Profilbild von BlackPearl

BlackPearl

Lesejury Star
offline

BlackPearl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BlackPearl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2021

Gute Zutaten, aber viel verschenktes Potential!

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
0

Drei Geschwister mit magischen Talenten versuchen dem Familienschicksal der verfluchten Liebe zu entgehen und wählen jeder für sich einen eigenen Weg dafür. Doch was auch kommt, sie halten zusammen und ...

Drei Geschwister mit magischen Talenten versuchen dem Familienschicksal der verfluchten Liebe zu entgehen und wählen jeder für sich einen eigenen Weg dafür. Doch was auch kommt, sie halten zusammen und können sich aufeinander verlassen.

Die Zutaten für diesen Roman klangen vielversprechend, doch leider blieb er hinter meinen Erwartungen zurück. Das lag zum Einen am schleppenden Einstieg in die Geschichte und einigen unlogischen Handlungen der Charaktere, die mir lange zu distanziert blieben und in die ich mich am Anfang nicht hinein versetzen konnte. Das änderte sich erst im dritten Teil als etwas Schwung in die Handlung kam und die Protagonisten Gefühle zeigten. So wurden sie nahbarer und sympathischer. Einige überraschende Wendungen haben mir gut gefallen und es kommt zwischendurch auch richtig Spannung auf. Leider erfährt man für meinen Geschmack zu wenig von den interessanten Nebenfiguren, die immer nur kurz auftauchen und gleich wieder verschwinden. Auch die sogenannten Vertrauten (Krähe, Katze, Hund) der Geschwister spielen nur kleine Rollen als schmückendes Beiwerk, auf deren Bedeutung oder Aufgabe ich vergeblich gewartet habe. Hier wurde trotz guter Ansätze viel Potential verschenkt.

Nach einem sehr schicksalsträchtigen, aber unterhaltsamen und bewegenden Abschnitt folgte dann ein Sprung über Jahrzehnte hinweg, in dem die Ereignisse nur kurz auf ein paar Seiten abgehandelt wurden. Das hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Doch trotz aller Kritik hat mir das Buch insgesamt noch gut gefallen und das Ende lässt auf eine Fortsetzung mit der nächsten Generation schließen, die ich auf jeden Fall lesen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2021

Eine Welt zwischen Magie und Technologie

Catacombia, Band 1: Abstieg in die Tiefe. Ausgezeichnet mit dem Leipziger Lesekompass 2022! (Spannendes Fantasy-Abenteuer ab 10 Jahren)
0

Der Waisenjunge Sam sieht in den Nachrichten, dass bei Bohrungen für eine U-Bahn ein antikes Bauwerk entdeckt wurde. Unter den Symbolen, die auf einer Mauer zu sehen sind, gleicht eines dem Muttermal auf ...

Der Waisenjunge Sam sieht in den Nachrichten, dass bei Bohrungen für eine U-Bahn ein antikes Bauwerk entdeckt wurde. Unter den Symbolen, die auf einer Mauer zu sehen sind, gleicht eines dem Muttermal auf seiner Haut. Um sich das genauer anzusehen, schleicht er sich nachts auf die Baustelle und stürzt zusammen mit dem Streunerhund Einstein in einen tiefen Schacht. Die beiden finden sich dort unten in einer neuartigen und unglaublichen Welt wieder, die auf den ersten Blick einfach nur traumhaft zu sein scheint. Doch bald schon sind sie mittendrin in einem gefährlichen Abenteuer...

Dies ist der Auftaktband einer Trilogie über die von Magie und hochmoderner Technik geprägte Stadt Catacombia. Genau dieser Gegensatz hat mich gereizt, dieses Buch zu lesen. Der Autor hat eine sehr interessante und faszinierende Szenerie entworfen, in der zum Beispiel antike Bauten der Vergangenheit neben science-fictionartigen Flugobjekten existieren. Ich mochte die Verbindung der futuristischen und fantastischen Elemente mit einem Hauch von Steampunk sehr und hätte gerne noch ein wenig ausführlicher über die Gesellschaftsstruktur und das alltägliche Leben der Bewohner gelesen. Ebenso knapp sind die Beschreibungen der Charaktere und bleiben deshalb leider zu blass. Doch das wäre für die Zielgruppe von Kindern ab 10 Jahren wahrscheinlich zu langweilig gewesen, deshalb kann ich verstehen, dass diese Informationen nur gestreift wurden.

Was mir aber absolut unverständlich war, ist die Tatsache, dass sich in dieser hochentwickelten Welt niemand eingehend darum gekümmert hat, Sams Fragen zu beantworten und ihm alles verständlich zu erklären. Er wurde einfach einer Familie zugeteilt und zur Akademie geschickt, wo er schon mit den selbstverständlichsten Dingen große Probleme hatte, da alles so anders war, als in seiner Welt. Unterstützung und Rücksichtnahme bekam er weder von den Lehrern noch von seinen Mitschülern und musste mit wenigen, kurzen Erklärungen zurechtkommen.

Doch insgesamt hat mir die Idee und der Weltenentwurf gut gefallen, so dass ich auch den nächsten Band lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2021

Temporeiche Action

Spezial-Agent Mumie - Schief gewickelt
0

Bei diesem Buch finde ich das Cover sehr gelungen und die umwickelten Buchstaben mit den hervorblinzelnden Augen sind ein witziger Hingucker. Die Illustrationen, die im Buch folgen, sind schön gezeichnet, ...

Bei diesem Buch finde ich das Cover sehr gelungen und die umwickelten Buchstaben mit den hervorblinzelnden Augen sind ein witziger Hingucker. Die Illustrationen, die im Buch folgen, sind schön gezeichnet, lockern die Geschichte auf und helfen dabei, sich den Inhalt bildlich vorzustellen.

Die Idee zur Mischung aus 007 trifft altes Ägypten ist grundsätzlich gut, allerdings finde ich sie weniger gut umgesetzt. Gerade für Kinder ab 8 Jahren, wie es empfohlen wird, ist zu viel Action. Es geht Schlag auf Schlag und man kann sich gar nicht auf eine Situation oder einen Charakter einstellen, weil schon die nächste folgt. Es sind einfach zu viele Informationen in zu kurzer Zeit. Wenn die Handlung auf mindestens doppelt so viele Seiten ausgeweitet wäre, könnte man es mehr genießen, da manchmal wirklich schöne Einfälle wie z.B. die Mistkäfertoilette oder der Roboterhund, vorhanden sind. So gehen leider liebenswerte und skurrile Figuren etwas im Trubel der Ereignisse unter.

Am schönsten an der Geschichte finde ich die Kombination alter Mythen und Legenden mit der modernen Technik, wobei sich der Mumienagent und der Junge Neil perfekt ergänzen. An einigen Stellen glaube ich, dass Kinder im o.g. Alter beim Lesen überfordert sind. So zum Beispiel mit der Vorstellung, dass es Forscher aus dem übernächsten Universum waren, die durch eine Art Weltraumtunnel auf die Erde kamen und im alten Ägypten dann als Götter verehrt wurden. Ebenso wird kaum ein Kind, das die englische Aussprache des Vornamens nicht kennt, das Wortspiel mit Nilfischer und Neil Fisher mitbekommen...

Im Anhang kommt nochmal die Große Mieze zu Wort und erklärt kindgerecht, die wichtigsten verwendeten Begriffe und wie Mumien hergestellt wurden.

Insgesamt ist es eine spannende und ideenreiche Story, auch wenn sie mir in einem zu unruhigen und überhasteten Stil geschrieben ist. Aber wer temporeiche Action mag, ist hier richtig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.11.2020

Nett für Kinder, aber für Fans eine Enttäuschung

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
0

Ein wieder neu aufgelegtes Begleitheft zu einem sehr alten Hörspiel wurde hier als kleine Sensation angekündigt. Troubadix möchte bei einem Bardenwettstreit antreten, doch wie wir wissen, ist es mit seinem ...

Ein wieder neu aufgelegtes Begleitheft zu einem sehr alten Hörspiel wurde hier als kleine Sensation angekündigt. Troubadix möchte bei einem Bardenwettstreit antreten, doch wie wir wissen, ist es mit seinem Talent nicht sehr weit her. Asterix und Obelix begleiten ihn zu dem Event, da sie ahnen, dass es dabei Ärger mit den Römern geben könnte...

In Zeiten von Casting Shows auf beinahe allen Fernsehkanälen, birgt die Idee der Geschichte sehr großes Potential in sich und man hätte durchaus ein Highlight mit vielen Anspielungen auf dieses Phänomen machen können, wenn man es mit modernen Texten überarbeitet hätte. So bleibt es leider nur bei einer unspektakulären und üblichen Handlung. Außerdem irritiert mich die in holperigen Dialogen geschriebene Form, was sich sehr hölzern lesen lässt. Das finde ich sehr schade und lässt den Charme und die Spritzigkeit der Comic-Vorgänger vermissen. Auch wenn es eine restaurierte Geschichte von früher ist, hätte man sie als Comic herausbringen können. Die jetzigen Künstler sind durchaus dazu in der Lage, wie sie schon bewiesen haben.

Die großformatigen Zeichnungen versöhnen etwas, da sie sehr detailreich und ansprechend den Text illustrieren. Insgesamt ist es eine nette Geschichte für Kinder, da sie ja auch als illustriertes Bilderbuch beschrieben wird, aber für eingefleischte, erwachsene Fans ist sie eher eine Enttäuschung. Ich hoffe auf den nächsten Band, der wieder in gewohnter Manier geschrieben und gezeichnet wird.

Veröffentlicht am 21.02.2020

Nette Geschichte ohne Tiefgang

Wiedersehen in der kleinen Inselbuchhandlung
0

Dies ist bereits der dritte Teil rund um die kleine Inselbuchhandlung auf der beschaulichen Nordseeinsel. Man muss die vorigen Bände aber nicht gelesen haben, denn die Handlung ist vollkommen eigenständig. ...

Dies ist bereits der dritte Teil rund um die kleine Inselbuchhandlung auf der beschaulichen Nordseeinsel. Man muss die vorigen Bände aber nicht gelesen haben, denn die Handlung ist vollkommen eigenständig. Im Fokus steht diesmal der erfolgreiche Krimiautor Hauke, der nach langer Zeit wegen einer Lesung auf seine Heimatinsel zurückkehrt. Dort trifft er wieder auf seine drei engsten Freunde von damals, die aber alle anscheinend nichts mehr miteinander zu tun haben wollen. Jeder von ihnen ging nach dem Abitur seinen eigenen Weg und nur Wiebke blieb auf der Insel zurück, um den Hof ihrer Eltern weiterzuführen. Greta, die Inhaberin der kleinen Inselbuchhandlung, möchte die ehemals besten Freunde wieder vereinen, aber der gut gemeinte Versuch scheitert kläglich...

Mir hat wieder die heimelige Atmosphäre auf der Insel gut gefallen, in der ich mich sofort wohlgefühlt habe. Die neuen Charaktere bringen frischen Wind in die Handlung und es ist schön, dass man auch die, die man aus den anderen Teilen lieb gewonnen hatte, wieder trifft. Leider spielt die Buchhandlung nur am Rande eine kleine Rolle und auch Greta hat nur kleine Auftritte.

Das Wiedersehen der alten Clique läuft so verhalten und distanziert ab, dass man auf die Erklärung gespannt ist, was zwischen ihnen wohl vorgefallen ist. Die Auflösung dazu war mir aber zu schwach und banal, als dass ich sie hätte nachvollziehen können. Die Entwicklung der Charaktere wird nur sehr oberflächlich dargestellt und gerade zum Ende hin, hatte ich das Gefühl, dass die Handlung schnell abgeschlossen werden sollte. Alle Schwierigkeiten lösen sich zu einfach und unproblematisch in kürzester Zeit auf. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Mir hat das Buch zwar Spaß gemacht und es ist insgesamt eine nette Geschichte zum Entspannen, aber mir hat der Tiefgang bei den Charakteren und die Glaubwürdigkeit der Handlung gefehlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere