Greif nach den Sternen
Ihr Vater war ein Feigling, ein Verräter, so wird es erzählt und sie ist die Tochter des Feiglings. Nun ist ihr Vater tot und sie bewundert ihn noch immer, möchte in seine Fußstapfen treten und Pilotin ...
Ihr Vater war ein Feigling, ein Verräter, so wird es erzählt und sie ist die Tochter des Feiglings. Nun ist ihr Vater tot und sie bewundert ihn noch immer, möchte in seine Fußstapfen treten und Pilotin werden. Aber wer würde die Tochter eines Feiglings diesen wichtigen Job antreten lassen... Sie ist gut, sie hat das Wissen und die Fähigkeit, doch ihre Herkunft macht es ihr unmöglich. Kann sie es trotzdem schaffen oder muss sie ihren Traum aufgeben?
Aus Glück oder war es Schicksal? ist sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort und begegnet dem früheren Wingman ihres Vaters. Er sieht etwas in ihr und gibt ihr eine Chance. Er wird ihr Ausbilder und nimmt sie in seine Gruppe auf.
Die Protagonistin „Spin“ würde ich als brachial beschreiben. Sie hatte so eine „Hau-Drauf-Haltung“, immer mit dem Kopf durch die Wand. Ihre brutalen Äußerungen haben mich immer wieder stutzen lassen. Ihre Phantasie hat etwas sehr Blutrünstiges. Aber ich glaube, da war mehr Schein als Sein. Sie hatte wohl auch ein verzerrtes Bild von den Aufgaben der Pilot:innen. Krieg, Mord, Tod und Verderben. Die Realität muss ein Schock für sie gewesen sein.
Die Geschichte beschreibt Spins vermeintlich steinigen Weg durch die Ausbildung. Viel mehr passiert in dem Buch nicht. Wir nehmen gemeinsam mit Spin und der Gruppe am Theorieunterrich teil, sind mit ihnen in den Simulationen und dürfen aber auch bei einigen echten Einsätzen dabei sein. Wir erleben, die Erfolge, das Scheitern und wie die Gruppe als Team zusammenwächst.
Sie machen es ihr nicht leicht. Sie wollen sie nicht bei den Pilot:innen und so wird sie regelrecht gemobbt und schikaniert... Aber sie stellt sich dem Kampf. Spin möchte Pilotin werden. Irgendwie hatte ich mir aber mehr „Kampf“ erwartet, dass es für Spin einfach schwieriger wird. Also dass ihr mehr Steine in den Weg gelegt werden, die sie beiseiteschaffen muss, um ihren Traum, Pilotin zu werden, zu erfüllen. Aber eigentlich löst sich immer alles irgendwie von allein.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Gespickt mit viel Humor und bissigen Kommentaren, die mich häufig zum Schmunzeln gebracht haben.
Das Auftauchen von M-Bot hat Gott sei Dank etwas Schwung in die Geschichte gebracht. Ohne ihn wäre die Geschichte für mich zu langweilig und sinnlos gewesen. M-Bot ist super witzig und ich hab ihn sofort ins Herz geschlossen. Er hat mich mit seiner Art immer wieder überrascht und zum Lachen gebracht.
Die Auflösung kam überraschend und hat mir gut gefallen. Ich hab jetzt das Gefühl, dass dieser erste Teil nur eine elendig lange Einleitung zur eigentlichen Geschichte war. Ich bin einerseits echt gespannt, wie es weitergehen wird, aber auch besorgt, ob mich der Folgeband genauso herausfordern wird, wie dieser, durch den ich mich stellenweise Ewigkeiten durchkämpfen musste. Die Idee hat mir gut gefallen, die Umsetzung hat mich nicht unbedingt umgehauen, ich bin echt unentschlossen, wie ich mit dieser Reihe weiterverfahren soll :D