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Veröffentlicht am 05.08.2021

Frauen auf dem Abstellgleis

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit
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Amerika im zweiten Weltkrieg, die Männer müssen an die Front. Auf einmal müssen die Frauen deren Jobs erledigen. Lily Rose wird aus diesem Grund Chefköchin, sie ist sehr fähig und einfallsreich ...

Amerika im zweiten Weltkrieg, die Männer müssen an die Front. Auf einmal müssen die Frauen deren Jobs erledigen. Lily Rose wird aus diesem Grund Chefköchin, sie ist sehr fähig und einfallsreich in ihrem Beruf aber als Frau hätte sie vorher keine Chance gehabt. Sie kommt aus eine wohlhabenden Elternhaus, etwas das für sie persönlich die Sache noch schwieriger macht. In ihrer Gesellschaftsschicht haben die Frauen gut auszusehen und auf die Männer zu warten.
Sie liebt das Kochen und Tom ihren Kollegen aus dem Restaurant. Dann muss er an die Front und alles ändert sich.
Aber was wird wenn die Männer wieder kommen?
Genau mit diesem riesigen gesellschaftlichen Problem hat sich die Autorin beschäftigt. Sie zeigt die grundsätzlichen gesellschaftlichen Verhaltensregeln zu der Zeit auf. Auch die Rassentrennung wird am Rande erwähnt. ( Dieses Thema hätte gern deutlicher betrachtet werden können.)
Es ist eine Liebesgeschichte ohne Frage. Es wird aber immer wieder der Finger in die Wunde gelegt. Warum können Frauen Männerarbeit verrichten wenn keine Männer da sind und wenn sie wieder kommen müssen die Frauen wieder verschwinden.
Der Mut der Protagonistin taucht immer dann auf wenn sie kurz vor dem Ende steht. Dann wächst sie über sich selbst hinaus. Das ist aber nur möglich weil es Menschen gibt die an sie glauben.
Der Krieg, die Not und Verzweiflung stellen nur den Rahmen dar, für eine Geschichte die es sehr häufig überall auf der Welt in diesem Zeitraum gegeben hat.
Ich konnte das Buch schnell und flüssig lesen, es war spannend geschrieben, mit genug Emotionalität um die meisten Beteiligten sympathisch zu finden.

Veröffentlicht am 03.08.2021

Eine Paralellwelt

Unsichtbar im hellen Licht
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Das Buch war für mich anspruchsvoll, weil ich mich in einer Parallelwelt hinein finden musste, von der anscheinend kaum jemand etwas weiß. Celeste erwacht im Theater und alles ist anders wie ...

Das Buch war für mich anspruchsvoll, weil ich mich in einer Parallelwelt hinein finden musste, von der anscheinend kaum jemand etwas weiß. Celeste erwacht im Theater und alles ist anders wie gewohnt. Ein grün gekleideter Mann erklärt ihr, sie habe drei Aufgaben um ihre Familie und andere zu retten. Das Wie bleibt unklar weil er keine Fragen beantwortet. Die neue Welt hat sehr viel Ähnlichkeit mit ihrer realen auch einige Menschen sind identisch. Aber alle denken diese Umgebung und Gegenwart sei richtig.
Ich empfand es als schwierig mich in diesem Buch am Anfang zurecht zu finden. Es erschien mir alles als ein böser Traum der am Ende mit dem Aufwachen zu Ende ist.
Das war es nicht, es wurde spannend, Das Theater wurde zur Welt mit allen realen Ereignissen im Kleinen. Es heißt immer die Welt des Theaters oder des Films ist eine andere, genau dieses Thema hat sich die Autorin als Vorbild genommen, es geht viel um Ehrgeiz, Einbildung, Egoismus und gleichzeitig auch um Gerechtigkeit und Liebe. Die Entwicklung die das Kind Celeste macht, ist übernatürlich sie wächst über sich hinaus Wie der Spruch " Wenn andere dir Steine in den Weg legen, bau dir eine Treppe daraus."
Die anderen wichtigen Figuren blieben teilweise hinter Celeste zurück, sie spielten alle eine kleine Rolle. Der Rest blieb blass und machte den Eindruck eines Hintergrund Chors.
Die Autorin hat viele Märchenelemente verarbeitet. Das störte meinen Lesefluss weil ich jedes mal überlegte welches Märchen ist jetzt gemeint.
Vielleicht kommen andere Leser besser mit dem Buch zurecht als ich, da mein Fokus mehr auf eine andere Art Literatur liegt. Denn wer mehr Fantasy liest findet diese Art Buch mit Sicherheit nicht so verwirrend.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Alles neu

Dich hab ich nicht kommen sehen
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Mari zieht von Düsseldorf nach Berlin um einen Neuanfang zu starten. Die junge Anwältin ist ein Workaholic und das sieht man auch. In Berlin findet sie schnell eine Wohnung und in ihrer Vermieterin sofort ...

Mari zieht von Düsseldorf nach Berlin um einen Neuanfang zu starten. Die junge Anwältin ist ein Workaholic und das sieht man auch. In Berlin findet sie schnell eine Wohnung und in ihrer Vermieterin sofort eine Freundin, mit deren Familie ist sie auf einmal nicht mehr einsam. Mit dem Bruder Leo tritt außerdem ein Mann in ihr Leben der ihre Knie zittern lässt. Auf einmal ist das Leben ein Abenteuer, eine Herausforderung auf die sie ihre Eltern nie vorbereitet haben.
Wild, durcheinander, herausfordernd, überfordernd, familiär, liebevoll und eigenartig. Alles Adjektive für ein Buch.
Es ist ein sehr schneller Schreibstil, es ist stellenweise schwer dem Geschehen zu folgen. Viele Personen spielen eine herausragende Rolle, sie tauchen mal früher mal später auf. Ihre Vita ist sehr unterschiedlich und passt nicht immer ins herkömmliche Bild. Das Buch fand ich manchmal lustig, manchmal traurig aber es hat mich immer überrascht. Es ist kein Liebesroman im herkömmlichen Sinn, dafür spielt Arbeit eine viel zu große Rolle und was der Job aus einem machen kann. Man kann es als Warnung betrachten, wenn man selber in Gefahr gerät dem Job zu viel Zeit und Energie zu widmen.
Eigentlich kommt das Buch als Wohlfühlroman daher, das ist zu wenig, dafür ist es zu anspruchsvoll. Man muss es mehr als einmal lesen um alle Nuancen erkannt und gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein Blick hinter die Kulissen

Rheinblick
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Deutschland, im November 1972: Niemand kennt das Bonner Polittheater besser als Hilde Kessel, legendäre Wirtin des Rheinblicks. Bei ihr treffen sich Hinterbänkler und Minister, Sekretärinnen ...

Deutschland, im November 1972: Niemand kennt das Bonner Polittheater besser als Hilde Kessel, legendäre Wirtin des Rheinblicks. Bei ihr treffen sich Hinterbänkler und Minister, Sekretärinnen und Taxifahrer. Als der Koalitionspoker nach der Bundestagswahl härter wird, wird Hilde in das politische Ränkespiel verwickelt. Verrat ist die gültige Währung.
Gleichzeitig kämpft in der Abgeschiedenheit einer Klinik auf dem Venusberg die junge Logopädin Sonja Engel mit Willy Brandt um seine Stimme, die ihm noch in der Wahlnacht versagte. Doch auch sie gerät unter Druck. Beide Frauen sind erpressbar. Für Hilde steht ihre Existenz auf dem Spiel, Sonja will ihre kleine Schwester beschützen. Wie werden sie sich entscheiden?
Für mich sind es zu viele Personen die wichtig für die Handlung sind. Die historischen Persönlichkeiten okay, aber die fiktiven da verliert man eher den Überblick. Mit jedem Kapitel ändert sich die tonangebende Person. Einmal eine Wirtin, dann ein Taxifahrer oder eine Logopädin. Das Privatleben der drei spielt eine große Rolle und passt nicht so gut zum eigentlichen Thema. Es ist zwar die Zeit des großen Umbruch und an diesen Personen werden Beispiele gezeigt ( Selbstständigkeit der Frauen, Wahlrecht ab 18, Studentische Proteste). Aber es entsteht ein großes Durcheinander und kein Miteinander. Nach "Bühlerhöhe" von der Autorin hatte ich mehr erwartet.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein Pastor in Nöten

Mein Wille geschehe
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Es weckt große Erwartungen wenn bekannte Namen mit auf dem Cover stehen. Und es weckt auch Erwartungen wenn zu viel im Rückentext oder in anderen Veröffentlichungen sehr viel über den Inhalt verraten wird. ...

Es weckt große Erwartungen wenn bekannte Namen mit auf dem Cover stehen. Und es weckt auch Erwartungen wenn zu viel im Rückentext oder in anderen Veröffentlichungen sehr viel über den Inhalt verraten wird. Dieser Text ist ein richtiger Spoiler.
Benedikt Theves ein Pastor der evangelischen Kirche ist etwas depressiv und hat wenig Kraft sich gegenüber seiner Umwelt durch zusetzen. Bis ihm eines Tages der Kragen platzt. Er begeht Totschlag. Im ersten Schock versteckt er die Leiche. Als das er jetzt komplett zusammenbricht geschieht das Gegenteil, er kann sich auf moderate Art wehren und seine Predigten und Ideen werden mit Begeisterung angenommen.
Im Grunde wusste ich was im Buch geschehen würde aber ich war neugierig auf das danach. Bis ich aber beim Geschehen angelangt war dauerte es etliche Seiten. Zu ausführlich wurde Kindheit, Befinden, Ehe und Umfeld des Pastors erzählt. Die Tat an sich war schon bekannt und dann kam der interessante Teil.
Wie lebt man als Pastor mit seiner Schuld. Meiner Meinung nach nicht so, aber das machte den Clou der Geschichte aus. Die Selbstzweifel und die Versuche der Beichte waren gut dargestellt, die Reaktionen darauf ebenso. Das war der normale Teil. Dann kam der Schluss und der hatte es in sich. Da war wirklich Gottes Hilfe im Spiel. In der Geschichte und auch beim Schreiben. Denn um auf so etwas zukommen muss man alle Spielarten des menschlichen Wesens in und auswendig kennen.
Ich hatte mehr erwartet, war aber nicht enttäuscht. Wenn im nächsten Buch dieses Autors auf die Eingangs beschriebenen Namen und Spoiler verzichtet werden, wäre das ein überzeugendes Leseangebot.