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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Ein Streifzug durch eine besondere Gegend

Schiffe, Salz und Seen
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Das Autoren-Duo beschäftigt sich mit besonderen Landschaften, nämlich mit denen von Inn und Salzach geprägten zwischen Freilassing und Passau.

Diese Landstriche sind von der letzten Eiszeit geformt und ...

Das Autoren-Duo beschäftigt sich mit besonderen Landschaften, nämlich mit denen von Inn und Salzach geprägten zwischen Freilassing und Passau.

Diese Landstriche sind von der letzten Eiszeit geformt und bieten durch ihre sanften Höhenrücken und tiefen Einschnitte, eine bezaubernde Landschaft. Seen, Moore wechseln sich mit Wäldern und fruchtbaren Ackerböden ab. Durch den Salz- und Holzhandel reich gewordene Städte zieren die Ufer der Flüsse Inn und Salzach. Und wer sagt, dass (Grenz)Flüsse immer eine trennende Barriere sein müssen, wird hier eines Besseren belehrt. Zahlreiche Brücken (18!) verbinden Österreich und Deutschland. Daher ist das erste Kapitel den Brücken gewidmet.

Dem Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ist ebenfalls ein ganzes Kapitel gewidmet. Dazu gibt es in Oberndorf eine „Stille-Nacht-Runde“.

Auf mehr als 40 Wanderungen, Fahrrad- und/oder Städtetouren lassen sich verborgene Plätze und kulturelle Kleinode entdecken. Jeder Ausflug enthält eine Fülle von Informationen und zahlreiche Fotos. Leider fehlen Ausschnitte aus (Wander)Karten, sodass man hier extra recherchieren muss. Die Übersichtskarte im Vorsatz bringt zwar, wie der Name schon sagt, einen Überblick, aber das nützliche Detail fehlt.

Fazit:

Ein besonderer Streifzug durch eine besondere Gegend, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Ein gelungener Reihenauftakt

Mühlviertler Blut
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„Mühlviertler Blut" ist der erste Band rund um Chefinspektor Oscar Stern und Gruppeninspektorin Mara Grünprecht.

Die beiden bekommen es mit zwei blutleeren Leichen zu tun. Der eine Tote ist der Pfarrer ...

„Mühlviertler Blut" ist der erste Band rund um Chefinspektor Oscar Stern und Gruppeninspektorin Mara Grünprecht.

Die beiden bekommen es mit zwei blutleeren Leichen zu tun. Der eine Tote ist der Pfarrer von Liebenau, einer kleinen Ortschaft im Mühlviertel, der andere ein bekannter Weinhändler aus Linz. Als durch eine Indiskretion bekannt wird, dass die beiden Toten jeweils zwei kleine Einstichstellen am Hals haben, wird Liebenau zum Mekka der Vampirjäger. Ein kaum beherrschbares Chaos macht den Ermittlern das Leben schwer.

Meine Meinung:

Das Ermittler-Duo ist höchst unterschiedlich. Chefinspektor Oscar Stern hat nur mehr wenige Wochen bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand, dennoch ermittelt er mit Elan und liebt deftige Hausmannskost. Seine Gruppeninspektorin Mara Grünpecht ist jung, modern und tough. Sie lässt sich durch blöde Machosprüche nicht aus der Ruhe bringen und bringt ordentlich Schwung in die Handlung.
Die Dialoge lassen den Leser häufig schmunzeln.

Die Recherchen zwischen Weihwasser, Knoblauchzöpfen und einer sensationslüsternen Journalistenmeute haben mir gut gefallen.

Das Cover passt gut zum Mühlviertel, denn überall sieht man die mächtigen Vierkanthöfe, in deren Mauern die Granitblöcke eingemauert sind.

Fazit:

Ein gelungener Reihenauftakt, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Lorenz Lovis ermittelt wieder

Bewährungsprobe. Lorenz Lovis ermittelt
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Lorenz Lovis, genannt Lollo, ehemaliger Kriminalbeamter in Brixen, Bauer wider Willen und nunmehriger Privatermittler, versucht verzweifelt, die Schulden seines geerbten Bauernhofes abzuarbeiten. Dazu ...

Lorenz Lovis, genannt Lollo, ehemaliger Kriminalbeamter in Brixen, Bauer wider Willen und nunmehriger Privatermittler, versucht verzweifelt, die Schulden seines geerbten Bauernhofes abzuarbeiten. Dazu vermietet er Zimmer und Pferdeboxen. Doch leider bringen diese Aktivitäten nach wie vor kaum Geld ein, sodass er den Auftrag eines Pferdehofbesitzers annimmt, die plötzlichen Todesfälle bei den tierischen Pensionsgästen aufzuklären.

Während er sich noch am Perwangerhof mit den toten Pferden beschäftigt, beschließt Jasmin Oberegger den Reitstall zu wechseln und ihr Pferd bei Lovis einzustellen. Liam, ein gelackter Schönling, von dem sich Jasmin belästigt fühlt, folgt ihr mit seinem Pferd auf den Fuß. Was anfangs wie eine willkommene Einnahmequelle für Lollo aussieht, entwickelt sich zum Albtraum. Die Obereggerin, die mit fast allen Leuten in Brixen und Umgebung im Streit liegt, wird ausgerechnet in Lovis‘ Weingarten ermordet aufgefunden. Diesmal ist zwar nicht Lollo persönlich als Verdächtiger im Visier der Polizei, sondern Knecht Paul, was für Lorenz noch viel schlimmer ist. Denn wer übernimmt nun die Arbeit auf dem Bauernhof?

Meine Meinung:

Lorenz Lovis ist zwar sympathisch, scheint aber nur mit viel Glück und einer Reihe von Helfern seine Ermittlungen zu einem guten Ende zu bringen. So fragt er seinen Freund und ehemaligen Kollegen Scatolin über Ermittlungsergebnisse aus und lässt, wie schon im ersten Band, eine Gruppe von Schülern für sich arbeiten. Auch Angelika, in die er verliebt ist, hilft ihm auf die Sprünge. Für mich ist er ein Teamplayer, der ohne Entourage keinen Erfolg aufzuweisen hat. Seine Rolle als Privatermittler füllt er, wie auch die des Bauern und Zimmervermieters nur unzureichend aus. Auf mich wirkt er manchmal tollpatschig.

Schmunzeln muss ich über die deutsche Urlauberfamilie: Der Vater, ein wenig von seiner dominanten Ehefrau, einer passionierter Krimileserin, die Lovis mit diversen Tipps „zur Seite steht“, an den Rand gedrängt und die Kinder, die eben echte Kinder sind.

Fazit:

Ein netter Urlaubskrimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Eine Hommage an Helgoland

Mein Helgoland
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Isabel Bogdan ist eine bekannte Übersetzerin und Autorin („Der Pfau“, „Der Salzpfad“) und setzt der Insel Helgoland und ihrem berühmtesten Sohn, James Krüss, ein Denkmal. Sie zieht sich immer wieder zum ...

Isabel Bogdan ist eine bekannte Übersetzerin und Autorin („Der Pfau“, „Der Salzpfad“) und setzt der Insel Helgoland und ihrem berühmtesten Sohn, James Krüss, ein Denkmal. Sie zieht sich immer wieder zum Schreiben auf die Insel zurück, die nur wenige Einwohner hat und die man zu Fuß innerhalb von nur zehn Minuten durchqueren kann. Helgoland, im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen als Festung erbaut und von den alliierten Bombern nahezu dem Erdboden gleichgemacht, ist ein heute Paradies für Ornithologen.

Zwischen Ratschlägen zum Schreiben, die man befolgen kann oder auch nicht, lässt sich trefflich der Kopf durch Spaziergänge freibekommen.

„Ich werde wiederkommen müssen. Immer wieder. Und schreiben werde ich auch wieder.“

Die eine oder andere Kuriose gibt es natürlich auch zu berichten: Fahrradfahren ist verboten. Für Kinder, die später aufs Festland in weiterführende Schulen müssen, gibt es allerdings Radfahrkurse. Eine Zeit lang gab es sogar eine Ampel. Aber nicht des Autoverkehrs wegen (der ist verboten), sondern weil die Landebahn des kleinen Inselflughafens die Spazierwege kreuzt. Also, wenn ein Helogländer erklärt, dass bei einer roten Ampel ein Flugzeug landet, ist er nicht plemplem.

Zahlreiche Zitate aus den Werken von James Krüss vervollständigen diese Hommage an das sturmumtoste Eiland, das von Hamburg aus in ca. Viert Stunden per Schiff erreichbar ist. Also, wenn das Wetter passt.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser Hommage an Helgoland vier Sterne. Für mich hätte das Buch noch viele Seiten länger sein können.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe

Trüffelgold
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Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe aus Frankreich, genau genommen aus dem für seine lukullischen Genüsse bekannten Perigord.

Marie Mercier, Kriminalkommissarin in Paris, hat von ihrer ...

Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe aus Frankreich, genau genommen aus dem für seine lukullischen Genüsse bekannten Perigord.

Marie Mercier, Kriminalkommissarin in Paris, hat von ihrer Großmutter ein Haus im Periogord geerbt und nimmt sich nun ein Jahr Auszeit, um dem gewalttätigem Alltag in der Hauptstadt zu entfliehen. Doch mit der entspannten Ruhe und den interessanten Gesprächen mit Tante Léonie wird vorerst nichts, denn ein Radfahrer, mit dem sie kurz zuvor noch gesprochen hat, wird vor ihren Augen erschossen.
Obwohl Michel Leblanc der offizielle Ermittler ist, schaltet Marie sofort wieder in den Arbeitsmodus, zumal sich Leblanc auf eine Person als Täter festgelegt hat und keine andere Idee zulässt. Marie beginnt auf eigene Faust zu recherchieren und gerät in Lebensgefahr.

Meine Meinung:

Dieser Reihenauftakt gefällt mir. Die Personen haben so alle ihre Ecken und Kanten, die Spannung hält sich und der Leser darf miträtseln, wer der Täter ist, wobei das Opfer nicht ganz so zufällig den Tod findet.

Dieser Krimi ist ein echtes Urlaubshighlight und lässt sich leicht und locker lesen. Großen Anteil an dem Wohlfühlkrimi haben die Wortgeplänkel zwischen Marie und Michel, die gut gelungen sind.

Fazit:

Eine neue Krimi-Reihe, die ich gerne weiterverfolgen werde und mit 4 Sternen belohne.