Rätselhaft
Gerade aus dem Mutterschutz gekommen muss sich Anette Werner gemeinsam mit ihrem Kollegen Jeppe Korner auf die Suche nach einem 15-jährigen Jungen machen. Entführt oder weggelaufen ist zu Beginn nicht ...
Gerade aus dem Mutterschutz gekommen muss sich Anette Werner gemeinsam mit ihrem Kollegen Jeppe Korner auf die Suche nach einem 15-jährigen Jungen machen. Entführt oder weggelaufen ist zu Beginn nicht klar, aber als in der Müllverbrennungsanlage eine männliche Leiche gefunden wird, werden alle Kräfte mobilisiert.
Bizarre Familienverhältnisse, helfende und einsame Menschen begegnen dem Team bei seinen Ermittlungen.
Das ist das vierte Buch der Reihe um das Kopenhagener Ermittlerteam Anette Werner und Jeppe Korner und der Schriftstellerin Esther de Laurenti. Ich habe sie alle gelesen, bin also mit den Protagonisten bestens vertraut. Die ersten drei Bände haben mich begeistert und ich habe die weitererzählte Hintergrundstory genossen.
So weit so gut. Mit dem vierten Fall habe ich allerdings Schwierigkeiten.
Die Story erscheint mir von Anfang an nicht lebendig und logisch. Die Eltern des vermissten Oscar, Malin und Henrik Dreyer-Hoff, und seine Tante hätten um einiges mehr beleuchtet werden müssen. Nicht nur, dass man mit diesen Figuren nicht warm werden kann, sie wirken einfach blass und oberflächlich gezeichnet. Das Ende erscheint dadurch konstruiert und unecht.
Esther vermittelte einen stark abgelenkten und mit sich selbst beschäftigten Eindruck und hat die Ermittler eher unbewusst in die richtige Richtung gelenkt. Und Sara und Jeppe hatten so viele Konflikte um sich herum, dass die Ermittlungsarbeit nebensächlich war.
Verstanden habe ich auch nicht die Sache zwischen Anette und Mads Teigen. Ich habe immer noch auf einen Zusammenhang zum Fall gehofft, aber vergebens.
Es wurde einfach zu viel um den Fall herumerzählt, so dass die Lösung bzw. Lösungen hölzern und konstruiert anmuten.
Bleibt zu hoffen, dass der nächste Kopenhagener Krimi Frau Engberg besser gelingt.