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Veröffentlicht am 07.12.2021

Du bist genug

Try & Trust
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„Ich habe jemanden getroffen, der mich daran erinnert hat, was ich aufgegeben habe.“

„Try and Trust“ ist der zweite Band der „Soho-Love-Reihe“ von Nena Tramountani. Er erschien im Mai 2021 im Penguin ...

„Ich habe jemanden getroffen, der mich daran erinnert hat, was ich aufgegeben habe.“

„Try and Trust“ ist der zweite Band der „Soho-Love-Reihe“ von Nena Tramountani. Er erschien im Mai 2021 im Penguin Verlag.
Mathilda möchte ihre Freundin Briony schützen. Auch vor Männern und gerade vor Anthony - denn sie ist sich sicher, dass der Künstler ihr falsche Hoffnungen macht. Kurzentschlossen bietet sie Anthony einen Deal an: Wenn er Briony in Ruhe lässt, darf er Matilda malen – nackt. Dass dabei jedoch ihre mühsam aufgebaute Fassade zu bröckeln beginnen würde, hatte sie nicht geahnt…

„Try and Trust“ war wohl mein Lieblingsband der Buchreihe! Ich mochte Tilda unglaublich gern und fand auch die Storyidee sehr gut und authentisch.
Tilda ist selbstbewusst und stark. Sie weiß, was sie will, aber auch, was sie nicht will. Sie sucht keinen festen Freund, sondern Ablenkung. Ihre Gefühle hat sie fest im Griff und zeigt sie nur selten, außerdem muss sie möglichst alles kontrollieren. Dies ist ihr eigener Schutz, denn ihren größten Schmerz versteckt und verarbeitet sie auf diese Weise. Für Briony würde sie fast alles tun, denn sie ist ihre beste Freundin und Matilda fühlt sich für sie verantwortlich. Gerade vor Anthony, den Matilda schon lange seltsam findet und für den Herzensbrecher schlechthin hält, muss sie Bry beschützen. Auch wenn sie selber dafür in den sauren Apfel beißen muss und sich mehr mit dem unsympathischen Kerl auseinandersetzen muss, als sie jemals wollte. Dass dabei plötzlich auch andere Gefühle ans Tageslicht kommen, hätte Matilda nie geahnt und plötzlich steht sie vor einer Situation, die alles bedeuten, aber auch alles zerstören kann…
Für mich war „Try and Trust“ deutlich emotionaler und rasanter als der erste Band der Reihe, vielleicht liegt es daran, dass ich mich mit Tilda besser identifizieren konnte und sie insgesamt deutlich sympathischer fand als Liv. Zudem finde ich die Storyidee sehr schön und kenne keine vergleichbaren New-Age-Romane. Ich konnte den Roman daher auch viel flüssiger und leichter lesen als Band 1. Der Handlungsverlauf ist weniger vorhersehbar, die Charaktere waren für mich deutlich tiefgründiger und damit auch interessanter. Der Schreibstil ist locker und mitreißend und so konnte ich den Roman kaum aus den Händen legen.
Gerade die Entwicklung von Matilda habe ich sehr gern verfolgt und den Kampf, den sie mit sich selber führt, absolut verstehen können. Ihr innerer Konflikt wird gut beschrieben und Gedanken und Gefühle durch die Ich-Perspektive brillant veranschaulicht. Auch Anthonys Emotionen und Sichtweisen werden durch seine Perspektive eindeutig klar. Die Entwicklung der beiden im Verlauf der Handlung gefällt mir sehr gut und zeigt, gerade bei Matilda, wie wichtig das Verarbeiten der Vergangenheit sein kann.
Durch Matildas Verhalten in Bezug auf ihre beste Freundin bekommt man auch bereits jetzt einen weiteren Eindruck darauf, wie das Reihenfinale aussehen könnte. Auch die Einbindung von Liv und Noah aus Band 1 gelingt mühelos. Die Verknüpfung der einzelnen Bände der Reihe hat mir also sehr gut gefallen. Trotz der jeweiligen Protagonisten und der jeweiligen im Vordergrund stehenden Liebesgeschichte werden alle Figuren und Themen miteinander verwoben und das Lesen einzelner Bände würde ich nicht empfehlen.

Mein Fazit: Tildas und Anthonys Geschichte hat mir sehr gut gefallen und „Try and Trust“ ist daher für mich ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich habe mich in die Story fallen lassen können und fand Figuren und Handlung sehr gelungen. Ich vergebe für diesen Band der „Soho-Love-Reihe“ daher 5 von 5 Sternen.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 12.10.2021

Flucht

Verbena II
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"Die Alten kannten die guten Geister noch alle, doch die Hüter verboten sie, begannen jeden zu strafen, der die Rituale ausübte. Das alte Wissen wird nicht weitergegeben, vergessen."

„Verbena – Hexenflucht“ ...

"Die Alten kannten die guten Geister noch alle, doch die Hüter verboten sie, begannen jeden zu strafen, der die Rituale ausübte. Das alte Wissen wird nicht weitergegeben, vergessen."

„Verbena – Hexenflucht“ ist der zweite Band der Verbena-Reihe von Ruth Anne Byrne. Er erschien im Juni 2021 im Fabulus Verlag und sollte nicht einzeln gelesen werden.

[ACHTUNG – ggf. Spoiler, wenn Band 1 unbekannt!]

Die Hüter haben endgültig die Macht an sich gerissen und alle Begabten und diejenigen, die es zu sein scheinen, sind in großer Gefahr. Auch Verbena und Alraune rücken erneut in den Fokus der Hüter und für Verbena beginnt eine schwere und aufregende Zeit…

Bevor ich mit „Hexenflucht“ begonnen habe, habe ich zunächst den ersten Band der Buchreihe noch einmal gelesen und war dadurch sofort wieder mitten in der Geschichte drin! Hexenflucht knüpft sehr eng an den vorigen Band an und berichtet auf spannende Weise, wie es mit Verbena weitergeht!
Vor lauter Spannung konnte ich das Buch kaum beiseitelegen. Durch den mitreißenden und flüssigen Schreibstil sowie die Ich-Perspektive habe ich sehr mit Verbena mitgefiebert und konnte ihre Anspannung nahezu fühlen.
Obwohl ich selten Fantasy lese habe ich mich mit Verbena sehr wohl gefühlt! „Hexenflucht“ ist ein Jugendroman im Low Fantasy-Bereich, der auch Züge eines New Age-Romans beinhaltet. Verbena wird langsam erwachsen und muss eigene Entscheidungen treffen, die sich zwischen verschiedenen Gefahren und Widrigkeiten abspielen. Sie ist gezwungen, an diesen Dingen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Die junge Frau hat mir erneut sehr gut gefallen, sie ist sympathisch, freundlich und unglaublich mutig. Ich bewundere sie sehr für ihre Handlungen und finde es toll, wie sehr sie sich für andere einsetzt!
Auch die anderen Figuren sind authentisch und gut charakterisiert. Der Marder Malve spielt natürlich ebenfalls wieder eine große Rolle und muss einfach geliebt werden!
Verbenas Flucht vor den Hütern ist rundum anschaulich beschrieben und beinhaltet rasche Szenen und Handlungswechsel, durch die es einfach nie langweilig wird!
Dabei ist natürlich auch die Liebe ein Thema und die Frage, ob sie Valerian wiedertreffen wird, natürlich ein großes Thema!
Das Ende ist ebenfalls sehr gut gelungen, der Hauptkonflikt des Romans ist abgeschlossen, zeitgleich wird aber ein neuer Konflikt aufgeworfen und macht Lust auf mehr! Ich freue mich daher riesig auf die Fortsetzung der Buchreihe und freue mich sehr über diesen gelungenen Ausflug in die Fantasywelt!

Mein Fazit: „Verbena – Hexenflucht“ ist eine gelungene Fortsetzung der Romanreihe um die junge Heilerin Verbena! Mit viel Spannung und Unterhaltung sowie einem rasanten Erzählstil erfährt der Leser, wie es mit Verbena weitergeht! Die Geschichte ist ein absoluter Pageturner mit typischen Konflikten in einem Jugendroman und absolut für diejenigen unter uns geeignet, die in die Fantasywelt einsteigen wollen und sich in eine Geschichte fallen lassen wollen! Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2021

Da Deivel

Quälender Hass
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„Süß schmeckt dem Menschen das Brot der Lüge, hernach aber füllt sich sein Mund mit Kieseln.“

„Quälender Hass“ ist der elfte Band der Thrillerreihe um die Ermittlerin Kate Burkholder von Linda Castillo. ...

„Süß schmeckt dem Menschen das Brot der Lüge, hernach aber füllt sich sein Mund mit Kieseln.“

„Quälender Hass“ ist der elfte Band der Thrillerreihe um die Ermittlerin Kate Burkholder von Linda Castillo. Er erschien im Juli 2020 und kann unabhängig von den anderen Bänden der Reihe gelesen werden.
Der Mord an einer alten amischen Frau sowie die darauffolgende Entführung eins siebenjährigen Mädchens erschüttern die Gemeinde Painters Mill. Kate Burkholder und die Polizei stehen vor einem Rätsel: Wer hatte ein Motiv für die schreckliche Tat und warum wurde Elsie entführt? Lebt sie noch oder kommt jede Hilfe zu spät? Ein Wettrennen mit der Zeit beginnt und die Mauer des Schweigens, die Kate begegnet, macht die Ermittlungen nicht leichter…

Kate Burkholders elfter Fall beginnt unerwartet spannend und mitreißend. Für mich war es bisher einer der besten Bände der Reihe, ich habe mich sofort in die Geschichte eingefunden und mit Kate mitgefiebert. Die Spannung ist direkt enorm hoch und wird durch die Suche nach dem verschwundenen Kind auch auf einem hohen Level gehalten. Die Kapitelüberschriften zeigen, wie lange das Mädchen jeweils schon verschwunden ist und geben der gesamten Handlung eine entsprechende Dramatik mit.
Während die Polizei im Dunkeln tappt und einfach kein Motiv für die schreckliche Tat auftauchen will, wittert Kate eine heiße Spur, vertraut ihrer Intuition und ermittelt mehr oder weniger auf einige Faust. Wie so oft trifft sie dabei auf dunkle Flecken in der amischen Gemeinde und deckt Missstände auf, die gerne verschwiegen werden. Niemand möchte wirklich gern mit ihr reden und erst als es zu weiteren Morden kommt, beginnen die Amischen langsam zu kooperieren…
Obwohl die Haltung der Amischen in jedem Buch der Thrillereihe thematisiert wird, dadurch im Grunde nichts Neues für mich ist und mich auch schon so manches Mal eher genervt hat, passte sie für mich diesmal hervorragend ins Bild. Erst das Schweigen der beteiligten Personen macht die Handlung zu dem, was sie ist und lässt sowohl Kate als auch den Leser in viele Richtungen denken.
Sehr gefallen hat mir auch in diesem Band der besondere Schreibstil. Durch die Ich-Perspektive und die klar formulierten Gedanken und gut beschriebenen Ermittlungsansätzen der Kommissarin, kann man den Ermittlungen super folgen und ist gleichzeitig ein Teil davon. Teilweise hatte ich schneller als Kate eine richtige Idee, dies war aber nicht nachteilig, sondern hat mir sogar viel Spaß gemacht!
Der Einblick in Kates privates Leben sowie in ihre Vergangenheit als Amische sind in diesem Band der Reihe weniger präsent als in den vorherigen Teilen. Zwar spielt sie auch diesmal eine Rolle, dennoch ist sie diesmal nicht so präsent, was ich sehr angenehm fand. Ich mag die Kommissarin zwar sehr, teilweise steht sie mir aber zu sehr im Vordergrund und die Fokussierung auf den Fall hat mir hier daher sehr gut gefallen.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt mitreißend und spannend, der neue Fall für Kate in der Buchreihe bisher einzigartig und daher umso interessanter. Manchmal habe ich mich beim Lesen der Bücher nämlich gelangweilt, da sich die Szenen stark ähnelten und das Ermittlungsschema immer gleichbleibt. Dies ist zwar auch hier der Fall - die amische Gemeinde mauert, Kate vertraut auf ihren Instinkt und gerät schließlich selbst in Gefahr - die Grundthematik sowie der Handlungsaufbau sind aber definitiv neu und daher für mich sehr abwechslungsreich!
Wie bereits in den anderen Bänden hat mir auch diesmal wieder sehr gut gefallen, dass in die Handlung immer wieder Erklärungen zur amischen Lebensweise und zur Kriminalarbeit eingebaut werden. Die Darstellungen wirken dabei nicht erklärend und nervig, sondern fügen sich perfekt in die Handlung ein und runden das Leseerlebnis ab.

Mein Fazit: „Quälender Hass“ ist ein gelungener elfter Band der Buchreihe um Kate Burkholder. Er ist unglaublich spannendend und hat mir einige aufregende Lesestunden beschert. Die Handlung ist in der Thrillerreihe neu und einzigartig, weshalb ich mich an keiner Stelle gelangweilt habe oder das Gefühl hatte, die Dinge würden sich wiederholen. Ich kann diesen Band der Reihe und auch die Reihe insgesamt absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen! Wer keine ganze Buchserie lesen möchte, kann alle Teile auch einzeln lesen, da es immer wieder grobe Erklärungen und Einführungen gibt und die Fälle in sich abgeschlossen sind!

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Schattenkrieg

Die Nachtigall
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„In der Liebe finden wir heraus, wer wir sein wollen; im Krieg finden wir heraus, wer wir sind.“

„Die Nachtigall“ ist ein historischer Roman von Kristin Hannah. Er erschien im Oktober 2017 im Aufbau Verlag ...

„In der Liebe finden wir heraus, wer wir sein wollen; im Krieg finden wir heraus, wer wir sind.“

„Die Nachtigall“ ist ein historischer Roman von Kristin Hannah. Er erschien im Oktober 2017 im Aufbau Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich dennoch so ähnlich sind. Während Vianne für ihre Familie kämpft, kämpft Isabelle für die Freiheit. Beide bringen sich in Lebensgefahr, denn die Besatzer kennen keine Gnade…

Dieser Roman war mein erster von Kristin Hannah, aber er wird definitiv nicht der Letzte von der Autorin sein. Mit ihrer Geschichte um die zwei französischen Schwestern hat Kristin Hannah mit zu Tränen gerührt und mir so manchen Gänsehautmoment beschert.
Die Handlung führt uns nach Frankreich, in die Zeit des zweiten Weltkriegs und schildert, wie die Familie Rossignol mit dem Krieg und der Besetzung durch die Deutschen umgeht. Die beiden Schwestern könnten dabei nicht unterschiedlicher sein. Die Eine – Isabelle – ist mutig und stark, vielleicht schon fast ein wenig leichtsinnig, aber definitiv entschlossen, den Feind zu bekämpfen und sich gegen die Besatzer aufzulehnen. Dabei scheut sie keine Gefahr und riskiert ihr Leben…
Vianne hingegen ist behutsam und eher ängstlich, sie möchte um jeden Preis ihre Familie beschützen, doch auch sie muss erkennen, dass man nicht immer den Kopf einziehen kann und es Momente gibt, in denen man kämpfen muss…
Beide Frauen sind mir unglaublich ans Herz gewachsen und letztendlich finde ich sie gar nicht mehr so unterschiedlich. Jede kämpft auf ihre Weise und ist dabei wirklich nicht ängstlich, sondern außerordentlich mutig! Die Entwicklung der beiden Frauen ist gut dargestellt und zeigt, wie die äußeren Umstände sich auch auf Persönlichkeiten und Ansichten auswirken können. Ich bewundere beide sehr und außerdem vor allem die Frauen, die damals wirklich gelebt haben und vielleicht ein Vorbild für Isabelle und Vianne waren…
Emotional und tiefgehend schreibt die Autorin von den Erlebnissen, Wagnissen und Gefühlen der Schwestern. Die personale Erzählperspektive wechselt dabei und bringt dem Leser so alle Handlungen und Gedanken nahe. Zudem wechselt die Erzählung teilweise in die Gegenwart zu einer der beiden Schwestern, wobei hier bis zum Schluss unklar ist, welche Schwester nun auf die Vergangenheit zurückblickt und wie und ob die beiden den Krieg überlebt haben.
Ich fühlte mich tatsächlich wie ein Teil der Geschichte und konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Schwere und wichtige historische Themen werden mit einer fiktiven Geschichte verknüpft und verdeutlichen die Geschehnisse der damaligen Zeit. Einmal mehr wurde ich an die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten erinnert und habe mit der Résistance gekämpft.
Zudem verdeutlich der Roman, wie tapfer viele Frauen während des Krieges gekämpft haben und dennoch kaum Anerkennung dafür erhalten haben. Sie führten einen „Schattenkrieg“ hinter den eigentlichen Kulissen und machten hinterher mit dem Leben weiter, obwohl sie ebenso Schlimmes erlebt haben mochten, wie viele Männer an der Front…
Die Spannung bleibt im gesamten Roman hoch und bis zum Ende war ich mir nicht sicher, wie der Weltkrieg für Vianne und Isabelle ausgeht.

Mein Fazit: „Die Nachtigall“ – ein großartiges Familienepos und definitiv eins meiner Jahreshighlights und eins der berührendsten Bücher, das ich über diese Zeit gelesen habe. Ich empfehle es jedem, der historische Bücher und starke Frauen liebt und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Seelenbilder

Solange es Liebe gibt
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„Manchmal bekam man nicht das, was man wollte, sondern das, was man brauchte.“

„Solange es Liebe gibt“ ist der erste Band der Schmetterlinge-Reihe von Hanni Münzer. Er ist aber in sich abgeschlossen und ...

„Manchmal bekam man nicht das, was man wollte, sondern das, was man brauchte.“

„Solange es Liebe gibt“ ist der erste Band der Schmetterlinge-Reihe von Hanni Münzer. Er ist aber in sich abgeschlossen und kann daher unabhängig gelesen werden. Der Roman erschien am 21.07.2021 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing.
Nachdem Julie ihren Mann Jannik und ihre zwei Kinder bei einem Unfall verliert, stürzt sie in ein schwarzes Loch. Sie sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben und überlegt, es zu beendet. Doch als sie erfährt, dass auch ihr Vater verstorben ist und sie nach vielen Jahren in ihre Heimat zurückkehrt, wird sie mit offenen Fragen ihrer Kindheit konfrontiert und muss für oder gegen das Leben entscheiden...

Julie ist eigentlich eine lebenslustige und fröhliche Frau. Mit Jannik an ihrer Seite hat sie das Gefühl, alles schaffen zu können, denn ihr Leben ist endlich perfekt. Durch Jannik ist sie stark und mutig und kann sich den Widrigkeiten des Alltags stellen, ihre Kinder runden das Glück ab. Als sie ihre Familie jedoch bei einem Unfall verliert, verliert auch ihr Leben seinen Sinn…
An der Stelle, als Julie von dem Unfall erfährt, standen mir beim Lesen das erste Mal Tränen in den Augen. Der Schreibstil von Hanni Münzer ist fesselnd und bewegend, die personale Erzählperspektive ist so gut dargestellt, dass ich mich der Protagonistin wahnsinnig nah gefühlt habe. Auch als Julie sich anschließen in ihrem Haus verbarrikadiert und von der Außenwelt abschottet, habe ich mit ihr gelitten. Schließlich verliert Julie alles und nur durch das couragierte Auftreten des angehenden Polizisten Jason erfährt sie vom Tod ihres Vaters und kehrt zurück in ihre Heimat. Die Unterstützung, die sie dort erhält ist atemberaubend und wunderschön. Als Erbin einer großen Kaffeemanufaktur hat sie plötzlich Verantwortung und muss sich dem Leben stellen. Ihre Entwicklung ist hierbei sehr gut dargestellt. Nichts geschieht plötzlich und dennoch ist klar, dass sie sich langsam, aber sicher, zurück ins Leben kämpft. Gerade der kleine Niki und der Hund Chaloú sind dabei eine große Unterstützung und sind auch mir sehr ans Herz gewachsen.
Durch die zwei wechselnden Zeitebenen, in denen der Roman erzählt wird, bleibt es gerade am Anfang interessant und wird trotz der schweren und eher unspektakulären Zeit von Julie nicht langweilig. In der Vergangenheit geht es um Klara, die in eher schwierigen Familienverhältnissen aufwächst und sich eigentlich nur nach Liebe sehnt… Auch ihr Schicksal hat mich schwer getroffen und obwohl sie Dinge tut, die ich definitiv verurteile, tut sie mir unendlich leid…
Insgesamt sind aber wirklich alle Figuren sehr gut charakterisiert und gezeichnet. Sympathien und Antipathien werden schnell deutlich und machen die Geschichte realistisch und greifbar.
Durch das große Erbe von Julie und der damit verbundenen Machtgier entwickelt sich neben der Geschichte um Julie selbst aber auch wieder eine kleine Kriminalgeschichte, ohne die es in den Romanen der Autorin irgendwie immer nur schlecht funktioniert. Während mir diese in „Solange es Schmetterlinge gibt“, jedoch überhaupt nicht zusagte, fügt sich die mögliche Intrige in dieses Buch wunderbar ein. Die Geschichte ist absolut authentisch und kommt mit einer guten Prise Spannung daher.
Neben der fiktiven Geschichte baut Hanni Münzer zudem mal wieder historische Hintergründe ein und beschäftigt sich erneut mit dem Antisemitismus während des Nationalsozialismus, was mir sehr gut gefallen hat.
Unglaublich gelungen sind auch die Kapitelüberschriften, die immer mit einem kleinen Liebesbekenntnis von Jannik an Julie beginnen, welche die beiden sich täglich geschrieben haben. Jedes Mal ging mir das Herz ein bisschen auf, ob dieser wunderschönen Idee…
Als einzigen kleinen Kritikpunkt habe ich (mal wieder), dass man die Reihenzugehörigkeit nirgendwo auf den Buchklappen oder zum Romanbeginn erkennen kann. Dies finde ich immer sehr schade, denn obwohl die Bücher unabhängig von einander lesbar sind, fühle ich mich durch das Weglassen der Verbindungen immer ein wenig getäuscht…

Mein Fazit: Ich hatte beim Lesen wirklich viel Spaß und habe den Roman innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Berührend und nachdenklich, aber auch spannend und unterhaltsam berichtet die Autorin, wie sich Julie ins Leben zurückkämpft, wie das Schicksal manchmal zuschlägt und wie Verantwortung einen aufrecht halten kann. Der mitreißende Schreibstil der Autorin, die leichte und dennoch bewegende Handlung mit tiefgreifenden Themen und tollen Figuren lassen Einen eintauchen in eine Geschichte, die berührt, aufrüttelt und wunderbare Lesestunden verspricht! Ich vergebe 5 von 5 Sternen und bin, wieder einmal, begeistert von Hanni Münzer!

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