Manchmal ist die Anziehungskraft zu stark, um gegen sie anzukämpfen
Brooklyn Turner hat jahrelang schützende Mauern um ihr Herz errichtet - Mauern, die mittlerweile unüberwindbar scheinen. Denn seit Bee als Sechsjährige den Mord an ihrer Mutter mitansehen musste, fehlt ihr der Mut, sich emotional auf einen anderen Menschen einzulassen. Doch als auf einmal Finn Chambers in ihr Leben tritt, verschreckt ihn Bees abweisende Art nicht. Ganz im Gegenteil: Er scheint absolut fasziniert von ihr und je mehr Zeit Bee in Finns Nähe verbringt, desto stärker spürt auch sie die Anziehungskraft zwischen ihnen. Aber kann Bee es wagen, Finn zu vertrauen und ihr Herz für ihn zu öffnen?
"Julie Johnsons Bücher lassen mein Herz höher schlagen, nur um es im nächsten Moment in tausend Teile zu zerbrechen. Und doch kann ich keine ihrer Geschichten jemals wieder vergessen."
TESSA
von
@BLUETENZEILEN
Nach dieser unglaublich tollen Leseprobe war ich so gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Leider wurde ich von diesem ein wenig enttäuscht.
Normalerweise mag ich den Schreibstil von Julie ...
Nach dieser unglaublich tollen Leseprobe war ich so gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Leider wurde ich von diesem ein wenig enttäuscht.
Normalerweise mag ich den Schreibstil von Julie Johnson, aber bei diesem Buch habe ich mich ein bisschen schwer damit getan, was dazu geführt hat, dass ich teilweise ewig für einzelne Kapiteln gebraucht habe. Hinzukommt, dass die Kapitel oft sehr lange waren, was sich für mich ein wenig gezogen hat, obwohl ich eigentlich keine Kapitelleserin bin.
Brooklyn war mir anfangs noch sehr sympathisch und ich dachte, dass ich mit ihr warm geworden bin. Allerdings hat sich für mich mit der Zeit herausgestellt, dass ich mit ihrer Art nicht wirklich zurechtgekommen bin. Auch mit Finn bin ich im Laufe des Buches nicht warm geworden. Er war mir nicht wirklich sympathisch und sein Verhalten fand ich teilweise komisch.
Es gab lange ein ewiges Hin und Her zwischen den beiden und ab einen gewissen Zeitpunkt ist alles viel zu schnell abgehandelt worden, sodass ich sowohl die Charaktere als auch die Geschichte und die Vergangenheit der beiden nicht greifen konnte.
Was mir aber richtig gut gefallen hat, war dieser Thrillerfaktor. Es war sehr spannend und mitreißend, aber auch das ist mit der Zeit ein wenig abgeflaut und als Leser/in stellt man schnell fest, in welche Richtung sich alles entwickeln wird, was ich ein bisschen schade fand.
Leider konnte mich das Buch nicht so überzeugen wie anfangs aufgrund dieser tollen Leseprobe erhofft. Die Geschichte hat eine unglaublich interessante Grundthematik, die aber meiner Meinung nach nicht vollkommen ausgeschöpft worden ist. Für mich hat stellenweise die Tiefgründigkeit der Geschichte gefehlt, denn vieles wurde so oberflächlich und schnell behandelt.
Fazit:
Nach dem tollen Einstieg in die Geschichte hat mich die Umsetzung des Buches leider etwas enttäuscht. Ich bin mit den Charakteren nicht zu hundert Prozent warm geworden und mit der Geschichte ebenso.
Wie neugierig war ich auf diesen im Juli 2021 bei LYX erschienenen Roman von Julie Johnson gewesen! Seit der Verlagsvorschau hatte das Werk auf meiner Wunschliste gestanden und nach der Leseprobe, die ...
Wie neugierig war ich auf diesen im Juli 2021 bei LYX erschienenen Roman von Julie Johnson gewesen! Seit der Verlagsvorschau hatte das Werk auf meiner Wunschliste gestanden und nach der Leseprobe, die mich sowohl inhaltlich als auch im Hinblick auf Emotionalität und Schreibstil komplett abgeholt hatte, war ich überzeugt davon, dass dieses Buch eines meiner Jahreshighlights werden würde. Leider lag ich mit dieser Einschätzung komplett falsch. Warum ich von der Geschichte eher enttäuscht als begeistert war, werde ich gleich erläutern – vorab aber der Hinweis: hierbei kann es zu ein, zwei SPOILERN kommen. Für die spoilerfreie Kurzversion verweise ich auf mein Fazit am Ende der Rezension.
Zunächst möchte ich mit einem kleinen Lobgesang das wunderschöne Cover feiern. Vom LYX-Verlag bin ich diesbezüglich bereits enorm verwöhnt und dennoch ist diese Covergestaltung in meinen Augen eine der gelungensten, die ich je gesehen habe. Die hübsche Farbkombination, die glitzernden Elemente, der elegante, geschwungene Schriftzug – all das lässt das Cover enorm hochwertig und edel wirken.
Zum Inhalt: Einst musste Brooke als kleines Mädchen den Mord an ihrer Mutter miterleben – ein traumatisches Erlebnis, das ihr auch als junge Collegestudentin noch Albträume beschert und das sie nie wirklich aufarbeiten konnte, weshalb sie (bis auf ihre beste Freundin Lexi) andere Menschen gekonnt auf Abstand hält. Was romantische Beziehungen angeht: daran glaubt die toughe und oftmals zynisch wirkende Brooklyn nicht; ihr reichen gelegentliche, unverbindliche One-Night-Stands. Ihr vermeintlich gut organisiertes Leben gerät allerdings ziemlich durcheinander, als sie dem lokalen Frauenschwarm Finn vor die Füße stolpert und dieser fortan zunehmend ihre Nähe zu suchen scheint. Und dann sind da auch noch eine Vielzahl unheimlicher Ereignisse, die darauf hindeuten, dass ein Stalker es auf Brooke abgesehen hat…
Während des Einstiegs in die Handlung erleben wir eine Rückblende zu jenem tragischen Ereignis, das Brooklyns Leben nachhaltig prägen wird. Die Beschreibung der Ermordung ihrer Mutter habe ich aufgrund der kindlichen Perspektive als besonders intensiv empfunden. Diese Intensität, das Gefühl, mittendrin in der Handlung zu sein, erlebte ich im Laufe des Romans anschließend nur noch zweimal. Ironischerweise waren es stets actionreiche, von Gewalt und angstvollen Emotionen geprägte Szenen, welche die Autorin meiner Meinung nach am besten umsetzen konnte. Allen anderen Elementen, vorrangig hinsichtlich der Entwicklung der zwischenmenschlichen Beziehungen, fehlte diese Tiefgründigkeit.
Zu Beginn waren mir sowohl die verschlossene Brooklyn als auch die extrovertierte Lexi sympathisch, aber bald zeigten sich bei beiden Mädchen Verhaltensweisen, die ich nicht gutheißen konnte. Insbesondere von Lexi war ich sehr enttäuscht – nachdem Brooke sich eine Verletzung zugezogen hat, hat ihre beste Freundin nichts Besseres zu tun, als sie – trotz der Einnahme von Schmerztabletten – zu einem alkoholgeschwängerten Club-Abend zu überreden und sie stehenzulassen, kaum das der erstbeste Typ Interesse an ihr zeigt. Ihre anschließende Erklärung, nicht nur für diesen Abend, sondern generell für ihren häufig gleichgültigen Umgang mit Brooke – nach dem Motto: 'ansonsten hätte ihre Freundschaft erst gar keine Chance gehabt' – überzeugte mich nicht.
Brooke selbst wird einerseits als übervorsichtig und als eine auf ihr Umfeld bedachte Person dargestellt und stört sich andererseits keineswegs an sämtlichen Sicherheitslücken in ihrem Leben, sei es ihre Wohnsituation oder unheimliche Anrufe und Verfolgungsmomente. Wie ignorant kann man sein, fragte ich mich nur – vor allem, da ein simpler Anruf, zu dem sie sich wohl nicht aufraffen konnte, sämtliche Zweifel aus der Welt geräumt hätte. Im Umgang mit Finn verhält sie sich ebenso widersprüchlich – macht ein großes Drama daraus, ihm aus dem Weg zu gehen, kaum dass sie feststellt, dass er nicht ausschließlich arrogant ist, und ist dann verletzt bzw. beleidigt, wenn er es ihr gleichtut, etc. - Kindergarten. Als sie sich dann in einer bestimmten Szene auch anderen Frauen, die ihr nichts getan haben, grundlos gehässig gegenüber verhält, war für mich sympathiemäßig der Ofen aus. Sowohl sie als auch Lexi sind ziemlich klischeehaft gezeichnet worden – zwei Starbucks-Liebhaberinnen, die sich gegenseitig "Kleine" und "Süße" nennen.
Über die anschließende Triggerwarnung musste ich trotz der durchaus ernsten Thematik beinahe schmunzeln – so wird erwähnt, dass man u.A. "übergriffiges […] Verhalten gegen Frauen" zu erwarten habe. – Dass auch eine der Hauptfiguren sich so verhält, darüber aufgrund seines guten Aussehens und allgemeinen Hottie-Status komplett hinweggesehen wird, scheint hingegen völlig okay zu sein. Ob Schönling oder nicht, solch ein Verhalten finde ich in jeder Situation fragwürdig und grenzwertig.
Was den Schreibstil betrifft, schwanke ich. Gewisse Situationen wurden herrlich ausdrucksstark hervorgehoben, aber die Nähe zu den Figuren und die allgemeine Glaubwürdigkeit gingen im Laufe der Handlung für mich komplett verloren. Außerdem erschienen mir manche Formulierungen und Dialoge absolut unrealistisch, Stichwort: Lumpenpuppe, Sittenstrolch und smaragdgrüne Augen.
Leider waren die Hinweise auf den restlichen Story-Verlauf bereits im ersten Drittel dermaßen deutlich und unübersehbar eingestreut, dass der Rest der Geschichte komplett vorhersehbar war – und zwar auf einem Level, bei dem ich mir dachte: Das kann unmöglich ihr Ernst sein, da MUSS noch ein Twist kommen. Besagte Überraschung trat allerdings nicht ein und so ließ mich die Lektüre ob der gänzlich lieblosen, fantasielosen Auflösung komplett ernüchtert zurück.
Fazit: Unheimlich starker Start einer Geschichte, die aufgrund der kreativen Story-Idee so viel Potential gehabt hätte, deren Umsetzung jedoch maximal mittelmäßig war. Leider plätscherte der Großteil der Handlung schon bald nach dem Einstieg nur noch vor sich hin; insgesamt sorgten lediglich 3 Actionszenen zwischenzeitlich kurz für Spannung. Die Charaktere, die mir anfangs sympathisch waren, wirkten aufgrund ihres nicht nachvollziehbaren Verhaltens und der zum Teil hölzernen, unauthentischen Dialoge zunehmend befremdlich auf mich, sodass ich kaum mehr mit ihnen mitfiebern konnte. Der größte Störfaktor für mich war die komplette Vorhersehbarkeit sämtlicher bedeutender Entwicklungen – das fand ich enorm unkreativ und langweilig gelöst. Dies war eine der wenigen Ausnahmen, bei denen ein LYX-Roman mich echt enttäuscht hat. Meine 2 ½, auf 3 aufgerundeten Sterne vergebe ich für das traumhaft schöne Cover, die Grundidee und die gut umgesetzten Actionszenen.
Das Buch hat in mir sehr unterschiedliche Gefühle hervorgerufen. Teils war ich absolut gespannt, wie es weiter geht, war verliebt in die Charaktere und habe mich im Schreibstil ...
LIKE GRAVITY - VON JULIE JOHNSON
Das Buch hat in mir sehr unterschiedliche Gefühle hervorgerufen. Teils war ich absolut gespannt, wie es weiter geht, war verliebt in die Charaktere und habe mich im Schreibstil und den tollen Wörtern verloren. Andererseits gab es dann auch wieder Szenen, die beispielsweise toxische Beziehungen und Lügen relativieren und Szenen die einfach unrealistisch und für mich Null nachvollziehbar waren.
Worum geht es?
Bee hat mit nur sechs Jahren ihre Mutter verloren. Und nicht nur das. Diese wurde vor ihren Augen ermordet und Bee auch noch als Geisel genommen.
Einige Jahre später hängt ihr dieses Schicksal immernoch nach. Die Mauern, die sie um ihr Herz errichtet hat sind höher denn je und Bee ist fest überzeugt niemals mehr jemanden an sich ran zu lassen.
Bis eines Tages Finn auftaucht und ihre Mauern Stück für Stück einreißt. Jedoch nur so lange, bis Bee hinter Finns Absichten blicken kann. Wird sie nochmal so tief fallen? Oder kann Bee lernen Finn zu vertrauen?
Charaktere
Ja...
Bee ist unfassbar toll! Auch wenn ich nicht immer 100% so gehandelt hätte, wie sie es tut, konnte ich doch stets verstehen, wieso Bee so handelt, wie sie es eben tut. Auch ihre verschlossene Art hat mich nicht gestört, war sogar sehr realistisch und wichtig für die Geschichte.
Finn hingegen betrachte ich etwas skeptisch. Dieser ist einerseits super süß und niedlich, während er auf der anderen Seite lügen verbreitet und teilweise Bee gegenüber sogar körperlich übergriffig wird, was meiner Meinung nach gar nicht geht. Auch in einem Buch sollte ein Nein auch Nein heißen.
Die Nebencharaktere sind im Großen und Ganzen gut gestaltet, auch hier teils realistischer, teils nicht so realistisch.
Wie hat mir die Handlung gefallen?
Die Handlung ist schwer zu beschreiben, ohne etwas zu spoilern. Einerseits reißt einen der Shreibstil anfangs total mit und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Auch die angesprochenen Themen sind super interessant! Andereseits kommen dann Sachen vor, die (mit ein bisschen medizinischer Fachkenntnisse) vollkommen unrealistisch sind und keinen Sinn ergeben.
Gegen Ende haben sich diese Ungereimtheiten leider ziemlich gehäuft, wodurch mir der Spaß am Lesen etwas verflogen ist. Wirklich schade.
Pro
- Tolle Protagonistin
- Extrem krasse Themen und Schilderungen, aber dennoch sehr wichtige Themen, die öfter Erwähnung finden sollten (Stalkng, Mord, Lügen, Leben im Waisenhaus, ...)
- Anfangs unfassbar spannend
- wunderschönes Cover
Kontra
- Relativierung von Gewalt und Übergriffigkeiten
- viele Ungereimtheiten und unrealistische Handlungen
- Viel, viel, viel Inhalt im letzten Drittel. Hätte locker noch 50 bis 100 Seiten mehr füllen können
Empfehlung
Ich denke das Buch ist auf jeden Fall lesenswert. Man sollte nur dabei im Hinterkopf behalten, dass viele Sachen, die im Buch passieren leider alltäglich, aber dennoch auf keinen Fall in Ordnung sind. (ein Nein einfach ignorieren, etc.)
Inhalt:
Bee (Brooklyn) hat schon viel in ihrem Leben durchgemacht, da ihre Mutter in ihrer Kindheit kaltblütig ermordet wurde. Von diesem Trauma hat sie sehr tiefe Wunden getragen und die meisten von ihnen ...
Inhalt:
Bee (Brooklyn) hat schon viel in ihrem Leben durchgemacht, da ihre Mutter in ihrer Kindheit kaltblütig ermordet wurde. Von diesem Trauma hat sie sehr tiefe Wunden getragen und die meisten von ihnen schlummern tief unter ihrer Oberfläche - unsichtbar für jeden, der sie nicht zu Gesicht bekommen soll. Doch eine offensichtliche Wunde, die Bee von diesem schrecklichen Erlebnis tragen muss, ist ihre zurückweisende Art, ihre Abgebrühtheit und ihre Angst vor festen Bindungen. Außerdem ist sie für ihre One Night Stands bekannt.
Auch Finn hat Probleme, sich anderen Menschen vollständig zu öffnen und verbringt seine Zeit stattdessen lieber mit einer seiner vielen Verehrerinnen, die er im Anschluss wieder fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Auf dem Campus ist er außerdem bekannt als DER Frauenschwarm schlechthin, denn welche Frau könnte zu seinem guten Aussehen und seiner Ausstrahlung schon nein sagen? Und zu guter letzt verbirgt sich hinter dieser schönen Fassade auch noch ein Mann mit einer unglaublichen Stimme, der regelmäßig in einem Club vor Publikum singt.
Doch als Bee und Finn aufeinandertreffen, wendet sich das Blatt auf einmal und nichts bleibt so wie davor...
Meine Meinung:
Das Grundgerüst von Julie Johnsons "Like Gravity" ist meiner Meinung nach ein ganz besonderes, da ich noch nie vorher ein New Adult Buch mit einer ähnlichen Grundidee gelesen habe. Und da mich auch die Leseprobe total gut abholen konnte, habe ich mir von diesem Buch sehr viel erhofft, aber vor allem eine herzzerreißende Liebesgeschichte mit viel Tiefgang.
Leider ist die Umsetzung dieser tollen Idee dann aber weniger gut gelungen, als ich es mir erhofft habe.
Aber zunächst einmal möchte ich zu den positiven Aspekten der Geschichte kommen.
Zuerst wäre da einmal der Schreibstil der Autorin, denn dieser konnte mich durch und durch begeistern und überzeugen. Sie hat einen sehr schön fließenden und bildlichen Schreibstil, der das Lesen sehr einfach gestaltet hat und mich auch an einigen inhaltlichen Tiefpunkten weiter durch das Buch tragen konnte. Allerdings habe ich hier leider auch einen kleinen Kritikpunkt - auf diesen werde ich aber später noch zu sprechen komme.
Auch die Charakterentwicklungen von Brooklyn und Finn und auch Brooklyns bester Freundin waren sehr schön mitzuverfolgen. Auch wenn diese teilweise etwas holprig einhergingen, mal in einem sehr langsamen Tempo und dann wieder völlig überstürzt, haben sie mich im Großen und Ganzen doch überzeugen können und ich habe mich sehr gefreut, dass sie sich darauf eingelassen haben, einen Neuanfang zu wagen und eine Wandlung zu durchleben.
Da hört es dann aber leider auch schon so ziemlich mit den positiven Aspekten des Buches auf und daher gehe ich nun leider zu den Dingen über, die mich während des Lesens immer wieder gestört haben.
Zum einen wäre da die teilweise etwas unrealistische Handlung. An vielen Stellen gibt es einfach zu viele "Zufälle" und je mehr sich diese gehäuft haben, desto mehr ging leider die Glaubhaftigkeit der Geschichte etwas mehr verloren. Außerdem trieft das Buch gefühlt aufgrund der ganzen (teilweise etwas künstlich und erzwungen wirkenden) Dramatik auf vielen Seiten. Das hätte man meiner Meinung nach auch etwas in Grenzen halten können und dadurch wäre mir auch sicherlich an der ein oder anderen Stelle ein erneutes Verdrehen meiner Augen erspart geblieben.
Obwohl ich den Schreibstil von Johnson sehr gerne mag, gab es dennoch einen Aspekt, der mir immer wieder negativ aufgestoßen ist.
Die Rede ist hierbei von den Szenen, die sich in Brooklyns Erinnerung abspielen als sie noch ein Kind war. Denn leider wurden die schönen und potenziell sehr berührenden Worte aus Brooklyns siebenjährigen Mund dadurch zunichte gemacht, dass die Autorin der Meinung war, man müsse zwischen der Wortwahl einer erwachsenen Frau und eines Kindes der ersten Klasse nicht differenzieren. Dadurch wirkte das Ganze wieder leider einfach nur aufgesetzt und unecht auf mich und die tolle Atmosphäre wurde ruiniert.
Auch diversen besitzergreifende Äußerungen - sowohl von Finn, als auch von Bees Seite - konnte ich leider nichts abgewinnen. Für manche Leser*innen mag dies wohl ganz legitim sein - nicht aber für mich. Für mich ist sowas leider ein absolutes No-Go, vor allem gepaart mit der anfänglichen Eifersucht gegenüber einem Typen der Bee, auf ihre Aufforderung wohlgemerkt, zu nahe gekommen ist, obwohl sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal richtig kannten.
Des Weiteren hat mich an mancher Stelle Finns übergriffiges Verhalten aufgeregt und Bees Unfähigkeit, das Offensichtliche miteinander in Einklang zu bringen und eins und eins zusammenzuzählen - im Bezug auf mehrere Aspekte.
Ich lasse mir ja einreden, dass ein Trauma sehr viel mit einem Menschen anrichten kann und dass dadurch auch Erinnerungen verdrängt werden können. Ich habe allerdings noch nie gehört, dass ein Trauma dieser Art Auswirkungen auf den gesunden Menschenverstand und die Intelligenz einer Person haben kann. Es gab teilweise Punkte in "Like Gravity", an denen ich Bee gerne einfach nur durchgerüttelt hätte und ihr ins Gesicht geschrien hätte, dass sie mal ihr Gehirn etwas mehr anstrengen soll um das Offensichtliche zu begreifen.
Das klingt jetzt vielleicht sehr hart, allerdings finde ich, dass man von einer Person, die sich des Öfteren über die mangelnde Intelligenz anderer beschwert, dann eigentlich auch nur erwarten kann, dass sie von dieser Intelligenz selbst auch ab und zu mal Gebrauch macht.
Fazit:
Leider konnte mich die "Like Gravity" nicht so abholen, wie ich es mir gewünscht und erhofft hätte. Dennoch habe ich mich beim Lesen zum Glück nicht nur geärgert, sondern die Geschichte teilweise auch genießen können und an spannenden Stellen so sehr mitgefiebert, dass ich am liebsten gleich weitergelesen hätte.
Eine Empfehlung möchte ich für dieses Buch dennoch nicht aussprechen, da es mich dafür einfach zu wenig überzeugt hat. Falls du es aber trotz meiner negativ angehauchten Rezension noch lesen möchtest, machst du definitiv auch nichts falsch :)
Inhalt:
Brooklyn musste als sechsjähriges Mädchen mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen eiskalt ermordet wurde. Seitdem hat sie ihr Leben in Heimen und Pflegefamilien verbracht und sich einen schützenden ...
Inhalt:
Brooklyn musste als sechsjähriges Mädchen mit ansehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen eiskalt ermordet wurde. Seitdem hat sie ihr Leben in Heimen und Pflegefamilien verbracht und sich einen schützenden Panzer angelegt, um sich emotional abzuschotten. Ihre Mauern drohen jedoch zu bröckeln, als sie auf Finn trifft. Dieser lässt sich nämlich von ihrer kalten Art überhaupt nicht abschrecken und scheint sich zunehmend für Bee zu interessieren. Die Frage ist nur, ob sie es wirklich wagen kann, ihren Schutzpanzer für ihn abzulegen.
Meinung:
Der Beginn der Geschichte ist absolut spannend gehalten, sowohl von den Charakteren als auch von den sonstigen Gegebenheiten her. Somit stellt man sofort diverse Theorien darüber auf, was geschehen könnte und wer in die Angelegenheiten verstrickt ist, was dazu führt, dass man direkt mitfiebert. Und gerade auch Brooklyn und ihre beste Freundin Lexi bieten enormes Potential, da die beiden kaum unterschiedlicher sein könnten, aber trotzdem seit vielen Jahren beste Freundinnen sind. Wie gut Freundschaften dieser Art also funktionieren können, hätten diese wunderbar zeigen können.
Leider ist das aber dann überhaupt nicht der Fall gewesen und so ziemlich alle Charaktere haben mich dazu gebracht, mir die Haare zu raufen. Zunächst wäre da Lexi. Als Brooklyns beste Freundin sollte sie Bee in Ruhe lassen, wenn diese keine Lust hat feiern zu gehen, stattdessen drängt sie sie aber solange, bis sie schließlich nachgibt. Nur um dann im Club mit einem Typen rumzuknutschen, Brooklyn links liegen zu lassen und diese dann auch noch von einem fremden Kerl nach Hause fahren zu lassen. Generell wirkt Lexi hier enorm egoistisch und, abgesehen vom Epilog, auch wenig sympathisch.
Aber auch Finn ist kein Charakter, den ich sonderlich lieb gewonnen hätte, denn er verhält sich Brooklyn gegenüber mehrfach übergriffig und drängt sie körperlich in die Enge. An diesen Stellen hätte es sich angeboten, dass sie ihm ganz klar die Leviten liest, stattdessen münden solche Situationen in einen Kuss. Das fand ich dann doch sehr fragwürdig, da es auch ein sehr falsches Bild von (potentiellen) Beziehungen vermittelt.
Doch auch Brooklyn ist mir sehr schnell unsympathisch geworden, beispielsweise dadurch, dass sie eine absolute Doppelmoral lebt, indem sie zwar selbst regelmäßig One Night Stands hat, jedoch auf keinen Fall als solcher von Finn angesehen werden will. Generell ist ihr Verhalten oft sehr widersprüchlich und wenig nachvollziehbar. Mitunter erscheint sie dadurch auch unglaublich naiv. Finn ist zwar ähnlich sprunghaft in seinem Verhalten, die Begründung dafür wird jedoch recht bald klar. Bei Bee fehlt sie leider gänzlich.
Die Beziehung der beiden baut sich quasi von 0 auf 100 auf, was mir sehr eigenartig vorkam. Das Leben der One Night Stands scheint vergessen und während man bei Finn den Grund erahnen kann, ist es bei Bee kein bisschen verständlich.
Generell konnte mich das Buch einfach nicht überzeugen. Mit den Charakteren bin ich nicht warm geworden, es gab einige sehr unrealistische Schilderungen und bereits nach wenigen Kapiteln war absolut klar, wie sich die Geschichte entwickeln und dann auch enden würde. Entsprechend enttäuschend war das Ende, da dieses auch keinerlei Überraschungen mehr parat hielt und genauso lief, wie ich es nach den ersten 100 – 150 Seiten erwartet hatte.
Für mich leider ein Flop und daher kann ich auch keine Leseempfehlung aussprechen. Allerdings habe ich auch andere Stimmen zu dem Buch gehört und wer die Bücher der Autorin mag, findet vielleicht auch hier genau das, was man sich von ihr wünscht.
Lieblingszitat:
Ich hatte gedacht, dass ich alles verloren hätte, als ich ihn verlor, aber das stimmte nicht. Ich hatte immer noch Lexi. Und was noch wichtiger war: Ich hatte mich.