Märchenhaft, phantasievoll, poetisch
Unsichtbar im hellen LichtDarum geht‘s:
Als Celeste aus einem verwirrenden Traum erwacht, findet sie sich in einem Kostümkorb wieder – in einem Kostümkorb eines Theaters, das sie noch nie vorher betreten hatte. Und warum nennen ...
Darum geht‘s:
Als Celeste aus einem verwirrenden Traum erwacht, findet sie sich in einem Kostümkorb wieder – in einem Kostümkorb eines Theaters, das sie noch nie vorher betreten hatte. Und warum nennen sie alle Marie und denken, sie sei eine Ballerina? Und wo ist ihre Familie? Seit ihrem seltsamen Traum ist einfach nichts mehr wie vorher. Auch der geheimnisvolle Mann im smaragdgrünen Anzug, der ihr ein Spiel vorschlägt, ist ihr vollkommen unbekannt. Ihr Gewinn wäre die Rettung aller, die sie liebt. Doch wie soll man ein Spiel gewinnen, dessen Regeln man nicht wirklich versteht? Und Celeste läuft die Zeit davon…
So fand ich‘s:
Am Anfang des Buches war ich genauso verwirrt wie die Protagonistin Celeste. Ich wusste nicht so recht wie mir geschah und ich muss zugeben, dass ich die ersten drei Kapitel ein zweites Mal gelesen habe. Trotz anfänglicher Konfusion hat mich Sally Gardners märchenhafte Erzählweise von der ersten Seite an gefangen genommen. So wollte ich dann auch nicht einfach so aufgeben und habe der Geschichte noch eine Chance gegeben. Und je länger ich las, umso angetaner war ich von Celeste und Maries Geschichte.
Mit jedem Kapitel wurden die Umstände, die Celestes Spiel mit dem Mann im smaragdgrünen Anzug umgaben, für mich immer nachvollziehbarer und ab einem gewissen Punkt hat mich dann auch ein richtiger Lesesog gepackt und das Kopfkino lief auf Hochtouren. In meiner Phantasie entstanden Szenerien wie aus der Glanzzeit von St. Petersburg mit seinen Palais, den verschneiten Straßen und Pferdeschlitten, gepaart mit den bunten Figuren aus einem Tim-Burton-Film. Zugegeben, eine etwas eigenwillige Mischung… Ich glaube aber, dass es der Autorin gut gefällt, wenn die Phantasie ihrer Leser Purzelbäume schlägt. Sie besticht jedenfalls mit einer sehr originellen und mit Liebe zum Detail dargestellten Imagination. Und das absolut passende Ende hat mich noch zusätzlich mit meinen Startschwierigkeiten versöhnt.
Rückblickend auf meine Anfangsschwierigkeiten hatte ich mich gefragt, ob ich das Buch Kindern ab 12 Jahren empfehlen würde. Tatsächlich muss ich zugeben, dass junge Leser möglicherweise viel lockerer und unbefangener an die Geschichte ran gehen und bereit sind, nicht gleich alles von Anfang an zu verstehen, sondern alles auf sich zukommen zu lassen. So gesehen, kann ich das Buch leichten Herzens allen jungen und älteren Lesern empfehlen, die gerne in Märchen eintauchen. Und wenn zu Beginn das eine oder andere verwirrend erscheint, haltet durch. Es lohnt sich!