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Veröffentlicht am 09.05.2024

Aufeinander zu gehen

Das Licht in den Birken
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Thea kehrt nach langen Jahren der Abwesenheit in die Lüneburger Heide zurück. Sie war nach Portugal ausgewandert, um alles hinter sich zu lassen, aber die alte Heimat ist stärker. Zusammen mit ...

Thea kehrt nach langen Jahren der Abwesenheit in die Lüneburger Heide zurück. Sie war nach Portugal ausgewandert, um alles hinter sich zu lassen, aber die alte Heimat ist stärker. Zusammen mit zwei Ziegen zieht sie auf Bennos Gnadenhof, der Grantler braucht dringend Geld um eine Zukunft für sich und seine Tiere zu haben. Mit Mühe lassen sich die beiden aufeinander ein, sie brauchen einander aber keiner will auf den anderen einen Schritt zugehen. Da kommt Juli, sie will von Mecklenburg nach Amsterdam wandern, allein laufen, sie hat einen Unfall und wird von den beiden auf den Hof aufgenommen. Sie wird das Bindeglied auf das sich Thea und Benno mit Vorbehalt einlassen können.
Drei Menschen mit verschiedenen Lasten aus der Vergangenheit, die sich nicht abschütteln lassen. Sie haben sie geprägt, sie zu dem werden lassen, was sie nun sind. Misstrauisch, einsiedlerisch aber auch selbstbewusst, fähig das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Gleichzeitig haben sie Grenzen um sich gesteckt, für sich und für die anderen. Diese Grenzen gilt es zu überwinden. Sich auf andere einlassen, Fehler verzeihen, das Gute sehen nicht nur das Schlechte.
Die Geschichte ist nicht neu, aber die Art sie zu erzählen ist eine andere. Die Feinheiten, wie die drei sich ganz langsam bewegen, die neuen Regeln akzeptieren, sich öffnen nicht nur gegenüber den Tieren sondern auch zu den Menschen. Romy Fölck erschafft Figuren nicht nur mit Ecken und Kannten sondern auch mit Tiefe. Die Gründe die sie für das Verhalten erschaffen hat, sind nicht einfach sondern vielschichtig. Sie lässt ihre Figuren nach einiger Zeit ihr Verhalten selbst in Frage stellen und daraus Erkenntnisse gewinnen die aber nicht immer angewandt werden. Menschlich eben.
Diese Menschlichkeit zeichnet ihre Bücher aus, dazu eine Liebe zur Natur die sie in schönen gedanklichen Bildern zeichnet.

Veröffentlicht am 19.08.2023

Alma ermittelt wieder

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Baden - Baden ist wieder einmal Mittelpunkt der feinen Gesellschaft, diesmal ist es ein Schachtunier auf dem alle Blicke gerichtet sind. Aber nicht alle interessieren sich für das Spiel, einige ...

Baden - Baden ist wieder einmal Mittelpunkt der feinen Gesellschaft, diesmal ist es ein Schachtunier auf dem alle Blicke gerichtet sind. Aber nicht alle interessieren sich für das Spiel, einige haben die Brieftaschen und Schmuckstücke der Gäste im Visier. Diebstahl ist eine Sache, wenn aber dann Menschen ums Leben kommen, wird es gefährlich. Warum musste ein junges Wäschemädchen sterben. Alma das Fräulein vom Amt versucht es heraus zu finden. Gemeinsam mit ihrer Freundin Wölkchen, dem Cousin und nicht zu vergessen ihren Freund Ludwig ermittelt sie. Sie hat, wie wir aus den vorherigen Büchern wissen, den richtigen Instinkt, stellt die richtigen Fragen und traut vor allem auch den unschuldig Wirkenden eine Menge zu.
Genau so stelle ich mir eine gute Ermittlerin vor, sie nimmt nichts als gegeben hin, sie hinter fragt alles und bekommt mit ihrer freundlichen und souveränen Art die volle Unterstützung ihrer Freunde.
Sie ist eine sehr sympathische Figur, die alle mitnimmt und nicht an die Wand spielt. Für jeden anderen haben die Autorinnen auch bestimmte Eigenheiten, Gedanken parat damit der Wiedererkennungswert hoch ist. Sei es die Eltern oder die Chefs. Neu in jeder Geschichte sind die Täter und ihr Umfeld, auch die haben Elemente die sie besonders machen. Dadurch wirkt der Krimi auf der einen Seite wie ein Puzzle und dann wieder wie ein Wimmelbild auf dem es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt. Als Topping kann man nur die Einzelheiten aus den zwanziger Jahren sehen. Musik, Filme, Sportler und natürlich die politischen Ereignisse sowie die gesellschaftlichen Verhaltensweisen sind perfekt eingebaut. Gleichzeitig sind da die sozialen Fragen mit denen sich Alma und alle anderen jungen Frauen auseinander setzen müssen. Wenn sie heiraten müssen sie den Beruf aufgeben und sich in die Abhängigkeit eines Mannes begeben. Aus heutiger Sicht ein No go. Diesen Zwiespalt wird thematisiert steht aber nicht im Vordergrund.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall, vor allem weil ich glaube das es vielleicht eine Lösung für Almas Probleme gibt.

Veröffentlicht am 02.04.2023

Ein Sympath

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Herr Henlein ist liebenswürdig, höfflich, ein sehr guter Pasteten Bäcker und ein bisschen zurückhaltend. Er lebt nach dem Prinzip, der Klügere gibt nach oder er hält auch noch die zweite Wange hin. Er ...

Herr Henlein ist liebenswürdig, höfflich, ein sehr guter Pasteten Bäcker und ein bisschen zurückhaltend. Er lebt nach dem Prinzip, der Klügere gibt nach oder er hält auch noch die zweite Wange hin. Er verwöhnt seine Kunden mit außergewöhnlichen Delikatessen, vor allem seine Stammkunden liegen ihm am Herzen. Trotzdem geht sein Umsatz immer mehr zurück und sein Leben ist nicht einfach aber eher langweilig. Bis zu dem Tag als ein Stammkunde mit einer seiner Pasteten vergiftet wird. Ein Unglück, aber es zieht weitere nach sich.
Der Schreibstil passt sich der Entwicklung von Herrn Henlein an. Am Anfang etwas langsam und betulich, dann steigert sich die Spannung bis zum völlig überraschenden Finale.
Herr Henlein und sein Gehilfe Marwin sind besonders. Ersterer ist so hilfsbereit das er leicht ausgenutzt wird. Marwin ist anscheinend Autist und äußerst intelligent die beiden spielen sich gegenseitig die Bälle zu ( im übertragenen Sinne ) der eine hilft dem anderen. Vor allem weiß der jeweils andere wann Hilfe gebraucht wird. Die anderen Figuren runden die Geschichte ab, der Vater, die Mieter, Nachbarn, Freunde und Kunden.
Sie haben zwar keine große Rolle es ist eher ein zwei Personenstück, aber sie ist der Klecks Sahne auf dem Kuchen..
Das Buch erinnert an eine Slapstick Komödie, der immer gutmeinende Herr Henlein stolpert von einer tödlichen Situation in die nächste.
Er ist kein Krimineller, kein Mörder, aber was ist er dann., darüber muss sich jeder Leser eine eigene Meinung bilden. Er/Sie wird seine helle Freude daran haben.

Veröffentlicht am 14.02.2023

Väter und Söhne

Der Taucher
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Ein Bergungsschiff findet einen toten Taucher, kommt vor, aber dieser ist mit Handschellen an ein Wrack gefesselt. Er ist grausam erstickt, die Schlüssel hängen knapp außer Reichweite. Es ist also Mord ...

Ein Bergungsschiff findet einen toten Taucher, kommt vor, aber dieser ist mit Handschellen an ein Wrack gefesselt. Er ist grausam erstickt, die Schlüssel hängen knapp außer Reichweite. Es ist also Mord und da kommt Liewe Cupido ins Spiel. Das Wrack liegt in deutschen Hoheitsgewässern, gefunden von einem holländischen Schiff. Liewe Cupido ist ein deutscher Polizist mit holländischen Wurzeln. Er kennt das Meer und seine Küsten, er ist ein Einzelgänger, vielleicht kann er dadurch in anderen Dienststellen kurz mitarbeiten und dann wieder verschwinden. Denn auch wenn er jemanden auf die Füße tritt, es tut anscheinend nicht lange weh. Es ist nicht nur der Mord, es geht auch um Familiendramen und Grabräuber.
Es ist ein gelungener Nachfolger von dem "Holländer". Auch in diesem Krimi wird das Meer als Mordwaffe missbraucht. Die vielen maritimen Begriffe sind zwar schwer verständlich wenn man von der Materie keine Ahnung hat. Aber es stört nicht. Genau wie in anderen Romanen Redewendungen oder Wörter aus anderen Sprachen gebraucht werden, gehören diese Begriffe einfach dazu. Wenn man sie versteht und einordnen kann gut, ansonsten muss man googlen oder es als gegeben hinnehmen.
Der Krimi spürt der Frage nach, Was würde ein Vater für seinen Sohn tun, oder ein Sohn für seinen Vater.
Der Autor hat wieder sehr viele Details versteckt. Die wir Leser etwas eher entdecken als die Ermittler, insofern sind wir ihnen einen halben Schritt voraus. Sie holen uns schnell ein, denn irgend einem von ihnen ist es auch aufgefallen.

Veröffentlicht am 02.08.2021

Ein Streit

Kasi Kauz und der Radau am Biberbau (Kasi Kauz 2)
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Kasi Kauz muss in diesem Band einen Streit schlichten, Wiesel und Otter sind von sich aus schon etwas schwierige Zeitgenossen, Mürrisch unzufrieden, unhöflich und auch hin und wieder unfreundlich gegen ...

Kasi Kauz muss in diesem Band einen Streit schlichten, Wiesel und Otter sind von sich aus schon etwas schwierige Zeitgenossen, Mürrisch unzufrieden, unhöflich und auch hin und wieder unfreundlich gegen jedermann. Dann streiten sich die beiden wer als erstes über einen Biberdamm gehen darf, dabei geht dieser Damm kaputt. Beide wollen ihn nicht reparieren und Kasi muss mit Engelszungen reden um die beiden zur Mitarbeit zu bewegen. Erst als er Hilfe vom Fachmann dem Biber holt wird aus der Reparatur etwas und der ganze Wald freut sich.
Diese Art Streit kommt immer wieder vor, zwischen Geschwistern, bei Kindergartenfreunden und auch bei Erwachsenen. Die Art und Weise wie Kasi die Sache in die Hand nimmt ist ein gutes Beispiel wie wir als Eltern oder Erzieher/innen solche Streitigkeiten schlichten können. Gleichzeitig erfahren die Kinder wie lachhaft ihr Streit von außen betrachtet wirkt. Denn es gibt ja keinen wichtigen Grund für diese Streitigkeiten. Sondern es sind die eigenen Befindlichkeiten die zu den Streit führen. Verletzter Stolz, Neid, und einfach Unzufriedenheit sind sehr oft die Ursache.
Die Geschichte ist einfach aufgebaut mit leichten Worten erzählt der Autor die Geschichte, er erklärt warum die beiden sich unwohl fühlen und hilft mit Kasi diese Ursachen ins rechte Licht zu rücken.
Dazu gibt es die wunderschönen Bilder. Sie erklären jede Textseite noch einmal für sich. Die Kinder können anhand der Bilder sich die Geschichte nach dem hören für sich noch einmal ansehen und nacherzählen. Kleine Kinder hören und sehen die Geschichte. Größere Kinder lesen und sehen die Geschichte.