Cover-Bild Letzter Knödel
Band 297 der Reihe "HAYMON TASCHENBUCH"
(17)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 408
  • Ersterscheinung: 23.09.2021
  • ISBN: 9783709979334
Herbert Dutzler

Letzter Knödel

Ein Altaussee-Krimi
EINE TOTE KÖCHIN UND VIELE KALTE SPUREN: WER BRAUT HIER EIN BÖSES SÜPPCHEN UND VERDIRBT SOGAR FRANZ GASPERLMAIER DEN APPETIT?

GROSSKOPFERTE IN ALTAUSSEE UND EIN MORD IM CATERING-ZELT
In Altaussee wimmelt es wegen eines RUSSISCH-ÖSTERREICHISCHEN GIPFELS Gipfels vor Polizei – und die fremden Beamten verdrängen Postenkommissar Gasperlmaier einfach von seinem Schreibtisch. Da ist er fast ein bisschen froh, als eine TOTE KÖCHIN gefunden und deshalb seine LIEBLINGSKOLLEGIN DR. KOHLROSS nach Altaussee beordert wird. Endlich eine Vertraute! Ermordet wurde die junge Frau an ihrem Arbeitsplatz, einem Cateringzelt. HATTE DER MORD ETWAS MIT DEM GIPFELTREFFEN ZU TUN? Oder führt die Spur in die Gastronomie? UND WARUM HAT DIE TOTE EINEN FALSCHEN NAMEN BENUTZT?
Auch privat gerät für Franz Gasperlmaier die geliebte Routine durcheinander: SEINE TOCHTER BRINGT EINE NEUE LIEBE MIT NACH HAUSE, UND MIT EINER SCHWIEGERTOCHTER HAT GASPERLMAIER NICHT GERECHNET …

KENNST DU FRANZ GASPERLMAIER? NEIN? DANN WIRD'S ZEIT!
FRANZ GASPERLMAIER, JENSEITS DER 50 (wie weit jenseits, verraten wir hier nicht, es wäre ihm wahrscheinlich nicht recht), FAMILIENVATER, POLIZIST. ZURÜCKHALTEND (man könnte sagen schüchtern, aber das wäre ihm wohl auch nicht recht), zuweilen mit einem ausgeprägten TALENT FÜRS INS-FETTNÄPFCHEN-TRETEN. EHRLICH denn mit dem Lügen ohne rot zu werden hat er so seine Schwierigkeiten. Hohe Geschwindigkeiten sind nicht seine Sache (auch nicht der Fahrstil von Frau Dr. Kohlross), wenn es aber notwendig ist und vor allem, wenn es um Menschenleben geht, kann er blitzschnell handeln.
ACHT FÄLLE HAT FRANZ GASPERLMAIER SCHON GELÖST. ER IST SICH TREU GEBLIEBEN UND HAT SICH TROTZDEM WEITERENTWICKELT, IST ÜBER SICH HINAUSGEWACHSEN. Er hat spektakuläre MORDE AUFGEKLÄRT, sei es im Volksmusikmilieu oder im Trachtenbusiness, er hat sich als Trommelweib verkleidet, um inkognito zu ermitteln, er hat Verbrecher per Boot, Auto und in Wanderschuhen verfolgt, er hat seine Kinder ein ganzes Stück älter werden sehen, er hat zwischenzeitlich abgenommen, aber dennoch nie den Appetit verloren. Und ER FREUT SICH GANZ BESTIMMT DARAUF, DEINE BEKANNTSCHAFT ZU MACHEN …

URLAUBSIDYLLE ODER TOURISTISCHER AUSVERKAUF? AUSFLUG INS AUSSEER LAND
URLAUBSDESTINATION, LANDIDYLLE, BERGPANORAMA: HERBERT DUTZLER NIMMT DICH MIT AUF EINEN AUSFLUG INS AUSSEER LAND. Er lässt dich auf Berge und in Täler schauen und zwischen LOSER UND GRUNDLSEE das eine oder andere Schnapserl-Aroma wittern. Seine Zuneigung für die SALZKAMMERGUT-REGION und ihre Menschen ist auf jeder Seite spürbar, gleichzeitig zeigt er aber auch die NEGATIVEN SEITEN DES LÄNDLICH GEPRÄGTEN LEBENS auf: verschworene Einheimische, die mit Auswärtigen nichts zu tun haben wollen, Vermarkung von Tracht und Brauchtum … All dem widmet er sich MIT AUGENZWINKERN UND EINER PORTION HUMOR, die genauso groß ist wie ein Altausseer Stamperl …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2021

Was wäre Altaussee ohne Franz Gasperlmaier?

0

Ein großartig geschriebener Krimi um den Polizisten Franz Gasperlmaier, der in seinem schönen Altaussee zwischen einem wichtigen politischen Gipfeltreffen, der Führungsriege einer nationalistischen Partei ...

Ein großartig geschriebener Krimi um den Polizisten Franz Gasperlmaier, der in seinem schönen Altaussee zwischen einem wichtigen politischen Gipfeltreffen, der Führungsriege einer nationalistischen Partei und sonst noch allerhand Widrigkeiten mit der Frau Doktor aus Liezen ermittelt. Verdächtige und Tote gibt es einige und sobald man als LeserIn meint, den oder die Übeltäter ausgemacht zu haben, ergibt sich durch eine neue Wendung wieder ein ganz anderes Bild. So bleibt der Roman spannend bis zum Schluss und man vergönnt dem Gasperlmaier schließlich seinen wohlverdienten Feierabend mit einem Fernsehschläfchen und der schnurrenden Katze auf dem Bauch.

Gasperlmeier ist kein taffer Ermittler, doch gerade das macht ihn sympathisch. Er kümmert sich um seine Familie und um die BewohnerInnen seines Ortes gleichermaßen und er ist verwurzelt in seinem Ausseer-Land. Prinzipiell glaubt er an das Gute im Menschen. Einem guten Essen und einem Bier ist er nicht abgeneigt und ab und an ein Schnapserl darf auch nicht fehlen. Seiner Ehefrau Christine ist er liebevoll verbunden, wobei er da in der Vergangenheit ein Dummheit begangen hat und sich seiner Christine im Moment nicht so sicher sein kann.

Der Autor schafft es, den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite aufrecht zu halten und mit seinen detailreichen Schilderungen der Umgebung und der Charaktere schafft er es, dass man sich direkt selbst in der Kulisse des Altausseer-Landes und mitten in den Ermittlungen sieht. Die österreichisch gefärbte Ausdrucksweise seiner Protagonisten macht das Buch zu einem Stück Heimatkunde, in dem aber auch problematische Themen, wie z. B. der Tourismus und seine Auswirkungen auf die Region, nicht ausgespart bleiben. Die Andeutungen des Autors auf reale Persönlichkeiten aus der Politik und Gesellschaft bereiten besonderen Lesespaß, insbesondere, wenn man mit den österreichischen Verhältnissen ein wenig vertraut ist.

Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit österreichischem Lokalkolorit ist, dem sei "Letzter Knödel" von Herbert Dutzler wärmstens empfohlen. Ein Lesevergnügen von der ersten bis zur letzten Seite!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2021

Politgipfel in Altaussee

0

Ich lese eigentlich kaum mehr Regionalkrimis, aber die Altaussee Krimis um Franz Gasperlmaier müssen einfach sein. Der liebenswerte und ziemlich verpeilte Postenkommandant gibt dieser Reihe ganz einfach ...

Ich lese eigentlich kaum mehr Regionalkrimis, aber die Altaussee Krimis um Franz Gasperlmaier müssen einfach sein. Der liebenswerte und ziemlich verpeilte Postenkommandant gibt dieser Reihe ganz einfach das gewisse Etwas.

In seinem neunten Fall läuft Gasperlmaier zur Höchstform auf. Für gewöhnlich lässt Franz der Frau Doktor Kohlross den Vortritt, doch diesmal werden die Beiden zu einem eingespielten Team.
In Altaussee ist die Hölle los. Es wimmelt nur so von russischen Geschäftsleuten, diversen Politikern und Promis, die alle zum Polit-Gipfel ins schöne Salzkammergut gekommen sind. Sogar der österreichische Präsident ist anwesend. Gasperlmaier wird auf seinem Posten allerdings zum Statisten degradiert, denn auf seinem Sessel sitzt Major Teufl, der über den Polit-Gipfel wacht.
Als im Festzelt eine tote Frau gefunden wird, ist die Kacke am Dampfen, denn eine Tote unmittelbar im Umkreis der Ehrengäste, ist unzumutbar! Bald erhärtet sich der Verdacht, dass die als Köchin im Cateringzelt angestellte Frau gar keine Köchin war und zusätzlich einen falschen Namen benutzt hat. Ist sie etwa eine Spionin? Oder hat sie etwas mit den krummen Machenschaften im Gastronomiebereich zu tun, die Gasperlamier und sein Team entdeckt? Und was hat die Führungsriege einer nationalsozialistischen Partei mit den Russen zu tun, die sich heimlich in einer Almhütte treffen?

Zusätzlich zu den Aufregungen beim Politgipfel überrascht Gaspermaiers Tochter Katharina ihre Eltern mit einem Outing und ihrer neuen Liebe. Sie hat ihre Freundin mitgebracht, die als Journalistin arbeitet. Stefanie wird für ihre Zeitung einige Promis interviewen. Kaum hat sich Gasperlmaier an den neuen Gedanken gewöhnt eine Schwiegertochter zu bekommen, ist diese plötzlich verschwunden und ein weiterer Toter wird gefunden...

Der letzte Fall, der für mich zu viele Längen hatte, hat mir leider weniger gut gefallen. Diesmal hat Herbert Dutzler jedoch einen wahrlich spannenden Regionalkrimi geschrieben, der voller überraschender Wendungen steckt. Die Spannungskurve bleibt relativ hoch, auch wenn diese Reihe normaler Weise eher ruhiger und gemütlicher daherkommt. Davon merkt man diesmal weniger, auch wenn die gewohnten Besuche in der Gastwirtschaft natürlich nicht fehlen dürfen.

Herbert Dutzler schreibt gewohnt humorvoll und mit viel Lokalkolorit. Man muss sich einfach beim Franz und seinem Team wohlfühlen. Natürlich darf auch der Humor nicht zu kurz kommen. Gewohnt bildgewaltig wird die Gegend rund um Altausse beschrieben. Das Lokalkolorit ist hier immer wieder top! Die Charaktere sind wieder sehr gelungen ausgearbeitet und der Franz wächst diesmal über sich selbst hinaus. Wie das? Dass müsst ihr selbst lesen!

Der Autor spart aber auch nicht mit problematischen Themen und geht mit dem Zeitgeist. Andeutungen auf reale Persönlichkeiten aus der Politik und der Promi-Gesellschaft bereiteten mir besonderen Lesespaß. Wenn man mit den österreichischen Verhältnissen ein wenig vertraut ist, hat man schnell bestimmte Gesichter vor Augen - aber Achtung: Personen und Handlung sind frei erfunden!

Fazit:
Ein toller neunter Fall, der mir sehr gut gefallen hat. Ich habe mich wunderbar unterhalten und mitgerätselt. Spannung, Lokalkolorit und ein Gasperlmaier, der diesmal über sich selbst hinauswächst - was will man mehr?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2021

Gipfeltreffen

0

Polit-Gipfel in Altaussee! Da wird Postenkommandant Gasperlmaier schnell zum Statisten auf der eigenen Dienststelle. Überall wimmelt es von russischen Geschäftsleuten, Security, Beamten aus Wien und anderen ...

Polit-Gipfel in Altaussee! Da wird Postenkommandant Gasperlmaier schnell zum Statisten auf der eigenen Dienststelle. Überall wimmelt es von russischen Geschäftsleuten, Security, Beamten aus Wien und anderen Wichtigtuern. Aber auch im trauten Heim gibt es Aufregung: Tochter Katharina stellt ihre Lebensgefährtin vor und Gasperlmaier fällt erstmal aus allen Wolken. Freundin Stefanie will ein paar Tage bleiben und einige Storys von Prominenten für ihr Magazin schreiben.

Doch dann wird im Cateringzelt die Leiche einer jungen Hilfsköchin gefunden und Gasperlmaier ermittelt zusammen mit Frau Dr. Kohlross. Wer war die junge Frau? Hat ihr Tod etwas mit krummen Machenschaften im Gastronomiebereich zu tun oder hat sie Verbindungen zum Gipfeltreffen? Jedenfalls hat sie einen falschen Namen und gefälschte Referenzen benutzt und Gasperlmaier sieht sich wieder einmal mit einem komplizierten Fall konfrontiert.

Wer einmal von Gasperlmaier gehört hat, der wird ihn lieben. Der gestandene Beamte ist urig, manchmal ein wenig zu gemütlich und wirkt auf den ersten Blick eher von schlichtem Gemüt. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen, er denkt zwar manchmal etwas langsamer, dafür gründlich. Ein in seiner Heimat verwurzelter Polizist, der menschliche Schwächen kennt und sich nichts vormachen lässt. Dafür lässt er dann auch schon mal die Behördenoberen alt aussehen.

Für mich ist der Altaussee-Krimi von Herbert Dutzler ein besonders gelungener Regionalkrimi. Er ist spannend aufgebaut mit einem verzwickten, aber sehr logischem Plot und vielen überraschenden Wendungen. Ich finde die Protagonisten lebendig gezeichnet, Gasperlmaier zum Beispiel hat Schmunzel-Potential, aber er wird nie zur Karikatur. Es gelingt dem Autor ganz aktuelle Themen in seinen Krimi einzubauen. So die Machenschaften einer neuen, rechtsnationalen Partei, deren Parolen Gasperlmaier sehr schnell entlarvt.

Natürlich darf bei einem Regionalkrimi der landschaftliche Bezug nicht fehlen und die kenntnisreiche und heimatverbundene Beschreibung der Gegend rund um den Altaussee gefiel mir genauso gut, wie der besondere österreichische Charme, den Herbert Dutzler seinen Krimis verleiht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2022

Harte Zeiten für Gasperlmaier

0

„Schön langsam machte Gasperlmaier der Wirbel nervös“. - So beginnt der bereits neunte Band um den Protagonisten Franz Gasperlmaier, seines Zeichens Postenkommandant des 2-Mann-Polizeireviers in seinem ...

„Schön langsam machte Gasperlmaier der Wirbel nervös“. - So beginnt der bereits neunte Band um den Protagonisten Franz Gasperlmaier, seines Zeichens Postenkommandant des 2-Mann-Polizeireviers in seinem Heimatort Altaussee. Kein Freund von Veränderungen und schon gar nicht von allzuviel Trubel, muss der friedfertige Polizist nun erleben, dass in seinem ruhigen Revier die große Politik eingekehrt ist, denn da hat man sich doch wahr und wahrhaftig entschlossen, das Gipfeltreffen zwischen den höchsten Politikern Österreichs und Russlands ausgerechnet hier, im schönen Salzkammergut und ausgerechnet in Aussee stattfinden zu lassen! Sicherheitskräfte und Absperrungen allenthalben, die Presse schwirrt herum und was das Schlimmste ist – da hat man den Gasperlmaier, der am liebsten mit seinem Nachnamen angeredet werden möchte, wie die Leser im Verlauf der Handlung erfahren, doch tatsächlich das Büro beschlagnahmt, sein eigenes Hauptquartier. Hinauskomplimentiert hat man ihn, einfach so! Im Weg ist er dem bedeutenden Major aus der Stadt, der hier seine ebenso bedeutenden Einsätze koordiniert. Wer den zurückhaltenden und gemütlichen Dorfpolizisten aus den vorhergehenden Romanen Herbert Dutzlers kennt weiß, dass das einem wie Gasperlmaier nicht gefallen kann!
Doch hat er schon bald keine Gelegenheit mehr sich zu krämen, findet man doch vor dem Cateringzelt, das da zur Versorgung des Fußvolks, das so ein Gipfel nunmal im Gefolge hat, aufgeschlagen wurde, die Leiche einer Aushilfskraft – erschlagen! Mit einer Bratpfanne, wie es sich in der Küchenzunft gehört, wenn man schon jemanden ins Jenseits befördern möchte. Ablenkung für den wackeren Gasperlmaier – und die perfekte Gelegenheit, die Frau Doktor Kohlross aus dem nahen Liezen herbeizuholen, um endlich wieder einmal mit ihr zusammen ermitteln zu können, oder, wie Gasperlmaier das versteht, ihr die Ermittlungen zu überlassen, während er hinterhertrabt und Zubringerdienste leistet. Im Mittelpunkt mag er halt auch nicht stehen, und Befehle zu erteilen und umtriebig herumzuwuseln ist sein Ding nicht. Wenn er es dann doch tut, wie viel später in einer denkwürdigen Szene des Romans, bleibt einem vor Verblüffung fast die Sprache weg! Für eine Überraschung ist der Gasperlmaier eben immer gut....
Die Frau Doktor bewundert unser menschenfreundlicher Postenkommandant, wie er überhaupt eine Schwäche hat für das weibliche Geschlecht. Ein Genießer ist er, der schon vom Anschauen satt wird, schließlich hat er zu Hause seine langjährige Ehefrau Christine, die nebenbei noch die Schulleiterin am Ort ist. Dass er einmal, wirklich nur ein einziges Mal, schwach geworden ist, wofür ihn die Christine, der er seinen Fehltritt reuevoll gebeichtet hat, büßen lässt, erfährt der Leser gleich zu Anfang. Aber da das zu einer anderen Gasperlmaier-Geschichte gehört, wollen wir es bei dieser Andeutung belassen.
Jedenfalls wird sich der Gasperlmaier hüten, noch einmal in fremden Revieren zu wildern, lässt ihn die Christine doch, wie schon erwähnt, leiden, wahrt sie Distanz zu dem unglücklichen Gemütsmenschen, den sie – Außenansicht! - das Glück hat, ihren Mann nennen zu dürfen. Wenn man so ganz und gar auf Gasperlmaiers Seite ist, wenn er sich, wie auf dem Klappentext zu lesen ist, „erst einmal in dein Herz ermittelt hat“, kann man nicht viel Sympathie empfinden für Christine, die ein wahrer Zerberus ist, ihren Mann gängelt und unaufhörlich maßregelt und ihn wie einen Deppen behandelt. Aber ist der Gasperlmaier denn wirklich ein Depp? Beileibe nicht! Seine vermeintlichen Schwächen, seine Ruhe, Geduld, sein Abwarten und seine Nachdenklichkeit sind in Wahrheit seine größten Stärken! Als Familienmensch geht er für die Seinen durchs Feuer. Danken sie es ihm? Man mag es anzweifeln. Der Sohn ist nicht präsent in der hier zu besprechenden Geschichte, scheint sein Domizil permanent in Kanada aufgeschlagen zu haben. Dafür haben wir das nervige Vergnügen, Tochter Katharina zu begegnen – und wenn man sie sich so ansieht, so weist das verwöhnte Katharinchen verblüffende Verhaltensähnlichkeiten mit ihrer Mutter auf! Eine Zicke ist sie – was mir der Autor verzeihen möge! -, ein Prinzesschen, nach dessen Kopf alles zu gehen hat. Und jetzt taucht sie bei Gasperlmaier auch noch mit ihrer Lebenspartnerin Stefanie auf, einer Journalistin, die im weiteren Verlauf der Handlung noch eine wichtige Rolle spielen wird. Gasperlmaier fällt, derart überrumpelt, aus allen Wolken, fängt sich aber erstaunlich schnell wieder – erstaunlich schnell für die Seinen, nicht aber für die Leser, die ihn und sein butterweiches Herz besser kennen....
Nun gut, verlassen wir die Familie Gasperlmaier für den Moment und wenden uns dem Geschehen zu, dessen Aufklärung nun in den Händen der blitzgescheiten und überdies wohlvernetzten Frau Doktor und natürlich des Postenkommandanten höchstpersönlich liegt. Verzwickt ist die Geschichte allemal, schon gar, als mehr bekannt wird über die Getötete und ihre wahre Identität. Diese stellt vor neue Rätsel und führt zu neuen Theorien. Gibt es eine Verbindung zu der präpotenten und abstoßend-überheblichen Führungsriege einer patriotischen Heimatpartei, deren Gesinnung schon aus dem Namen geschlossen werden kann und die sich just zur Zeit des Politgipfels und des Mordes in einem Altausseer Hotel aufhält? Was haben die Köche Horak und Krummböck mit der Toten zu tun? Und dann gibt es da auch noch einen nicht greifbaren Sicherheitsmann, der in Wirklichkeit ein Undercover-Polizist ist und den man laut Befehl von ganz oben in Ruhe zu lassen hat...
Dem Dauerregen zum Trotz, dem sich die Frau Doktor und der inzwischen schon sehr erschöpfte Gasperlmaier mit seinem ewig knurrenden Magen aussetzen müssen, ermitteln sie nach allen Seiten, alsbald unterstützt von Gasperlmaiers Kollegin vom Posten Aussee, Manuela, frisch von einer Datenforensik Fortbildung zurückgekehrt und nun begierig, ihr neuerworbenes Wissen anzuwenden und, klar, denn so ist sie nun einmal, damit zu glänzen.
Und an dieser Stelle müssen wir doch wieder zu den Gasperlmaiers zurückkehren, denn in genau deren Wohnzimmer wurde kurzerhand das Hauptquartier der drei eifrig Ermittelnden aufgeschlagen. Hier finden sie sich immer wieder ein, zumeist schlammbesudelt, durchweicht und zum Umfallen müde. Von Gasperlmaiers Hunger gar nicht zu reden! Der Mann braucht halt seine geregelten Mahlzeiten, punktum! Ohne die kann er sich nicht konzentrieren – und sein Schnäpschen braucht er auch, immer mal, zur Stärkung sozusagen, zum Ankurbeln der kleinen grauen Zellen. Muss man sich deswegen etwa Sorgen machen? Nicht doch! Sein 'Zerberus' sorgt schon dafür, dass die Schnäpse nicht überhand nehmen, genauso wie sie seinen Bierkonsum überwacht. Sie selbst trinkt nur Wein – was nicht verwundert bei jemandem wie ihr, die ja schon etwas eingebildet ist und gelegentlich ein unangenehmes High-Society Verhalten an den Tag legt (wieder bitte ich den Autor vorsorglich um Verzeihung!), nicht Gasperlmaiers Bodenhaftung hat. Oder vielleicht doch? Wie gesagt, ich bin parteiisch – und wer meinen Gasperlmaier schikaniert, hat meine Sympathien eingebüßt.
Sei es wie es sei – natürlich wird am Ende das Rätsel um die tote Küchenhilfe, deren letzte Mahlzeit in der Tat ein Knödel war, oder zwei, oder drei, aufgedeckt. Gasperlmaier und seine beiden Kolleginnen lösen den Fall, aber nicht bevor der eher betuliche Krimi erstmals spannend wird, als sich die Ereignisse nach dem Auffinden einer zweiten Leiche und dem Verschwinden der Freundin der Gasperlmaiertochter zwar nicht überschlagen, denn das würde nicht in diese Art von Kriminalroman passen, aber immerhin rasch aufeinanderfolgen. Heitere, komische, skurrile Einlagen und viel Situationskomik sind dabei – wie stets – garantiert.
Na denn Servus, Gasperlmaier, bis zum nächsten Mal. Und, ein Rat von jemandem, dem du am Herzen liegst: lass dir von der Christine nicht die Butter vom Brot nehmen – und gönne dir deine Erholungspausen. Mit mindestens einer schnurrenden Katze auf dem Bauch!

Veröffentlicht am 09.11.2021

Ein Krimi mit viel Lokalkolorit

0

Der Roman beginnt mit einem Politgipfel in Altaussee und einer ermordeten Köchin. Haben diese beiden Dinge etwas miteinander zu tun? Das fragen sich Gasperlmaier und Frau Doktor Kohlross einige Male. Denn ...

Der Roman beginnt mit einem Politgipfel in Altaussee und einer ermordeten Köchin. Haben diese beiden Dinge etwas miteinander zu tun? Das fragen sich Gasperlmaier und Frau Doktor Kohlross einige Male. Denn dann wäre der Fall hochpolitisch. Doch vieles in diesem Fall ist nicht so wie es scheint und auch die Freundin seiner Tochter spielt hier eine nicht unerhebliche Rolle. Wie sich alles aufklärt erzählt Herbert Dutzler in einer leichten, humorvollen Art mit viel Lokalkolorit. Besonders gut gefällt mir hierbei die ruhige, besonnene und manchmal schon fast zurückhaltende Art des Gasperlmaiers im Zusammenspiel mit der resoluten Frau Doktor. Aber auch das familiäre und nachbarschaftliche Umfeld kommt in dem Roman nicht zu kurz, ebenso wie die Orte und Lokale und natürlich die Kulinarik. Diese Teile machen den Roman sehr lesenswert, wobei die Spannung des Falles und viele falsche Fährten nicht zu kurz kommen. Die Personen sind alle sehr gut beschrieben, teils etwas überzogen, aber dadurch auch sehr humorvoll und es macht Spaß die Lösung des Falles zu verfolgen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere