Etwas anderes erwartet
In „Dich hab ich nicht kommen sehen“ von Nina Resinek geht es um die junge Patentanwältin Mari Thaler. Diese zieht nach Berlin und lernt nach einem blöden Missgeschick die mögliche große Liebe kennen. ...
In „Dich hab ich nicht kommen sehen“ von Nina Resinek geht es um die junge Patentanwältin Mari Thaler. Diese zieht nach Berlin und lernt nach einem blöden Missgeschick die mögliche große Liebe kennen.
Vorerfahrungen mit der Autorin habe ich bisher nicht, weshalb ich auch völlig ohne Erwartungen an diese Geschichte herangegangen bin. Der Klappentext hat mich überzeugt, weshalb ich mich auf eine angenehme und süße Liebesgeschichte gefreut habe.
Das Cover ist mit seiner grünen Farbe sehr auffällig. Mir gefallen die rosa Blüten ganz gern. Ein wirklicher Bezug zur Handlung der Geschichte fällt mir beim Cover nicht auf.
An dieser Stelle herzlichen Dank an die Bloggerjury beziehungsweise an Bastei Lübbe für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.
Der Lesefluss der Geschichte ist recht schwierig. Es sind meiner Meinung nach viel zu viele Füllsel, unbekannte Wörter und Metaphern, dass ich persönlich nicht gut folgen konnte und oft auch nicht verstanden habe worum es gerade geht. Da ich dachte, dass das „Verstehen“ der Geschichte, was mir sehr schwer fiel, vielleicht nur an mir gelegen hat. Also habe ich mir fremde Rezensionen durchgelesen, bei denen oft dasselbe Problem geschildert wurde. Eine Liebesgeschichte aus der Sicht des auktorialen Erzählers beziehungsweise aus der dritten Person zu erzählen ist sowieso eine große Herausforderung für einen Autor/eine Autorin. Man hätte hier lieber auf diese Erzählperspektive verzichten sollen, da man aus der Ich-Perspektive viel mehr hätte mitnehmen können. Dazu gleich mehr.
Natürlich beeinflusst so ein nicht gelungener Lesefluss die Handlung, da sich die Leselaune bei mir deutlich von Kapitel zu Kapitel verschlechtert hat. Desto tiefer es in die Geschichte reinging und man auch desto weniger verstand, desto mehr habe ich auch angefangen die Seiten zu überfliegen. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, worum es genau in „Dich hab ich nicht kommen sehen“ geht, wüsste ich nicht was ich antworten sollte.
Leo, der Schwarm der Protagonistin, kommt mir gar nicht sympathisch. Ehrlichgesagt weiß ich auch gar nicht so recht, wann er wirklich er selbst in der Geschichte ist und wann nicht.
Mari hingegen kam mir am Anfang noch sehr sympathisch vor. Sie hat auf jeden Fall ihre Macken. Sturheit im Beruf gehört dazu, aber auch sie trägt ihre Päckchen mit sich. Wie es neunmal üblich ist. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl gehabt, dass sie kein Selbstbewusst sein hat und im nächsten Moment ist sie wieder ganz anders. Dieses Hin und Her machte mir beim Lesen sehr zu schaffen. Mit der Ich-Perspektive, die ich vorhin ansprach, hätte man einen besseren Bezug und mehr Verständnis zwischen Figur und Leser*in aufbauen können. Mit dieser Erzählperspektive habe ich alles nur sehr oberflächlich mitnehmen können.
Aus all den genannten Punkten ist die Umsetzung dieser Liebesgeschichte nicht gelungen. Ich wurde nicht mitgerissen, als Leserin hat man mich beim Lesen nicht halten können und generell verstehe ich auch gar nicht, was mir diese Geschichte sagen wollte. Allerdings bin ich auch eine sehr New-Adult-Drama verwöhnte Leserin. „Dich hab ich nicht kommen sehen“ ist leider ein Buch, dass ich trotz schweren Herzens nicht weiterempfehle.