Cover-Bild Der Panzer des Hummers
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 25.08.2021
  • ISBN: 9783257071788
Caroline Albertine Minor

Der Panzer des Hummers

Ursel Allenstein (Übersetzer)

Nach dem Tod der Eltern haben sich die drei Geschwister der Familie Gabel auseinandergelebt. Während die alleinerziehende Sidsel in einem Kopenhagener Museum arbeitet, schlägt sich Niels als Plakatierer durch. Ea, die älteste der drei, lebt in San Francisco und versucht, Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Doch dann müssen die Geschwister auf einmal Stellung zueinander und zu ihrer Vergangenheit beziehen. Ein beglückendes Buch über das Wagnis, alte Hüllen abzustreifen und Veränderung zuzulassen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2021

Caroline Albertine Minor - Der Panzer des Hummers

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Drei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ea ist schon vor Jahren aus der dänischen Heimat geflohen, erst nach Italien, aber nach dem Tod der Eltern war das auch noch zu nah, inzwischen ...

Drei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ea ist schon vor Jahren aus der dänischen Heimat geflohen, erst nach Italien, aber nach dem Tod der Eltern war das auch noch zu nah, inzwischen lebt sie in San Francisco. Sidsel und Laura schlagen sich gemeinsam durchs Leben, die Restauratorin hat ihrer Tochter jedoch nie verraten, wer ihr Vater ist, ebenso wie jener nichts von dem Mädchen weiß. Der Jüngste, Niels, ist gerade erst von langer Wanderschaft zurück nach Kopenhagen gekehrt. Ihn hat weniger Heimweh als viel mehr die Depression seines besten Freundes hierzu bewogen, als Plakatierer überbrückt er die Zeit, bis es ihn wieder in die Ferne zieht. Über den Kindern schweben jedoch immer noch die Eltern, die in jeder Hinsicht freie Mutter ebenso wie der immer absente Vater. Auch als Erwachsene können sie sich nicht wirklich von den Prägungen ihrer Kindheit lösen.

Die dänische Autorin Caroline Albertine Minor wurde bereits mit zahlreichen Preisen für ihre Kurzgeschichten ausgezeichnet. Ihr Familienroman „Der Panzer des Hummers“ erzählt nur fünf Tage aus dem Leben der drei Gabel Geschwister, nicht einmal eine Woche, die Einblick in verlorene Verbindungen, unerfüllte Erwartungen und das Leben als Ganzes geben. Die äußere Hülle, die Familienbande, hält die drei Geschwister zusammen, doch ebenso wie beim Hummer ist ein Loslösen von diesem Panzer erforderlich, um zu wachsen und neue Bindungen einzugehen.

Jede der Figuren hat ihre eigene Geschichte zu erzählen und einen eigenen Blick auf das Leben. Ea, die mit ihrem Partner Hector und dessen Tochter Coco glücklich ist, jedoch keine eigenen Kinder möchte. Sidsel, die sich von der Begegnung mit Lauras Vater etwas anderes erwartet hatte und letztlich nur wenige Tage Urlaub von ihrem Leben nimmt. Niels, der seinem Freund ebenso wie seiner Tante helfen will und doch nicht weiß, wie er das genau tun soll, wo er sich selbst ja noch gar nicht gefunden hat. Weitere Figuren kommen hinzu, auch die verstorbenen Eltern melden sich aus dem Jenseits.

So interessant die unterschiedlichen Charaktere mit ihren Lebensansichten sind, so schwer wird es jedoch auch, daraus eine stimmige Geschichte zu machen. Für mich blieben sie weitgehend lose nebeneinanderstehen, die kurzen Momente der Interaktion zwischen ihnen sind zu knapp, um wirklich tragfähige Bande zu schaffen, die über jene der familiären Zwangsverbindungen hinausgehen. Auch wenn sich entscheidende Momente in der geschilderten Zeitspanne abspielen, nehmen sie keine Entwicklung, sind am Ende genauso ratlos wie zu Beginn.

Trotz den ansprechenden Schreibstils und beachtenswerter Familienkonstellation konnte mich der Roman nicht wirklich erreichen. Es waren leider nur lose Fäden, die sich nicht miteinander verwebten und mich etwas ratlos zurückließen.

Veröffentlicht am 24.08.2021

Beziehungen

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Der Roman „Der Panzer des Hummers“ erzählt von einer Familie, die mit dem Tod der Eltern ihren gemeinsamen Kern verloren und sich auseinandergelebt hat. Während fünf Tagen im April lernen wir die drei ...

Der Roman „Der Panzer des Hummers“ erzählt von einer Familie, die mit dem Tod der Eltern ihren gemeinsamen Kern verloren und sich auseinandergelebt hat. Während fünf Tagen im April lernen wir die drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels Gabel kennen. Ea, die Älteste, lebt mit ihrem Freund Hector und dessen Tochter Coco in San Francisco zusammen. Sie versucht mithilfe einer Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Die Seherin Beatrice sowie ihre Tochter Seraphina, kurz Fifi genannt, sowie Charlotte, die Mutter der drei Geschwister Gabel kommen im Roman ebenfalls zu Wort. Während die Passagen, die Beatrice gewidmet sind, oftmals lustig und etwas skurril sind, sind die Textstellen, in denen wir in Charlottes Welt eintauchen melancholisch, verträumt und rätselhaft. Sidsel, die Zweitälteste, ist alleinerziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter und arbeitet als Kuratorin in einem Kopenhagener Museum. Sie ist eine bodenständige Frau, die fest im Leben steht und sich nur selten Träumereien hingibt. Niels, der Jüngste, schlägt sich als Plakatierer durch. Er ist ein richtiger Freigeist, der sich nicht binden lassen möchte – weder an eine Person noch an einen Ort.

Wie die dänische Autorin Caroline Albertine Minor selbst über ihren Roman sagt, ist „Der Panzer des Hummers“ „eine Geschichte über die regenerierende Macht bedingungsloser Liebe und die manchmal irreperablen Folgen eines Vertrauensbruchs zwischen Eltern und Kind“. Caroline Albertine Minor hat den Roman mit Themen gefüllt, die sie interessieren: „Elternsein, Gleichzeitigkeit, die Vorstellung über den Tod und das Leben danach. Der Wunsch nach einer Beziehung, die Unmöglichkeit einer Beziehung.“ Die Idee zu ihrem Roman entstand während eines Vortrags, in dem es darum ging, dass man eine Gesellschaft anhand dessen, wie sie drei verschiedene Personentypen – den Fremden, den Vaterlosen und die Witwe – behandelt, ein bestimmtes Bild von sich transprotiere. Aus der Überlegung, diese drei Figuren als „lebendige, vollwertige Charaktere“ zu porträtieren, entstand das Grundgerüst für „Der Panzer des Hummers“. Die spirituellen Elemente, die zusätzlich hinzukommen, runden die Alltäglichkeit des Romangeschehens ab und bringen uns zu der Essenz der Geschichte: „Ich glaube, das ist es, was ich mit meinem Roman vermitteln wollte – dass diese verschiedenen Ebenen nahtlos ineinander übergehen.“ Caroline Albertine Minor hat mit „Der Panzer des Hummers“ einen vielschichtigen Roman geschaffen, den eine schöne, originelle Sprache und interessante Figuren auszeichnen, in deren Welten man gerne eintaucht. Da der Roman letztendlich aber bei mir persönlich keinen prägenden Eindruck hinterlassen hat, vergebe ich nur drei Sterne für das Werk.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Geschwister

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Ein dänischer Familienroman, der sich um drei Geschwister dreht und deren liebe Verwandschaft.
Der Tod der Eltern trennt die Kinder der Familie Gabel und entfernt sie nicht nur räumlich voneinander.
Der ...


Ein dänischer Familienroman, der sich um drei Geschwister dreht und deren liebe Verwandschaft.
Der Tod der Eltern trennt die Kinder der Familie Gabel und entfernt sie nicht nur räumlich voneinander.
Der Klappentext suggeriert ein Zusammentreffen der Geschwister, was hier aber nicht stattfand. Stattdessen wird einzeln, jedes der drei Leben reflektiert und wiedergespiegelt. Gewöhnlicher Alltag, wenig Spannung und kein großer Zusammenhang untereinander.

Die Beschreibung der Orte, der Gebäude, ist wunderbar gelungen. Alles ist so plastisch, dass man eine sehr genaue Vorstellung davon bekommt. Der Schreibstil der Autorin ist nicht einfach, aber er hat eine besondere Aura. Aber die Geschichte konnte mich trotzdem nicht so recht begeistern.

Das die Bücher vom diognes-Verlag anders sind, kommt auch hier zum Tragen.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

eine unkonventionelle Familiengeschichte

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Der Klappentext und das farbenfrohe Cover von "Der Panzer des Hummers" hatten mich sofort angesprochen. Der Titel lässt viel Interpretationsspielraum, wird aber im Verlauf der Geschichte gut aufgegriffen. ...

Der Klappentext und das farbenfrohe Cover von "Der Panzer des Hummers" hatten mich sofort angesprochen. Der Titel lässt viel Interpretationsspielraum, wird aber im Verlauf der Geschichte gut aufgegriffen. Thematisch wurde das Buch als Familiengeschichte eingeordnet, welches sich mit dem Auseinanderleben und Zusammenfinden beschäftigt. Das Buch hat mich allerdings unschlüssig zurückgelassen, ob es wirklich um Familie ging.

Zum Inhalt: die Geschwister Ea, Niels und Sidsel haben sich nach dem Tod der Eltern auseinanderlebt. Alle drei führen sehr unkonventionelle Leben- Ea, die versucht sich eine Familie und einen Platz im Leben zu schaffen, Sidsel, die als alleinerziehende Mutter versucht Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen und Niels, der sich an nichts und niemanden binden will. Dieses Buch erzählt, wie Geschwister jeder für sich, ihr Leben gestalten.

Das Buch ist aus den wechselnden Perspektiven diverser Personen geschrieben, die jede für sich genommen schöne und interessante Geschichten ergeben, aus denen sich allerdings für mich kein Gesamtbild zusammenfügen lässt. Die Handlungsstränge laufen parallel aber treffen sich größtenteils nicht. Die auf den Klappentext angedeutete Konfrontation und Klärung der Beziehung der Geschwister bleibt in meinen Augen aus.

Geht es gemäß Klappentext doch eigentlich um die Geschichte der drei Geschwister, so nehmen andere Personen auffallend viel Platz in der Geschichte ein, sodass Bee für mich, obwohl nicht zu Familie gehörend, einer der Hauptcharaktere war. Auch die kurzen Episoden aus dem Himmel, fallen für mich etwas aus dem Kontext und steuern nicht so recht etwas zur Haupthandlung bei. Gäbe es diese Episoden nicht, würden sie nicht fehlen.

Insgesamt hat sich das Buch leicht und angenehm lesen lassen und ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt. Dadurch, dass alle Personen recht unkonventionell leben, war die Geschichte interessant und lebendig. Für mich standen vor allem die Themen Elternschaft/Familienkonzepte im Fokus, allerdings eher rational als emotional betrachtet.

Alles in allem hat mir die Tiefe und der Rote Faden in der Geschichte gefehlt, ich hatte das Gefühl, mal kurz hinter die Kulissen spicken zu dürfen, aber nur einen kurzen Auszug zu sehen.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Gefühlvoller Roman, dennoch konnte er mich nicht fesseln

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Das Cover hat mich angesprochen, denn es hat zur Beschreibung des Buchs gepasst: für mich hat es die Geschwister gezeigt, die keine enge Verbindung miteinander haben. Ich habe die drei Geschwister gern ...

Das Cover hat mich angesprochen, denn es hat zur Beschreibung des Buchs gepasst: für mich hat es die Geschwister gezeigt, die keine enge Verbindung miteinander haben. Ich habe die drei Geschwister gern durch die individuellen Konstellationen ihres Lebens begleitet. Die stetigen Perspektivwechsel im Buch haben das Lesen sehr abwechslungsreich und kurzweilig gemacht - ich habe das Buch sehr schnell beendet. Dabei war jede Geschwister-Geschichte für sich sehr einfühlsam und interessant geschrieben. Die Eltern sterben und die Kinder leben sich auseinander - das ist eher die Regel als die Ausnahme, wenn man sich so umschaut. So weit, so gut. Die Idee der Autorin, die verstorbenen Eltern und im Besonderen die verstorbene Mutter quasi aus dem Off einzubinden, ist erst einmal originell. Die Umsetzung fällt aus meiner Sicht aber sehr schräg aus, mich jedenfalls nervt sie total. Die Handlung hätte auch sehr gut ohne diese Idee funktioniert, meiner Meinung nach sogar besser. Den Schreibstil fand ich ganz gut, die Geschichte liest sich leicht dahin. Die Charaktere sind zwar gut gezeichnet und sind authentisch, sind aber leider alle sehr ähnlich.

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