Ein Blick hinter die Fassade von Vollidiot-Cayden - und er lohnt sich!
Free like the WindMeine Meinung
Da mir »Wild like a River« von Kira Mohn nicht so gut gefallen hat, wie ich erwartet hatte, war ich einerseits gespannt, ob »Free like the Wind« besser wird oder ob viele Szenen auch wieder ...
Meine Meinung
Da mir »Wild like a River« von Kira Mohn nicht so gut gefallen hat, wie ich erwartet hatte, war ich einerseits gespannt, ob »Free like the Wind« besser wird oder ob viele Szenen auch wieder wie auf Vorspultaste geschrieben sind und die Nebencharaktere blass bleiben.
Nach dem Lesen kann ich sagen: Ich bin so froh auch Band 2 eine Chance gegeben zu haben. Es hat sich wirklich gelohnt. Band 2 toppt Band 1 um Längen! Und ihr werdet Cayden lieben. Ich weiß, in Band 1 war er absolut kaum zu ertragen, aber gebt ihm eine Chance und werft einen Blick hinter seine Fassade. Er hat es verdient.
Hier drei Punkte, warum das Buch sehr viel besser als sein Vorgänger ist:
Erstens: Für einzelne Szenen wird sich wesentlich mehr Zeit genommen. Sowohl in Edmonton als auch im Jasper National Park kann man die Handlung und auch die wunderschöne Natur richtig genießen. Es war wirklich schön, mit Rae und Cayden durch den Wald zu wandern und zu erleben, wie die beiden sich allmählich näherkommen. Womit wir zu Punkt zwei kommen.
Zweitens: Im ersten Band ist ja schon zum Teil durchgeklungen, wie groß Caydens Menschenkenntnis ist und das merkt man in diesem Buch noch einmal mehr. Aber auch Rae kann da locker mithalten. Ich liebe es, Bücher zu lesen, in denen die Spannung nicht daraus besteht, dass der eine nicht weiß, was der andere verbirgt. Die beiden lesen im jeweils anderen wie in einem offenen Buch und trotzdem wird es nie langweilig. Die Dynamik der beiden ist toll, weil sie sehen, dass diese teils feindseligen Reaktionen nichts mit einem persönlich zu tun haben. Es gibt keine Missverständnisse, gekränkten Gefühle und daraus resultierendes tagelanges Schmollen. Und wenn der eine nicht reden will, wird das vom anderen respektiert. Ich bin einfach begeistert von Rae und Cay und habe regelmäßig mit beiden mitgelitten.
Drittens: Wenn ihr Band 1 gelesen habt, dann wisst ihr, wie unerträglich Cayden da war. Der Typ Mensch, den man wirklich nicht näher kennenlernen möchte. Gerade deshalb war ich sehr gespannt auf »Free like the Wind«. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob Kira Mohn es schaffen wird, dass man Cayden mag, ohne dass er einem komplett Out-of-Character vorkommt. Und ja, sie hat es geschafft. Wie viel doch ein Blick hinter die Kulissen ausmacht. Cayden ist auch in diesem Buch ein absoluter Frauenheld und für Außenstehende mag es immer noch wirken, als wären ihm die Gefühle sämtlicher anderer Menschen egal, aber als Leser, der Einblick ins Innenleben von ihm erhält, sieht das anders aus.
Ich habe innerlich so sehr mit Cayden mitgelitten, weil er eigentlich wirklich kein schlechter Mensch ist. Er ist einfach nur zutiefst zerstört und überfordert mit seinem Leben. Seine Background-Story ist es definitiv wert, erzählt zu werden. Gleiches gilt für Rae. An dieser Stelle also noch einmal: Gebt dem Buch eine Chance. Ich bin sicher, ihr werdet es nicht bereuen.
Fazit
Obwohl mir »Wild like a River« nicht so gut gefallen hat, konnte Kira Mohn mich mit »Free like the Wind« völlig für sich einnehmen. Ich liebe das Setting. Ich bin endlich warm mit dem Stil geworden, der definitiv ausführlicher ist als in Band 1. Und ich habe sowohl Rae als auch Cayden tief in mein Herz geschlossen. Die beiden haben in ihren jungen Jahren schon einiges grausames durchmachen müssen und es war einfach schön zu sehen, wie sie im Laufe des Buches zueinander finden.