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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Eine gelungene Fortsetzung

Der Schatz von Bellapais
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Ich habe diesen Krimi just am 20. Juli, dem Jahrestag der Annexion Nordzyperns durch die türkische Armee gelesen. War nicht Absicht! Denn der 20. Juli ist bei mir bis jetzt Stauffenbergschen Versuch, Hitler ...

Ich habe diesen Krimi just am 20. Juli, dem Jahrestag der Annexion Nordzyperns durch die türkische Armee gelesen. War nicht Absicht! Denn der 20. Juli ist bei mir bis jetzt Stauffenbergschen Versuch, Hitler zu stürzen, besetzt. Allerdings haben die martialischen Sprüche von Recep Erdogan im Fernsehen und dieser Krimi mir wieder die Teilung der Insel Zypern vor Augen geführt. Es scheint, dass die Politik sich wieder um eine Lösung bemüht, aber mit Erdogan als „Verhandlungspartner“ ist vermutlich kein Blumentopf zu gewinnen.

Doch zurück zum Buch:

Sofia Perikles, ihres Zeichens Police Officer und Carl Evans, ihr britischer Verlobter stehen kurz vor ihrer Traumhochzeit auf der Sonneninsel Zypern als die Nachricht, in der größten Kupfermine des Landes ist eine Leiche aufgetaucht, hereinplatzt. Sofia, die ohnehin wenig Mitspracherecht bei den Hochzeitsvorbereitungen hat, die ihre übergriffige Schwiegermutter in spe an sich gerissen hat, geht gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten, dem Griesgram Kostas auf Verbrecherjagd. Es bleibt nur eine knappe Woche Zeit, denn dann soll die Märchenhochzeit steigen.

Als sich herausstellt, dass der Tote der Enkel eines türkischen Nationalhelden ist, der 1974 an der Invasion der Türken auf die Insel teilgenommen hat, muss Kostas wieder seinen ärgsten Feind jenseits der Grenze um Hilfe ersuchen. Je tiefer die Ermittler in den Mordfall eintauchen, desto näher kommen sie den Schatten der Vergangenheit.

Die Ermittlungen führen die beiden aus dem Troodos-Gebirge an die Sandstrände von Limassol und in die düstere Vergangenheit Zyperns.

Meine Meinung:

Gegenüber dem ersten Band („Tod am Aphroditefelsen“) ist eine Veränderung sichtbar. Sofia hat dem verbitterten Chief Officer Kostas durch die Aufklärung von drei Morden einen gehörigen Respekt abgenötigt, auch wenn er das niemals zugeben würde.

„Das ist meine vierte Leiche, seitdem du da bist. Erst drei in einer Woche - und nun dieses aufgequollene Modell. Vorher hatte ich zwei Jahre am Stück nicht einmal einen toten Hund. Mann Sofia, du bist die Garantie, dass mein Leben so kurz vor der Rente in Sachen Unterhaltung noch mal richtig Gas gibt.“ (S.30)

Nicht alle Machosprüche gehören der Vergangenheit an, aber Kostas verteidigt Sofia den Chauvis gegenüber. „Sie ist mehr Mann, als du es jemals sein wirst.“ (S. 27/zum Sicherheitsmann der Kupfermine).

Das auffällige Tattoo des Ermordeten führt zu einer Geschichte der Plünderungen der Kirchen und Klöster während der Invasion der Türken 1974 profitieren will. Eine Wunde in der Seele der griechischen Zyprioten, die heute nicht verheilt ist. Und ein deutscher Kunsthändler will davon profitieren.

Für den geschichtlich interessierten Leser wird die Invasion der Türken und der Teilung der Insel breiten Raum gegeben. Der eigentliche Krimi tritt dadurch stellenweise in den Hintergrund, was mir persönlich wenig ausmacht.

Dieser zweite Krimi rund um Sofia Perikles endet mit einem Showdown, den ich so ähnlich erwartet habe und der die Möglichkeit einer Fortsetzung von Sofia als Police Officer auf der Sonneninsel möglich macht.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Der Wienerwald - ein Wanderparadies

Eintauchen in den Wienerwald
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Wer glaubt, dass der Wienerwald eine Ansammlung von Bäumen innerhalb der Stadt Wien ist, wird eines Besseren belehrt. Es handelt sich hier um eine mehr als 105.000 Hektar große Region, dessen höchste Erhebung ...

Wer glaubt, dass der Wienerwald eine Ansammlung von Bäumen innerhalb der Stadt Wien ist, wird eines Besseren belehrt. Es handelt sich hier um eine mehr als 105.000 Hektar große Region, dessen höchste Erhebung der Schöpfl (893m) ca. 55km westlich von Wien ist. Rund 77% des Gebietes sind bewaldet.

Das Gebiet des Wienerwaldes, einst kaiserliches Jagdgebiet, bietet schon seit längerer Zeit die Möglichkeit, der lauten Großstadt Wien zu entfliehen und die Stille des Waldes zu genießen.

In diesem Buch lassen die Autoren Johannes Sachslehner und Robert Bouchal ihre Leser, nach einer allgemeinen Einführung, in fünf Kapiteln in die beeindruckende Natur eintauchen:

Wald und Baum
Felsen und Steine
Wasser, Brunnen und Bründl
Burgen und Festen
Gipfelblicke

Die Wanderziele sind teilweise mit dem Blickwinkel des „Lost Places“ ausgesucht, sind doch die Autoren Spezialisten für Fotografien solcher verlassener Plätze. So können wir auch in diesem Buch einen Blick auf solche Orte, wie verfallene Burgen oder den ehemaligen Eiskeller am Cobenzl erhaschen.

Stimmungsvolle Fotos sowie zahlreiche Informationen zu den Wanderungen vervollständigen dieses interessante Buch.

Fazit:

Wie immer haben die Autoren viel Zeit in die Recherche gesteckt. Die Wanderungen lassen sich anhand der Beschreibungen gut bewältigen. Ein Mangel ist allerdings das Fehlen eines Ausschnitts der entsprechenden Wanderkarte. Das kostet einen Stern, daher 4 Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Ein Streifzug durch eine besondere Gegend

Schiffe, Salz und Seen
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Das Autoren-Duo beschäftigt sich mit besonderen Landschaften, nämlich mit denen von Inn und Salzach geprägten zwischen Freilassing und Passau.

Diese Landstriche sind von der letzten Eiszeit geformt und ...

Das Autoren-Duo beschäftigt sich mit besonderen Landschaften, nämlich mit denen von Inn und Salzach geprägten zwischen Freilassing und Passau.

Diese Landstriche sind von der letzten Eiszeit geformt und bieten durch ihre sanften Höhenrücken und tiefen Einschnitte, eine bezaubernde Landschaft. Seen, Moore wechseln sich mit Wäldern und fruchtbaren Ackerböden ab. Durch den Salz- und Holzhandel reich gewordene Städte zieren die Ufer der Flüsse Inn und Salzach. Und wer sagt, dass (Grenz)Flüsse immer eine trennende Barriere sein müssen, wird hier eines Besseren belehrt. Zahlreiche Brücken (18!) verbinden Österreich und Deutschland. Daher ist das erste Kapitel den Brücken gewidmet.

Dem Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ist ebenfalls ein ganzes Kapitel gewidmet. Dazu gibt es in Oberndorf eine „Stille-Nacht-Runde“.

Auf mehr als 40 Wanderungen, Fahrrad- und/oder Städtetouren lassen sich verborgene Plätze und kulturelle Kleinode entdecken. Jeder Ausflug enthält eine Fülle von Informationen und zahlreiche Fotos. Leider fehlen Ausschnitte aus (Wander)Karten, sodass man hier extra recherchieren muss. Die Übersichtskarte im Vorsatz bringt zwar, wie der Name schon sagt, einen Überblick, aber das nützliche Detail fehlt.

Fazit:

Ein besonderer Streifzug durch eine besondere Gegend, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Ein gelungener Reihenauftakt

Mühlviertler Blut
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„Mühlviertler Blut" ist der erste Band rund um Chefinspektor Oscar Stern und Gruppeninspektorin Mara Grünprecht.

Die beiden bekommen es mit zwei blutleeren Leichen zu tun. Der eine Tote ist der Pfarrer ...

„Mühlviertler Blut" ist der erste Band rund um Chefinspektor Oscar Stern und Gruppeninspektorin Mara Grünprecht.

Die beiden bekommen es mit zwei blutleeren Leichen zu tun. Der eine Tote ist der Pfarrer von Liebenau, einer kleinen Ortschaft im Mühlviertel, der andere ein bekannter Weinhändler aus Linz. Als durch eine Indiskretion bekannt wird, dass die beiden Toten jeweils zwei kleine Einstichstellen am Hals haben, wird Liebenau zum Mekka der Vampirjäger. Ein kaum beherrschbares Chaos macht den Ermittlern das Leben schwer.

Meine Meinung:

Das Ermittler-Duo ist höchst unterschiedlich. Chefinspektor Oscar Stern hat nur mehr wenige Wochen bis zu seinem wohlverdienten Ruhestand, dennoch ermittelt er mit Elan und liebt deftige Hausmannskost. Seine Gruppeninspektorin Mara Grünpecht ist jung, modern und tough. Sie lässt sich durch blöde Machosprüche nicht aus der Ruhe bringen und bringt ordentlich Schwung in die Handlung.
Die Dialoge lassen den Leser häufig schmunzeln.

Die Recherchen zwischen Weihwasser, Knoblauchzöpfen und einer sensationslüsternen Journalistenmeute haben mir gut gefallen.

Das Cover passt gut zum Mühlviertel, denn überall sieht man die mächtigen Vierkanthöfe, in deren Mauern die Granitblöcke eingemauert sind.

Fazit:

Ein gelungener Reihenauftakt, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Lorenz Lovis ermittelt wieder

Bewährungsprobe. Lorenz Lovis ermittelt
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Lorenz Lovis, genannt Lollo, ehemaliger Kriminalbeamter in Brixen, Bauer wider Willen und nunmehriger Privatermittler, versucht verzweifelt, die Schulden seines geerbten Bauernhofes abzuarbeiten. Dazu ...

Lorenz Lovis, genannt Lollo, ehemaliger Kriminalbeamter in Brixen, Bauer wider Willen und nunmehriger Privatermittler, versucht verzweifelt, die Schulden seines geerbten Bauernhofes abzuarbeiten. Dazu vermietet er Zimmer und Pferdeboxen. Doch leider bringen diese Aktivitäten nach wie vor kaum Geld ein, sodass er den Auftrag eines Pferdehofbesitzers annimmt, die plötzlichen Todesfälle bei den tierischen Pensionsgästen aufzuklären.

Während er sich noch am Perwangerhof mit den toten Pferden beschäftigt, beschließt Jasmin Oberegger den Reitstall zu wechseln und ihr Pferd bei Lovis einzustellen. Liam, ein gelackter Schönling, von dem sich Jasmin belästigt fühlt, folgt ihr mit seinem Pferd auf den Fuß. Was anfangs wie eine willkommene Einnahmequelle für Lollo aussieht, entwickelt sich zum Albtraum. Die Obereggerin, die mit fast allen Leuten in Brixen und Umgebung im Streit liegt, wird ausgerechnet in Lovis‘ Weingarten ermordet aufgefunden. Diesmal ist zwar nicht Lollo persönlich als Verdächtiger im Visier der Polizei, sondern Knecht Paul, was für Lorenz noch viel schlimmer ist. Denn wer übernimmt nun die Arbeit auf dem Bauernhof?

Meine Meinung:

Lorenz Lovis ist zwar sympathisch, scheint aber nur mit viel Glück und einer Reihe von Helfern seine Ermittlungen zu einem guten Ende zu bringen. So fragt er seinen Freund und ehemaligen Kollegen Scatolin über Ermittlungsergebnisse aus und lässt, wie schon im ersten Band, eine Gruppe von Schülern für sich arbeiten. Auch Angelika, in die er verliebt ist, hilft ihm auf die Sprünge. Für mich ist er ein Teamplayer, der ohne Entourage keinen Erfolg aufzuweisen hat. Seine Rolle als Privatermittler füllt er, wie auch die des Bauern und Zimmervermieters nur unzureichend aus. Auf mich wirkt er manchmal tollpatschig.

Schmunzeln muss ich über die deutsche Urlauberfamilie: Der Vater, ein wenig von seiner dominanten Ehefrau, einer passionierter Krimileserin, die Lovis mit diversen Tipps „zur Seite steht“, an den Rand gedrängt und die Kinder, die eben echte Kinder sind.

Fazit:

Ein netter Urlaubskrimi, dem ich gerne 4 Sterne gebe.