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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2021

Ein immer noch aktueller Klassiker

Farm der Tiere
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Diese satirische Erzählung von George Orwell wurde 1945 veröffentlicht. Auf den ersten Blick ist es eine einfache Geschichte, in der die Tiere herrschen. Jedoch trägt der Roman in sich einen tieferen Sinn. ...

Diese satirische Erzählung von George Orwell wurde 1945 veröffentlicht. Auf den ersten Blick ist es eine einfache Geschichte, in der die Tiere herrschen. Jedoch trägt der Roman in sich einen tieferen Sinn. Diese Farm gilt als Symbol des Totalitarismus. Es ist eine Satire über die Sowjetunion, eine Dystopie, die immer noch aktuell fungiert. Die Geschichte wiederholt sich.

Der Autor gibt uns die Möglichkeit, auf diese Geschichte aus dem anderen Winkel zu blicken. Was macht nur mit Tieren Macht! Jedoch werden diese Tiere allmählich ähnlicher und ähnlicher mit den Menschen. Die Spannung herrscht die ganze Zeit. Es ist ein Roman mit den hervorragenden Figuren. Das ganze Buch ist eine Entdeckung von den bekannten für uns Themen und Fragen wie die Macht und die Gesellschaft, soziale Ungleichheit, Manipulationen und natürlich autoritäre Diktatur.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Ist Nymphomanie eine Krankheit?

All das zu verlieren
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Adelè hat ein schönes Leben. Aber es gibt immer ein ABER: ihr fehlt doch etwas, und zwar ein brutaler, durchgedrehter Gelegenheitssex mit den absolut fremden Männern. Hat sie eine Krankheit? Definitiv. ...

Adelè hat ein schönes Leben. Aber es gibt immer ein ABER: ihr fehlt doch etwas, und zwar ein brutaler, durchgedrehter Gelegenheitssex mit den absolut fremden Männern. Hat sie eine Krankheit? Definitiv. Nymphomanie ist genau so eine Krankheit wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit.
Adèle hasst sich, wenn sie eine abenteuerliche Stimmung hat. Nur kann sie dagegen nichts machen und am Ende landet sie wieder mit einem neuen Mann ins Bett. Die meisten Leute in ihrem Leben sind davon überzeugt, dass sie eine treue Ehefrau und aufmerksame Mutter ist. Ihr Mann liebt sie über alles, er übernimmt häufig zusätzliche Schichten im Krankenhaus, damit sie ein schönes Leben hat.
Adèle möchte verführerisch sein, sie will von den anderen Männern begehrt werden. Gleichzeitig will sie ganz normale Frau wie die anderen sein. Deswegen hat sie geheiratet und ein Kind bekommen. Jedoch funktioniert es bei ihr nicht. Ihr Sohn steht auf dem zweiten Platz in ihrem Leben. Adèle will eine ganz normale Familie haben. Aber ihre Sucht ist dagegen. Adèle ist hin und hergerissen, sie ist verzweifelt und die Autorin zeigt diese fragile Grenze sehr geschickt. Die Protagonistin versucht ihre innerliche Leere mit dem Gelegenheitssex zu füllen und deswegen rutscht sie tiefer und tiefer in den Abgrund, wo sie für immer steckenbleiben kann. Ein süßer, gefährlicher und verführerischer Abgrund.

Ich habe gar nicht gedacht, dass es im Buch um die Nymphomanie gehen wird. Es gibt auch keine konkrete Handlung. Es war nur ein kurzer Abschnitt aus dem Leben einer Sexsüchtigen. Und das Ende ist offen. Man versteht zwar, was genau geschieht, aber die Autorin berichtet nicht davon. Der Schreibstil der Autorin fand ich provokativ, emotional, mutig und flüssig. Ich habe bis jetzt noch nie über so ein Thema gelesen. Darüber spricht man nicht häufig. Aber darüber soll man sprechen.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Was kann Angst mit uns machen...

Angst
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Eine typische Geschichte über eine Frau, die ihren Mann betrügt. Scheinbar hat sie Lust auf ein Abenteuer. Das Angstgefühl bleibt bei ihr aber die ganze Zeit. Nachdem sie erpresst wird, wird sie so ...

Eine typische Geschichte über eine Frau, die ihren Mann betrügt. Scheinbar hat sie Lust auf ein Abenteuer. Das Angstgefühl bleibt bei ihr aber die ganze Zeit. Nachdem sie erpresst wird, wird sie so wahnsinnig und hat so eine große Angst, dass sie bereit ist, sich das Leben zu nehmen. Was Angst nur mit Menschen macht! Der Autor zeigt uns elegant eine innerliche Zerstörung einer Frau wegen des Angstgefühls. Man kann gut nachvollziehen, was im Irenes Kopf vor sich geht. Es ist Angst einer untreuen Frau, die die Protagonistin in den Abgrund des Wahnsinns treibt. Und das Ende ist einfach schockierend!

Es war für mich auf jeden Fall eine emotionale und wunderschöne Novelle. Auf knapp 100 Seiten hat der Autor sehr gut die innere Welt von Irene gezeigt, in der sie die Kontrolle über sich selbst verliert.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Eine inspierirende Autobiographie einer Mutter, Tochter, Ehefrau und First Lady gleichzeitig

BECOMING
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Dieses Buch ist wie eine unglaubliche Lebensreise der Frau, die wir alle als eine ehemalige First Lady von USA kennen. Aber die Position definiert die Person nicht, jede Person ist vielseitiger als wir ...

Dieses Buch ist wie eine unglaubliche Lebensreise der Frau, die wir alle als eine ehemalige First Lady von USA kennen. Aber die Position definiert die Person nicht, jede Person ist vielseitiger als wir uns vorstellen können. Es ist eine Geschichte von Michelle - Tochter, Michelle - Ehefrau, Michelle - Mutter und Michelle - First Lady. Von Anfang an taucht man ins Leben von Michelle Obama ein. Man erfährt über ihre Kindheit und dass sie in keiner wohlhabenden Familie gewachsen ist. Man erfährt über ihre Eltern und wie sie Michelle und ihren Bruder erzogen haben. Seit ihrer Kindheit verfügt Michelle über so eine Zielstrebigkeit! Wie hartnäckig sie studiert und ihre Ziele erreicht hat! Das erstaunt mich sehr!

Ich habe erfahren, wie sie ihren zukünftigen Mann kennengelernt hat und welche Probleme sie in der Beziehungen hatten (natürlich aus Sicht von Michelle Obama). Wie mutig sie war, ihre hochbezahlte Arbeitsstelle abzugeben, um mit Barack zu sein und ihn zu unterstützen. Sie beschreibt auch das Leben im White House, voll mit Personal und verschiedenen Planungen. Außerdem hat sie einige Sachen über Politik und Barack so ehrlich beschrieben, die sie manchmal genervt haben.

Mir gefällt, dass Michelle kein perfektes Vorbild versucht zu sein, sondern eine ganz normale Frau mit ihren Träumen, Freude und Problemen. Sie ist eine Ehefrau, Tochter und Mutter wie alle anderen Frauen auch.
Das Buch ist sehr inspirierend! Gleichzeitig mit den Themen wie Politik, Rassismus und Geschlechterungleichkeit ist das Buch mit Liebe und Wärme geschrieben.

Die Autobiografie sieht wie ein Roman des Erwachsenwerdens aus. Und Michelle kann es noch mit Humor erzählen. Es ist eine Offenbarung über ihre einigen persönlichen Erlebnisse. Gleichzeitig analysiert First Lady ihr Leben, ihre Entscheidungen und Entscheidungen ihrer Eltern in der Vergangenheit. Dank dieser detaillierten Beschreibung fiel mir leicht zu verstehen, wie sie denkt, und welche Werte sie hat.

Das Buch hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Großartiger Roman über die Liebe zur Literatur

Stoner
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„Stoner“ war einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. Er wurde bereits 1965 in Amerika veröffentlicht, aber nicht gut verkauft. Und am Anfang 2000 wurde er erneut in Europa veröffentlicht ...

„Stoner“ war einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. Er wurde bereits 1965 in Amerika veröffentlicht, aber nicht gut verkauft. Und am Anfang 2000 wurde er erneut in Europa veröffentlicht und landete auf der Bestseller-Liste.

Dieser Roman hat eine Melancholie in mir erweckt. Wahrscheinlich passt das Buch besser für die Herbstabende. Aber die Geschichte war so schön. Der Alltag ganz normaler Person kann anziehend sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die anderen Romane des Autors lesen werde.

Stoner ist ein Mann, der sich seiner Lieblingstätigkeit gewidmet hat. Und das konnte er sehr gut. Nicht mal die Familie oder Krieg, sondern englische Literatur. Es ist ein Roman über die Universität und Lehre. Stoner ist ruhig und dezent, manchmal auch phlegmatisch. Er ist nicht ein Versager. Er hat mich aber erobert. Ich habe alles gefühlt, was Stoner gefühlt hat. Er war einsam, überall allein, trotz seiner Familie. Nur Bücher und Stille. Das war die einzige Freude in seinem Leben. Und danach wurde mein Herz gebrochen.

Alle Charaktere im Roman wurden sehr gut dargestellt. Selbst seine Frau Edith mit ihren Spielchen! Obwohl das Buch relativ kurz ist, ist dem Autor sehr gut gelungen, das ganze Leben von Stoner zu zeigen.

Das ist das Buch, dass man erst nach der letzen gelesenen Seite versteht.

Es ist ein hervorragender, philologischer und auch phlegmatischer Roman. Solche Bücher braucht Mann im Leben. Ich habe jeden Satz genossen. Das Stil des Romans und die Beschreibungen haben meine Seele berührt. Und in so einer kaum bemerkbaren Schönheit findet man eine beeindruckende Tiefe, eine große Tragödie eines kleinen Menschen. Dieser Roman bleibt immer in meinem Herzen.

Warum ein 50-jähriges Buch wurde plötzlich so erfolgreich? Vielleicht deswegen, weil es ganz viele Menschen gibt, die ähnlich wie Stoner mit dem Strom schwimmen, ohne etwas verändern zu wollen, um glücklich zu sein.

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