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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2021

Macht Lust auf mehr

Das Verlorene Paradies. Band 1
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Ich bin mit den klassischen Superhelden- und Disney-Comics aufgewachsen und mag Comics immer noch sehr gern. Mittlerweile gibt der Markt immer mehr Themen für ein älteres Publikum heraus. Unter anderem ...

Ich bin mit den klassischen Superhelden- und Disney-Comics aufgewachsen und mag Comics immer noch sehr gern. Mittlerweile gibt der Markt immer mehr Themen für ein älteres Publikum heraus. Unter anderem die Mangas haben vorbildlich gezeigt, wie das geht.

Auch „Hölle“ richtet sich eher an erwachsene Leser. In Zusammenarbeit mit Zeichner Alberto Varanda – die drei hatten bereits mehrere gemeinsame Veröffentlichungen – entstand nun dieser erste „Das verlorene Paradies“-Band.

Die Handlung setzt direkt und ohne große Einleitung ein, man ist also direkt mitten im Geschehen. Erst Stück für Stück wird aufgedeckt, was zuvor geschehen ist und welche Motivationen die Charaktere zu ihrem Handeln antreiben. Das Erzähltempo ist hoch und hält die Spannung durchweg hoch.

Die Kolorierung und der Zeichenstil selbst sind stimmig und passen gut zum Thema. Ich hatte befürchtet, das Engel-Thema könnte entsprechend auch zu klischeehaften Bildern führen, aber diese Sorge war unbegründet. Auch Gewalt wird dargestellt, allerdings in Maßen und nicht zu plakativ.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Kurzweilig und solide

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
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Dass bei Grace und Jack nicht alles so ist, wie es scheint, sollte natürlich schon beim Buchkauf klar sein. Zu Beginn zeigt Paris das Ehepaar in all seiner Pracht. Sowohl Grace als auch Jack sind attraktiv, ...

Dass bei Grace und Jack nicht alles so ist, wie es scheint, sollte natürlich schon beim Buchkauf klar sein. Zu Beginn zeigt Paris das Ehepaar in all seiner Pracht. Sowohl Grace als auch Jack sind attraktiv, klug und sympathisch, sie sind reich und leben in einem tollen Haus. Der Neid und die Bewunderung ihrer Freunde sind ihnen sicher.

Doch im Hause Angel ist doch nicht alles so eitel Sonnenschein. Nach und nach werden die Unstimmigkeiten aufgedeckt, immer mehr dunkle Wolken brauen sich über diesem Glück zusammen. Mich hat „Saving Grace“ im Stil ein wenig an Joy Fieldings Romane erinnert. Die Leser bleiben nah bei Grace und erleben die Geschichte aus ihrer Sicht.

Mit Rückblenden wird erzählt, wie Jack und Grace sich kennen und lieben gelernt haben und wie sie an den Punkt kamen, an dem sie sich mittlerweile befinden. Das birgt hin und wieder Längen, ist aber durchweg unterhaltsam geschrieben. Und je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr Spannung baut sich auch auf.

Wer jetzt völlig überraschende Wendungen erwartet, dem sei gesagt: Thriller-Fans werden viele Elemente schon aus anderen Büchern kennen. Etwas vollkommen Neues oder Unerwartetes kann B. A. Paris dem Genre mit ihrem Roman nicht hinzufügen, aber das muss sie ja auch nicht.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Fantasievoller zweiter Teil

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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Auch im zweiten Band der Reihe rund um den jungen Zauberer Harry Potter gibt es wieder jede Menge spannende Ereignisse. Ein außer Kontrolle geratener Klatscher während des Quidditch-Spiels, versteinerte ...

Auch im zweiten Band der Reihe rund um den jungen Zauberer Harry Potter gibt es wieder jede Menge spannende Ereignisse. Ein außer Kontrolle geratener Klatscher während des Quidditch-Spiels, versteinerte Leute, ein seltsamer Elf, der Harry davon abhalten will, nach Hogwarts zurückzukehren … wie schon im ersten Band passiert so viel, dass es keinen Moment langweilig wird.

Mit Dobby, dem Elf, taucht allerdings eine neue Figur im Potter-Universum auf, die ich am liebsten mit bloßen Händen erwürgt hätte! Selten empfand ich eine Figur als dermaßen nervtötend und unsympathisch. Schon in den Filmen war er mir zu anstrengend, das hat sich im Buch nun noch mal bestätigt. Dafür kommt Hagrid leider etwas zu kurz. Der gutmütige Wildhüter ist wohl eine der liebenswertesten Figuren der Romane.

So fantasievoll und spannend die Handlung weitergesponnen wird, so fehlt mir als älterer Leserin – ich bin nicht mehr gaaanz genau in der Zielgruppe – doch ein bisschen die Möglichkeit, selbst mitzurätseln. Zum Beispiel werden kaum Hinweise gestreut, wer die Kammer geöffnet hat. Die jüngeren Fans werden aber sicher begeistert von dem Knalleffekt beim Finale sein.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Wer ist eigentlich Tom Gordon?

Das Mädchen
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Heidewitzka, Herr Kapitän! Es ist schon erstaunlich, aus wie wenig Story Stephen King so viel herausholen kann. Seien wir doch mal ehrlich: Es geht um ein kleines Mädchen, das sich im Wald verirrt. Die ...

Heidewitzka, Herr Kapitän! Es ist schon erstaunlich, aus wie wenig Story Stephen King so viel herausholen kann. Seien wir doch mal ehrlich: Es geht um ein kleines Mädchen, das sich im Wald verirrt. Die Menge an Personal ist in „Das Mädchen“ mehr als überschaubar, auch das Setting reduziert sich quasi komplett auf den Wald. Und was der Meister daraus macht, ist bemerkenswert.

Das fängt direkt bei der Protagonistin an. Trisha ist ein neunjähriges, aufgewecktes Mädchen, das begeisterter Baseball-Fan ist. Deshalb auch der Originaltitel „The Girl Who Loved Tom Gordon“ – Gordon ist ein realer Baseballspieler. King widmet sich sehr ausführlich Trishas Gefühlswelt, angefangen von ihrer Panik, als sie erkennt, dass sie sich verlaufen hat, bis hin zu ihrem Versuch, der Situation die Stirn zu bieten.

Dabei lebt das Buch weniger von der Spannung, sondern vielmehr von der Empathie. Man leidet regelrecht mit, wenn Trisha ihre erste einsame Nacht im Wald verbringen muss, wenn sie Hunger und Durst leidet und immer wieder Verzweiflung und Resignation niederringen muss. King spielt einmal mehr mit den Urängsten des Menschen.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass nicht jedem „Das Mädchen“ gefallen wird. Es ist nun mal gewöhnungsbedürftig, dass man der gesamten Geschichte nur einer Figur folgt, nur ihre Gedanken, Sorgen und Ängste kennenlernt, nur auf eine Person fokussiert ist. Wer sich aber darauf einlässt, wird das tolle Porträt eines jungen Mädchens serviert bekommen, das angesichts dieser bedrohlichen Situation immer wieder über sich hinauswachsen muss, um zu überleben.

Das Ende war mir persönlich ein bisschen zu kurz und überraschend simpel. Aber wie wir wissen, ist ja bekanntlich oft genug der Weg das Ziel.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Internatsgeschichte mit fantastischen Elementen

Der geheime Zirkel I Gemmas Visionen
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Ich bin ja nicht wirklich ein Fan von Fantasy für eine jüngere Zielgruppe. Nicht weil ich schon so alt bin (ich BIN ja auch noch nicht sooo alt), sondern weil mir die Themen oft zu seicht behandelt werden. ...

Ich bin ja nicht wirklich ein Fan von Fantasy für eine jüngere Zielgruppe. Nicht weil ich schon so alt bin (ich BIN ja auch noch nicht sooo alt), sondern weil mir die Themen oft zu seicht behandelt werden. Fast so, als nehme man die Leserschaft nicht richtig ernst oder traue ihr nicht so viel zu.

Bei „Gemmas Visionen“ hatte ich diesen Eindruck überhaupt nicht. In einem erfrischenden, bisweilen auch recht humorvollen Stil erzählt Libba Bray eine nicht ganz neue Geschichte unterhaltsam und mit viel Liebe zum Detail. Das Setting des Internats wird nicht nur Fans von „Hanni und Nanni“ Spaß machen. Dabei beachtet Bray stets die Zeit, in der ihre Geschichte spielt. So lernen gerade jüngere Leser noch so einiges über das England des 19. Jahrhunderts.

Auch die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. Jedes der Mädchen hat seine Ecken und Kanten, bleibt dabei aber stets nachvollziehbar und glaubwürdig. Vor allem die Dialoge zwischen den vier Freundinnen lesen sich authentisch und hauchen der Story Leben ein. Vor allem der Weg von Feindinnen zu Freundinnen liest sich gut und passt zu den verschiedenen Charakteren.

Das Einzige, womit ich mich beim Lesen schwer getan habe, waren die fantastischen Elemente. Für meinen Geschmack sind sie zu kitschig geraten und wollen nicht richtig in das sonst so authentische Setting passen. Auch wenn die Zielgruppe weiblich ist, hätte dem Roman hier und da etwas weniger Kitsch gutgetan.

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