Biest & Bethany ist anders, unkonventionell, skurril und amüsant
Biest & Bethany - Nicht zu zähmenInhalt:
Schönheit und Unsterblichkeit haben ihren Preis. Der gutaussehende Ebenezer Tweezer wirkt zwar überaus jugendlich, ist aber schon 511 Jahre alt. Sein düsteres Geheimnis: Auf dem Dachboden hält ...
Inhalt:
Schönheit und Unsterblichkeit haben ihren Preis. Der gutaussehende Ebenezer Tweezer wirkt zwar überaus jugendlich, ist aber schon 511 Jahre alt. Sein düsteres Geheimnis: Auf dem Dachboden hält er sich – gut versteckt hinter einem bodenlangen roten Samtvorhang – ein Biest, mit dem er einen ungeheuerlichen Pakt geschlossen hat. Das Biest bekommt was auch immer es fressen will und im Gegenzug erhält Ebenezer, das wonach er verzweifelt verlangt - einen Trank, der ihm ewige Jugend und Unsterblichkeit verspricht. Doch mit den Jahrhunderten ist das Biest immer gieriger geworden – erst wollte es nur normales Futter, dann ein lebendiges Tier, und schließlich soll es ein saftiges Kind sein. Wo um Himmels willen findet man ein Kind, nach dem niemand fragt? Richtig, im Waisenhaus. Und so kommt die ungezogene Bethany ins Spiel – Verzeihung! – ins Haus. Es dürfte Ebenezer nicht sonderlich schwerfallen, dem Biest diese rotzige Göre zum Fraß vorzuwerfen, oder? Zumal sein wunderbares Leben ohne den Trank schon bald ein jähes Ende nehmen könnte …
Meinung:
Ebenezer Tzweezers 512. Geburtstag steht kurz bevor, dieses stolze Alter hat er dem Biest auf seinem Dachboden zu verdanken, das ihn immer mit neuen Lebenssäften und anderen Dingen versorgt. Im Gegenzug dafür erfüllt Ebenezer dem Biest jeden Essenswunsch den es hat. So verspeist das Biest auch gerne einmal seltene Vogelarten oder einen Eisbären. Doch als das Biest eines Tages von Ebenezer verlangt ihm ein saftiges Kind zu Fressen zu geben, fängt Ebenezer langsam an, an den Essgewohnheiten des Biestes zu zweifeln. Doch was tut man nicht alles für die Schönheit und Jugend? Und so macht sich Ebenezer im nahegelegenen Waisenhaus auf die Suche nach einem passenden Kind für das Biest. Dort trifft er auf die vorlaute und freche Bethany und nimmt diese mit zu sich nach Hause.
Nachdem ich zum ersten Mal den Klappentext der Geschichte gelesen habe, war ich super neugierig auf diese doch etwas skurril klingende Geschichte. Jedoch war ich auch ein wenig skeptisch, da nicht jedes Buch mit einer Portion britischem Humor nach meinem Geschmack ist.
Doch schon nach kurzer Zeit in der Geschichte, wusste ich, dass Biest & Bethany mir gefallen würde. Gleich vorweg lässt sich sagen, dass die Handlung wirklich skurril und anders ist. Ich finde jedoch, dass Autor Jack Meggitt-Phillips hier etwas total individuelles und einzigartiges geschrieben hat, was ich in dieser Art und Weise noch nicht gelesen bzw. gehört habe.
Die Charaktere sind dabei das Herzstück der Geschichte. Da hätten wir beispielsweise den eitlen und ich-bezogenen Ebenezer Tzweezer, der keine Freunde hat und sich vom Biest ständig tolle Dinge wie einen Klavierflügel oder andere teure Gegenstände wünscht.
Das Biest ist ein fürchterliches Monster, dem immer wildere Essenswünsche in den Kopf schießen. Sein neuester Leckerbissen soll nun ein kleines Kind sein. Und dann wäre da noch ebendieses Kind: Bethany. Bethany lässt sich von niemanden etwas sagen, ist gemein und fies zu den anderen Waisenkindern und mag andere Menschen nicht besonders gerne. Doch dann kommt sie zu Ebenezer nach Hause und sowohl Ebenezer als auch Bethany profitieren und lernen vom jeweils anderen. Ich fand es wirklich herzergreifend und einfach nur schön, wie diese beiden einsamen Menschen zueinander finden.
Ebenezer und Bethany erleben in diesem Buch dabei die aberwitzigsten und tollsten Abenteuer. Allerdings lauert im Hintergrund auch immer der Gedanke, dass das Biest Bethany eigentlich fressen möchte.
Zu dieser Geschichte lagen mir sowohl das Buch als auch die Hörbuchausgabe vor, worüber ich sehr glücklich bin. Denn im Buch sind etliche Illustrationen von Isabelle Follath vorhanden. Die Bilder untermalen perfekt das etwas skurrile und humorvolle Setting der Geschichte. Sie haben ihren ganz eigenen Charme und bringen vor allen Dingen Bethany und das Biest gut in Szene. Aber auch der langsam beginnende Alterungsprozess von Ebenezer wird auf den Bildern toll eingefangen.
Mindestens genauso genial ist Hörbuchsprecherin Mechthild Großmann. Mit ihrer rauchigen und kräftigen Stimme schafft sie es sowohl die kratzbürstige Bethany als auch das sabbernde Biest wunderbar in Szene zu setzen. Für mich passt sie mit ihrer Stimme perfekt zur Geschichte und den einzelnen Charakteren, denn sie fängt die wichtigen Nuancen des Buches perfekt mit ihrer Stimme ein und verarbeitet sie auf ansprechende Art.
Fazit:
„Biest & Bethany“ ist anders, unkonventionell, skurril und amüsant. Ich mochte das ungleiche Gespann bestehend aus dem 511-jährigen Ebenezer und dem vorlauten Mädchen Bethany. Wer gerne mal etwas fernab von all dem Mainstream lesen bzw. hören möchte, dem kann ich diese Geschichte wirklich nur wärmstens empfehlen! Vor allen Dingen Hörbuchsprecherin Mechthild Großmann hat diese Geschichte zu einem tollen Hörvergnügen gemacht. Aber auch die Bilder im Buch sind absolut sehenswert.
Ich vergebe 5 von 5 Hörnchen.