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Veröffentlicht am 15.08.2021

Spannender Thriller

Die sieben Farben des Blutes
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Vor einem Jahr tötete ein Serienkiller, der sich selber Dionysos nennt, drei Frauen innerhalb von drei Monaten. Dann hörte das Morden plötzlich auf. Doch nun ist eine vierte Frau brutal ermordet worden. ...

Vor einem Jahr tötete ein Serienkiller, der sich selber Dionysos nennt, drei Frauen innerhalb von drei Monaten. Dann hörte das Morden plötzlich auf. Doch nun ist eine vierte Frau brutal ermordet worden. Staatsanwältin Helena Faber ahnt, dass der Täter dieses Mal nicht einfach aufhören wird. Sie beginnt fieberhaft zu ermitteln und gerät selbst ins Visier des Killers...

"Die sieben Farben des Blutes" ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie um die Staatsanwältin Helena Faber. Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Uwe Wilhelm versteht es von Anfang an, Interesse zu wecken und Spannung zu erzeugen. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, denn der Killer geht mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich um und Uwe Wilhelm beschreibt diese Szenen so detailliert, dass man sie spontan vor Augen hat. 

Staatsanwältin Helena Faber scheint perfekt organisiert und damit die richtige Person zu sein, diesen Täter zur Strecke zu bringen. Man fiebert mit ihr mit und verfolgt gespannt der Handlung. Auch die privaten Nebenhandlungen wirken interessant. Dann kommt es bei Helena allerdings zu einer Veränderung, die beim Lesen dafür sorgt, dass die Handlung etwas zäh wirkt. Zum Glück steigt die Spannung dann aber wieder an und gipfelt in einem Finale, das dafür sorgt, dass man sofort zum nächsten Band greifen möchte.

Ein solider Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Ereignisse macht. 

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Lebendig erzählte Zeitgeschichte

Ein Koffer voller Schönheit
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Anne Jensen und ihr Mann Benno leben mit den gemeinsamen Zwillingen in Lüneburg. Benno ist, so wie sein Vater und sein Großvater, leidenschaftlicher Tischler. Das harmonische Familienleben der Jensens ...

Anne Jensen und ihr Mann Benno leben mit den gemeinsamen Zwillingen in Lüneburg. Benno ist, so wie sein Vater und sein Großvater, leidenschaftlicher Tischler. Das harmonische Familienleben der Jensens beginnt langsam zu bröckeln, als Benno sich von einem alten Freund dazu überreden lässt, ein eigenes Möbelhaus zu eröffnen. Benno ist kaum noch daheim und wird seiner Familie immer fremder. Da die Zwillinge immer selbstständiger werden, hegt auch Anne den Wunsch, arbeiten zu gehen. Ihre Schwiegermutter bringt sie auf die Idee, sich als Kosmetikberaterin bei Avon zu bewerben und die Produkte des Herstellers direkt bei den Kundinnen vorzuführen und ihnen zu verkaufen. Benno hält nichts davon. Um diese Arbeit ausführen zu können, braucht Anne allerdings die Erlaubnis ihres Mannes...

Die Handlung trägt sich in Lüneburg, Ende der 1950er Jahre zu. Es gelingt der Autorin vom ersten Moment an, den damaligen Zeitgeist zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Es herrscht eine Zeit des Aufschwungs, die Menschen wollen sich Wünsche und Träume erfüllen. Alles scheint möglich zu sein. Allerdings müssen viele Frauen zurückstehen, denn die Ehemänner haben eindeutig das Sagen.

Die Charaktere in diesem Roman werden so lebendig beschrieben, dass man sie schon nach wenigen Seiten vor Augen hat und gespannt das Familienleben beobachtet. Auch wenn Anne und ihr Ehemann Benno den Krieg körperlich unversehrt überstanden haben, gibt es Unausgesprochenes und Unverarbeitetes, das zwischen ihnen steht. Auch das wird sehr gut beschrieben, wodurch man sich gut in die Protagonisten hineinversetzen und ihre Handlungen verstehen kann. 

Die Handlung selbst überrascht durch einige Wendungen, wobei Annes Tätigkeit als Avon-Beraterin gelungen in die Erzählung einfließt. Leider aber nicht in dem Ausmaß, das der Buchtitel erhoffen lässt. Dennoch bekommt man einen interessanten und durchaus authentisch wirkenden Einblick in die damalige Zeit des Wirtschaftswunders. Es kommt im Verlauf der Handlung außerdem zu äußerst dramatischen Situationen, die eindringlich beschrieben werden. Dadurch wirkt das Ganze zwar spannend, aber dennoch etwas konstruiert und zuweilen unglaubwürdig.

Durch die lebendigen Charaktere und den hervorragend beschriebenen Zeitgeist, kann man darüber aber großzügig hinwegsehen und unterhaltsame Lesestunden mit diesem Buch verbringen. 

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Fesselt bis zum Schluss

Unter Wasser Nacht
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Zwei befreundete Paare teilen sich im Wendland ein Grundstück,  leben dort in zwei Häusern und benutzen Scheune und Kräutergarten gemeinsam. Doch seit einem Jahr hat diese Freundschaft einen tiefen Riss ...

Zwei befreundete Paare teilen sich im Wendland ein Grundstück,  leben dort in zwei Häusern und benutzen Scheune und Kräutergarten gemeinsam. Doch seit einem Jahr hat diese Freundschaft einen tiefen Riss bekommen. Aaron, der Sohn von Sophie und Thies, ist unter ungeklärten Umständen ertrunken. Für Sophie und Thies ist es schwer, das Familienleben, das ihre engen Freunde Inga und Bodo, mit den Kindern Lasse und Jella führen, zu beobachten. Trauer, Neid und Schuldgefühle belasten das ehemals harmonische Zusammenleben. Doch dann kommt eine unbekannte Dänin in den Ort und langsam drängen Geheimnisse an die Oberfläche...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei stehen die Charaktere abwechselnd im Zentrum. Dadurch bekommt man einen guten Einblick, wie die jeweiligen Protagonisten zur Vergangenheit stehen und was sie jetzt bewegt. Es gelingt der Autorin vom ersten Moment an, eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Zeilen schweben zu lassen, der man sich nicht entziehen kann. Das Schweigen steht zwischen den Protagonisten. Doch es kann von ihnen selbst nicht durchbrochen werden. Erst Dänin Mara, die sofort von allen mit offenen Armen empfangen wird, kann etwas in Bewegung setzen. 

Man nimmt die aufgestauten Gefühle der Protagonisten wahr und erlebt gemeinsam mit ihnen Schuld, Trauer, Neid, Angst, und Verzweiflung. Aber auch Hoffnung, sich den unterschwellig brodelnden Gefühlen zu stellen und die Ohnmacht, die alle ergriffen hat, zu durchbrechen. Durch die wechselnden Perspektiven schaut man hinter die Fassaden der jeweiligen Akteure. Man sieht sie förmlich vor sich und hofft, dass sie ausbrechen und sich öffnen können. Dadurch gerät man früh in den Sog der eher ruhigen Handlung und kann sich den Ereignissen kaum entziehen. 

Ein eher ruhiger Roman, der aber dennoch fesseln kann. 

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Trifft mitten ins Herz

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Ihr altes Leben hat Billy fluchtartig hinter sich gelassen. In Liverpool wagt sie einen Neuanfang. Mittlerweile hat sie eine Unterkunft, eine Freundin und einen Job gefunden. Nun setzt sie alles daran, ...

Ihr altes Leben hat Billy fluchtartig hinter sich gelassen. In Liverpool wagt sie einen Neuanfang. Mittlerweile hat sie eine Unterkunft, eine Freundin und einen Job gefunden. Nun setzt sie alles daran, ihren Traum, von einem Job im Museum, zu verwirklichen. Durch Zufall lernt sie Cedric kennen. Er sieht gut aus, ist witzig und scheint an ihr interessiert zu sein. Doch dann sind da noch die Gerüchte, dass Cedric keine Beziehungen eingeht, sondern nur eine Nacht mit einer Frau verbringt. Cedric steht dazu und sagt Billy offen, dass dieses Gerücht stimmt. Er nennt ihr seine Gründe, dennoch scheint es so, als ob er Billy nicht widerstehen könnte. Doch auch Billy hat Probleme, über die sie allerdings nicht offen spricht..

Dieses Buch hat viel mehr zu bieten, als eine normale Liebesgeschichte. Denn es werden einige ernste Themen angesprochen. Das gelingt der Autorin allerdings auf einfühlsame Art und Weise, wodurch man sich mühelos auf die Charaktere und ihre Probleme einlassen kann. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Jennifer Benkau beschreibt Handlungsorte und Charaktere so lebendig, dass man sich alles mühelos vorstellen kann. Trotz der ernsten Themen, ist die Atmosphäre, die zwischen den Zeilen schwebt, nicht erdrückend.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Dadurch lernt man beide Hauptcharaktere näher kennen, erfährt, was sie bewegt und beobachtet, wie sie aufeinander wirken. Billy und Cedric wirken sehr sympathisch. Sie wachsen einem beim Lesen immer mehr ans Herz und die Wortgefechte, die sie sich zuweilen liefern, sorgen außerdem dafür, dass auch der Humor nicht zu kurz kommt. Cedric steht zu seinen Problemen und macht kein Geheimnis daraus. Bei Billy sieht das anders aus, denn fast bis zum Schluss ist nicht klar, welche Probleme sie fluchtartig hinter sich gelassen hat. Diese holen sie schließlich doch noch ein und dann wird die Geschichte so spannend, dass man sie nicht mehr aus der Hand legen mag.

Ein Roman, die viel mehr zu bieten hat, als eine normale Liebesgeschichte und dabei so einfühlsam geschrieben ist, dass er mitten ins Herz trifft. 

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Spannende Ermittlungen

Narbenherz
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Als die Journalistin Heloise Kaldan gerade bei ihrem Arzt im Behandlungszimmer sitzt, bekommt dieser einen Anruf aus dem Hort, in dem sein zehnjähriger Sohn Lukas sich aufhalten sollte. Doch Lukas ist ...

Als die Journalistin Heloise Kaldan gerade bei ihrem Arzt im Behandlungszimmer sitzt, bekommt dieser einen Anruf aus dem Hort, in dem sein zehnjähriger Sohn Lukas sich aufhalten sollte. Doch Lukas ist verschwunden. Heloises Freund, Kommissar Erik Schäfer, wird mit den Ermittlungen betraut. Er setzt alles daran, den Jungen lebend zu finden...

"Narbenherz" ist nach "Leichenblume" der zweite Band in dem Erik Schäfer und Heloise Kaldan ermitteln. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann folgen, wenn man den ersten nicht gelesen hat. Allerdings kann man Heloise besser einschätzen, wenn man den Auftakt kennt. Dort erfährt man auch, wie die Freundschaft zwischen der Journalistin und dem Kommissar begann. 

Durch einen spannenden Prolog, in dem man beobachtet, wie ein Kind ins Wasser geworfen wird, wird das Interesse sofort geweckt. Als dann die Suche nach dem verschwundenen Jungen beginnt, fiebert man mit und hofft, dass es Erik Schäfer gelingt, das Kind lebend zu finden. Es gilt einigen Spuren zu folgen, doch nichts scheint richtig zusammenzupassen. Deshalb tappt man, gemeinsam mit den Ermittlern, lange Zeit im Dunkeln. Das macht allerdings einen großen Reiz der Handlung aus, denn dadurch wirkt sie keinen Moment vorhersehbar. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Das, was schließlich ans Tageslicht kommt, ist ungeheuerlich. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Da Handlungsorte und Protagonisten lebendig beschrieben werden, kann man sich alles mühelos vorstellen und sich dadurch ganz auf die spannende Suche einlassen. 

Neben der aufregenden Suche nach dem verschwundenen Jungen, nimmt Heloises Privatleben einen großen Teil der Handlung ein. Bei ihr ereignet sich einiges und deshalb ist sie bei den Ermittlungen eher eine Randfigur. Dennoch ist auch dieser Handlungsstrang interessant. 

Eine gut konstruierte Handlung, die für spannende Lesestunden sorgt. 

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