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Veröffentlicht am 02.08.2021

Sehr gute Geschichte

Von hier bis zum Anfang
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Das Buch wurde angepriesen als Nachfolger von "Der Gesang der Flusskrebse", das ist ein hoher Anspruch, den das Buch fast erfüllt, aber ganz reicht es nicht an es heran.
Hauptperson ist die 13jährige Duchess, ...

Das Buch wurde angepriesen als Nachfolger von "Der Gesang der Flusskrebse", das ist ein hoher Anspruch, den das Buch fast erfüllt, aber ganz reicht es nicht an es heran.
Hauptperson ist die 13jährige Duchess, die mit ihrer depressiven Mutter Star und ihrem kleinen Bruder Robin zusammenlebt und praktisch allein für die Familie verantwortlich ist. Star ist immer noch geschädigt vom Mord an ihrer kleinen Schwester. Nun kommt deren Mörder Vincent nach 30 Jahren wieder frei.
Die zweite Hauptperson ist der Polizist Chief Walker, er ist der gute Mensch von Cape Haven, achtet auf die Schwachen, warnt die Aggressiven und hat auch ein Auge auf Duchess, die sich selbst als Outlaw bezeichnet und wie einen Löwenmutter für ihren kleinen Bruder kämpft.
Alles bricht zusammen, als Star ermordet und Vincent verhaftet wird.
Zuerst hatte ich einige Probleme mich an den Schreibstil zu gewöhnen, aber nach ein paar Seiten wurde es besser.
Das Buch ist sehr spannend und die Figuren kommen dem Leser sehr nahe. Man kann sich gut in ihr Handeln hineinversetzen. Nicht ganz klar wurde mir allerdings das Geschehen um den Immobilienbesitzer Darke, seine wirkliche Rolle bleibt im Dunkeln.
Das Buch hat zahlreiche Nebenschauplätze, das ist manchmal verwirrend, aber lockert das Buch auf. Man muss es deshalb sehr aufmerksam lesen, nicht nur nebenbei.
Insgesamt ein wirklich gutes Buch, das aber nicht ganz an die "Flusskrebse" heranreicht.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Rätselhaft!

Das größte Rätsel aller Zeiten
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Es ist schon eine skurrile Gesellschaft, die da in einem alten englischen Schloss lebt und sich "Gemeinschaft der Rätselmacher" nennt! Eine Kreuzworträtselautorin, ein Puzzle-Illustrator, ein Labyrinthbaumeister, ...

Es ist schon eine skurrile Gesellschaft, die da in einem alten englischen Schloss lebt und sich "Gemeinschaft der Rätselmacher" nennt! Eine Kreuzworträtselautorin, ein Puzzle-Illustrator, ein Labyrinthbaumeister, eine Quiz-Königin, ein Code-Brecher und noch einige andere Spezialisten leben und arbeiten zusammen, betreut von der seltsamen Haushälterin Angel und geleitet von ihrer Präsidentin Pippa Allsbrook. Als eines Tages ein Findelkind in einer Hutschachtel vor der Haustür liegt, nehmen sie sich des Babys an und Pippa betreut es wie eine Mutter. Nach Pippas Tod macht sich Clayton, das inzwischen erwachsene Kind, auf die Suche nach seinen Wurzeln und muss dabei manches Rätsel lösen.
Abwechselnd wird die Geschichte von Clayton und die Geschichte der Gemeinschaft erzählt, mit allen Höhen und Tiefen, Erfolgen und Misserfolgen. Das liest sich weg wie nichts, denn der Schreibstil ist sehr angenehm und gut lesbar.
Im Laufe des Buches wird die Geschichte immer spannender und man bangt mit Clayton und hofft, dass er die Rätsel lösen kann.
Nebenbei kann man sich auch noch an der Rätsellösung beteiligen, denn einige sind im Buch abgedruckt.
Das Cover sollte man sich genau anschauen, denn es zeigt einige ganz interessante Merkmale.
Eine leichte, aber trotzdem nicht anspruchslose Geschichte, die Spaß macht zu lesen!

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Der arme Mann!

Sobald wir angekommen sind
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Ben Oppenheim ist als Sohn reicher jüdischer Eltern in Zürich aufgewachsen und ihm fehlte nichts an materiellen Ressourcen. Und so benimmt er sich auch...
Als er und seine Frau sich trennen wollen, beginnt ...

Ben Oppenheim ist als Sohn reicher jüdischer Eltern in Zürich aufgewachsen und ihm fehlte nichts an materiellen Ressourcen. Und so benimmt er sich auch...
Als er und seine Frau sich trennen wollen, beginnt der Kampf um den Lebensstandard. Angeblich reicht das Geld nicht für zwei getrennte Wohnungen, obwohl Ben eine Ausweichwohnung in Wien besitzt, in die er sich zurückzieht, wenn er sich von der Familie absondern will, und eine Atelierwohnung, in der er seine Bücher und Drehbücher schreibt. Als der Krieg in der Ukraine immer bedrohlicher wird, flieht er mit seiner Noch-Ehefrau und den Kindern nach Brasilien, seine Geliebte bleibt in Zürich zurück.
Ben ist ein wehleidiges Weichei, hypochondrisch, egozentrisch, wankelmütig und unfähig zu echten Beziehungen. Mal überschätzt er sich und seine Fähigkeiten massiv, sieht sich als Star am Fernsehhimmel, dann wieder zweifelt er an allem. Seine Frauen tun mir wirklich leid und ich kann gut verstehen, dass sie irgendwann auf Distanz gehen.
Das Buch erinnert manchmal an die Bücher des Zürchers Thomas Meyer mit seiner "Wolkenbruch"-Reihe, erreicht aber nicht deren Klasse. Trotzdem musste ich oft genug lachen über diesen Idioten Ben, der nur um sich selbst kreist und sich dabei immer wieder lächerlich macht.
Das Cover vom Diogenes-Verlag ist einmal mehr großartig.
Ein echtes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Ein Frauenleben

Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen
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Artemisia Genteleschi gilt als die bedeutendste Malerin des Barock, aber sie hatte kein einfaches Leben. Ihr Vater, der selbst ein bekannter Maler in Rom war, entdeckte früh das Talent seiner Tochter und ...

Artemisia Genteleschi gilt als die bedeutendste Malerin des Barock, aber sie hatte kein einfaches Leben. Ihr Vater, der selbst ein bekannter Maler in Rom war, entdeckte früh das Talent seiner Tochter und förderte es, sicher auch aus finanziellen Gründen, denn sie trug so zum Haushaltseinkommen bei. Nach einer Vergewaltigung durch ihren Lehrer strengt der Vater einen Prozess an und verheiratet Artemisia nach Florenz. Dort malt sie weiter und erreicht einen gewissen Bekanntheitsgrad, geht bei den Medici ein und aus und hat wechselnde Männerbekanntschaften. Trotz ihres Erfolges plagen sie immer wieder Geldsorgen.

Gabriela Jaskulla gelingt es sehr gut uns die Malerin und ihr Werk nahe zu bringen. Ihre Bildbeschreibungen sind sehr plastisch, aber es hilft auch, sich im Netz Fotos der kraftvollen Bilder anzusehen und auf die Kleinigkeiten zu achten, die Jaskulla im Buch erwähnt. Gentileschi war ihrer Zeit oft weit voraus, als selbstständige Künstlerin hatte sie es schwer sich in der Männerwelt zu behaupten. Die Konkurrenz durch Maler wie Rubens oder Velasquez war groß und es ist schade, dass man sie heute oft "nur" mit der Vergewaltigungsgeschichte assoziiert. Sie hatte eine ganz eigene Bildsprache und war mit ihrem Spiel von Licht und Schatten herausragend.

Durch das bewegte Leben Artemisias ist das Buch spannend und ich habe es genossen mit ihr durch ihr Zeitalter zu gehen.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Witziger Krimi

Totholz
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Dieses Buch war mein erster Krimi von Andreas Föhr, ich hatte ihn einfach nicht auf dem Schirm. Dabei lese ich gern Regionalkrimis und dieser ist besonders gelungen.

Der Polizist Leo Kreuthner ist nebenbei ...

Dieses Buch war mein erster Krimi von Andreas Föhr, ich hatte ihn einfach nicht auf dem Schirm. Dabei lese ich gern Regionalkrimis und dieser ist besonders gelungen.

Der Polizist Leo Kreuthner ist nebenbei Schwarzbrenner und nun macht ihm jemand Konkurrenz. Deshalb ersinnt er einen perfiden Plan, um die Konkurrentin auszuschalten. Doch dann wird mit Hilfe genau dieser Frau im Wald eine Leiche gefunden, aber die Identität des Toten ist schwer zu ermitteln. Als dann auch noch die Zeugin verschwindet, wird der Fall für das Team um Kommissar Wallner ganz undurchsichtig.

Das Buch hat mir viel Spaß gemacht. Es ist locker und manchmal skurril geschrieben und die Figuren sind bis hin zu den Nebenfiguren sehr liebevoll und detailreich gezeichnet. Besonders die Menschen, die sich in der Mangfallkneipe treffen, haben mich begeistert. Optimal dabei ist natürlich, das das Buch nicht ein simpler Regionalkrimi ist, sondern auch sehr spannend.

Etwas verwirrend war für mich als Neuling die Vielzahl der Figuren, in die ich mich erst einmal "einlesen" musste.

Ich bin schon gespannt auf das nächste Buch von Andreas Föhr!

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