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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Katastrophe - aber nur für Klufti

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Weihnachten bei Kluftingers.
Eigentlich sollte es ja ein besinnliches Fest sein, aber es geht schief, was nur schiefgehen kann. Erika muss ins Krankenhaus und Klufti muss die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest ...

Weihnachten bei Kluftingers.
Eigentlich sollte es ja ein besinnliches Fest sein, aber es geht schief, was nur schiefgehen kann. Erika muss ins Krankenhaus und Klufti muss die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest alleine stemmen. Zu allem Überfluss sagt sich auch noch Gegenschwieger „Joschi“ an. Da möchte unser beliebter Kommissar doch etwas Besonderes bieten. Doch es scheint, als habe sich alles gegen ihn verschworen.
Sehr vielsagend fand ich ja schon, dass alle Kapitel mit fortlaufenden Katastrophennummern überschrieben sind. Man darf also gespannt sein. Natürlich ist der ganze Roman total überzogen geschildert, aber das tut der Lesefreude keinen Abbruch. Ich habe Tränen gelacht über die Schlumpfkrippe und über den Glühwein.
Der dann ja auch noch reißenden Absatz auf dem Weihnachtsmarkt fand. Ein wenig schade fand ich es, dass Klufti nicht noch nebenbei einen kleinen Kriminalfall lösen musste, das hätte den Roman noch perfekt abgerundet. Aber auch so wird man sehr gut unterhalten. Leider ist es halt nur eine Kurzgeschichte, die das Warten auf den nächsten Krimi etwas einfacher macht.
Fazit: leicht und locker zu lesen, teilweise etwas übertrieben, aber immer lustig. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 04.09.2021

Vom Leben und Sterben

Umwege des Lebens
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Jodi Picoult greift in ihrem neuen Roman ein heikles Thema auf: Sterbebegleitung. Sehr intensiv schildert sie die Szenen, in denen Dawn die Kranken begleitet und ich habe mich hier gut aufgehoben gefühlt. ...

Jodi Picoult greift in ihrem neuen Roman ein heikles Thema auf: Sterbebegleitung. Sehr intensiv schildert sie die Szenen, in denen Dawn die Kranken begleitet und ich habe mich hier gut aufgehoben gefühlt. Sterben wird ja oft genug tabuisiert, Picoult scheut sich nicht, hier weiter in die Tiefe zu gehen. Damit der Roman auch eine andere Richtung bekommt, verpackt die Autorin die Handlung in eine Liebesgeschichte. Dawn wird durch die Nähe zu einer ihrer Klientinnen in einen Strudel gezogen. Zu sehr ähnelt deren Vorgeschichte der von Dawn. Und so macht sich Dawn auf den Weg, um ihr Leben zu ordnen.
Gespannt habe ich den neuen Roman von Jodi Picoult erwartet. Auch das Thema hat mich sehr neugierig gemacht und so bin ich dem Verlag sehr dankbar, dass er mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat und ich so Gelegenheit bekam, das Buch zu lesen. Dawns Beruf ist sehr anrührend und ihre Art mit den Kranken umzugehen hat mich begeistert. Jeder macht sich Gedanken über seinen Tod, hat stellenweise Angst. Picoult gelingt es, dieses Thema gekonnt umzusetzen und aufzuzeigen: man muss nicht alleine sterben.
Die Handlung beginnt mit einem Flugzeugabsturz und wechselt dann die Erzählebenen zwischen Ägypten und Boston. Das ist anfangs etwas schwierig darin zurechtzukommen, denn gleichzeitig taucht Dawn in ihre Vergangenheit ein. Allerdings fand ich diese Erzählweise als ich mich eingelesen hatte, sehr gut gewählt. Die Kapitel sind lang genug, dass man der Handlung gut folgen und verstehen kann, warum die Geschichte so spielt wie sie erzählt wird.
Minuspunkte bekommt das Buch durch das offene Ende. Hier konnte ich nicht umhin zu denken, dass die Autorin selbst nicht wusste, wohin sie wollte. Das ganze Buch steuert auf die Entscheidung zu und dann muss der Leser sich diese selbst ausmalen. Zudem hätte das Buch in meinen Augen deutlich gestrafft werden können. Zu viel Quantenphysik und viel zu viel Ägyptologie stören den Lesefluss und ich habe diese Stellen teilweise überflogen. Sicher: sie sind toll recherchiert und eigentlich auch interessant. Nur halt nicht in diesem Umfang.
Fazit: ein wenig schwieriger Einstieg, viel Unnützes, aber auch sehr viel Gefühl und eine schön erzählte Handlung.

Veröffentlicht am 01.08.2021

ein sehr komplexer Fall

Bluteiche
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Der vierte Band des Jahreszeiten-Quartetts von Anders De la Motte besticht wieder durch einen perfiden Fall.
Vergangenheit: Jahrelang sitzt Joe für eine Tat im Gefängnis, die er immer geleugnet hat.
Gegenwart: ...

Der vierte Band des Jahreszeiten-Quartetts von Anders De la Motte besticht wieder durch einen perfiden Fall.
Vergangenheit: Jahrelang sitzt Joe für eine Tat im Gefängnis, die er immer geleugnet hat.
Gegenwart: Der Tod von Elita in der Walpurgisnacht 1986 wirft dunkle Schatten auf den Umzug von Thea und ihrem Mann. Thea lässt der Fall keine Ruhe und stellt Nachforschungen an. Doch dadurch gerät sie selbst in Gefahr.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und zusätzlich, jeweils am Anfang jedes Kapitels, aus kurzen Tagebuchaufzeichnungen. Alle Handlungen für sich sind spannend, weil der Autor erst nach und nach preisgibt, was damals wirklich geschah.
Ein wenig schwierig war es für mich, zu Anfang in das Buch zu finden. Sehr viele Namen erschlugen mich quasi erst einmal, bis ich dann den Überblick bekam. Jedoch sorgten kurze Kapitel und die Szenewechsel zwischen 1986 und 2020 dafür, dass die Spannung sehr hoch war und ich immer noch ein Kapitel dranhängen wollte, um zu wissen, wie der Cliffhanger denn nun weitergeht.
Thea als Person mochte ich auf Anhieb, die anderen Charaktere bekamen wenig Raum und so konnte ich zu ihnen wenig Verbindung herstellen. Viele wurden sehr geheimnisvoll und nur am Rande geschildert, was aber der Konstruktion des Buches geschuldet ist, sonst hätte man zu früh zu viel verraten.
Fazit: ein spannender Pagetuner, der allerdings anfangs der vielen Charaktere wegen etwas kompliziert erscheint.

Veröffentlicht am 31.07.2021

Stand-alone

Die Studentin
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Die Studentin
Tristan und Isolde
Jason und Medea
Abaelard und Héloise
Romeo und Julia
Diese Liste ließe sich noch unendlich erweitern, denn auf dem Thema Liebe und Leiden baut Gerritsen ihren neuen Kriminalroman ...

Die Studentin
Tristan und Isolde
Jason und Medea
Abaelard und Héloise
Romeo und Julia
Diese Liste ließe sich noch unendlich erweitern, denn auf dem Thema Liebe und Leiden baut Gerritsen ihren neuen Kriminalroman auf.
Die Story wird auf zwei Ebenen erzählt: Vergangenheit und Gegenwart. Beide fand ich sehr gelungen. Taryns Weg und ihre Besessenheit von Liam. Hier fängt Gerritsen die Stimmung von Taryn sehr gut ein und ich konnte mich auch gut in ihre jeweiligen Launen einfühlen.
Die Handlung in der Gegenwart ist geprägt von den Ermittlungen zum Selbstmord der Studentin und hier fällt vor allem Detective Frankie auf. Auch sie hat eine prägende Erfahrung in der Vergangenheit machen müssen und verbeißt sich regelrecht in den Fall.
Teilweise war es mir dann schon zu viel „böse Männer, verschmähte Leidenschaft“, aber im Kontext mit den alten Schriften hat alles gut zusammengepasst.
Viele Verdächtige gab es im Buch nicht, aber teilweise waren mir die dann doch zu offensichtlich und ich muss zugeben, dass ich sehr spät auf den wahren Täter gekommen bin. Zwischendurch hatte ich sogar die abstruse Idee, dass die Rache von Taryn etwas weit gegangen wäre. Gerritsen schafft es also, durch kleine eingestreute Details die Spannung bis zum Ende hoch zu halten.
Fazit: Gerritsen ist eher bekannt für ihre Reihen um Rizzoli und Isles. Aber auch dieser Stand-Alone hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 24.07.2021

Die Nacht beginnt

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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„Die Nacht beginnt“
Ein neuer Fall für Inga Björk und Christian Brand
Durch einen Videostream werden Björk und ihr Team Zeuge einer grausigen Szene: 5 Menschen sind in Glaszylinder eingepfercht und jede ...

„Die Nacht beginnt“
Ein neuer Fall für Inga Björk und Christian Brand
Durch einen Videostream werden Björk und ihr Team Zeuge einer grausigen Szene: 5 Menschen sind in Glaszylinder eingepfercht und jede Nacht stirbt eine der Personen, wenn nicht eine bestimmte Aufgabe erfüllt wird. Eine fieberhafte Jagd auf den „Nachtmann“ beginnt.
Das Buch startet etwas gemächlich und durch die vielen Szenewechsel brauchte ich ein bisschen, bis ich mich eingelesen hatte. Dann trugen aber genau diese Wechsel dazu bei, dass die Spannung hoch blieb, auch wenn ich mir gewünscht hätte, noch mehr Gänsehautfeeling durch mehr Szenen der Gefangenen in den Zylindern zu lesen.
Besonders aber der Showdown ist durch Spannung kaum zu übertreffen, wenngleich auch etwas kurzgehalten. Hier mag man das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen. Ingas Beweggründe am Ende habe ich nicht verstanden und bin gespannt, ob dies in einem Folgeband noch einmal aufgegriffen wird.
Becks Schreibweise finde ich sehr angenehm und flüssig und seine Charaktere mag ich auch sehr gerne. Sie haben Ecken und Kanten, aber nicht – wie in vielen Thrillern gerade üblich – schwerwiegende Probleme, die oft mehr Raum im Buch einnehmen als die Handlung. Beck schildert sie lebensnah und authentisch, was durch kleine Details (z.B. Ingas Übelkeit im Hubschrauber) noch untermauert wird.
Auch die Handlung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Idee mit den Zylindern, den Dominosteinen und der Kettenreaktion finde ich total gut gelungen und neu. Auch die Ausflüge in die Vergangenheit eines der Protagonisten haben zum Aufbau der Spannung gut beigetragen und mich gefesselt und die Beweggründe des Täters gut hinterleuchtet.
Fazit: auch bei einem 3. Fall von Björk und Brand wäre ich gerne wieder mit dabei.