Viele Buchempfehlungen
In diesem Buch schreibt die Autorin Elke Heidenreich über die Bücher in ihrem Leben. Was hat sie als Kind gelesen, was als Heranwachsende bis hin zur Lektüre der letzten Jahre. So ist dieses Buch auch ...
In diesem Buch schreibt die Autorin Elke Heidenreich über die Bücher in ihrem Leben. Was hat sie als Kind gelesen, was als Heranwachsende bis hin zur Lektüre der letzten Jahre. So ist dieses Buch auch gegliedert. In jedem Kapitel gibt es viele Bilder von Autorinnen oder den angesprochenen Büchern, so dass alles ansprechend unterlegt ist und das Thema nicht zu trocken rüberkommt. Generell schreibt die Autorin sehr ansprechend über all diese Bücher und hat geschafft mich abzuholen und durchgehend mitzunehmen. Sie reflektiert aus heutiger Sicht, was sie in der Vergangenheit gelesen hat, warum sie es gelesen hat oder gar lesen musste und wie diese Bücher sie damlas geprägt haben. Sie versucht Gedanken aus der Zeit als sie das Buch gelesen hat einzubringen, aber eben auch ihre heutige Sicht auf die Inhalte. Das hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten.
Generell hat mich dieses Buch viel zum Nachdenken über meine eigene Lese-Biographie gebracht. Was habe ich als Kind gelesen? Nicht viel muss ich zugeben. Ich habe ein paar großformatige Bücher hier, hauptsächlich mit Kurzgeschichten. Ansonsten eigentlich nur Pixie Bücher, zumindest sind es die, an die ich mich erinnere. Wir waren keine lesende Familie. Das Lesen kam dann nach und nach. Wie mich diese Bücher geprägt haben, darüber muss ich demnächst mal in Ruhe nachdenken. Leider kann ich mich an die Bücher meiner Teenagerzeit kaum mehr erinnern. Ich weiß, es waren erst Liebesgeschichten für Teenager und irgendwann auch Jugendkrimis und -thriller. Ich habe noch vage vor Augen wie die Bücher aussahen, werde sie aber auf diese Weise wohl nirgends second hand finden. Das ist schade. Das merke ich nun nach der Lektüre dieses Buches umso mehr.
Die Autorin legt in ihrem Buch zudem den Fokus in erster Linie auf Bücher von Frauen. Sie zeigt, was junge Mädchen gelesen habe und wie es ihr Frauenbild bzw. ihr Weltbild geprägt hat. Mädchen sollten brav sein. Junge Frauen waren zum Heiraten, Kinder kriegen und den Haushalt gedacht. Heutzutage schüttelt es nicht nur Elke Heidenreich bei dem Gedanken. Wie sollen Mädchen und Frauen ein anderes Leben leben, wenn es ihnen so doch in jedem Buch vorgelebt wird? Die Autorin schreibt zwischendurch auch immer über Autoren und was sie so zustande brachten. Las man das als Frau und wenn ja, was hat es mit einem gemacht? Wie schreiben Männer über Frauen, welche Rolle spielen diese in ihren Büchern? Und vor allem: Lesen Männer auch Bücher, die von Frauen geschrieben wurden? Ganz viele spannende Geschichten! Und obwohl ich jemand bin, die nicht darauf achtet, ob ich mehr Frauen oder mehr Männer lese, werde ich nun doch ein wenig darauf achten, wie Frauen in den Büchern der Männer, die ich lese, dargestellt werden. Ich glaube, vielleicht fürchte ich es sogar schon, dass es meinen Zugang zu Büchern und das was ich lese noch einmal auf den Kopf stellen wird.
Fazit:
Ein Buch, das viel mit einem:r offenen Leser:in tun kann. Man kann es einfach konsumieren und Ende, man kann es aber auch als Anregung nehmen, die eigenen Bücher zu reflektieren, aus der Vergangenheit sowie die heutige Lektüre. Es gibt Raum zum Nachdenken, aber auch sehr viele Inspirationen und neue Bücher für die eigene Merkliste!