Wenn du plötzlich alleine bist...
Allein durch die Sterne»Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein ›Hilfe‹ aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viele Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle ...
»Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein ›Hilfe‹ aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viele Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle mit #iamunstoppable.« Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch der Welt wärst? Das mag anfangs wie ein schöner Traum klingen, findet auch Ariadne – aber irgendwann sehnt sie sich nach anderen Menschen. Bis sie eines Tages eine Nachricht von Sanghyun erhält – dumm nur, dass er in Shanghai lebt, und damit auf der anderen Seite der Welt …
Zunächst möchte ich auf das Cover eingehen. Zu sehen ist eine leere Straße, die Rückansicht eines Mädchen mit einem Rucksack und neben ihr ein Hund. Am Himmel die Sterne. An und für sich finde ich das Cover ganz passend, abgesehen von der leeren Straße. Denn die passt nicht zur Geschichte.
Bei "Allein durch die Sterne" handelt es sich um einen Einzelband, die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Für mich ist es das erste Buch, das ich von der Autorin lese.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er ist flüssig zu lesen. Die Kapitel sind alle aus der Sicht der Protagonistin Ariadne geschrieben, was ich sehr passend finde.
Ariadne ist ein sehr eigener Charakter, die Autorin hat ihr Tiefe verliehen und mir war sie auf jeden Fall echt sympathisch. Ebenso hat mir Sanghyun gut gefallen. Auch er hat die nötige Tiefe bekommen. Die Nebencharaktere hatten tatsächlich nur sehr kleine Rollen, diese waren aber durchaus gut geschrieben.
Ich denke, dass dieses Buch schwierig einzuordnen ist. Eine richtige Dystopie ist es für mich nicht, allerdings auch kein Fantasy. Zu Young Adult passt es für mich auch nicht wirklich. Vielleicht ist es eine wilde Mischung aus vielen Genres. Das passt auch ganz gut zu Ariadne und Sanghyun, da sie auch nicht wirklich in eine Schublade passen (wollen). Es ist ein Buch über Suchen und Finden - vorallem sich selbst.
Und auch darüber, was mit einem Menschen passiert, wenn er plötzlich allein auf der Welt ist… Den Gedanken hatten wohl viele schon einmal. Doch haben sie ihn auch zuende gedacht? Was passiert mit der Welt, wenn keiner mehr da ist außer man selbst? Als Leser versucht man das ganze Buch hindurch dahinter zu kommen, was denn nun passiert ist. Ob es die Wirklichkeit ist oder Fiktion? Träumt Ariadne? Oder passiert alles wirklich? Die Spannung bleibt hier bis zum Schluss groß.
Eine Leseempfehlung kann ich für dieses Buch auf jeden Fall aussprechen. Denn mir hat die Geschichte gut gefallen und ich habe Ariadne sehr gerne begleitet. Man konnte sich so gut in sie hinein fühlen und dabei jedes Gefühl einmal durch machen. Von mir gibt es vier Sterne.
Ganz zum Ende noch ein Zitat: Seltsam, dass der Mensch eine Spezies ist, die allein verkümmert. Obwohl er häufig seine Einsamkeit selbst wählt.