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Veröffentlicht am 03.08.2021

Keine einfache Lektüre

Dein ist das Reich
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Die Erzählerin dieser Geschichte „Ich“ geht beim Sichten des Nachlasses ihrer Großmutter Linette der Familiengeschichte nach. Die Großeltern gingen einst nach Neu Guinea und bauten dort eine deutsche Kolonie ...

Die Erzählerin dieser Geschichte „Ich“ geht beim Sichten des Nachlasses ihrer Großmutter Linette der Familiengeschichte nach. Die Großeltern gingen einst nach Neu Guinea und bauten dort eine deutsche Kolonie auf. Sie wollten die Ungläubigen bekehren, doch niemand fragt die Menschen dort, ob sie bekehrt werden wollten. Es musste zu Konflikten kommen. Die Einheimischen halten nicht viel von den Kolonisten, die viel verlangen und den Menschen die Identität und Kultur rauben. Die Missionare sind deutschtümlerisch, rassistisch, unbeugsam und fromm. Das Leben in der exotischen Welt hat auch seine Schattenseiten, denn das Klima und Krankheiten machen den Deutschen zu schaffen.
Auch wenn dies eine fiktive Geschichte ist, so hat die Autorin Katharina Döbler doch viel Autobiografisches in den Roman einfließen lassen. Dieser Roman hat es mir nicht leicht gemacht.
Es gibt eine ganze Reihe von Personen, und der Stammbaum am Anfang des Buches ist hilfreich, damit man den Überblick behält. Sprachlich hat mir der Roman mir gut gefallen, doch der Schreibstil war mir zu distanziert. Die Geschichte an sich konnte mich nicht wirklich packen. Vielleicht lag es daran, dass mir das Denken und Handeln der Protagonisten nicht gefiel, ja oft kaum auszuhalten war, und für mich niemand sympathische Züge hatte. Neben vielem anderen kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, wie man seine Kinder in Deutschland zurücklassen kann, um wieder nach Neu Guinea zurückzukehren.
Am Ende fehlt mir die kritische Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte durch die Erzählerin.
Ich denke, dass man sich auf diese Geschichte einlassen muss. Interessant ist es, mehr über diese Aspekte der deutschen Geschichte zu erfahren. Trotzdem hat mich das Buch nicht ganz überzeugt.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Auf der Suche nach dem Glück

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Die 29-jährige Chelsea ist Single und erfolgreich in ihrem Job. Doch glücklich ist sie nicht, denn etwas fehlt in ihrem Leben. Aber das wird ihr erst bewusst, als der Vater ihr mitteilt, dass er wieder ...

Die 29-jährige Chelsea ist Single und erfolgreich in ihrem Job. Doch glücklich ist sie nicht, denn etwas fehlt in ihrem Leben. Aber das wird ihr erst bewusst, als der Vater ihr mitteilt, dass er wieder heiraten möchte. Seit dem Tod ihrer Mutter vor Jahren hat sie ihr Privatleben vernachlässigt. Das letzte Mal war sie auf einer Europareise wirklich glücklich, denn dort hat sie das Leben ausgekostet. Nun will sie in Europa ihr Glück wiederfinden und macht sich auf den Weg.
Die Geschichte ist aus Chelseas Sicht erzählt. Daher konnte ich ihre Gefühle hautnah miterleben. Trotzdem bin ich mir ihr nicht ganz warm geworden. Ihre Handlungsweise war mir manchmal zu fremd. Wer macht sich schon nach Jahren auf, um die unterschiedlichen Liebhaber aufzusuchen? Auch die Beziehung zu Jason, dem verhassten Kollegen, konnte ich nicht so nachvollziehen.
Das Ende der Geschichte ist ziemlich vorhersehbar. Auch wenn es ein paar dramatische Momente gab, so hat mich der Verlauf der Story nicht überrascht. Kann man lesen, muss es aber nicht.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Umweg zur Liebe

Möwensommer
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Lina lebt auf der Nordseeinsel Norderney. Dort fühlt sie sich wirklich wohl, denn sie liebt ihre Arbeit im Blumenladen „Blühende Phantasie“ und ist gerne mit Mattis, ihrem besten Freund aus Kindertagen, ...

Lina lebt auf der Nordseeinsel Norderney. Dort fühlt sie sich wirklich wohl, denn sie liebt ihre Arbeit im Blumenladen „Blühende Phantasie“ und ist gerne mit Mattis, ihrem besten Freund aus Kindertagen, zusammen. Doch in Sachen Liebe läuft es einfach nicht. Doch dann gibt es einen neuen Standesbeamten auf die Insel, der mit Lina flirtet und der Mattis so gar nicht passt.
Der Roman liest sich leicht und vermittelt ein Stück weit Urlaubsgefühle, denn dafür ist Norderney ist dafür ja bekannt.
Lina hat sich schon früh in Mattis verliebt, aber ein glückliches Paar ist aus ihnen nicht geworden. Doch sie sind Freunde, die viel zusammen sind und einiges miteinander unternehmen. Allerdings verstehe ich nicht, warum Lina sich nicht auf eine Beziehung einlassen kann, wenn sie sich doch nach Liebe sehnt. Auch Mattis scheint zufrieden mit der Situation, so wie sie ist. Bent flirtet mit Lina und Mattis verhält sich plötzlich ziemlich merkwürdig. Auch beruflich kann Lina sich nicht durchsetzen, denn ihre Chefin handelt nach dem Motto „Das war schon immer so, das bleibt auch so.“
Mir war schnell klar, was vor Jahren zwischen Lina und Mattis geschehen ist. Es war aber auch vorhersehbar, wie die Geschichte enden wird. Nur dass sich vieles so problemlos klärt, fand ich schade.
Eine leichte Sommerlektüre, die sich angenehm lesen lässt, der aber ein wenig Tiefgang gutgetan hätte.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Ernster Hintergrund, aber zu überzogen erzählt

Reise mit zwei Unbekannten
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Die 90-jährige Maxine ist des Lebens überdrüssig. Daher ist sie aus dem Seniorenheim ausgebüxt und will nun selbst bestimmen, wie und wann sie aus dem Leben tritt. Den 25-jährige Alex hat Liebeskummer ...

Die 90-jährige Maxine ist des Lebens überdrüssig. Daher ist sie aus dem Seniorenheim ausgebüxt und will nun selbst bestimmen, wie und wann sie aus dem Leben tritt. Den 25-jährige Alex hat Liebeskummer ergriffen und er leidet unter einer Depression. Über die Mitfahrzentrale sucht einen Mitfahrer für eine Fahrt nach Brüssel. Das Schicksal erlaubt sich einen Jux und bringt die beiden so unterschiedlichen Personen zusammen. Doch die Polizei ist Maxine schon auf den Fersen, da man von einer Entführung ausgeht.
Es fällt mir schwer, diese Geschichte zu beurteilen. Auf der einen Seite werden ernsthafte Themen wie Alzheimer und Depression behandelt, auf der anderen Seite ist vieles stark überspitzt, fast schon klamaukhaft dargestellt. Das ist eigentlich so gar nicht meine Sache. Natürlich war einiges wirklich witzig, aber mir wurde es dann etwas zu viel.
Maxine hat ein selbstbestimmtes Leben geführt. Manches in ihrem Leben ist gut gelaufen, anderes vielleicht nicht so. Ihr Mann ist an Alzheimer gestorben und nun erkennt sie einige Anzeichen auch bei sich selbst. Noch ist sie fit genug, um eine Entscheidung für sich zu treffen. Sie will Sterbehilfe in Brüssel annehmen. Alex ist jung, wirkt aber mit seiner Art recht alt. Er ist weinerlich und lässt sich vollkommen in seine Depression fallen. Doch da kommt er bei seiner Mitreisenden an die Richtige. Sie lässt ihre Lebensweisheiten auf ihn los. Die Beiden sind sich sympathisch und werden immer offener.
Gemeinsam erleben sie ungewöhnliche, manchmal absurde Dinge und führen kuriose Dialoge. Dass das alles in relativ kurzer Zeit geschieht, ist für mich ziemlich unrealistisch. Realistisch fand ich allerdings, wie die Sensationsmedien das Ereignis ausgeschlachtet haben.
Für mich war es so ein Buch „kann man lesen, muss man aber nicht“.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Die Rosen von Fleury

Die Rosen von Fleury
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Fleury-sur-Azurain im Périgord zieht Brautpaare an, die den malerischen Ort als Location für ihre Hochzeit buchen. Was den Bewohnern des Ortes gefällt, ist den Bricassarts, die im Château auf dem Hügel ...

Fleury-sur-Azurain im Périgord zieht Brautpaare an, die den malerischen Ort als Location für ihre Hochzeit buchen. Was den Bewohnern des Ortes gefällt, ist den Bricassarts, die im Château auf dem Hügel leben, ein Dorn im Auge. Die junge Engländerin Emely Bennett ist in den Ort gekommen, um ihr Erbe anzutreten. Ihre Tante hat ihr ein heruntergekommenes Manoir hinterlassen. Emily will das Manoir zu einem Hotel für Hochzeitspaare ausbauen. Doch sie hat bei ihren Plänen nicht mit den Bricassarts gerechnet.
Der Autor wollte das französische Flair rüberbringen und beschreibt den kleinen Ort sehr detailliert. Dazu kommen französische Redewendungen, kulinarische Köstlichkeiten und viel Wein. Mir war das manchmal zu ausschweifend.
Bei den Charakteren hätte ich mir eine etwas tiefere Darstellung gewünscht. Emily ist jung und macht gleich Pläne für das geerbte Objekt. Jean-Luc Bricassart flirtet sie gleich an und ihr gefällt das. Nach dreizehn Jahren trifft sie auch Isabelle Améry wieder und ihre Freundschaft geht weiter, als hätten sie sich erst kurz vorher noch gesehen. Die meisten Personen waren nicht unsympathisch und doch wurde ich mit ihnen nicht warm. Jean-Luc blieb mir gänzlich fremd. Dafür mochte ich aber den Jack Russell Terrier Bobo.
Natürlich gibt es einige Probleme in dieser Geschichte, doch am Ende löst sich alles unspektakulär auf. Natürlich nähern sich auch die Paare wieder an. Es hätte ruhig ein wenig dramatischer und gefühlvoller zugehen können.
Ein Roman mit viel Périgord-Atmosphäre, der mich aber nicht begeistern konnte.

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