Cover-Bild Be My Tomorrow
Band 1 der Reihe "Only Love"
(39)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.digital
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.05.2021
  • ISBN: 9783736315648
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Emma Scott

Be My Tomorrow

Stephanie Pannen (Übersetzer)

Nur die Macht der Vergebung kann ihrer Liebe Flügel verleihen ...

Vor zehn Jahren wurde Zeldas Leben zerstört. Ihren Schmerz verarbeitet sie in ihrer Graphic Novel - aber kein Verlag will ihre Geschichte veröffentlichen. Doch dann trifft sie in New York auf Beckett - auch er trägt eine Last, die ihn nicht loslässt. Da sie sich keine eigene Wohnung in New York leisten kann und Beckett mit der Miete im Verzug ist, überredet sie ihn, sie als Mitbewohnerin aufzunehmen. Aus ihrer Zweckgemeinschaft wird schon bald viel mehr, und Zelda und Beckett beginnen ihr Herz füreinander zu öffnen - bis zu dem Moment, an dem sie gezwungen werden, sich zu entscheiden, ob sie an ihrem Schmerz festhalten oder dem Glück eine Chance geben wollen.

"Eine wunderschöne Geschichte, einfach nur perfekt! So viele Gefühle, so viel Hoffnung und Schmerz und Glück!" BIANCA von BJ‘s BOOK BLOG

Band 1 der ONLY-LOVE -Trilogie

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2021

Einfach ohne Worte…

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Emma Scott vermag so vieles… eins davon ist auf jeden Fall unwahrscheinlich berührende Geschichten zu erzählen, die so zu Herzen gehen und so formuliert sind das man sich nur Markierungen im Buch macht, ...

Emma Scott vermag so vieles… eins davon ist auf jeden Fall unwahrscheinlich berührende Geschichten zu erzählen, die so zu Herzen gehen und so formuliert sind das man sich nur Markierungen im Buch macht, an allen Stellen an denen man eine Gänsehaut bekommen hat. Eine der besten Autorinnen für mich

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Ich liebe es

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Immer wenn ich ein Emma Scott Buch lese, fühlt es sich vom Schreibstil an, als würde man sofort in die Geschichte gezogen werden. Man fühlt mit den Protagonisten. Egal ob man mit ihnen leidet oder zusammen ...

Immer wenn ich ein Emma Scott Buch lese, fühlt es sich vom Schreibstil an, als würde man sofort in die Geschichte gezogen werden. Man fühlt mit den Protagonisten. Egal ob man mit ihnen leidet oder zusammen lacht. Ich habe das Buch mit meiner Buddyread Partnerin zusammen gelesen und wie immer war das einfach ein absolutes Fest. Man erlebt solche wunderbaren Geschichten noch intensiver. Man leidet zusammen, wenn schlimme Situationen kommen.
Oder man verpasst sich gegenseitig halbe Herzinfarkte weil man schon etwas schreibt und seien es auch nur Smileys ;)
Die beiden Protas waren einfach so intensiv von ihrer Tiefe, man hatte das Gefühl sie bereits selbst zu kennen. Bei Emma fühlt sich das immer an, als wären die Protas die eigenen besten Freunde. Wenn man das Buch dann beendet, fühlt es sich fast immer wie ein Verlust an, weil man die Protas ja auch wieder gehen lassen muss. So traurig :(
Auf jeden Fall hat mir die Geschichte wahnsinnig gut gefallen und ich fand die Illustrationen einfach mega. Die haben sich so gut in die Geschichte eingefügt.
Auch der Schauplatz der Geschichte war interessant und es war keine typische Geschichte „der Mann kann alles, der Mann weiß alles und der Mann ist einfach rundum perfekt“.
Ich kann die Geschichte definitiv weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 01.08.2021

Ein absolutes Herzensbuch, aber mit leicht überzogenem Ende...

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"Be My Tomorrow" ist nun mein achtes Buch von Emma Scott, welche sich schon mit ihren Liebesdramen "The Light In Us", "Bring Down The Stars", "Light Up The Sky", "Never Doubt", "Between Your Words" "All ...

"Be My Tomorrow" ist nun mein achtes Buch von Emma Scott, welche sich schon mit ihren Liebesdramen "The Light In Us", "Bring Down The Stars", "Light Up The Sky", "Never Doubt", "Between Your Words" "All In - Zwei Versprechen" und "All In - Tausend Augenblicke" in mein Leseherz geschrieben hat. Wie bei jedem ihrer Bücher habe ich mich auch in die Geschichte von Zelda und Beckett Hals über Kopf verliebt, ganz an die von Thea und Jim, die ich vor ein paar Wochen gelesen habe, kommt "Be My Tomorrow" aber nicht heran.

"Be My Tomorrow" ist in vielerlei Hinsicht ein typischer Emma-Scott-Roman. So beginnt es schon beim Cover, dass ich eigentlich genau dasselbe schreiben kann, wie bei ihren anderen Romanen auch: Grundsätzlich ist es mal wieder sehr schön anzusehen mit dem lavendelfarbenen Hintergrund, der von federartigen cremefarbenen Strukturen und helleren Lichtpunkten durchzogen ist. Wie aber bei fast allen Cover-Gestaltungen des LYX-Verlag fehlt unter der hübschen Oberfläche die tiefere Bedeutung: die Verbindung zum Inhalt. Auch den Titel, "Be My Tomorrow" finde ich eher enttäuschend. Ich habe das bestimmt mittlerweile an die 100-mal gesagt in Rezensionen, aber ich wiederhole es gerne nochmal: ich kann einfach nicht nachvollziehen, weshalb man einen bestehenden, perfekten Originaltitel ändern muss (außer aus Urheberrechtsgründen natürlich) und wenn man es doch tut, warum man dann einen anderen englischen Titel wählt. "Be My Tomorrow" ist zwar kein kompletter Griff ins Klo, da Beckett und Zelda sich zusammen gegenseitig aus ihrer Vergangenheit reißen und einen Schritt ins Morgen gehen. Da der Originaltitel "The Butterfly Project" aber etwa tausend Mal besser passt und auch einen höheren Wiedererkennungswert hat, finde ich es sehr schade, dass der Verlag nicht bei einer Version des Originals geblieben ist.


Erster Satz: "Kein Herz", flüsterte ich in meinen Mantelkragen"


Wir lernen unsere erste Hauptprotagonistin Zelda am Tiefpunkt ihres Lebens kennen. Sie hat alles auf eine Karte gesetzt, ist aus Las Vegas weg und nach New York gezogen, um ihre Graphic Novel Verlagen anzubieten. So langsam wird es mit ihren Ersparnissen knapp, es hagelt nur Absagen und als dann auch noch ihre Zeichenutensilien geklaut werden, steht sie kurz davor, ihren Traum aufzugeben. Dann trifft sie Beckett, einen gutaussehenden Fremden, der mit seiner eigenen Miete in Verzug ist, aber trotzdem einem Obdachlosen Geld gibt, der zwei Jobs hat, aber trotzdem seiner Nachbarin Essen bringt, der ein verurteilter Straftäter ist, bei dem sie sich aber trotzdem sofort wohl und sicher fühlt. Um Geld zu sparen und ihrer Heimreise Aufschub zu gewähren, zieht sie bei ihm ein, nicht wissend, dass die winzige Wohnung schon bald zu einem Zuhause und ihr Mitbewohner zu einer Chance auf Liebe, Glück, Vergebung und ein Morgen wird...


Zelda: "Mir wurde klar, dass man sich an alles gewöhnen konnte - selbst daran, jahrelang allein zu sein, - bis zu dem Moment, in dem man mit etwas in Berührung kam, was besser war als das, was man hatte."


Ich sagte bereits nach meiner Einleitung, dass "Be My Tomorrow" ein typisches Emma-Scott-Buch ist. Genau wie alle ihre Bücher ist die Geschichte zwar leise und sensibel erzählt, ruhig und ereignislos über weite Teile der Geschichte, aber dafür mit brüllend lauten Schicksalen unter der Oberfläche. Die zentralen Themen der Geschichte, auf die auch die Triggerwarnung hinweist, sind Kindesentführung, Drogenmissbrauch, Tod, Trauer und vor allem: Schuld. Während Zelda vergeblich versucht, ihre Trauer, Angst und Schuldgefühle über den Verlust ihrer Schwester in ihrer Kunst zu verarbeiten, bezahlt Beckett tagtäglich den Preis für eine dumme Entscheidung, die er aus Verzweiflung getroffen und seither bitter bereut hat. Neben den emotionalen Päckchen, die die beiden den Lesern und sich gegenseitig schon früh im Buch offenbaren, sorgt auch ihr Leben am Rand der Gesellschaft für eine melancholische Grundstimmung. Anders als in anderen Geschichten, in denen das blühende Leben und die tausend Möglichkeiten von New York gefeiert werden, zeigt uns Emma Scott hier eine Welt voller Einsamkeit, Geldsorgen, winzigen Wohnungen, abgewrackten Hostels, Bewährungshelfer und Ungerechtigkeit, sodass uns eine gewisse Schwere durch das gesamte Buch begleitet.


Beckett: "Ich öffnete das Fenster einen Spalt breit und rauchte eine Zigarette, während ich der Musik lauschte. Es war ein gutes Album. Ein bisschen kitschig, aber manchmal denke ich, dass kitschig nur bedeutet, dass etwas in einfachste Begriffe gepackt wird. "Hör niemals auf zu glauben". Das ist alles. Keine Metapher. Keine Poesie. Ein simpler Rat im Wert von fünfunddreißig Dollar bei jedem Pfandleiher."


Emma Scott erzählt hier also mal wieder kein locker-leichtes Wohlfühlbuch mit schnellen Entwicklungen oder überkochender Leidenschaft, sondern lässt es gerade im ersten Drittel ruhig angehen. Arbeiten, Kochen, Überarbeiten der Graphic Novel, Schlafen... viel mehr tun die beiden Figuren nicht. Durch ihr Zusammenleben auf engem Raum wohnt jedoch allem, was sie tun eine Intensität und Intimität inne, die einen vergessen lässt, dass sie sich erst nach gut 200 Seiten langsam näherkommen. "Be My Tomorrow" ist eine ultra-slow-burn Geschichte, was angesichts der Tatsache, dass beide sich vorher nicht kannten, lange einsame Einzelkämpfer waren und sich nur Schritt für Schritt öffnen, nur natürlich erscheint. Besonders herzergreifend wird die Annäherung der beiden auch durch Emma Scotts besonderen Schreibstil. Diese Autorin schafft es wie keine Zweite, intensiv Schmerz und Liebe gegenüberzustellen und den Leser damit zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern zu bringen. Die Sensibilität, mit der sie dem Leser einen Blick ins Innere ihrer Protagonisten gewährt, die Grausamkeit, mit der sie uns und ihre Geschöpfe konfrontiert und die viele Liebe, mit der sie ihre und unsere Herzen heilt, sind wirklich erstaunlich.


Zelda: "Ich schmeckte Champagner, eine Süße, dicht gefolgt vom Biss des Alkohols. Süß und stark. Genau wie er. Ich stellte mir vor, dass er auch ohne den Champagner so schmecken würde, jeden Tag, immer, und verspürte das plötzliche Verlangen, zu wissen, ob das stimmte. Ihn im heißesten, dunkelsten Teil der Nacht zu küssen, in der schläfrigen Wärme des Morgens, oder selbst nach zehn Stunden auf dem Rad im Sommer, sodass sich sein salziger Schweiß mit dieser berauschenden Mischung verband, die ihn repräsentierte. Das bist du."


Auch die Figuren sind mir wieder in Rekordzeit ans Herz gewachsen. Zelda ist eine eher zurückhaltende, verschlossene Protagonistin, die ich zunächst noch schwer greifen konnte. Mit jedem Kapitel aus ihrer Sicht können wir sie dann jedoch besser verstehen, lernen, was sie bewegt und weshalb sie sich so verzweifelt an ihre Graphic Novel klammert. Beckett hingegen ist mal wieder eine Liebe auf den ersten Blick gewesen. Schon mit dem ersten Kapitel aus seiner Sicht und dem ersten von 40 Briefen, die er an die Leidtragende seiner dummen Entscheidung schreibt und von denen einige abgedruckt sind, war es um mich geschehen. Ich weiß auch nicht wieso, aber die Autorin hat einfach ein Händchen dafür, männliche Protagonisten zu erschaffen, die mich mit ihrer poetischen Tiefgründigkeit und gequälte Intensität immer wieder vom Hocker hauen. Nach Isaac in "Never Doubt" dachte ich, ich würde keinen New-Adult-Protagonisten mehr lieben können, aber here it is: ein neuer und noch anbetungswürdigerer Love Interest (mein armes Herz, seufz).


Zelda: "Ich gehörte ihm. Auf jede erdenkliche Weise. Und er mir. In diesem Herzschlag wusste ich, dass er es auch fühlte, und das schönste Lächeln der Welt umspielte seine Lippen, bevor er mich küsste."


Wirklich besonders wird die Geschichte jedoch erst durch die geschickte Einbindung der Graphic Novel in Handlung und Satz. Überrascht hat mich, dass hier tatsächlich einige Graphic-Novel-Illustrationen von Christopher Stewart eingefügt sind, die Beschreibungen bildlich untermauern und unterstützen. Das ist jedoch viel mehr als ein schönes Plus in der Gestaltung, oder allgemein ein interessantes Thema - die Graphic Novel ist tatsächlich der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, durch die essenzielle Entwicklungsschritte der Figuren abgebildet werden. Wie sich Becketts und Zeldas Weg aus Schuld, Rache, Zorn und Trauer hin zu Vergebung in der Weiterentwicklung von "Mutter, darf ich" widerspiegelt ist einfach KUNST! Und wenn wir schon bei tollen Parallelen sind - riesig gefreut habe ich mich auch über die kurzen Easter-Eggs, die mir schon in "Between Your Words" aufgefallen sind und bei denen die Autorin eine kurze Verbindung zu Theo und Jonah aus ihrer "All In"-Reihe herstellt.


Zelda: "Wir hatten uns zu oft berührt, als dass mein Körper es vergessen konnte, und jetzt litt ich den köstlichen Schmerz, etwas zu wollen, was ich nicht haben konnte. Diesen außergewöhnlichen Schmerz, wenn die Person, die man will, in Greifweite ist. Diese aufgeladene Atmosphäre, die Spannung, die sich mit einem einzigen Blick oder Wort plötzlich entladen könnte..."


Der einzige Grund, weshalb "Be My Tomorrow" einfach nicht in derselben Liga spielt wie "Between Your Words" ist das Ende. Nachdem wir zuvor in Mikroschritten Richtung Hoffnung vorangeschlichen sind, passiert hier plötzlich viel zu viel auf einmal, scheinbar alle Probleme lösen sich in Luft auf und das Happy End erscheint etwas zu perfekt. Versteht mich nicht falsch, ich freue mich riesig über das schöne Ende, hier hätte aber einfach ein etwas leiseres, zurückhaltenderes Happy End besser gepasst. Zu meinem großen Glück ist "Be My Tomorrow" mal wieder der Auftakt einer Reihe. Zwar ist die Geschichte von Beckett und Zelda hier weitgehend zu Ende erzählt und in Band 2 und 3 geht es um andere Figuren, so müssen wir uns aber noch nicht ganz von ihnen verabschieden.


Zelda: "Aber war Liebe ​nicht auch eine Art Chaostheorie? Ein kurzer Blick, ein Lächeln oder ein Wort konnten den Verlauf eines Lebens für immer verändern. Beckett und ich waren der lebende Beweis."





Fazit:


Emma Scott erzählt mit "Be My Tomorrow" mal wieder kein locker-leichtes Wohlfühlbuch, sondern zeigt vor der melancholischen Kulisse einer erbarmungslosen Großstadt, wie zwei verlorene Figuren zusammenfinden und ihre Schuld hinter sich lassen. Mal wieder ein wahres Herzensbuch, leider aber mit leicht überzogenem Ende.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

gefühlvolle Geschichte, ernste Themen, tolle Entwicklungen

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Voller Hoffnung ist Zelda nach New York gekommen. Mit ihrer sehr persönlichen Graphic Novel wollte sie einen Verlag von sich überzeugen, doch ihre Bemühungen scheitern und schon steht die junge Frau vor ...

Voller Hoffnung ist Zelda nach New York gekommen. Mit ihrer sehr persönlichen Graphic Novel wollte sie einen Verlag von sich überzeugen, doch ihre Bemühungen scheitern und schon steht die junge Frau vor der schweren Entscheidung: Aufgeben und zurückreisen oder bleiben und es erneut versuchen? Eine eigene Wohnung in New York ist allerdings kostenintensiv und damit keine Option, Zeldas einzige Möglichkeit ist Beckett, den sie zufällig in einem Bistro getroffen hat. Doch wird er ihr helfen, obwohl die beiden sich gar nicht kennen? Die Zweckgemeinschaft hätte zwar für beide Seiten Vorteile, sie würden jedoch auch auf sehr engem Raum leben und einen Großteil ihrer Privatsphäre abgeben. Ein mutiges Experiment, das einen Weg einschlägt, der von beiden so nicht geplant war.

Der Schreibstil von Emma Scott ist wie gewohnt sehr gefühlvoll, mitnehmend und trotz der ernsten und auch bewegenden Themen war es mir nie zu bedrückend oder erschlagend. Sie schafft es mit ihren Worten die Emotionen der Charaktere zu transportieren und bei mir ankommen zu lassen, zwischendurch hatte ich auch Tränen in den Augen. Ich konnte gut nachvollziehen, wie es den Protagonisten geht, was sie ausmacht, was sie beschäftigt, wieso einiges so schwierig ist und sie auch manches aus ihrem Leben lieber verbannen wollen, als es wieder und wieder durchzukauen, was aber nicht heißt, dass sie es vergessen können. Sowohl Zelda als auch Beckett haben ihre Päckchen zu tragen und werden von den Dämonen ihrer Vergangenheit immer wieder heimgesucht. Auch wenn die Ausgangslage ganz unterschiedlich ist, sind sie sich auf gewisse Weise in den Gedanken, die dadurch entstehen auch sehr ähnlich. Beide werden von düsteren Gedanken und Schuldgefühlen verfolgt, persönliches Glück steht nicht besonders weit oben auf der Liste der Dinge, die sie sich zugestehen. Umso heilsamer ist die Zweckgemeinschaft, die sie eingehen. Beide Protagonisten sind sehr aufmerksam und einfühlsam, haben viel Verständnis für ihren Gegenüber, das sie sich selbst für sich allerdings kaum zugestehen. Durch die wechselnden Perspektiven hat man die Möglichkeit beide Charaktere sehr intensiv zu begleiten und kennenzulernen. Und auch wenn ihre Vergangenheit schon recht früh thematisiert sind, erfährt man dann im Verlauf immer noch weitere Details von den Ereignissen bzw. von den Konsequenzen, die daraus resultieren und von den anderen Eigenschaften und Eigenarten der Figuren.
Beckett und Zelda waren mir sofort sympathisch und es war schön ihren Weg zu verfolgen. Beckett hat vor ein paar Jahren einen schlimmen Fehler gemacht, der ihn bis heute begleitet und verfolgt und es auch noch eine Weile tun wird. Die Schuld lastet schwer auf ihm und man konnte vom ersten Augenblick an spüren, wie wichtig es ihm ist, sein Leben jetzt in geordneten Bahnen zu halten und wie leid ihm alles tut, das damals passiert ist. Beckett ist ein herzensguter Mensch, der gern gibt, obwohl er selbst wenig hat, der aber manchmal auch in seinem Handeln etwas ausgebremst wird. Denn obwohl er ein gutes Gespür für die Menschen in seiner Umgebung hat, reagiert er nicht immer so, wie er es gern würde, manchmal sind da eben eigene Hürden und Schatten, die nur schwer zu überwinden sind, besonders wenn es darum geht, sich selbst etwas Gutes zuzugestehen. Er ist sehr dankbar, fordert von anderen jedoch nicht und tut sich auch schwer damit, Dinge anzunehmen, die ihm seiner Meinung nach nicht zustehen. Alles in allem ein sehr interessanter, vielseitiger und liebenswerter junger Mann, der im Buch 25 wird.
Zelda wird ebenfalls verfolgt von den Dämonen ihrer Vergangenheit, die sie versucht in ihrer Graphic Novel zu verarbeiten. Die geballte Kraft ihrer Emotionen ist darin spürbar und es war schön durch die eingebauten „Buchseiten“ einen Eindruck davon zu bekommen, wie es aufgebaut ist. Trotz all des Schmerzes und dem Wunsch nach Vergeltung ist auch Zelda mir direkt sympathisch gewesen. Sie ist ebenfalls eine starke Protagonistin, die bereit ist, für ihre Ziele zu kämpfen, auch wenn sie nicht immer weiß, wie. Aufgeben ist für sie keine Option, schon gar nicht, wenn ihr etwas wichtig ist.

Beide Protagonisten haben ihre düsteren Seiten, vertrauen sich nach und nach aber einander an und bekommen dadurch teilweise auch eine neue Blickweise auf einige Dinge. Es war schön ihre Entwicklung zu verfolgen und zu sehen, wie sich das eine oder andere in ihnen verändert hat, wie Dinge an ihren Platz gerückt sind, wie andere Aspekte mehr Gewicht bekommen haben. Gut gefallen hat mir auch, dass sie nicht so Hals über Kopf verliebt waren und direkt alles klar war. Verlieben stand gar nicht zur Debatte und wurde sich teilweise auch nicht zugestanden, umso schöner war dann einfach die Annäherung der beiden. Leider gab es dann aber einen Abschnitt im Buch, in dem es recht plötzlich sehr bettlastig wurde, was schade war und für mich den Zauber der Geschichte, der bis dahin aufgebaut wurde, ziemlich durchbrochen hat. Ich habe nichts gegen Sexszenen in Büchern, aber es war mir in dem Moment und auch wenn man einfach betrachtet, was bis dahin passiert ist und wie die Stimmung war, zu viel in zu kurzer Zeit. Zum Glück hielt das nicht ewig an, das hätte mir das Buch durchaus kaputt machen können, weil ich eben besonders die persönliche Entwicklung der Figuren mochte, ihr weiterentwickeln, ihr Wachsen an den Herausforderungen, miteinander, durch einander und die schönen Botschaften, die dabei eben gleichzeitig noch transportiert werden. Für meinen Geschmack war das Ende der Geschichte dann etwas sehr idealisiert, aus meiner Sicht hätte es auch gut gepasst, wenn das eine oder andere noch nicht ganz sortiert gewesen wäre oder man nur die Aussicht darauf bekommt, dass es werden könnte. Es hätte auch einfach noch etwas stimmiger zu dem Buch und den Protagonisten, ihren Entwicklungen usw. gepasst und einen meiner Meinung nach keineswegs weniger positiv aus dem Buch gehen lassen. Das sind aber nur zwei kleine Kritikpunkte, ansonsten hat mir das Buch wirklich gut gefallen, es hat sich sehr flüssig lesen lassen und ich mochte die zahlreichen Gefühle der Figuren, die man intensiv miterleben konnte, den Weg den sie gegangen sind, die Entwicklungen, die sie durchlebt haben, die Erkenntnisse, die sie erlangt haben und einfach das Zusammenspiel von Beckett und Zelda an sich.
Fazit

Eine sehr schöne, gefühlvolle und mitnehmende Geschichte mit zwei starken Protagonisten, die sich aus meiner Sicht auf Augenhöhe begegnen. Beckett und Zelda haben beide mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen, auf unterschiedliche Weise, aber doch irgendwie gar nicht so unähnlich. Ich mochte das Zusammenspiel der Protagonisten, ihren Umgang miteinander, wie sich ihre Gedanken nach und nach ändern, wie sie auch andere Überlegungen zulassen, in sich hineinfühlen und Stück für Stück auch ein bisschen mehr Freude und Glück in ihr Leben einziehen lassen. Es sind verschiedene ernste Themen eingeflochten, die die Geschichte auch mal nachdenklich machen und für berührende Momente sorgen. Zwischendurch war es mir ein wenig zu bettlastig, was den Zauber der emotionalen Handlung und der tollen Botschaften ein wenig durchbrochen hat und das Ende war mir ein wenig zu idealisiert, besonders in Bezug auf den Rest der Entwicklungen, aber abgesehen von den beiden kleinen Kritikpunkten, hat mich das Buch wieder abgeholt, mitgenommen und mit fühlen lassen.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ruhig, aber emotional wuchtig wie eh und je

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Emma Scott ist definitiv eine Autorin, die stets berührende Geschichten zwischen die Seiten zaubert, aber manchmal macht es mehr klick, manchmal etwas weniger, aber das ändert nie etwas daran, dass es ...

Emma Scott ist definitiv eine Autorin, die stets berührende Geschichten zwischen die Seiten zaubert, aber manchmal macht es mehr klick, manchmal etwas weniger, aber das ändert nie etwas daran, dass es jedes Buch von ihr wert ist, gelesen zu werden. Zuletzt hat Scott vor allem Stand-alone-Romane veröffentlicht, aber „Be My Tomorrow“ ist nun der Auftakt zu einer Trilogie. Dabei ist es clever, zur Protagonistin eine Figur zu machen, die wir bereits aus dem „All-In“-Duett kennen, nämlich Zelda. Lang, lang ist es hier, aber es war dennoch eine schöne Geschichte, hier eine Verbindung zu Theo zu haben. Das hat gleich das Gefühl, in diese Geschichte einzusteigen, noch einmal verändert.

Aber es war nicht nur die Verbindung zwischen Theo und Zelda, sondern direkt die ersten Seiten, die für mich schon klar gemacht haben, dass Scott hier eigentlich fast machen kann, was sie will, denn es konnte nur gut werden. Das liegt natürlich vor allem an Zelda, die von der ersten Zeile an, eine sehr nahbare Persönlichkeit ist. Ihr Kampf in New York, unbedingt ihre Graphic Novel veröffentlicht zu bekommen, lädt auf Anhieb zum Mitfiebern ein. Gleichzeitig bekommt man auch schnell dargelegt, was sie tief geprägt hat, nämlich die Entführung ihrer Schwester, die auch getötet wurde. Bei Scott ist es oftmals so, dass sie sehr dramatische Geschichten erzählt, wo es immer eine Herausforderung darstellt, die Waage zu halten, damit man nicht sagt, das war jetzt doch etwas viel. Der positive Eindruck zu „Be My Tomorrow“ ist daher für mich vor allem mit dem Fakt verbunden, dass Zelda und Beckett beide ihr Päckchen zu tragen haben, aber dass das nicht unnötig dramatisiert wird, sondern der Fakt alleine ist schon Drama genug.

Indem die Geschichte sich also sehr um eine authentische Darstellung bemüht, braucht es keine Nebenschauplätze, sondern einfach zwei wunderbare Figuren, die gleichermaßen die Erzählzeit eingeräumt bekommen, die sie verdient haben. Dass es direkt mit Zelda passte, war natürlich schon ein Geschenk, aber nach wenigen befremdlichen Momenten mit Beckett ist auch völlig klar, dass er ein ebensolches Goldstück ist. Wenn man dann zwei an sich schon großartige Figuren hat, ist es dennoch nicht selbstverständlich, dass sie auch zusammen eine Wirkung entfalten. Aber da kommt dann ins Spiel, dass man sich dabei keine Sorgen um Scott machen muss, denn sie kreiert immer eine spezielle Stimmung zwischen ihrem Liebespaar. E ist schnell klar, dass sich Beckett und Zelda verdient haben und das ist im absolut positiven Sinne gemeint. Sie haben ähnlichen Schmerz erfahren, sie sind beide von Schuldgefühlen geplagt, aber sie haben völlig unterschiedlichen Umgang damit. Das wiederum sorgt dafür, dass sie die perfekte Ergänzung füreinander sind und sie sich gegenseitig beim Heilen helfen können.

Besonders schön fand ich als zentrales Erzählelement die Graphic Novel. Nicht nur, dass wir einzelne Sequenzen auch graphisch auf den Seiten abgebildet bekommen, sondern die Erstellung der Geschichte lädt uns als Zuschauer der ersten Reihe ein. Wie Zelda und Beckett dann eine Art und Weise finden, gemeinsam miteinander zu arbeiten, das ist schön mitzuverfolgen und sorgt eben dafür, dass sie auch auf kreativer Basis eine Art des Zusammenarbeitens gefunden haben, die für private Paare nicht unbedingt selbstverständlich sein muss. Zwar habe ich vorhin gesagt, dass es nicht groß Nebenschauplätze gibt, aber Figuren wie Darlene und Max tauchen bereits auf und schaut man auf die weiteren Bände der „Only-Love“-Reihe, dann werden diese beiden noch sehr wichtig und es lässt sich zum Glück bereits erahnen, dass das sehr interessant werden dürfte. Insgesamt ist „Be My Tomorrow“ eher eine ruhige Erzählung, aber das hat für mich hier genau das getroffen, was ich mir erhofft habe.

Fazit: „Be My Tomorrow“ wird definitiv zu meinen Lieblingsbüchern von Scott zählen, denn auch wenn es eher ruhiger zugeht und das Drama auf einem wunderbaren Niveau bedient wird, war es durchgängig eine tolle Unterhaltung, die vor allem von Zelda und Beckett einzeln, aber auch zusammen lebt. Dazu natürlich berührend wie eh und je.

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