, wo der fünfte Teil geendet hat und man ist sofort wieder mittendrin im Geschehen.

Bei mir herrschte auch bei diesem Band der totale Seitenverschlinger-Alarm. Einmal in das Buch versunken, wollte ich am liebsten gar nicht mehr daraus auftauchen. Die Handlung hat mich durchweg packen und an die Seiten fesseln können und der erstklassige Schreibstil von Chris Colfer hat sich wie gewohnt superangenehm für mich lesen lassen. Die Kapitel hätten für meinen Geschmack zwar gerne ein kleines bisschen kürzer sein dürfen, aber ein wunderbarer Lesefluss kam für mich natürlich dennoch zustande. Chris Colfer ist einfach das reinste Erzähltalent. Es fällt einem wirklich verdammt schwer, sich dem Zauber seiner Worte wieder zu entziehen.

Anders als in den vorherigen Bänden halten wir uns dieses Mal kaum in der Märchenwelt auf, was ich irgendwie schon schade fand, was mich letztendlich dann aber doch nicht gestört hat, da uns der Autor dafür an lauter andere tolle Orte mitnimmt.
Die Story spielt überwiegend in New York City – ein Setting, welches ich schon immer unheimlich gerne mochte. Leider war ich im Reallife noch nie dort, aber da Chris Colfer sämtliche Schauplätze sehr bildhaft und anschaulich beschreibt und es zudem eine Stadt-Karte vorne im Buch gibt (umwerfend gezeichnet von Brandon Dorman) habe ich mich jederzeit mühelos zurechtfinden und mir alles ganz genau vorstellen können.

Neben der Kulisse bin ich auch von den Charakteren mal wieder hellauf begeistert. Allesamt wurden sie erneut mit ganz viel Liebe ausgearbeitet und machen das Lesevergnügen mit ihren Eigenschaften und Besonderheiten rundum perfekt. Riesig gefreut hat mich, dass zahlreiche alte Bekannte abermals mit von der Partie sind wie Conner, Alex, Rotkäppchen, Goldlöckchen, Jack, Froggy, Bree und, und, und. Bösewichte und Figuren aus berühmten Klassikern sowie Charaktere aus Conners Geschichten haben natürlich ebenfalls wieder ihre Auftritte und auch ein paar neue Gesichter werden eingeführt.
Mich haben viele der Figuren erneut bestens unterhalten. So ist beispielsweise Rotkäppchen mal wieder ganz in ihrem Element (Rot ist einfach nur einmalig!) und Robin Hood fand ich ebenfalls herrlich; ich bin da aus dem Schmunzeln oft gar nicht mehr herausgekommen.

Neben dem Humor kommen auch die dramatischen, überraschenden und emotionalen Momente nicht zu kurz. Die Handlung kann konstant mit einer hohen Spannung aufwarten und der Showdown zum Ende hin kann sich wahrlich sehen lassen. Durchweg mitfiebern und mitbibbern ist hier definitiv angesagt. Fürs Herz gibt es aber natürlich auch jede Menge – mich jedenfalls haben so einige Szenen sehr berührt.
Auch der magische und märchenhafte Anteil nimmt selbstverständlich in diesem Band einen sehr großen Part ein, sodass Fantasyfreunde und Märchenfans ebenfalls wieder ganz auf ihre Kosten kommen werden.

Neben Chris Colfer hat auch der Illustrator Brandon Dorman erneut einen fabelhaften Job gemacht. Von der Aufmachung bin ich mal wieder ganz hingerissen. Das Cover ist ein echter Hingucker, ich liebe es! Die Land of Stories-Bücher sind einfach allesamt der reinste Augenschmaus.
Von der New York City-Karte vorne im Buch habe ich euch ja bereits berichtet, die sieht echt klasse aus. Hinten im Buch gibt es dann noch die altbekannte Karte vom magischen Land und die Kapitelanfänge werden erneut von wunderhübschen schwarz-weiß Illustrationen geziert.

Mit dem Ende konnte mich dieser Band ebenfalls gänzlich überzeugen. Es ist zufriedenstellend, herzerwärmend und einfach nur genial. Ich habe das Buch mit einem glücklichen (und sehr wehmütigen) Gefühl wieder schließen können, nachdem ich eine unvergessliche Zeit darin verbracht habe.

Fazit: Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut und tja, was soll ich sagen, eindeutig zurecht!
Chris Colfer hat mir mit dem sechsten und letzten Land of Stories-Band ein weiteres absolutes Highlight bescheren können. Ich finde das Finale einfach nur fantastisch. Es steckt voller Spannung, Witz, Herz, Magie und Fantasie und hält uns Leser
innen durchweg in Atem. Ich habe das Buch so richtig weggesuchtet und es mit einem lachenden und einem weinenden Augen wieder zugeklappt. Echt schade, dass die Reihe nun abgeschlossen ist, schnief.
Egal ob Jung oder Alt – ich kann jedem nur ans Herz legen die Land of Stories-Serie kennenzulernen. Diese Reihe ist einfach einzigartig und hat definitiv das Zeug zum Klassiker. „Der Kampf der Welten“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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