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Veröffentlicht am 05.08.2021

Aussergewöhnliches Eiszeit-Abenteuer mit wunderschönen Illustrationen

Die Legende von Frostherz 1. Die Reise beginnt
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In einem Land nach unserer Zeit: Die Welt ist bedeckt von ewigem Eis und Schnee, selbst im Sommer. Unter der Schneedecke verborgen liegen nicht nur die Erfindungen früherer Völker, sondern auch gefährliche ...

In einem Land nach unserer Zeit: Die Welt ist bedeckt von ewigem Eis und Schnee, selbst im Sommer. Unter der Schneedecke verborgen liegen nicht nur die Erfindungen früherer Völker, sondern auch gefährliche Monster, Leviathane, welche Jagd auf Mensch und Tier machen. In einem kleinen Dorf hoch im Norden wohnt der kleine Junge Ash. Als herauskommt, dass er die verbotene Magie des Klangwebens beherrscht, wird er zusammen mit Jäger Tobu verbannt, einem Yeti, der den kleinen Ash um alles in der Welt beschützen will. Zusammen mit der Crew des Eisschiffs Frostherz erleben sie fortan gefährliche Abenteuer.
Inhaltlich sowie optisch ein absolutes Lese-Highlight! Neben einer umfangreichen Karte der Welt beinhaltet das Buch unzählige Illustrationen rund um die Abenteuer von Ash, Tobu und der Crew der Frostherz. Neben Menschen und Yetis gibt es noch Charaktere, die an Walrosse und Polarfüchse erinnern. Durch seine besondere Magie sind Ash gegenüber einige Leute feindlich gesinnt, während er in der aufgeweckten und mutigen Lunah eine neue beste Freundin findet. Und auch mit dem wortkargen Yeti Tobu muss Ash sich erstmal zusammenraufen, die beiden sind doch sehr verschieden. Hervorragend ist der Zusammenhalt der Schiffscrew dargestellt, selbst in gefährlichsten Situationen halten alle zusammen und sind füreinander da. Zudem sind die beiden Kinder Ash und Lunah so gestaltet, dass die jungen Leser sich problemlos mit ihnen identifizieren können.
Eine aussergewöhnliche, frostige Welt mit magischen Elementen und faszinierenden Charakteren, die gemeinsam höchst spannende Abenteuer erleben.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Eiskalte Leichen und Zimtgebäck

Eis. Kalt. Tot.
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Bei -15°C wird in Kopenhagen eine kopflose Leiche aus dem Wasser gefischt. Weitere bizarr arrangierte Opfer folgen. Eine große Herausforderung für die Kollegen von der Mordkommission, ein gefundenes Fressen ...

Bei -15°C wird in Kopenhagen eine kopflose Leiche aus dem Wasser gefischt. Weitere bizarr arrangierte Opfer folgen. Eine große Herausforderung für die Kollegen von der Mordkommission, ein gefundenes Fressen für die Presse. Dank der Hilfe der Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen ergibt sich schon bald eine erste Spur.
Ein hervorragender Nordic-Noir-Thriller. Nicht nur die Temperaturen laden beim Lesen zum Frösteln ein, sondern auch die Art und Weise, wie die Opfer der Mordserie arrangiert werden. Getragen wird der Roman primär von drei Hauptcharakteren, wobei auch die Täterseite ein paar Seiten abbekommt. Kommissarin Kirsten Vinther als Leiterin der Ermittlergruppe ist intelligent und zielstrebig, steht allerdings auch ziemlich unter Druck, Erfolge zu liefern. Jesper Bæk als Neuling in Kopenhagen muss sich zunächst noch etwas einleben und obwohl er einiges auf dem Kasten hat, stört sich Kirsten Vinther daran, ihn nicht komplett durchschauen zu können, was zu einigem Misstrauen zwischen den beiden führt. Meine Favoritin Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen bringt nicht nur dank ihrer aussergewöhnlichen Fähigkeiten viel Spannung in den Roman. Neben ihrer direkten Art sind es vor allem ihre Hintergründe sowie ihre frühere Kindheit in Grönland, welche den Thriller abwechslungsreich gestalten und gewissermaßen zielführend in dem Fall sind.
Die Atmosphäre sämtlicher Szenen wurde mithilfe der passenden Details von der Autorin gut dargestellt, selbst das typische Zimtgebäck bei den Teambesprechungen durfte da nicht fehlen. Die Charaktere sind vielschichtig gestaltet, der Kriminalfall höchst komplex und bis zum Schluss undurchsichtig. Ein Thriller, der eiskalte Spannung bis zur letzten Seite bietet!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Kriminalroman, der eine gelungene literarische Zeitreise in die Weimarer Republik bietet

Zum Sterben zu viel
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Wer zu diesem Roman greift, begibt sich auf eine gelungene Zeitreise rund 100 Jahre zurück nach München und Umgebung. Anschaulich beschreibt die Autorin das damalige 1922, eine Zeit, in welcher das gestern ...

Wer zu diesem Roman greift, begibt sich auf eine gelungene Zeitreise rund 100 Jahre zurück nach München und Umgebung. Anschaulich beschreibt die Autorin das damalige 1922, eine Zeit, in welcher das gestern verdiente Geld heute bereits viel weniger Wert ist, wo die Menschen in den Städten finanziell ums Überleben kämpfen und lange für Lebensmittel anstehen. Als in einem Münchener Vorort ein Dichter erstochen aufgefunden wird, muss die Polizei schnell einen Täter liefern, um das Volk zu beruhigen. Obwohl keine Beweise gegen ihn vorliegen, wird ein Schreiner unschuldig für die Tat inhaftiert - was das für seine Frau und den Handwerksbetrieb bedeutet, interessiert die Polizei nicht. Selbst, als ein weiterer Mord nach demselben Muster geschieht, bleibt die Polizei stur, wenn auch Oberkommissar Benedikt Wurzer seine Zweifel an der Inhaftierung des Schreiners hegt. Ebenso versucht Agnes, die Frau des Handwerkers, um die Freiheit ihres Mannes sowie um ihre Zukunft zu kämpfen.
Sehr schön zeichnet die Autorin die damaligen Gegebenheiten auf, die Probleme und Missstände, mit welchen das Volk zu kämpfen hatte. Mit Agnes wird insbesondere die Rolle der Frau etwas eingehender beleuchtet, was mir sehr gefiel, da viele Romane sich primär auf die Männer dieser Zeit konzentrieren. Vor allem die Angst vor übergriffigen Männern, welche nach damaligem Rechtssystem anschließend weiterhin gut dagestanden hätten, wird hier einfühlsam thematisiert. Kritisch wird ebenfalls die Einstellung einiger Ermittler beleuchtet, für die systembedingt einzig die Quote zählt - ob der richtige Täter inhaftiert wurde, ist so manchen Polizisten egal. Der Kriminalfall selbst fügt sich gekonnt in das gezeichnete Gesellschaftsbild der damaligen Zeit ein, die Anzahl der beteiligten Personen bleibt angenehm überschaubar. Der Schreibstil ist abwechslungsreich und die Charaktere werden emotional sehr gut dargestellt.
Ein überzeugender und unterhaltsamer Kriminalroman, der sehr gut Einblicke ins damalige Leben sowie die Probleme der Bevölkerung, insbesondere der Frauen, bietet.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Spannendes Abenteuer für Tierliebhaber

Evie und die Macht der Tiere
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In diesem Buch erfüllt Matt Haig der Protagonistin Evie den Traum vieler Kinder: Evie kann mit Tieren denk-sprechen. Auch wenn es bereits eine Fülle ähnlicher Bücher gibt, ist dieses doch etwas ganz Besonderes. ...

In diesem Buch erfüllt Matt Haig der Protagonistin Evie den Traum vieler Kinder: Evie kann mit Tieren denk-sprechen. Auch wenn es bereits eine Fülle ähnlicher Bücher gibt, ist dieses doch etwas ganz Besonderes. So erfährt man z. B., warum es wahnsinnig gefährlich werden kann, wenn jemand anders davon erfährt. Warum man aufpassen sollte, wenn man sich mit Schnecken unterhält. Und warum Evies Gabe bei Plato, der Bartagame von Granny Flora, nicht funktioniert.

„Manche Menschen sprechen mit Tieren. Aber es gibt nicht viele, die ihnen auch zuhören.“ (Zitat S. 7, A. A. Milne)

Überhaupt ist Evie ein sehr aufgewecktes und cleveres Mädchen. Sie interessiert sich stark für Tiere und die Natur, entsprechend erfährt man als Leser so manch spannende Details aus der Tierwelt. Dass die beste Freundin sich immer mehr für Schmink-Tutorials und Youtube-Likes interessiert und sich irgendwann von Evie abwendet, ist ebenfalls ein Thema, welches Matt Haig einfühlsam eingebaut hat. Wer nicht der breiten Masse angehört, hat es manchmal nicht leicht, wie Evie erfahren muss.
Tatsächlich ruht sich der Autor nicht darauf aus, Evie mit den Tieren sprechen zu lassen, sondern lässt sie in ein lebensgefährliches Abenteuer stolpern, welches sie dank Freundschaft und Hilfsbereitschaft mutig meistert. Wunderschön sind hierzu auch die vielen Illustrationen im Buch, von denen mich besonders die Vermisstenplakate begeistert haben.
Ein spannendes und aussergewöhnliches Abenteuer rund um die Themen Freundschaft und Liebe zur Natur, das ein paar interessante Details rund um die Tierwelt bietet und mit wunderschönen Illustrationen versehen ist.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Abenteuer in einer futuristischen Geheim-Stadt

Catacombia, Band 1: Abstieg in die Tiefe. Ausgezeichnet mit dem Leipziger Lesekompass 2022! (Spannendes Fantasy-Abenteuer ab 10 Jahren)
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Durch einen Schacht stürzt der 13-jährige Sam gemeinsam mit Straßenhund Einstein in eine verborgene Stadt tief unterhalb New Yorks: Catacombia. Alte Baustile und futuristische Gebäude inmitten von Wasserstraßen, ...

Durch einen Schacht stürzt der 13-jährige Sam gemeinsam mit Straßenhund Einstein in eine verborgene Stadt tief unterhalb New Yorks: Catacombia. Alte Baustile und futuristische Gebäude inmitten von Wasserstraßen, Fahrzeuge, die sowohl in der Luft als auch im sowie unter Wasser unterwegs sind - Sam kommt zunächst aus dem Staunen nicht heraus und würde alles dafür tun, um in dieser magisch anmutenden Welt bleiben zu dürfen. Doch der Schein trügt und Sam kommt einem großen Geheimnis auf die Spur. Und ehe er sich versieht, steckt er mitten drin in einem gefährlichen Abenteuer, welches für das Schicksal Catacombias entscheidend ist.
Auf dem Cover lässt sich wunderbar erkennen, wie Sam und Einstein Catacombia bestaunen, nachdem sie die über ihnen liegende Welt verlassen haben. Die Handlung geht recht zügig voran, in Catacombia angekommen wird er sogleich mit den anderen Kindern zur Akademie geschickt, deren futuristische Version der Schule, wo er in vielerlei Dingen einfach ins kalte Wasser geworfen wird. Nebenbei findet er heraus, was das seltsame Zeichen bedeutet, welches Auslöser für seinen Sturz nach Catacombia war. Zudem gibt es Kritiker des regierenden Rats, terroristische Anschläge und Sam kann zunächst nicht differenzieren, wer die Guten und wer die Bösen sind.
Erlebnistechnisch ist das Buch definitiv spannend, zumal die Technologien und Erfindungen in Catacombia aussergewöhnlich sind. Dass einige Bewohner sich den Oberweltlern dadurch überlegen fühlen bleibt nicht aus. Allzuviel erlebt man in Band eins zunächst noch nicht von Catacombia, dafür ist Sam an zuwenig Orten unterwegs und mehr damit beschäftigt, unterwegs staunend die Stadt zu betrachten und sich die fremde Technik anzueignen. Dafür erlebt man bereits einige besondere Fähigkeiten und Erfindungen dieser Welt und Sam ist dem Geheimnis auf der Spur, was die Quelle dieser Macht wirklich ist. Zudem erfährt er ein wenig über seine eigene Herkunft dabei. Auch wird er recht schnell zwischen die Fronten zwischen Rat und Ratsgegnern gezogen, so dass es für Sam bzw. die Leser nicht langweilig wird. Überhaupt ist Sam recht aufgeweckt und sympathisch und fällt mit seiner Vorliebe für Fast Food im übergesunden Catacombia auf charmante Art aus dem Rahmen.
Ein gelungener Einstieg in eine flotte Abenteuer-Trilogie, in der ein sympathischer Junge hinter das erschreckende Geheimnis einer perfekt wirkenden Geheimwelt kommt.

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