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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2021

Tödliches Norderney

Inselduell
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Leben auf einer Ostfriesischen Insel - das wäre mein Traum. Aber nach dem Lesen des neuen Buches von Anja Eichbaum bleibt ein bisschen ein mulmiges Gefühl zurück. Denn so heimelig und idyllisch wie es ...

Leben auf einer Ostfriesischen Insel - das wäre mein Traum. Aber nach dem Lesen des neuen Buches von Anja Eichbaum bleibt ein bisschen ein mulmiges Gefühl zurück. Denn so heimelig und idyllisch wie es auf den ersten Blick scheint, ist es wohl doch nicht.

Der Krimi ist chronologisch aufgebaut. Man lernt sehr kurz Petra Mertens kennen, die aber ziemlich schnell als die im Klappentext angekündigte Leiche endet. Ich finde es gut, wenn es kein langes Vorgeplänkel gibt, sondern es gleich zur Sache geht. Auch wenn ich es in diesem Fall etwas schade fand, denn Petra Mertens war mir eigentlich sehr sympathisch.

Aber ein Krimi wäre nichts, ohne eine Leiche - und natürlich ohne die passenden Ermittler. In diesem Fall sind es der Inselpolizist und Martin Ziegler und die Polizeipsychologin Ruth Keiser, wobei letztere hier eine etwas ungeordnete Rolle spielt.

„Inselduell“ ist bereits der vierte Fall für die Beiden. Für mich war es allerdings das erste Buch. Für den Fall an sich war es kein Problem, dass ich keine Vorkenntnisse hatte, denn die braucht man nicht. Allerdings hatte ich manchmal schon das Gefühl, dass mir gerade was das Zwischenmenschliche angeht, etwas fehlt. Es wird zwar aufgegriffen, wie die einzelnen Personen und vor allem die Inselbewohner zueinander stehen, aber ich denke, der Lesegenuss wäre noch größer gewesen, wenn ich die anderen drei Bände auch kennen würde. Ich werde das definitiv nachholen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Martin Ziegler als Inselpolizist ist ein toller Protagonist und Ermittler. Er gibt einem ein gutes Gefühl, denn er liebt seine Insel, deren Bewohner und er hat das Herz am rechten Fleck. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und Fairness ist ihm sehr wichtig. Von Ruth hat man zu Beginn vor allem viel von ihrem Privatleben mitbekommen, was ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte. Ansonsten blieb sie eher im Hintergrund, was aber gut gepasst hat.

Der Fall an sich ist spannend. Es gibt mehrere Verdächtige, man kann miträtseln, es gibt Hinweise und falsche Fährten, Wendungen und alles was das Herz eines Krimi-Lesers begehrt. Dafür Daumen hoch.

Ich wurde von Anfang an gut unterhalten. Mir gefallen die Inselbewohner, hier sind einige sehr interessante Charaktere dabei, die dem Buch nochmal eine besondere Note geben. Deshalb habe ich die Reihe auch ins Herz geschlossen.

Von mir gibt es 4 Sterne. Es ist ein schöner Krimi für spannende Lesestunden - und perfekt für den Urlaub!

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Mords-Freunde?

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Was mir bei Claire Douglas auf jeden Fall gefällt, ist der sehr ansprechende Schreibstil. Sie schreibt sehr flüssig und anschaulich, sodass man hier einen perfekten, leichten Sommer-Thriller hat.

Das ...

Was mir bei Claire Douglas auf jeden Fall gefällt, ist der sehr ansprechende Schreibstil. Sie schreibt sehr flüssig und anschaulich, sodass man hier einen perfekten, leichten Sommer-Thriller hat.

Das Thema ist durch den Klappentext schon sehr klar: Im Mittelpunkt stehen Jess und Heather, die vor langer Zeit mal Freundinnen waren, dann aber etwas passierte, was bis heute zwischen ihnen steht. Herauszufinden, was das ist, darauf darf sich der Leser freuen, denn nicht nur der Doppelmord, der bereits am Anfang geschieht, sorgt für Spannung.

Da die Vergangenheit eine große Rolle spielt, gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Hier erfährt man, wie die Freundschaft der beiden Frauen entstand und auch wie die jeweiligen Familienverhältnisse waren. Anfangs haben mich diese Einschübe etwas gestört, da sie natürlich die Handlung in der Gegenwart verzögern. Andererseits sind sie aber sehr wichtig - eben auch für das, was aktuell passiert.

Denn die Vergangenheit trifft auf die Gegenwart. Auch wenn die beiden Frauen keine Freundinnen mehr sind, möchte Jess an die Unschuld von Heather glauben - und versucht herauszufinden, was geschehen ist. Super fand ich, dass man ihr als Leser einen Schritt voraus ist. Durch den Prolog weiß man einfach, was geschehen ist. Nichtsdestotrotz fehlen einem - genau wie der Protagonistin - die Hintergründe.

Und das macht das Buch wirklich aus. Man überlegt hin und her, was passiert sein könnte, man überlegt sich Lösungen, die dann doch wieder hinfällig sind und letztendlich weiß man gar nicht mehr, was man glauben soll. Dass das Buch einen so abholt, ist einfach super.

Aber genau deswegen fand ich dann das Ende etwas enttäuschend. Nicht, weil es nicht passend wäre, sondern weil man kaum selbst darauf kommen kann. Denn was damals passiert ist, das kann man auch durch super aufmerksames Lesen nicht wissen. Außerdem ist es mir ein bisschen too much, hier hätte ich kein Happy End dieser Art gebraucht.

Weil ich am Ende doch einige Kritikpunkte habe, gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Bis das der Tod uns scheidet

Sommernacht
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Von der Autorin hatte ich bereits "Neuschnee" gelesen, was mich nicht so begeistern konnte, deswegen war ich auf dieses Buch gespannt.

Das Setting hat mir auf jeden Fall schon sehr gut gefallen: Eine ...

Von der Autorin hatte ich bereits "Neuschnee" gelesen, was mich nicht so begeistern konnte, deswegen war ich auf dieses Buch gespannt.

Das Setting hat mir auf jeden Fall schon sehr gut gefallen: Eine (fast) einsame Insel, mitten im rauen Meer, wo jedes Mal die Gefahr besteht, dass man von der Außenwelt abgeschnitten ist - richtig cool, auch wenn es jetzt für einen Thriller nichts neues ist. Man muss das Rad aber auch nicht immer neu erfinden.

Auch den Aufbau fand ich richtig gut. Die Story setzt am Tag vor der Hochzeit ein und die letzten Stunden bis zur Trauung werden aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Dadurch braucht man zwar etwas, die eigentliche Handlung voranschreitet, aber die Hintergründe - oder besser gesagt Abgründe - der einzelnen Personen sind sehr spannend.

Allerdings hat man zwischendrin schon etwas das Gefühl, dass der rote Faden der Geschichte verloren geht und man immer wieder sehr abschweift. Hier war ich dann auch ein bisschen gelangweilt. Zum Glück habe ich das Buch aber nicht sofort weggelegt, denn was dann kommt, entschädigt für alles: Auf einmal wendet sich alles, es fügt sich zusammen und man kann gar nicht glauben, was man vorher alles übersehen hat. Super! Natürlich waren schon einige Zufälle dabei, aber für mich hat das dem Ganzen keinen Abbruch getan.

Der Schreibstil ist sehr lebendig und angenehm zu lesen. Dadurch, dass die Kapitel immer mit der jeweiligen Person überschrieben sind, kommt man auch nicht durcheinander. Das ist für mich ein Muss.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich hatte Spaß beim Lesen, wurde für "Neuschnee" entschädigt und freue mich auf das nächste Werk der Autorin. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Ist die Erde noch zu retten?

Die unbewohnbare Erde
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Nicht erst seit den Friday for Future-Demos sind Klimaschutz und Umweltschutz in aller Munde. Die meisten Menschen sind auch davon überzeugt, dass man etwas dagegen tun muss.

Was passiert, wenn wir einfach ...

Nicht erst seit den Friday for Future-Demos sind Klimaschutz und Umweltschutz in aller Munde. Die meisten Menschen sind auch davon überzeugt, dass man etwas dagegen tun muss.

Was passiert, wenn wir einfach so weitermachen wie bisher, darum geht es im Buch von David Wallace-Wells.

Dabei schlüsselt er die Folgen der Erderwärmung nach den verschiedenen Elementen auf, zum Beispiel Hitzetod oder Süßwassermangel. Innerhalb des jeweiligen Kapitels zeichnet er ein erschreckendes Zukunftsszenario, welches er mit bisher bekannten Studien und Berechnung unterstützt.

Gut gefallen hat mir, dass er sehr viele Quellen angibt. Insgesamt gibt es fast 700 Fußnoten, um seine Aussagen zu belegen.

Dabei geht er aber auch immer darauf ein, welche Auswirkungen man schon heute spüren kann. Er nennt immer wieder Wetterkatastrophen, die bereits eingetreten sind. Dadurch wirkt es nicht nur sehr real, die Veränderungen werden greifbar, da man sich oft an die Bilder aus den Nachrichten erinnert.

Er betont auch, dass alle anderen Maßnahmen, wie Plastik sparen, nichts nützen, wenn wir die Erderwärmung nicht aufhalten. Das hat mich richtig geschockt, denn ich bemühe mich um eine nachhaltige Lebensweise. Das Buch nimmt einen schon etwas den Mut, weil man das Gefühl hat, total ohnmächtig zu sein.

Leichte Kost ist das Buch nicht - auch nicht in Bezug auf die Schreibweise. Es ist ein Sachbuch, die Sprache wissenschaftlich, also liest man es nicht mal einfach so weg. Man muss mitdenken und auch einzelne Kapitel sacken lassen. Deshalb habe ich relativ lange an dem Buch gelesen. Es ist aber auch gar kein Problem, es einfach mal zur Seite zu legen und später wieder anzufangen.

Insgesamt finde ich, dass es ein wichtiges Buch ist, ich hätte mir aber ein bisschen mehr "Mut machen" gewünscht. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Was fürs Herz...

Kaputte Herzen kann man kleben
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Nicht nur der Titel ist etwas fürs Herz - auch der Inhalt des Buches sorgt für gute Stimmung.

Ich bin zwar eigentlich eher die Krimi-Leserin, aber ab und zu brauche ich ein bisschen Liebe: Und da hat ...

Nicht nur der Titel ist etwas fürs Herz - auch der Inhalt des Buches sorgt für gute Stimmung.

Ich bin zwar eigentlich eher die Krimi-Leserin, aber ab und zu brauche ich ein bisschen Liebe: Und da hat mich "Kaputte Herzen kann man kleben" wirklich abgeholt.

Was ich toll finde ist, dass es nicht zu kitschig ist. Auch wenn es ein Happy End hat - was bei diesem Genre aber ja ein absolutes Muss ist - war es trotzdem sehr lebensnah. Es ging nicht einfach nur um die schönen Seiten des Lebens, sondern auch um Selbstzweifel, Trauer und Missverständnisse. Dadurch wirkte es "echt" und Luisa so "normal", dass man sich mit ihr identifizieren konnte.

Auch toll fand ich, dass so ein wichtiges Thema wie der Hebammen-Mangel, aber auch die Belastungen, die dieser Beruf hat, angesprochen wurden. Das war mir gar nicht so bewusst.

Ein schöner Nebeneffekt ist für mich das Setting: Es macht Lust auf Urlaub am Meer, weil es so realistisch beschrieben wurde. Es scheint nämlich nicht immer nur die Sonne, sondern das Wetter ist auch regnerisch und rau.

Natürlich kann man das Ende schon vorausahnen und auch die ein oder andere Wendung kam jetzt nicht sooo überraschend, aber egal - darauf kam es mir auch nicht an.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, er ist flüssig und anschaulich, ohne zu langatmig zu sein.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich muss aber gestehen, dass mir das gewisse Etwas gefehlt hat. Es ist eine tolle Lektüre für den Urlaub oder gemütliche Abende auf der Couch, aber es gab keinen Wow-Effekt. Deswegen gibt es von mir 4 Sterne.

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