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Veröffentlicht am 09.08.2021

Ein gelungener Cosy-Krimi!

Mordsmäßig versaut
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Louisa Manu ist merkwürdige Ereignisse gewohnt. Doch als Trudi, ihre ehemalige Angestellte, behauptet, sie habe sich auf eine Leiche gesetzt, wirft das die ein oder andere Frage auf. Wieso ist sie in die ...

Louisa Manu ist merkwürdige Ereignisse gewohnt. Doch als Trudi, ihre ehemalige Angestellte, behauptet, sie habe sich auf eine Leiche gesetzt, wirft das die ein oder andere Frage auf. Wieso ist sie in die Dampfsauna eines Altenheims eingebrochen, weshalb liegt dort eine blutige Leiche und warum überrascht Lou das kein bisschen? Die Senioren des Heims scheinen etwas zu verbergen. Grund genug für Trudi, undercover zu gehen und Louisa mit in ihre Ermittlungen zu zerren. Doch die hat ganz andere Probleme. Jemand hat unanständige Inhalte auf die Website von Louisas Blumengeschäft gestellt und Kommissar Rispo scheint ein paar Geheimnisse zu haben, die er nicht mit Lou teilen möchte. Noch nicht. Denn Louisa Manu wäre nicht Louisa Manu, wenn sie nicht jeder einzelnen nackten Tatsache auf den Grund gehen würde…

Bestsellerautorin Saskia Louis hat mich mit "Mordsmäßig versaut" wieder fabelhaft und vor allem mordsmäßig gut unterhalten. Ihre Cosy-Krimi-Reihe aus Köln ist einfach toll, dieser sechste Teil hat mir wie seine Vorgänger bestens gefallen. Hier treffen sich humorvolle, spannende und emotionale Abschnitte, diese Lektüre hat mir von der ersten bis zur letzten Seite diesen tollen Mix geboten und ich freue mich wahnsinnig auf eine schnelle Fortsetzung, wie das Ende hier andeutet. Ich mag die "Mordsmäßige-Reihe" sehr gerne, vor allem aber der Schreibstil von Saskia Louis hat es mir angetan. Spannend, flüssig und vor allem humorvoll, ohne auf irgend eine Art plump oder albern zu wirken. Sie schreibt frei Schnauze und sie hat mit ihrer Protagonistin Louisa Manu einen klasse Charakter erschaffen.
Sie ist eine chaotische, natürliche, witzige und liebenswerte Persönlichkeit, eine Blumenladeninhaberin, KEINE Blumenverkäuferin! Sie hat bewundernswerte Fähigkeiten wie in unter einer Minute ein Blumengesteck zu basteln oder einen hübschen Dinosaurier zu malen. Ausserdem ist sie in der Lage, sich zwölf Kekse (Manu liebt Kekse und Schokoriegel über alles) gleichzeitig in den Mund zu stopfen. Sie ist für Kamikazeaktionen und illegale, hirnrissige Mörderjagden immer zu haben. Manu muss man einfach lieb haben und das sieht auch ihr Freund und Polizist Rispo mittlerweile ein. Zusammen ergeben sie ein tolles Pärchen. Obwohl beide sehr verschieden sind, harmonieren sie super miteinander. In diesem Buch gab es einige emotionale Abschnitte zwischen den beiden, wo Rispo seiner Manu sein Herz ausschüttet. Auch ihn mag ich sehr, seine Nerven halten mit Louisa einiges aus. Die Dialoge im Buch sind ebenfalls herrlich, humorvoll und authentisch geschrieben. Das Ende war so spannend und hat mit einer interessanten und spannenden Information geendet. Somit kann ich es kaum erwarten, baldige Antworten auf meine jetzigen Fragen zu bekommen.

Louisas Schwester Emely und Rispos Brüder waren auch diesmal wieder mit dabei und haben diesen Cosy-Krimi perfekt gemacht. Die humorvollen Abschnitte und Aussagen haben sich wieder einmal selbst übertroffen. Hier rate ich euch, alleine zu lesen. Denn ich konnte mich oft nicht zurückhalten zum loslachen. Eigentlich ist Louisa die Leichenfinderin, aber in "Mordsmäßig versaut" stolpert Trudi, ihre ehemalige Angestellte und sympathischer Paradiesvogel über eine Leiche. Sie behauptet, sie hätte sich ausversehen auf eine blutige Leiche in einer Sauna eines Altenheims gesetzt und bittet Louisa um Hilfe. Keiner der Senioren des gehobenen Heims scheinen etwas gesehen oder bemerkt zu haben. Obwohl Rispo in dem Fall ermittelt, hält es Trudi und Louisa nicht davon ab, heimlich undercover zu ermitteln. Das sie Rispo versprochen hat ihre Finger aus dem Fall zu lassen versucht sie erfolgreich zu verdrängen. Durch den Biorhythmus der am Altenheim gepflanzten Sonnenblumen kommt sie der Wahrheit immer näher. Aber damit nicht genug, denn ihre Website von ihrem Blumenladen wurde gehackt und sie muss parallel schnellstmöglich herauszufinden, wer dort erotische Blumentänze angeboten hat. Ein klasse Cosy Krimi, der mir ein riesen Lesevergnügen beschert hat.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Ein spannender und makaberer historischer Krimi mit dichter Atmosphäre!

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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"Das Buch des Totengräbers - Ein Fall für Leopold von Herzfeldt" von Oliver Pötzsch und dem Audio-Verlag Hörbuch Hamburg ist ein historischer Kriminalroman, der am 31.05.2021 als Hörbuch erschienen ist. ...

"Das Buch des Totengräbers - Ein Fall für Leopold von Herzfeldt" von Oliver Pötzsch und dem Audio-Verlag Hörbuch Hamburg ist ein historischer Kriminalroman, der am 31.05.2021 als Hörbuch erschienen ist. Gesprochen wird der Inhalt vom Sprecher Hans Jürgen Stockerl, dessen Stimme mich von Anfang an begeistert und in den Bann gezogen hat. Er lässt die Geschichte und dessen dichte Atmosphäre unheimlich lebendig erscheinen, besonders aber die Protagonisten. Er passt seine Stimme perfekt auf jeden einzelnen Protagonisten an, was mir unheimlich gut gefallen hat. Dies hat er, zusammen mit einem unheimlich spannenden, wendungsreichen und unvorhersehbaren Fall, klasse hinbekommen. Die lebendige Geschichte mit dem Handlungsort Wien aus dem Jahre 1893 konnte ich mir im Kopf hervorragend vorstellen, die Atmosphären passen sich den jeweiligen Handlungen super an.13 Stunden und 35 Minuten, die zum Hörerlebnis wurden.

Zum Inhalt: Wenn in Wien der Tod umgeht, gibt es nur einen, der ihm alle Geheimnisse entlocken kann.
1893: Augustin Rothmayer ist Totengräber auf dem berühmten Wiener Zentralfriedhof. Ein schrulliger, jedoch hochgebildeter Kauz, der den ersten Almanach für Totengräber schreibt. Seine Ruhe wird jäh gestört, als er Besuch vom jungen Inspektor Leopold von Herzfeldt bekommt. Herzfeldt braucht einen Todes-Experten: Mehrere Dienstmädchen wurden ermordet, jede von ihnen brutal gepfählt. Der Totengräber hat schon Leichen in jeder Form gesehen, kennt alle Todesursachen und Verwesungsstufen. Er weiß, dass das Pfählen eine uralte Methode ist, um Untote unter der Erde zu halten. Geht in Wien ein abergläubischer Serientäter um? Der Inspektor und der Totengräber beginnen gemeinsam zu ermitteln und müssen feststellen, dass sich hinter den Pforten dieser glamourösen Weltstadt tiefe Abgründe auftun …

Totengräber Augustin Rothmayer und Inspektor Leopold von Herzfeldt sind sehr gut ausgearbeitete Charaktere, die mir unheimlich gut gefallen haben. Obwohl beide komplett verschieden sind, hat die Zusammenarbeit das gewisse Etwas gehabt, was den Inhalt noch lesenswerter macht. Besonders der Forensik-Profi des 19. Jahrhunderts Rothmayer hat es mir angetan. Sein skurriler Humor und seine direkte Art kommen sehr gut rüber. Der eigenwillige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof ist der Beste seiner Zunft, er kennt jede Todesart und Verwesungsstufe. Vor allem aber weiß er, dass es für fast jeden Aberglauben eine wissenschaftliche Erklärung gibt. Seine sachlichen Erkenntnisse und Erklärungen zwischendurch sorgen neben der Haupthandlung für ausreichend Abwechslung. Leopold von Herzfeldt, junger Inspektor und neu in der Stadt, soll bei den Ermittlungen helfen. Doch die Kollegen wollen von seiner modernen Tatortanalyse nichts wissen, er wird mit einem anderen Fall betraut. Leopold will nicht aufgeben und findet unerwartete Unterstützung bei Augustin Rothmayer. Denn im Prater wird eine tote Dienstmagd gefunden und brutal gepfählt. Es ist der Beginn einer ganzen Serie von Pfahl-Morden und es beginnen spannende und detaillierte Ermittlungen mit historischem Hintergrund. Der Sprecher hat auch den Wiener Dialekt einwandfrei wiedergeben, womit ich am Anfang leichte Schwierigkeiten hatte. Die zahlreichen Dialoge haben mir sehr gut gefallen.

Die Spannungskurve steigt kontinuierlich an, aus dem Almanach des Totengräbers gibt es zahlreiche und bildhafte Details zum Thema Tod, die ab und zu einen leichten Ekel bei mir hervorgerufen haben. Von witzig bis skurril ist alles dabei. Der Autor erzählt authentisch, akribisch und gut recherchiert vom damaligen Wien, wo die Kriminalistik und die Technologie noch ganz am Anfang standen. Diese Punkte fand ich gleichermaßen spannend und interessant. Durch verschiedene Erzählstränge konnte ich mich super in die Charaktere hineinversetzen. Mit diesem Buch hat mich Oliver Pötzsch auf jeden Fall in Wiens dunkelste Ecken entführt, kurz vor der Jahrhundertwende. Historisch, spannend, interessant, informativ und auf jeden Fall mitreißend, "Das Buch des Totengräbers" bekommt von mir auf jeden Fall eine klare Hör- bzw. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Gesplittert im roten Salon!

Seelensplitterkind
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"Seelensplitterkind" ist ein gelungener Mix aus Kriminalroman und Psycho-Thriller von Stefan Bouxsein und ‎dem Traumwelt-Verlag, der am 19. April 2021 erschienen ist. Dies ist der mittlerweile zehnte Band ...

"Seelensplitterkind" ist ein gelungener Mix aus Kriminalroman und Psycho-Thriller von Stefan Bouxsein und ‎dem Traumwelt-Verlag, der am 19. April 2021 erschienen ist. Dies ist der mittlerweile zehnte Band mit den Ermittlern Siebels und Till der Mordkommission Frankfurt. Obwohl beide eine berufliche Auszeit von der Mordkommission genommen haben und anderweitig tätig waren, sind sie wieder voller Elan am alten Arbeitsplatz zurückgekehrt, wo der zehnte Fall nicht lange auf sich warten lässt. Diesmal müssen sie einen sehr komplexen und verwirrenden Fall lösen, der sehr tief in die Seele einer gespaltenen Persönlichkeit blicken lässt. Aber das Ermittlerduo Siebels und Till harmoniert super und routiniert zusammen, ich konnte beide Protagonisten bei ihren verstörenden, erschreckenden und anstrengenden Ermittlungen sehr gut begleiten, was mir unheimlich gut gefallen hat. Denn die beiden waren mir von Anfang an sehr sympathisch, sie kommen unheimlich lebendig und authentisch rüber. Außerdem werden sie super dargestellt und beschreiben, ich konnte mir sehr schnell gute Bilder von ihnen machen. Ihre neue, taffe und ebenfalls sehr sympathische Assistentin Jasmin hat das eingespielte Duo perfekt ergänzt.

Zum Inhalt: Ein toter Rechtsanwalt. Auf seiner Brust ein Foto. Darauf abgebildet eine kokette junge Frau. Nackt im Wohnzimmer des Opfers. Wer ist diese Frau? Und in welcher Beziehung stand sie zu dem Anwalt? Siebels und Till ermitteln wieder vereint bei der Frankfurter Mordkommission. Je näher sie den Antworten kommen, desto rätselhafter wird der Fall. Die Kommissare dringen allmählich zu dem geheimnisvollen Wesen der jungen Frau vor. Dabei stoßen sie auf eine Welt, in der sie nur noch mit außergewöhnlichen Ermittlungsmethoden der Wahrheit auf die Spur kommen können.

Die Ermittlungsarbeiten sind gründlich, logisch, gut durchdacht und authentisch beschrieben worden, obwohl der Fall sehr kompliziert ist. Ständige Falschaussagen einzelner Zeugen und eine Tatverdächtige, die an einer extrem ausgeprägten dissoziativen Identitätsstörung leidet, machen es den Ermittlern nicht leicht. Obwohl die Zeit rennt und es weitere Morde gibt, tappt die Frankfurter Mordkommission lange Zeit im Dunkeln. Denn da die Krankheit der Hauptverdächtigen sehr komplex ist, kommen sie nur langsam voran. Doch was nach und nach ans Licht kommt, ist erschreckend. Dunkle Geheimnisse und ein tief sitzendes und schreckliches Trauma werden nach und nach durchleuchtet, was für einen spannenden Lesegenuss gesorgt hat. Das Thema "Dissoziative Identitätsstörung" wird realistisch und gut recherchiert beschrieben und dargestellt. Dies hat die Geschichte sehr wendungsreich gestaltet, außerdem wird im Wechsel auf zwei Zeitebenen geschrieben. Durch kursiv geschriebene Abschnitte aus der Vergangenheit konnte ich die Protagonistin Lena und ihr Krankheitsbild klar und detailliert kennenlernen. Auch ihre Beziehung zu ihrem Freund Christian wurde so immer klarer. Beide Stränge waren gleichermaßen spannend und interessant, denn ich konnte so miträtseln, wer hinter den Morden stecken könnte. Aber das unerwartete Ende hat mich dann doch überrascht, denn auf diesen Tathergang bin ich nicht gekommen.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und locker, sodass ich mich sehr schnell auf den Inhalt einlassen konnte. Durch die detaillierten Beschreibungen und das Verhalten von Lena mit der dissoziativen Identitätsstörung bekam ich nach und nach immer mehr Einblicke in eine verletzte Seele, welche bei mir Gefühle wie Mitleid und Staunen ausgelöst haben. Das Krankheitsbild wird wirklich realistisch behandelt und kein bisschen ins Lächerliche gezogen, was mir am meisten gefallen hat. Somit ist der Inhalt nicht nur spannend, sondern auch interessant und packend. Emotionen sind hier in verschiedenen Situationen passend rüberkommen. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Ein gut durchdachter Thriller mit einem hohen Spannungslevel!

Rachekult
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Zum Inhalt: Eine Mordserie, so grausam wie willkürlich. Und ein Ermittler, dessen Vergangenheit ihn das Leben kosten könnte …

In Frankfurt herrscht drückende Hitze, als ein enger Freund von Kriminalhauptkommissar ...

Zum Inhalt: Eine Mordserie, so grausam wie willkürlich. Und ein Ermittler, dessen Vergangenheit ihn das Leben kosten könnte …

In Frankfurt herrscht drückende Hitze, als ein enger Freund von Kriminalhauptkommissar Fuchs an ominösen Verbrennungen stirbt. Während Fuchs gemeinsam mit der jungen Fallanalystin Lara Schuhmann in dem rätselhaften Fall ermittelt, geschieht ein weiterer Mord. Der perfide Killer arbeitet mit ebenso ungewöhnlichen wie brutalen Mordwerkzeugen, doch die Taten erscheinen willkürlich. Bis eine Spur mitten in die Reihen der Polizei führt. Fuchs muss sich dem dunkelsten Kapitel seiner Vergangenheit stellen, um weitere Morde zu verhindern – und nicht selbst zum Opfer zu werden.


"Rachekult" ist ein Thriller und der zweite Band der Fuchs und Schuhmann-Reihe von Frederic Hecker, der am 15. Februar 21 im Blanvalet-Verlag erschienen ist. Und ich kann hier definitiv sagen, dass mich dieser spannende, gut durchdachte, wendungsreiche Inhalt in allen Punkten überzeugt hat. Obwohl ich den vorherigen Band nicht kenne, ist es mir leicht gefallen, in die Geschichte einzusteigen. Die Protagonisten werden mit ihren Ecken und Kanten gut vorgestellt, von dessen Charaktere ich schnell klare Bilder hatte. Hauptkommissar Joachim Fuchs und die Fallanalystin Lara Schuhmann kommen sehr sympathisch rüber, beide Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet, sodass ich mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten habe. Die Nebenprotagonisten kommen ebenfalls klar und lebendig rüber, der eingebaute (Polizei) Humor passt gut hierhin und sorgt für regelmäßige Lacher während einer spannenden Ermittlungsarbeit. Ein authentischer Rechtsmediziner ist mir diesmal positiv aufgefallen, denn er kommt absolut menschlich rüber, der zur Abwechslung mal nicht nur in seinem Leichenkeller hockt und mit den Toten spricht.

Auch die Mordermittlungen sind extrem spannend geschrieben, jeder einzelne Mordfall hat mich wirklich umgehauen. Denn es sind keine Standardmorde, mit denen ein perfider, extrem kranker aber dennoch intelligenter Killer die Frankfurter Polizei auf Trab hält. Der Autor hat sich einfallsreiche und kreative Mordmethoden ausgedacht, die wirklich unter die Haut gehen. Sie sind grausam und detailliert geschildert, was mich beeindruckt hat. Der Schreibstil von Frederic Hecker hat mir vom ersten Augenblick an hervorragend gefallen. Er schreibt intelligent, flüssig, detailliert und unheimlich spannend. Die grausame und raffinierte Geschichte ist bis zum Ende wirklich geschickt und logisch durchdacht, wendungsreich, überraschend und undurchschaubar. Obwohl der Autor immer wieder versucht, verschiedene Täter zu präsentieren, hat er sich für den Schluss ein geniales und stimmiges Finale aufbewahrt, dessen Erklärungen auch noch sehr interessant waren. Als ich das Buch beendet habe, waren alle offenen Fragen beantwortet. Selbst aus dem privaten Bereich von Joachim Fuchs, wo Details aus seinem Leben zwischendurch immer mal wieder kurz geschildert wurden.

Diese Details, wie auch interessante Abschnitte aus dem rechtsmedizinischen Bereich, haben für eine gute und rasante Abwechslung gesorgt. Klar, in erster Linie geht es hier um perfide Polizistenmorde, aber das drumherum hat mir genauso gut gefallen, denn so kommt der Inhalt sehr lebendig und glaubwürdig rüber. Die gelungene Mischung zwischen Hochspannung und Humor ist dem Autor perfekt gelungen. Mir hat das Gesamtpaket hervorragend gefallen, deshalb würde ich mich über eine Fortsetzung wirklich freuen. Lara Schuhmann hat einen unglaublich vielseitigen Charakter, der klasse zu Fuchs passt. Beide harmonieren super miteinander. Deshalb fände ich es definitiv spannend, beide bei weiteren spannenden Ermittlungen zu begleiten. In der Zwischenzeit habe ich dann ja noch Zeit, Band eins "Totenblass" zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.07.2021

Eine Autobahnfahrt mit Abfahrt Richtung Hölle!

Eskalation
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"Eskalation" ist ein neuer Thriller von Nora Benrath und dem Verlag Harper Collins, der am 20.07.21 erschienen ist. Die 320 rasanten Seiten bieten einen spannenden Thrillergenuss, dessen Inhalt auch ohne ...

"Eskalation" ist ein neuer Thriller von Nora Benrath und dem Verlag Harper Collins, der am 20.07.21 erschienen ist. Die 320 rasanten Seiten bieten einen spannenden Thrillergenuss, dessen Inhalt auch ohne viel Blutvergießen erschreckend und verstörend ist. Obwohl der Inhalt reine Fiktion ist, hat die Autorin in einem Punkt recht, der auch im realen Leben nicht außer Acht gelassen werden sollte: Der Umgang und die Freizügigkeit der persönlichen Daten. Denn vielen ist einfach nicht bewusst, was eine harmlose Telefonnummer als Werbung an einem Auto vielleicht wirklich bewirken kann. Denn hier in "Eskalation" zeigt der Blick in den Rückspiegel einigen Frauen den Tod.

Zum Inhalt: »Nicht langsamer werden«, befiehlt die verzerrte Stimme durch die Freisprecheinrichtung. Dina Martin ist allein auf der Autobahn unterwegs. Hinter ihr ein riesiger Wagen, der plötzlich bedrohlich nah auffährt. Zu den Schuldgefühlen, dass Dina heute Abend nicht bei ihrer Tochter ist, gesellt sich jetzt die Angst. »Abfahren«, kommandiert die Stimme. Sie sind mittlerweile kilometerweit von ihrer eigentlichen Ausfahrt entfernt. Nach der Kurve sieht Dina ein rotes Licht aufflammen: Halt Polizei. Alles wird gut werden, denkt Dina noch. Doch dann ertönt ein Schuss - und der wahre Albtraum beginnt.

Ich war bei Dinas' Autobahnfahrt mit Abfahrt Richtung Hölle von Anfang an mit dabei, was mir einen unheimlichen Schauer über den Rücken gejagt hat. Die Angst und die Verzweiflung der Hauptprotagonistin waren während des Lesens deutlich zu spüren, weshalb ich mich sehr gut in ihre schreckliche und für sie ausweglose Lage hineinversetzen konnte. Obwohl der kurzweilige Inhalt bei 320 Seiten nicht allzu detailliert ist, konnte ich mir schnell ein deutliches Bild der Protagonisten machen. Auch die Nebenprotagonisten kommen lebendig und gut zur Geltung, da aus verschiedenen Perspektiven geschrieben wird und es verschiedene und wechselnde Handlungsstränge gibt. Die Autorin hat mit diesem Aufbau einen sehr spannenden und abwechslungsreichen Thriller mit einer düsteren, bedrohlichen und unheimlichen Atmosphäre erschaffen. Gekonnt gesetzte Cliffhanger und sehr kurze Kapitel sorgen für einen schnellen Lesefluss, auch das rasante Tempo der Geschichte trägt dazu bei.

Die Handlungsstränge ergeben nach und nach ein gut durchdachtes, schlüssiges und vor allem ein sehr überraschendes Ende, was mir unheimlich gut gefallen hat. Denn es bleiben keine Fragen mehr offen, wahre und interessante psychologische Aspekte, die zum Schluss eingebaut wurden, fand ich passend und aufklärend zum Plot. In "Eskalation" gibt es wie erwähnt, verschiedene Protagonisten und Perspektiven, bei dessen Torturen ich fast live mit dabei war. Aber Dinas' Entwicklung ging mir besonders nah, denn ihr Charakter hat bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Obwohl sie extrem eingeschüchtert ist und qualvolle Todesangst/Panik verspürt, gibt sie sich nicht auf. Dank einer großen Portion Mut und starken Lebenswillen, sich im Verlauf ihrem Peiniger zu widersetzen, wurde sie sehr lebendig und authentisch dargestellt. Der Schreibstil von Nora Benrath ist flüssig, fesselnd, spannend, facettenreich und packend. Die bedrückende und gefährliche Atmosphäre kam beim Lesen perfekt rüber. Einige Situationen haben bei mir einen Kloß im Hals verursacht, denn sie gingen wirklich unter die Haut.

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