Rezension zum Hörbuch
Die Totenärztin: Wiener BlutGeführt wird das Buch unter Kriminalroman. Allerdings empfinde ich es als zu flach und unspannend, so dass es eher im Bereich des Cozy Crime eingeordnet werden könnte.
Für mich persönlich bleiben sämtliche ...
Geführt wird das Buch unter Kriminalroman. Allerdings empfinde ich es als zu flach und unspannend, so dass es eher im Bereich des Cozy Crime eingeordnet werden könnte.
Für mich persönlich bleiben sämtliche Charaktere Gesichtslos und leer. Alle werden nur oberflächlich angeschnitten. Der Fall als solches ist eher zweitranig und die Atmosphäre der damaligen Zeit wird eingefangen. Zumindest dies gelingt dem Autor. Aber auch der Sprecherin des Hörbuches. Da hier eine Dame gewählt wurde welche auch im Dialekt spricht.
Ich hatte zuvor erst ein anderes Kriminalbuch beendet gehabt, welches auch in Wien dieser Zeit spielte. Dieser Sprecher hat ausschließlich die Dialoge in Dialekt gesprochen und den Rest Hochdeutsch.
Unsere Dame im vorliegenden Buch hat dies dauerhaft gemacht. Zu Anfang empfand ich dies noch als süß und passend, zunehmend störte es mich. Da die Dame alles recht emotionslos rüberbrachte. Ich habe die Hörgeschwindigkeit deutlich anheben müssen um hierbei nicht einzuschlafen. Ich habe einige Sprecher, wo ich immer behaupte das sie so toll sind sie könnten mir ein Telefonbuch vorlesen ohne das es langweilig wird.
Diese Sprecherin hat aber wirklich ein Telefonbuch gelesen, so viel Emotionen waren dabei. Charaktere konnten nicht voneinander unterschieden werden, man musste wild raten.
Das war natürlich für die sehr flache Story nicht hilfreich und hat das Hör- Leseerlebnis nicht verbessert.
Die Story selbst, blieb von Anfang an recht flach. Die Charaktere sehr eindimensional. Der Böse war von Anfang an Böse, die guten waren Gut. Man wusste ziemlich zeitnah wer der "Täter" ist, der Autor hat immerhin mehrfach darauf hingewiesen. Das Warum war auch für mich überraschend, aber trotzdem irgendwie unglaubhaft und abstrus. Ich bin mir bewusst das Krimis oder Cozy Crime sanfter ist, ich habe schon einige davon gelesen und geliebt. Aber so extrem flach, habe ich nicht erwartet. Man erfuhr wer wann starb, aber das war es. Immerhin ist die Hauptfigur "Totenärztin", ich persönlich hätte hierzu gern mehr erfahren. Detaillierte Szenen, oder einfach häufiger, mehr medizinisches Wissen. Der Beruf Fannys wurde in meinen Augen nur genutzt um zu zeigen wie emanzipiert und toll sie ist. Ich hätte mir gewünscht das sie ihren Job wegen ihres Talentes behält und Anerkennung bekommt, und nicht wegen dem was der eigentliche Grund ist. Diese "Aktion" für die Einführung der Emanzipation ist in meinen Augen sehr sehr unschön, und hat dem Buch einen weiteren Stern gekostet.