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Veröffentlicht am 05.09.2021

Viele ungesagte Dinge

Aber vielleicht wird auch alles gut
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Emilia ist fast dreißig, single, mittelmäßig glücklich – ach ja, und sie leidet unter einer Angststörung. Alles fällt ihr schwer: vom Einkaufengehen über soziale Kontakte bis hin zu einem »normalen« Beruf. ...

Emilia ist fast dreißig, single, mittelmäßig glücklich – ach ja, und sie leidet unter einer Angststörung. Alles fällt ihr schwer: vom Einkaufengehen über soziale Kontakte bis hin zu einem »normalen« Beruf. Am liebsten verkriecht sie sich in ihrer Wohnung und blendet die Welt aus. Doch dann stellt ihre Schwester ihr ein Ultimatum: Entweder du machst eine Therapie, oder ich rede nie wieder mit dir! Also überwindet Emilia sich und wagt sich hinaus in die Welt. Im Wartezimmer ihres neuen Therapeuten sitzt ausgerechnet Jack, dem sie eigentlich nie wieder begegnen wollte. Und wie es kommen muss, landen die beiden durch eine Verwechslung in einer Paartherapie. Plötzlich ist Emilia gezwungen, sich ihren Ängsten ein für alle Mal zu stellen.

In „Aber vielleicht wird auch alles gut“ erzählt Lea Melcher die Geschichte von Emilia und Jack. Emilia kämpft mit ihrer Angststörung, durch die sie so gut wie nie vor die Tür geht. Nachdem diese Störung zu einem riesen Desaster auf der Hochzeit ihrer Schwester geführt hat, zwingt diese sie zu einer Therapie, bei der sie mit ihrem Ex Jack in einer Paartherapie landet.
Emilia ist ein sympathischer Charakter. Ihr Angststörung ist wirklich gut beschrieben, so dass ich mich hineinversetzen konnte. Sie ist keine Powerfrau, die mirnichts dirnichts aus ihrer Angst herauskommt, sondern wirklich einen Kampf angehen muss. Besonders, dass sie sich selbst nichts Gutes zugesteht und immer nur vom Schlimmsten oder Negativsten ausgeht war Kern der Sache und hat sie auch manchmal ein wenig nerven lassen. Aber als Leser mag ich Figuren, die nicht nur positiv sind.
Jack lockt Emilia aus der Reserve. Das merkt man ziemlich schnell. Er ist ein netter, loyaler Typ. Man merkt jedoch schnell, dass bei ihm auch einiges im Dunkeln liegt, was ans Licht geholt werden sollte.
Emilias Schwester und der Rest ihrer Familie, sowie die anderen Nebenfiguren wandeln alle zwischen sympathisch und nervig bzw. anstrengend. Ganz so, wie im echten Leben.
Die Geschichte folgt einem guten Verlauf und auch die Charakterentwicklung kann sich sehen lassen. Ich hatte viel Freude dieses Buch zu lesen bzw. zu hören.
Zwei Kritikpunkte habe ich trotzdem. Emilia kommt sehr schnell aus ihrem Schneckenhaus, wenn Jack dabei ist. Plötzlich traut sie sich Dinge und macht einfach Sachen. Das kam mir manchmal ein wenig unrealistisch vor. Wenigstens ein paar Rückschritte zwischendurch hätte ich erwartet oder merkliche Unsicherheiten. Sie zieht die Situationen aber einfach durch, um ihm was zu beweisen.
Dazu hat mich gestört, dass keiner so richtig offen redet. Bei Emilia passt es zu ihrer Störung aber bei dem Rest fand ich es doch eher befremdlich. Grade die Verwechslung beim Therapeuten wird in meinen Augen zu lange aufrechterhalten. Ich weiß, dass das Buch und die Geschichte von den ganzen ungesagten Dingen lebt und hier der Kern des Ganzen liegt aber das war nicht so ganz mein Ding.
Trotzdem ein schönes Buch!

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Nett aber es fehlte das gewisse Etwas

Die Roseninsel
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Die junge Berlinerin Liv kehrt ihrem bisherigen Leben den Rücken. Zu schwer wiegt die Last der Erinnerungen auf ihren Schultern. Kurzerhand tritt sie eine Stelle am Starnberger See an: Sie wird Verwalterin ...

Die junge Berlinerin Liv kehrt ihrem bisherigen Leben den Rücken. Zu schwer wiegt die Last der Erinnerungen auf ihren Schultern. Kurzerhand tritt sie eine Stelle am Starnberger See an: Sie wird Verwalterin der winzigen Roseninsel, auf der es nur eine leerstehende königliche Villa und einen Rosengarten gibt. Livs einzige Verbindung zur Außenwelt ist Johannes, der ihr mit seinem Ruderboot Lebensmittel bringt und der mehr und mehr von der verschlossenen Liv fasziniert ist.
Eines Tages entdeckt Liv unter den Dielen der alten Villa ein Tagebuch. Es führt sie über hundert Jahre in die Vergangenheit zurück, in das Leben einer anderen jungen Frau, verwandt mit den Königen von Bayern. Seite um Seite entdeckt Liv deren Geschichte – und kommt dabei dem Geheimnis der Roseninsel auf die Spur.

Anna Reitner erzählt in ihrem Buch „Die Roseninsel“ nicht nur die Geschichte von Liv, sondern auch die der jungen Magdalena, die uneheliche Tochter von König Otto. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Livs Sicht in der Gegenwart und Magdalenas Sicht 1890.
Auch wenn Liv ein Tagebuch gefunden hat, sind die Kapitel um Magdalena nicht als solche geschrieben. Nur ein paar Briefe unterbrechen die Erzählsicht.
Ich muss sagen, dass ich mir bei dem Klappentext doch eine etwas tiefgründigere Geschichte Vorgestellt habe. Ich war gespannt, was es mit Livs Vergangenheit auf sich hat, die sie so belastet und auf die Konstellation mit Johannes. Aber auch die Ereignisse auf der Roseninsel habe ich mir ein wenig dramatischer vorgestellt.
Leider fehlte in allem ein wenig das gewisse Etwas. Die Themen blieben oberflächlich und leicht. So wird Livs Vergangenheit nur gegen Ende kurz erwähnt und schnell wieder abgehakt. Auch die kleine Romanze mit Johannes kommt nicht richtig in Fahrt, nur um dann plötzlich da zu sein. Die Geschichte von Magdalena ist wirklich nett zu lesen und ich konnte auch gut mit ihr fühlen aber so richtig viel passiert leider nicht. Das Geheimnis am Ende kam dann fast schon erwartet aber auch sehr passend zur Handlung.
Die Grundstimmung des Buchs hat mir gefallen. Sie war im Ganzen sehr ruhig und hat mir ein Gefühl für die einsame Insel und den ruhigen See gegeben. Auch die Figuren waren (fast) alle sehr sympathisch und interessant waren ihre Geschichten auch. Auch die Idee hinter dem Buch hat mir gefallen. Insgesamt konnte es mich gut unterhalten und ich bin bis zum Schluss mit Interesse dabeigeblieben. Aber so richtig konnte der Funke nicht überspringen.
Trotzdem würde ich das Buch weiterempfehlen, eben weil es perfekt für einen leichten Leseabend oder träge Sommerstunden geeignet ist und mich die reale historische Geschichte der Roseninsel und die erdachten Parallelen dazu, doch fasziniert haben.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Der Auftakt der großen 30er-Jahre-Trilogie über das berühmteste Hotel der Welt

Das Savoy - Aufbruch einer Familie
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England, 1932: Violet ist jung, emanzipiert und am Ziel ihrer Träume: Als eine der ersten weiblichen Autorinnen schreibt sie für die BBC. Als jüngster Spross einer Hotel-Dynastie ist Violet im traditionsreichen ...

England, 1932: Violet ist jung, emanzipiert und am Ziel ihrer Träume: Als eine der ersten weiblichen Autorinnen schreibt sie für die BBC. Als jüngster Spross einer Hotel-Dynastie ist Violet im traditionsreichen Savoy aufgewachsen. Umso mehr fasziniert sie die Dynamik, für die das moderne Medium Radio steht. Plötzlich erleidet Violets Großvater, Patriarch der Familie und Symbolfigur des Savoy, einen Schlaganfall. Er betraut ausgerechnet Violet damit, die Leitung des großen Hotels zu übernehmen. Violet gerät in die dramatische Verstrickung von Ereignissen, deren Ausgang sie nicht abzusehen vermag.

Maxim Wahl eröffnet mit „Aufbruch einer Familie“ seine neue Reihe um das legendäre Hotel Savoy in London.
Wir befinden uns 1932 und begleiten die junge Violet. Ich muss sagen, dass ich beim Titel und Lesen des Klappentexts eine etwas andere Geschichte erwartet hätte. Es geht schon viel um das Savoy aber weniger darum, dass sie die Leitung übernimmt. Sie ist ziemlich lange sehr unschlüssig, ob sie diese Rolle wirklich bekleiden will. Und besagte Verstrickungen finden lange ohne sie statt, waren aber trotzdem recht interessant. Wo der Aufbruch der Familie ist, habe ich nicht ganz erkennen können.
Letztendlich geht es einerseits um Violet und ihr Hadern in welche Welt sie wirklich gehört. In die des Savoys oder in die Welt der Schriftsteller. Andererseits geht es um ihren Großvater und um einige Pläne, die um ihn herum geschmiedet werden. Da erleben wir dann auch mal andere Sichtweisen als die von Violet.
Drum herum gibt es noch viele Nebenhandlungen. Ein paar, die zur Geschichte um den Großvater beitragen, einige, die uns Violet näherbringen sollen und auch welche, die zu keins von beidem so richtig passen wollen.
Das Buch ist eine Mischung aus historischer Familiensaga und Krimi und beides kommt irgendwie zu kurz und bleibt oberflächlich.
Mit keiner der Figuren, auch nicht mit Violet, konnte ich wirklich warm werden. Es blieb bis zum Schluss eine gewisse Distanz bestehen.
Gut fand ich die kleinen Randnotizen, die im Hintergrund auftauchen. So erzählen immer mal wieder Besucher, dass die Nazis langsam Macht gewinnen oder auch die sich ändernde Frauenrolle wird diskutiert. Leider auch wieder nur oberflächlich.
Der Cliffhanger am Ende ließ mich eher frustriert als gefesselt zurück. Grade auch, weil man wohl alle Teile lesen muss, um die ganze Geschichte zu erfahren.
Mir hat es insgesamt an Tiefe und richtiger Spannung gefehlt. Nicht nur im Krimisinne, sondern auch, was die Geschichte der Familie angeht.
Die Grundidee war gut und ich wurde für ein paar Stunden ganz gut unterhalten aber richtig gepackt hat es mich nicht. Mal sehen, ob ich dem nächsten Teil eine Chance gebe.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Manchmal ist die erste Liebe die einzig wahre Liebe ...

Perfect Mistake
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Als Adele für die Hochzeit ihres Vaters in ihre Heimatstadt zurückkehrt, weiß sie, dass es kein einfacher Besuch sein wird. Sieben Jahre ist es her, seit sie weggegangen ist. Sieben Jahre, seit sie den ...

Als Adele für die Hochzeit ihres Vaters in ihre Heimatstadt zurückkehrt, weiß sie, dass es kein einfacher Besuch sein wird. Sieben Jahre ist es her, seit sie weggegangen ist. Sieben Jahre, seit sie den größten Fehler ihres Lebens begangen hat. Nun muss sie dem Mann gegenübertreten, der ihr damals die Welt bedeutet hat. Augenblicklich kommen die Gefühle wieder hoch, noch intensiver und heftiger als zuvor. Doch eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich ... oder?

Ich bin ein Fan der Bücher von Kylie Scott, doch dieses konnte mich nicht ganz so in den Bann nehmen, wie die anderen.
Die Handlung wechselt sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit ab. So erfahren wir als Leser, was damals zwischen Adele und Pete vorgefallen ist und wie es sich mittlerweile verhält.
Adele ist ein echt toller Hauptcharakter. Sie ist schlagfertig, witzig und selbstbewusste, ohne wie eine Superwoman zu wirken. Ihr Vater und seine neue Frau sind richtig herzlich und geben dem Buch eine tolle, liebevolle Stimmung.
Nur Pete ist mir nicht richtig sympathisch geworden. Er verhält sich viel zu oft herablassend und unreif. Er zeigt Adele gegenüber eine totale Abneigung, nur um sich dann irrational und gegenteilig zu zeigen.
In der Vergangenheit mochte ich die Beiden echt gerne zusammen. Ihre Gespräche und ihr Rumgealber hatte was leichtes und entspanntes. In der Gegenwart konnte ich vieles nicht richtig nachvollziehen und war manchmal ein wenig genervt.
Leider hat für mich das ganze Buch dadurch einen unreifen Unterton bekommen, wodurch ich einfach nicht mit allem warm werden konnte. Dazu gab es einige Szenen, die der Geschichte ein bisschen Spannung und Drama geben sollten, die aber ein wenig unnötig waren. Das fand ich schade.
Insgesamt ist es wirklich keine schlechte Geschichte aber eben nicht überzeugend. Eine Liebesgeschichte für zwischendurch und für Kylie Scott Fans.

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Veröffentlicht am 29.07.2021

Erfolgreiches Konzept, nicht ganz ausgenutzt

Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz (Romantic Suspense meets Dark Academia)
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Ivorys Leben könnte perfekt sein: Sie hat ein Stipendium für die St. Mitchell, eine Privatschule an der New Yorker Upper East Side, und sie ist glücklich mit ihrem Mitschüler Heath. Doch an der St. Mitchell ...


Ivorys Leben könnte perfekt sein: Sie hat ein Stipendium für die St. Mitchell, eine Privatschule an der New Yorker Upper East Side, und sie ist glücklich mit ihrem Mitschüler Heath. Doch an der St. Mitchell gibt es eine gefährliche Tradition: DAS SPIEL. Keiner weiß, welcher Schüler in diesem Jahr die anonymen Nachrichten verschickt, doch allen ist klar: Wer die Aufgaben darin nicht erledigt, wird bestraft. Als Heath sich plötzlich von Ivory abwendet, ahnt sie, dass DAS SPIEL dahintersteckt. Kurzentschlossen lässt sie sich auch darauf ein und gerät in einen Sog aus Geheimnissen und Intrigen, aus dem es kein Entrinnen gibt.

Ich gehöre zu den vielen Gossip Girl Liebhabern, die dadurch neugierig auf dieses Buch von Stefanie Hasse geworden sind. „Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz“ konnte mich jedoch nicht ganz überzeugen.
Das Konzept des Buchs ist klar und irgendwie auch bekannt. Elitäre Kids spielen ein Spiel um Macht und Wissen, bei dem sie Aufgaben lösen müssen. Mal einfach, mal schwierig. In dieser Zeit vertraut keiner dem anderen und natürlich eskaliert alles irgendwann. Das Prinzip hat mir gefallen aber ich muss sagen, dass es doch recht langatmig losgegangen ist. Es dauert wirklich einige Seiten, bis mal ein bisschen was passiert und selbst dann war ich noch ein wenig unschlüssig, weil Ivory immer noch sehr außen vor war.
Ich bin aber drangeblieben, weil ich die Idee echt gut fand und Ivory mir gefallen hat. Sie bleibt ziemlich authentisch und sympathisch.
Ab der Hälfte ca. legt das Buch dann zu und die Geschichte wird spannender und die Ereignisse überschlagen sich fast. Manchmal war es ein wenig zu dramatisch aber im Gesamten ganz gut. Ich finde, die Autorin hätte auf jeden Fall Luft nach oben gehabt, um daraus ein Buch der Schiene Gossip Girl zu machen.
Mir hat es ganz gut gefallen, auch wenn es mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte.

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