Traute Schlenz, an ihrem 80. Geburtstag noch fit wie ein Turnschuh,stürzt in ihrer Wohnung. Ihrer Familie wird bewusst, dass sie wohl doch nicht mehr so fit ist, wie alle immer gedacht haben. Sie muss ...
Traute Schlenz, an ihrem 80. Geburtstag noch fit wie ein Turnschuh,stürzt in ihrer Wohnung. Ihrer Familie wird bewusst, dass sie wohl doch nicht mehr so fit ist, wie alle immer gedacht haben. Sie muss ins Krankenhaus und dort baut sie gesundheitlich ab...langsam und stetig.Als auch noch eine lebensbedrohende Krankheit festgestellt wird, müssen ihre drei Kinder für Mutti nach einer Alternative zu der eigenen Wohnung suchen. Etwas was sich als nicht so einfach herausstellt.
Dieses Buch ist ein Tatsachenbericht von dem Autor Kester Schlenz und seiner Mutter. So erzählt er in Ich Perspektive von der Erkenntnis und der Akzeptanz ,dass die eigene Mutter nicht mehr kann wie sie will. Das tönt nun sehr trocken und theoretisch...doch dieses Buch ist alles andere als das. Sehr witzig und immer mit einem gewissen Schalk manövriert sich die 80 jährige Traute Schlenz durch Arztgespräche, Krankenhausaufenthalte und Krankentransporte. Gerade die Telefonanrufe an ihre Kinder haben mich sehr amüsiert. Sehr skurille Dialoge haben teilweise Lachanfälle ausgelöst. Herzerfrischend direkt, wie das ältere Leute meist sind, erzählt sie von Verdauungsproblemen und Nahrungsaufnahme...egal wem ...und egal ob er es wissen möchte oder nicht. Und behält dafür grundlegend Wichtiges lieber für sich !
Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden,sehr simpel und einfach. Das Buch ,wobei es eher dünn ist mit 232 Seiten, ist mit witzigen Kapitelüberschriften (Kostprobe gefällig ?:“überall Beknackte-Mutti will raus „) und einem grossen Schriftbild bestückt.Erst war ich etwas erstaunt.Erinnerte mich die Schriftgrösse doch an die Erstlesebücher meiner Kinder. Doch ich muss gestehen, dass es doch sehr angenehm ist, mal was das grösser gedruckt wurde, zu lesen.
In der Geschichte hatte ich immer wieder „Deja vu’s“...Situationen , die ich auch mit meinen Eltern so erlebt habe. Gefallen hat mir, dass der Autor auch schwierige Themen, wie zum Beispiel Tod des Ehepartners im Alter, Patientenverfügung oder Pflegestufeneinteilung thematisiert.
Für mich definitiv ein Buch das zum Nachdenken anregt, mit viel Witz unterhält und authentisch ist.