Profilbild von Simi159

Simi159

Lesejury Profi
offline

Simi159 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Simi159 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2021

der Apfelbaum

Der Apfelbaum
0

Berlin 1932.
Otto und Salsa sind siebzehn und dreizehn, als sie sich verlieben. Er aus der Arbeiterklasse, sie aus einer jüdischen Familie. 1928 taucht Salsa bei einer Tante in Paris unter, während Otto ...

Berlin 1932.
Otto und Salsa sind siebzehn und dreizehn, als sie sich verlieben. Er aus der Arbeiterklasse, sie aus einer jüdischen Familie. 1928 taucht Salsa bei einer Tante in Paris unter, während Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg zieht.
Salsa wird bei einem Fluchtversuch verraten und in einem Lager interniert. Durch einen Zufall überlebt sie. Otto kehrt ins zerstörte Berlin nach russischer Gefangenschaft zurück, während Salsa in Buenos Aires landet. Zehn Jahre haben sie sich nicht gesehen, als sie Ottos Namen in einem Telefonbuch entdeckt.

Fazit:
Christian Merkel, Schauspieler und Autor ist länger um diesen Romanstoff geschlichen, da es seine eigenen Wurzeln betrifft und so erzählt er die Liebesgeschichte seiner Eltern neu.
Man mag die Charaktere und auch wenn man das Happy End kennt, schließlich ist Salsa die Mutter des Autors. Doch dass er sich der bewegenden Geschichte seiner Familie gestellt hat und dies in dieses gut lesbare Buch gepackt hat, gefällt und ist bei der Odyssee die seinen Mutter im und nach dem Krieg gemacht hat sehr interessant. Wahrscheinlich haben viele Leser eine ebenso aufregende wie tragische Biographie in der Eltern- und Großelterngeneration, man müsste nur fragen und zuhören….
Alles in allem bringt einem „Der Apfelbaum“ das Zeitgeschehen von damals emotional und unterhaltsam rüber.


4 STERNE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2021

Geht das wieder weg?

Pest und Corona
0

Nein, das geht nicht wieder weg. Ja, damit müssen wir jetzt zurechtkommen und leben. Corona.
Dies ist nicht die erste „Seuche“ Pandemie, die die Menschheit erlebt und es wird bestimmt nicht die Letzte ...

Nein, das geht nicht wieder weg. Ja, damit müssen wir jetzt zurechtkommen und leben. Corona.
Dies ist nicht die erste „Seuche“ Pandemie, die die Menschheit erlebt und es wird bestimmt nicht die Letzte sein. Die Ärzte und Medizinhistoriker Heiner Fangerau und Alfons Labisch zeigen in ihrem Buch „Pest und Corona“ wie Pandemien entstehen und stellen Corona im historischen Vergleicht dar.
Das das Buch Mitte 2020 erschien, ist der historische Vergleich gut dargestellt, doch was uns zukünftig in Bezug auf Corona erwartet und welche Auswirkungen es auf lange Sicht haben wird, konnten die Autoren anreißen, aber nicht abschließend erfassen.

Ein sehr wissenschaftliches Bucht ass sich an Leser richtet, die schon einen gewissen naturwissenschaftliches und medizinisches Grundwissen mitbringen.
Denn diese werden die Geduld zum Lesen, da viele Stellen umspannend und langatmig sind , mitbringen.

Alles in allem gut in Kontext, sprich in den Geschichtlichen Vergleich zu anderen Pandemien, gesetzt. Wohin wird es uns führen und was können wir daraus lernen für zukünftige Pandemien lernen, bleibt ein Ausblick im Buch. Für mich war es interessant und informativ, selbst wenn man das alles miterlebt hat.


4 STERNE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 04.08.2021

Ab wann ist man eine POC?

Identitti
0

Das große Idol der Studentin Nivedita ist ihr Professorin Dr. Sarawati. Von niemand fühlt sie sich besser verstanden und mehr akzeptiert, denn wie Nivedita ist Sarawati eine Person of Colour und weiß wie ...

Das große Idol der Studentin Nivedita ist ihr Professorin Dr. Sarawati. Von niemand fühlt sie sich besser verstanden und mehr akzeptiert, denn wie Nivedita ist Sarawati eine Person of Colour und weiß wie es ist, nie richtig hier in Deutschland reinzupassen. Dumm nur, dass sich rausstellt, das die Professorin für Postcolonial Studies, weiß ist und sich selbst zur PoC erklärt hat.
Der Skandal ist groß, doch Nivedita möchte Antworten. Und so zieht sie vorübergehend bei Saravati ein.

Fazit:
Bei all der Schwere und der Kontroversen, die das Thema Rassismus und Identität mit sich bringen, dieses buch macht Spass beim Lesen, denn mit viel Witz und ohne Scheu vor Tabus bezieht Mithu Sanyal Stellung. Denn sie stellt dem Fragen und zeigt auf, warum es in diesem Thema nur nur schwarz und weiß gibt.
Die beiden Hauptcharaktere machen Spass, da sie authentisch und realistisch wirken und eine gewisse Tiefe haben, so manch Anderer bleibt an der Oberfläche, wie - wenn er in dem Plot nur eine Funktion/Rolle erfüllen soll.
Der Plot selbst ist nicht neu, wenn auch so manche Wendung überrascht und unterhält.

Ein wichtiges, aktuelles Thema, alles in allem unterhaltsam verpackt.
Ein Buch das gelesen und diskutiert werden sollte.

4 STERNE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2021

Alte Liebe rostet nicht

Der Brand
0

Was bleibt von einer Ehe - wenn die Liebe eine Pause einlegt? Schafft man es als Paar sich neu zu definieren - auch wenn alle anderen Stürme des Lebens schon gemeistert hat?

Für Rahel und Peter stellen ...

Was bleibt von einer Ehe - wenn die Liebe eine Pause einlegt? Schafft man es als Paar sich neu zu definieren - auch wenn alle anderen Stürme des Lebens schon gemeistert hat?

Für Rahel und Peter stellen sich diese Fragen, beide sind um die 50 Jahre alt, viele Jahre verheiratet und die zwei erwachsen Kinder sind aus dem Haus. Das Paar hat einen ruhigen Wanderurlaub in Bayern geplant, doch kurz vor Reisebeginn bekommen sie die Nachricht, dass die Hütte abgebrannt und somit der Urlaub storniert ist.
Rahel wird von einer langjährigen Freundin gebeten ihr Haus und ihre Tiere für ein paar Wochen zu hüten, da ihr Mann einen Schlaganfall hatte und Ruth mit ihm in eine Rehaklinik geht. Und so brechen Peter und Rahel in die Uckermark auf, sich selbst und ihre Fragen im Gepäck.


Fazit:
Leicht und flüssig liest sich diese Geschichte, die so aus dem alltäglichen Leben gegriffen scheint. Daniela Krien, die Autorin, beschreibt aus der Sicht des Paares alltägliche Situationen und genau diese Alltäglichkeit erzeugt einen Lesezog mit Tiefgang.
Vieles hat sich bei Peter und Rahel eingespielt, und auch wenn die Kinder aus dem Haus sind und zumindest der Sohn ein eigenständiges Leben führt- so wirbelt die Tochter immer wieder das Leben des Paares durcheinander, da sie spleenige Ideen nachjagt oder glaubt sich scheiden lassen zu müssen. Die Routinen, seien es die alten zu Hause oder die Neuen im Haus von Ruht geben dem Paar und der Geschichte Struktur. Und auch wenn es keine klassische Liebesgeschichte ist, so ist es doch eine sommerliche Lektüre die unterhält. Mit sympathischen und lebensnahen Charakteren, die sich neu in ihr spätes Leben erfinden müßen und dies auch tun.

Von mir gibt es 4 STERNE.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2021

Erster Fall für Maja Ursinus

Schwarzer Nachtschatten
0

Dies ist der erste Fall in dem die Münchner Apothekerin Maja Ursinus ermittelt. Und ermitteln ist auch schon zu viel gesagt, denn eigentlich gerät sie unter Mordverdacht, da ihr Ex-Liebhaber und eine ...

Dies ist der erste Fall in dem die Münchner Apothekerin Maja Ursinus ermittelt. Und ermitteln ist auch schon zu viel gesagt, denn eigentlich gerät sie unter Mordverdacht, da ihr Ex-Liebhaber und eine Nachbarin, die Maja nicht leiden kann, ermordet werden. Beide Opfer wurden mit einer Pflanze namens Schwarzer Nachtschatten vergiftet. Und so steht für den übereifrigen Kommissar Schnell fest, dass nur Maja gewesen sein, da sie als Apotheken Zugang zu solchen Giften hat. Alibi hin oder her. Sein Kollege Brodtbeck, der auch noch ein neuer Nachbar von Maja ist, glaubt nicht, dass sie die Täterin ist. Und Maja, sie will einfach nur beweisen, dass sie unschuldig ist und stellt ein paar Fragen zu viel. Und steckt so gleich mittendrin, in einem komplizierten Fall und begibt sich selbst in Gefahr.

Fazit:
Vorweg, die Figuren sind toll, sie - allen voran Maja Ursinus und Martin Brodbeck tragen den Fall.
Die Idee und der Plot sind gut, doch wie häufigere bei Reihen- holpert- es ein bisschen. Alle Figuren und ihr Zusammenhang müßen eingeführt werden und es muss ein spannender Kriminalfall gelöst werden. Dafür braucht es ein paar Leichen und Verdächtige, überraschende Wendungen und eine plausible Lösung soll auch noch eingepackt werden.
Leichen und Verdächtige gibt es, Spannung auch, Tempo, wenn man vom Anfang absieht auch, denn der Start, Maja wird von Brodtbeck in der Apotheke zu beiden Morden befragt, holprig, da man als Leser direkt in die Handlung geworfen wird, ohne die Figuren zu kennen. Dies sortiert sich im Laufe des Buches und da alle losen Anfänge am Ende eine Lösung bekommen sollen, wirkt dieses auf mich etwas konstruiert…es soll halt alles passen…Maja stellt oft auch Fragen, die in der Regel sonst von der Polizei gefragt werden, die ist schließlich dafür ausgebildet, doch sie will ja ihre Unschuld beweisen und so passt das. Dies ist j auch erst der erste Fall dieser Reihe, da können sich die Figuren und ihr Vorgehen ja noch entwickeln…

Ich bin gespannt auf den nächsten Fall, denn wie schon gesagt, die Mischung ist super und es gibt nur ein paar kleine Abzüge in der B-Note.

4 STERNE

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere