4,5 Sterne
Wenn wir heimkehren!4,5 Sterne!
Klappentext:
„Köln 1952: Der Krieg ist noch nicht lange vorüber, als Wilhelm im Zimmer einer Wohnung steht, in das er eine Wand einziehen soll. Ein Auftrag, auf den der Handwerker sich ...
!4,5 Sterne!
Klappentext:
„Köln 1952: Der Krieg ist noch nicht lange vorüber, als Wilhelm im Zimmer einer Wohnung steht, in das er eine Wand einziehen soll. Ein Auftrag, auf den der Handwerker sich keinen Reim machen kann, wo die Wand doch Licht wegnehmen wird. Die Bewohner aber, Margot und ihr Sohn Fred, gehen ihm danach nicht mehr aus dem Kopf. Margot ist Luxemburgerin und stammt aus großbürgerlichem Milieu, doch als sie mit siebzehn ein uneheliches Kind erwartet, steht sie vor den Trümmern ihrer Existenz. Sie muss ihre Heimat verlassen und ist mitten im Krieg auf sich allein gestellt. Als sie Jahre später nach Köln kommt, hat Margot Schuld auf sich geladen, und auch Wilhelm hat der Krieg traumatisiert. Wilhelm, Margot und Fred sind Verlorene – auf der Suche nach einem Zuhause, wie kein Ort es einem bieten kann. Also suchen sie das Zuhause beieinander, ohne zu wissen, ob dieses fragile Gebilde namens Familie halten wird.“
Dieser Roman von Andrea Heuser ist keine leichte Kost und anders als andere Kriegs-Geschichten die man so kennt. Obwohl der Krieg eigentlich längst vorbei ist, ist er es doch nicht und der Wieder-Aufbau, die Suche nach Heimat, die Suche nach sich selbst und neue Konflikte die in der Luft liegen, sind eben da und lassen sich nicht einfach wegzaubern. Man kann nichts verdrängen einfach so, nichts auslöschen aus den Gedanken und genau das merken wir Leser hier sehr schnell bei allen drei Protagonisten. Fest steht aber: es muss weiter gehen und es soll weiter gehen. Mit ganz feinem psychologischen Gespür nimmt uns hier Andrea Heuser mit und wir dürfen dieser emotionalen und berührenden Geschichte folgen. Ihre Sprachwahl ist dabei ruhig, für einige Leser ab und an vielleicht etwas zu langweilig, aber dennoch punktgenau. Mit einem gewissen poetischen Sinn erzählt sie diese Geschichten und der Einblick, den wir erhalten, verdichtet sich bis zu einem gewissen Punkt. Als Leser kommt man selbst ins grübeln und nachdenken und versucht ein wenig zu ordnen, zu verstehen und zu träumen.
Leider wird es hier und da ein wenig von Heuser übertrieben und die Wechsel sowie neuen Situationen schießen ein wenig zu rasch aus dem Boden und überfordern manches Mal den Leser - muss eigentlich nicht sein, denn die Geschichte ist im Grunde gut so wie sie ist. Eines steht aber fest: mitsingen wird man bei dieser Geschichte auf jeden Fall…4,5 von 5 Sterne.