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Veröffentlicht am 01.10.2022

HIGLIGHT! Jedenfalls bis das Ende kam...

The Secrets we share
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Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover ist sehr schlicht ...

Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover ist sehr schlicht gestaltet und sieht auf dem ersten Blick exakt so aus wie die Cover der anderen beiden Bücher der Reihe. Sowas finde ich natürlich per se immer super, da man sofort erkennt, dass die Bücher zusammengehören. Hier allerdings kann ich die Bücher, wäre der Titel nicht, fast gar nicht auseinanderhalten, was natürlich etwas schade ist.
Aber abgesehen davon gefällt mir die Covergestaltung der Reihe sehr, vor allem, weil die Buchstaben des zweiten Wortes jeweils so aussehen, als seien sie kleine Türchen, das finde ich ganz niedlich.
Die winzigen goldenen Sprengseln und der goldene Autorinnenname sind sehr hübsche Details.
Den Titel wiederum verstehe ich gar nicht, wie ich das immer so habe bei deutschen englischen Buchtiteln. Hier ist es nicht nur die altbekannte Frage: „Warum nehmen wir als deutschen Titel einen anderen englischen Titel, anstatt einfach den Originaltitel zu übernehmen?“, hier sehe ich auch den Zusammenhang mit dem Inhalt nicht. Na ja.


Meine Meinung:
Das Buch hatte richtiges Highlight-Potenzial!!!! Jedenfalls bis zu einer bestimmten Stelle kurz vor Ende, die für mich alles kaputt gemacht hat. Aber fangen wir mal mit den positiven Dingen an!

Bis zu diesem Punkt hat für mich nämlich (fast) alles gestimmt – natürlich gab es schon vorher hier und da ein paar Ungereimtheiten, die für mich aber nicht ins Gewicht fallen, wenn der Rest stimmt. Und dem war hier so! Beide Figuren gewinnen einen sehr schnell für sich: Lauren ist eine tolle Protagonistin mit einem staubtrockenen Humor, der mich oft laut lachen lassen hat. Alex dagegen ist der Charme in Person; er sagt oft sehr freche Dinge, bei denen man eigentlich die Augen verdrehen muss, ist dabei aber so unfassbar liebenswürdig, dass man gar nicht anders kann, als breit zu grinsen. Er hat das, was man wohl Golden Retriever-Energy nennen würde, aber auf die unverschämte Art, die man ihm trotzdem nicht übelnehmen kann – unfassbar cute und sehr unterhaltsam! ♥

„‚Hey, Lauren‘, rief er. ‚Wir sollten mal zusammen in einen Club gehen. Ich glaube, deine Anwesenheit wäre sehr praktisch. So klein, wie du bist, könnte ich meinen Drink bequem auf deinen Kopf abstellen, ohne dass ein Tisch nötig wäre.‘“ (S. 29/461)


Dabei fand ich die Art, wie seine ADHS und sein Umgang damit und mit den Reaktionen seines Umfelds darauf dargestellt wurde, sehr authentisch und nachvollziehbar, das hat mir also ebenfalls gut gefallen, ebenso wie die Tatsache, dass Lauren nicht konventionell schön ist, Alex aber trotzdem fasziniert von ihr ist und den Blick nicht abwenden kann.

„Dann warf sie den Kopf in den Nacken und lachte.
Das ausgelassene, fröhliche Geräusch schwebte durch den Abendhimmel, satt und warm und genauso strahlend wie das Lächeln, das ihre Züge beinahe schön aussehen ließ, und…
Und er konnte einfach nicht wegsehen.
Fuck, er konnte einfach nicht wegsehen.“ (S. 62/461)


Die größte Stärke des Buches ist aber wohl die Chemie zwischen den beiden Figuren. Wenn Laurens knochentrockener Sarkasmus auf Alex´ Charmoffensiven treffen, ist Bauchmuskelkater praktisch vorprogrammiert. Beide schaffen es, sich selbst gegenseitig auf die Palme zu bringen und dem Leser dabei sehr unterhaltsame Lesestunden zu besorgen. Gleichzeitig merkt man sofort, dass die beiden einfach zusammenpassen. Sie ergänzen sich wunderbar, und auch, wenn sie ihre Probleme – miteinander und auch mit sich selbst – haben, die vielleicht durch etwas mehr Kommunikation leichter gelöst werden könnten, kann man sich super fallenlassen und auf den Weg der Protagonisten einlassen, auch weil „The Secrets We Share“ drei meiner Lieblingstropes vereinnahmt: enemies to lovers, forced proximity und he falls first. Besonders unterhaltsam ist dabei übrigens, wie Alex, der Fanfiction über seine eigene Serie (bei der man merkt, dass sie auf „Game of Thrones“ basiert) schreibt, ironischerweise selbst jedes Mal laut verkündet, wenn eines dieser Tropes auftaucht.


Bis eben zu diesem einen Punkt kann mich „The Secrets We Share“ also wunderbar unterhalten. Ich will natürlich nicht allzu viel spoilern, daher jetzt alles etwas ominös. Aber das, was da eben passiert, ist aaaaaabsolut unnötig und ich hasse es, wenn das in Büchern passiert. Wie erwähnt hatten es die Protagonisten auch vorher bereits nicht unbedingt so mit Kommunikation, aber da sie eben durchaus mal miteinander geredet haben, hätte ich darüber noch hinwegsehen können, wäre es zu diesem Aspekt hier nicht gekommen. Aber hier hätte wirklich ein Satz von beiden Figuren gereicht und das ganze Drama der letzten ca. 80 Seiten hätte nicht passieren müssen! Das nervt mich dann besonders doll, wenn das Buch, wie hier, eigentlich gar nicht noch mehr Dramatik braucht. Auf den knapp 400 Seiten davor passiert bereits genug, dass die Autorin es ruhig dann zu einem Ende hätte kommen können. Dann wäre zwar zugegebenermaßen insgesamt nicht allzu viel passiert, aber angesichts dessen, wie gut mich das Buch bis dahin unterhalten hat, wäre es meiner Meinung nach auch überhaupt nicht notwendig gewesen. Stattdessen wird hier etwas unnötig aufgebauscht, was gar kein Problem hätte sein müssen, nur um dann ziemlich plump in jeweils EINEM Kapitel alle Fehler und Probleme der Figuren aufzulösen und ihnen ein Happy End geben zu können. Das hat mich übelst angenervt, weil das Buch es eben, wie gesagt, gar nicht gebraucht hätte. Stattdessen bin ich ziemlich aufgebracht und enttäuscht aus einem Buch gegangen, was bis zu diesem Punkt mit Leichtigkeit vor allem wegen des genialen, cleveren Humors ein wunderbar unterhaltsames Highlight hätte werden können. Schade.


Fazit:
Es wären easy 5⭐️ geworden, weil ich in den ersten vier Fünfteln Alex’ Charme, Laurens staubtrockenen Humor und die Chemie und die Dialoge zwischen den beiden geliebt habe, wenn da nur nicht diese eine Sache gegen Ende wäre, die mich jedes Mal übelst annervt, weil sie so unnötig ist, und die auch dieses Buch hier überhaupt nicht gebraucht hätte 🥲 Und, OH WUNDER! Beide haben dann anschließend in jeweils EINEM Kapitel ihre Fehler eingesehen und nach einem Gespräch mit Mama/ der besten Freundin erkannt, was sie die ganzen 400 Seiten davor in ihren Unterhaltungen miteinander nicht sehen wollten. 🤨
Toller, cleverer Humor, 3 Lieblingstropes (enemies to lovers, forced proximity und he falls first), aber ganz ehrlich: Es hätte die letzten ~80 Seiten echt nicht geben müssen, dann wäre das Buch um ein Wesentliches besser!
2,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Bleibt nicht lange im Gedächtnis

Anti-Boyfriend
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Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich bin sehr froh, ...

Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich bin sehr froh, dass das Buch bloß ein ebook ist und sich niemand – einschließlich mir! – das Cover für längere Zeit ansehen muss. xD
Von Personen auf dem Cover bin ich sowieso nicht der größte Fan, aber dieser Herr und vor allem sein aufdringlicher Blick sind mir besonders unangenehm. Immerhin ist er angezogen!
Aber na ja, das ist ja auch alles Geschmackssache.
Der Titel findet sich im Text zwar durchaus wieder und ist tatsächlich auch der Originaltitel („The Anti-Boyfriend“), was ich gut finde. Ich kann auch verstehen, weshalb die Autorin ihn gewählt hat. Ich persönlich finde ihn auf den Inhalt allerdings nicht besonders passend, da er in meinen Augen so gar nicht auf Deacon passt. Aber auch das ist natürlich wieder Ansichtssache und ich will mich da eigentlich auch nicht über die Autorin stellen, sie wird sich dabei ja was gedacht haben…


Meine Meinung:
„Anti-Boyfriend“ ist ein Buch ohne Ecken und Kanten. Das klingt jetzt im ersten Moment vielleicht positiv, ist aber gar nicht mal unbedingt ein Kompliment meinerseits. Versteht mich nicht falsch: Das Buch ist eindeutig nicht schlecht – man bekommt hier durchaus einige unterhaltsame Lesestunden.
Das war es dann aber auch schon wieder. „Anti-Boyfriend“ hat nichts, was einem im Gedächtnis bleibt – weder positiv noch negativ. Rückblickend kann ich zwar noch die Handlung rekapitulieren, aber wenn ihr mich fragen würdet, was dieses Buch von anderen hervorhebt, würde ich mit den Schultern zucken und sagen: „Nichts“. Man hat im Gegenteil sogar das Gefühl, das Buch schon einmal gelesen zu haben, da hier im Prinzip alle Klischees und Tropes verwendet werden, die amerikanische RomComs aufweisen.

Positiv fällt immerhin auf, dass der Schreibstil der Autorin sehr angenehm und leicht zu lesen ist. Zwar ist auch hieran nichts Besonderes, aber man hat das Buch jedenfalls schnell durch und kann zwischendurch durchaus auch mal lachen. Das hält sich aber wiederum auch nicht durchgängig, sodass man dem Buch einen Pluspunkt für Humor geben könnte; vielmehr sind es vereinzelte Momente, die dann doch ein bisschen lustig sind.

Insgesamt hat aber auch der Schreibstil nichts, was irgendwie hervorsticht. Vor allem schafft es die Autorin nicht, irgendwelche Emotionen zu transportieren.


Das liegt zum Teil aber auch an den Protagonisten. Zu beiden konnte ich durchweg keine Bindung aufbauen. Sie waren mir zwar nicht unsympathisch, aber wirklich mitgefühlt habe ich auch nicht.

Deacon macht da anfangs noch eine Bemerkung, die den Eindruck (und die Hoffnung) entstehen lässt, dass er der Bad Boy ist, den der Klappentext verspricht: Als Carys ihn auf seine nächtlichen „Interaktionen“ anspricht, entgegnet er: „Nun, das war unhöflich von mir. Ich hätte dich einladen sollen mitzumachen.“ (S. 10 im ebook).
Das ist natürlich extrem frech und im echten Leben hätte ich vermutlich mindestens sehr empört reagiert, im Buch fand ich das allerdings toll! Diese zwei Sätze haben mich hoffen lassen, dass – auch wenn mir bereits, als ich zu dem Buch gegriffen habe, bewusst war, dass es von Klischees wahrscheinlich nur so strotzt – es gerade deshalb unterhaltsam sein könnte, weil sich die beiden Protagonisten regelmäßig gegenseitig auf die Palme bringen würden und ein Schlagabtausch auf den anderen folgen würde. Eben genau das, was ich auch an meinem Lieblingstrope enemies to lovers so liebe!
Tja, aber das passiert nicht. Nicht nur ist das die einzige Bemerkung dieser Art, die Deacon jemals fallen lässt, auch sonst ist er alles andere als ein Bad Boy. Nicht einmal das „Raue Schale, weicher Kern“, mit dem er im Klappentext beschrieben wird, trifft meiner Meinung nach auf ihn zu. Er ist einfach nett. Natürlich ist das ganz süß und so, aber eben nicht das, was ich mir erhofft hätte und was dem Buch auch sehr gutgetan hätte.
So hat auch Deacon keinerlei Ecken und Kanten, er bleibt langweilig, blass, und eindimensional; schlicht: austauschbar.


Carys ist da nicht viel besser. Im Nachhinein habe ich von ihr aus dem ganzen Buch am wenigsten ein Bild. Sie ist Mutter – das weiß ich noch (steht ja auch im Klappentext xD). Aber sonst wüsste ich nicht, wie ich sie beschreiben sollte, da es in meinen Augen an ihr auch nichts gibt, was es wert wäre, zu beschreiben. Auch sie bleibt extrem blass, was mit ihr passiert, ist einem als Leser egal. Dadurch, dass sie die Protagonistin ist, führt das dann zwangsläufig natürlich dazu, dass einem auch der Rest der Geschichte egal ist und sich da keine Spannung aufbauen kann.


Auch der Plot ist also ähnlich wenig berauschend. Inhaltlich ist „Anti-Boyfriend“ aufgebaut wie jede x-beliebige US-amerikanische RomCom – es ist also von vornherein klar, wohin die Geschichte führen wird, wann der Wendepunkt kommt, was für das obligatorische Drama am Ende sorgen wird und wie das Buch ausgehen wird. Kurz: Der Plot ist wie die Protagonisten austauschbar.
Eigentlich kann ich mich darüber auch gar nicht beschweren, da mir von Anfang an klar war, wie dieses Buch aufgebaut sein würde – der Klappentext schreit quasi „Hier kommen Klischees!“. Dadurch, dass sich das Buch weder beispielsweise durch besonders spitze Dialoge oder einen herausragenden Humor auszeichnet, ist diese Plot (oder Nicht-Plot) allerdings das einzige, das „Anti-Boyfriend“ ausmacht. Wenn dann also alles vorhersehbar, weil klischeehaft ist, macht das Lesen nicht so viel Spaß.

Es ist zwar immer noch kein schlechtes Buch! Einzig die fehlende Kommunikation zwischen den Protagonisten nervt etwas – allerdings gehört das wiederum ja auch irgendwie dazu; würden Carys und Deacon von Beginn an miteinander Klartext reden, hätte das Buch bestimmt 150 Seiten weniger (also insgesamt nur 200 Seiten). Ansonsten kann man mit diesem Buch durchaus gut abschalten.
Mehr sollte man hier jedoch nicht erwarten, es ist, wie gesagt, insgesamt austauschbar und eignet sich allenfalls als Zeitvertreib, wenn man nichts Besseres zu tun hat (wie ich in dem Moment).


Fazit:
„Anti-Boyfriend“ hat nichts, was das Buch auszeichnen würde. Seine Protagonisten bleiben blass, eindimensional und langweilig, der Plot ist aufgebaut wie irgendeine typisch US-amerikanische RomCom. Insgesamt bleibt das Buch also nicht lange im Gedächtnis.
Allerdings heißt das auch nicht, dass das Buch besonders schlecht wäre. Insbesondere der leichte Schreibstil sorgt dafür, dass man sich mit „Anti-Boyfriend“ gut die Langeweile vertreiben kann, wenn einem nichts anderes übrigbleibt: Zum Kopfabschalten eignet es sich gut. Viel mehr darf man hier aber nicht erwarten.
2,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Kann das Niveau von Band 1 leider nicht halten.

Talus - Die Magie des Würfels
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Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für das Rezensionsexemplar!
Meine Meinung spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als seien ...

Vielen lieben Dank an Knaur Fantasy für das Rezensionsexemplar!
Meine Meinung spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als seien die Cover von Band 1 und 2 bis auf die Grundfarbe (statt Dunkelblau hier Dunkelgrün) identisch. Wenn man aber genauer hinsieht, fallen einem viele kleine Details auf, in denen sich beide Teile voneinander unterscheiden, angefangen natürlich bei den Symbolen auf dem Würfel – hier sieht man die andere Seite von Talus –, aber auch der Rauch oder die Symbole in den Ecken unterscheiden sich. Dadurch passen beide Cover so wunderbar zueinander passen und bekommen gleichzeitig ihren jeweils eigenen Charme.
Mir gefällt es ebenfalls sehr gut, dass man aufgrund der düsteren, magischen Grundstimmung gleich auf Anhieb merkt, dass es sich hierbei um eine Hexengeschichte handeln muss oder dass zumindest Magie im Spiel ist.


Meine Meinung:
Letztes Jahr ziemlich genau zur gleichen Zeit habe ich Band 1 der „Talus“-Dilogie gelesen und auch wenn ich zu Beginn von Band 2 nicht mehr viel wusste, wusste ich dennoch, dass ich vom Auftakt einigermaßen begeistert war.

Die Erinnerungslücken, die ich anfangs hatte, sind kein Problem. Wesentliches wird noch einmal in der gebotenen Kürze erwähnt, sodass einem nach und nach alle Geschehnisse aus Teil 1 wieder einfallen. Der Einstieg wird dadurch zugegebenermaßen ein bisschen schwierig, aber das hat man schnell überwunden.
Anders als die Erinnerung kam die Begeisterung leider nicht so schnell zurück.

Vor allem das Magie-/ Hexensystem der einzelnen Zirkel und der Untergrundgesellschaft der Edinburgher Hexen hat mir im Auftakt unfassbar gut gefallen, und das ist auch hier wieder so. Freudig überrascht war ich davon, dass in der Hinsicht Vieles weiter ausgebaut oder erklärt wurde, sodass sowohl die Magie als auch die Hexen mehr Hintergrund und mehr Details erhalten haben. So Manches kann man dadurch noch besser verstehen – teilweise war es fast, als wäre die Magie greifbar gewesen. Ich kann hier nur wiederholen, was ich in meiner Rezi zum Auftakt geschrieben habe: Selten ist mir ein Buch mit einem ähnlich ausgeklügelten Magiesystem untergekommen, das muss man der Dilogie lassen.


Inhaltlich knüpft „Die Magie des Würfels“ nahtlos an „Die Hexen von Edinburgh“ an: Lu ist tot, ein Herzenswunsch wurde erfüllt und der Würfel ist verschwunden.
Bezüglich Lus Tod und was genau dabei alles geschehen ist, werden vor allem von Jessica, eine Figur, die wir bereits in Band 1 kennengelernt haben und die jetzt eine Protagonistenrolle einnimmt, viele Fragen gestellt. Das Problem: Der Leser kennt die meisten Antworten durch die Perspektiven der anderen drei Figuren, vor allem Noah, jedenfalls teilweise bereits.
Dies wäre nicht so schlimm, wenn es nur einen geringen Teil der Handlung einnehmen oder nur angedeutet werden würde, aber dafür, dass man als Leser nichts Neues erfährt, nimmt dieser Aspekt vergleichsweise viel Raum in der Geschichte ein.
Dafür (nicht nur, aber auch) werden wieder enorm viele Dialoge verwendet, der Aufbau nimmt ähnlich viel Zeit in Anspruch wie in Teil 1. Das ist für eine Fortsetzung eigentlich nicht notwendig. Der Leser weiß ja jetzt, worauf er sich einlässt und muss nicht erst noch lange in die Geschichte eingeführt werden – selbst dann nicht, wenn, wie bei mir, zwischen beiden Teilen viel Zeit vergangen ist und man sich zu Beginn (!) entsprechend wenig an die Handlung erinnert. So wird Vieles unnötig wiederholt, was das Lesen leider ein bisschen anstrengend und auch langweilig macht.

Versteht mich nicht falsch: Es gab durchaus einige Spannungsmomente, vor allem im letzten Drittel, die mich auch gut ans Buch fesseln konnten. Aber im Großen und Ganzen konnten sie die Durststrecken nicht wettmachen.

Stattdessen wirkten zudem viele Situationen, die den Leser als Plottwist wohl schockieren sollten, auf mich sehr konstruiert. Manches wurde nicht aus der Handlung heraus entwickelt, sondern ist einfach so passiert. Das kam quasi aus dem Nichts, wodurch ich mir oft die Frage gestellt habe: „Wozu war das Ganze jetzt?“ Ich denke da vor allem an eine ganz bestimmte Szene, die in meinen Augen bezüglich der Handlung und der Entwicklung der Protagonisten keinerlei Mehrwert hatte, die aber so einschneidend in die Geschichte ist, dass man sie auch nicht einfach ignorieren kann.
Nach wie vor kann ich nicht verstehen, wieso speziell das jetzt passiert ist. Ich kann mir vorstellen, dass die Autorin hier vielleicht Schock provozieren wollte, aber alles, was diese Szene bei mir ausgelöst hat, ist Unverständnis, da sie in meinen Augen jedenfalls nicht notwendig war. Konstruiert eben, nicht natürlich – aber das bezieht sich nicht nur auf jene eine Szene, sondern, wie gesagt, auf mehrere Situationen.


Schließlich hatte ich dieses Mal auch mit einigen Figuren ein paar Schwierigkeiten.
Noahs und Jessicas Kapitel habe ich immer sehr gerne gelesen, da beide Protagonisten auf mich einen vielschichtigen, lebendigen Eindruck gemacht haben. Ich wollte immer gerne mehr über die beiden erfahren – dass das Ende letztlich mich auch hier nicht gänzlich zufriedenstellen konnte, lasse ich jetzt mal so dahinstehen. Mit beiden konnte ich mich jedenfalls gut identifizieren, und auch wenn ich mit ihren Handlungen manchmal nicht persönlich einverstanden gewesen bin, konnte ich sie dennoch gut nachvollziehen.

Zu Erin und Kaito hingegen hatte ich kaum Bezug, was mich vor allem bei Letzterem sehr überrascht hat, da ich ihn im ersten Band noch als die interessanteste Figur neben Noah wahrgenommen habe. Jetzt, da man einiges mehr über ihn erfährt, wirkte er auf mich aber eher blass und unausgereift. Ähnlich wie oben erwähnte Szene sind manche seiner Handlungen irgendwie nicht entwickelt sondern einfach so dahingestellt, um den Leser mit einem weiteren Plottwist zu schocken – so mein Eindruck.
Erin dagegen entwickelt urplötzlich praktisch Superkräfte. Damit hatte ich zwar schon gerechnet, da es sich ein bisschen auch schon im Auftakt angedeutet hat, aber die Art und Weise, wie sie lernt, ihre Kräfte zu meistern und sich selbst zu stärken – nämlich gar nicht, sie kann einfach alles von jetzt auf gleich besser als eine überdurchschnittlich begabte Hexe, die ihr Leben lang trainiert –, hat mir gar nicht gefallen. Das ist wirklich schade, da auch in diesem Aspekt der erste Band so vielversprechend war.


Fazit:
Der Auftakt „Die Hexen von Edinburgh“ hat mir wirklich sehr gut gefallen – vor allem hinsichtlich des Magiesystems habe ich selten ein vergleichbar ausgeklügeltes Buch gelesen. In diesem Aspekt erfährt „Talus“ hier tatsächlich sogar eine Steigerung, was mich positiv überrascht hat.
In allen anderen Aspekten hat „Die Magie des Würfels“ mich vergleichsweise stark enttäuscht. Viele Dialoge und langweilige oder repetitive Momente, in denen eigentlich nichts Relevantes passiert, hätten durchaus weggekürzt werden können, ohne dass es der Dilogie geschadet hätte – so hätte „Talus“ vielleicht sogar in einen Einzelband gepasst. Hinzu kommt, dass sich sowohl die Handlung als auch die einzelnen Figuren teilweise nicht entwickelt haben, sondern einfach passiert sind. Dadurch wirkt „Die Magie des Würfels“ teils sehr konstruiert, was sich vor allem in einer bestimmten Szene kurz vor Ende und am Ende selbst bemerkbar macht.
Für das herausragende Magiesystem und einiger trotz allem vorhandenen Spannungsmomente gebe ich dem Abschluss der „Talus“-Dilogie dennoch sehr gute 2,5/5 Lesehasen – mehr jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Anstrengender Schreibstil und nur wenig Spannung

Die Seherin von Troja
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Vielen lieben Dank an den Goldmann-Verlag und das Penguin Randomhouse-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Also, ...

Vielen lieben Dank an den Goldmann-Verlag und das Penguin Randomhouse-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Also, es gibt zugegebenermaßen schönere Cover, aber ich finde trotzdem, dass es gut zum Inhalt passt und trotz der Person darauf nicht zu aufdringlich ist. Es ist auf Anhieb als historischer Roman erkennbar, und der Lorbeerkranz aus Metall, den die Person als Kopfschmuck trägt, erinnert einen sofort an das antike Rom und man weiß, in welche Epoche man das Buch einordnen muss.
„Die Seherin von Troja“ ist zwar kein besonders einfallsreicher Titel (da finde ich den Originaltitel „Black Ships“ ein bisschen spannender), aber er passt ebenfalls gut zum Inhalt und man weiß, was einen erwartet.

Meine Meinung:
Ich kann leider schon von Anfang an sagen, dass ich für den Inhalt leider ähnlich wenig Begeisterung aufbringe. Das finde ich ganz besonders ärgerlich, da ich eigentlich ein großer Fan griechischer Mythologie und auch von Erzählungen rund um den trojanischen Krieg bin. Die Idee, Vergils Aeneis hier aus Pythias Sicht zu erzählen, finde ich spitze und dementsprechend habe ich mich auf das Buch gefreut.

Direkt im ersten Kapitel habe ich dann aber schon gemerkt, dass das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden kann. Das liegt hauptsächlich am Schreibstil, der wirklich sehr anstrengend zu lesen ist. Ich würde von mir behaupten, dass ich angesichts der Tatsache, dass ich einige historische Romane lese und auch viel High Fantasy, die beide ja eher für komplexere Schreibstile bekannt sind, mich in der Regel gut auf anspruchsvollere Schreibstile und auch solche, die eher „altertümlich“ anmuten sollen, einlassen kann.
Die Umsetzung Grahams fand ich hier allerdings recht unelegant. Zwar bedient sie sich durchaus „antiker“ Sprache (wenn man mal von der Verwendung von dem Wort „Baby“ absieht), aber auf mich wirkte das sehr gezwungen, so als wollte sie unbedingt, dass ihr Buch „alt“ klingt, ohne dass ihr das auf natürliche Weise gelingen will. Dadurch liest sich das Buch sehr stockend und man kann sich gar nicht gut auf die Geschichte einlassen. Manche Passagen musste ich sogar mehrfach lesen, damit ich sie verstehen konnte. Da lässt sich das lateinische Original der Aeneis tatsächlich leichter lesen!

Dass ich einige Abschnitte daraus im Lateinunterricht in der Schule übersetzt habe, hat mir hier beim Lesen sehr geholfen. So wusste ich ungefähr, was ich zu erwarten habe, und konnte mich auch hier darauf einstellen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jemand, der die Aeneis nicht kennt, große Schwierigkeiten haben wird, der Handlung zu folgen, eben wegen des komplizierten Schreibstils.


Wenig hilfreich ist dabei auch, dass vor allem in der ersten Hälfte überhaupt keine Spannung aufkommt. Zwar passiert den Protagonisten hier bereits einiges, aber das Ganze liest sich eher wie ein trockener Bericht, in dem man von einem Geschehen zum anderen kommt. Man kann sich nicht in die Szenen hineinversetzen und muss sich teilweise überwinden, weiterzulesen, weil man so wenig gefesselt ist.
Erst ab der Hälfte des Buches wird es zwischendurch durchaus mal spannender und das Lesen macht wieder ein bisschen Spaß (wenn man den Schreibstil außer Acht lässt).


Ebenso wenig konnte ich mit Möwe/ Pythia und auch den anderen Figuren anfangen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es wirklich an fehlender Charakterisierung liegt, oder ob mir auch in diesem Aspekt der Schreibstil das Leben schwergemacht hat, aber tatsächlich war für mich keine der Figuren auch nur ansatzweise greifbar, geschweige denn sympathisch. Ich hatte stets eine gewisse Distanz zur Protagonistin und zu allen, denen sie begegnet. Das hat dann vermutlich auch noch dazu beigetragen, dass „Die Seherin von Troja“ mich nicht so sehr fesseln konnte.


Fazit:
„Die Seherin von Troja“ hätte wirklich interessant werden können! In der Schule hatte ich bei der Übersetzung einzelner Passagen der Aeneis viel Spaß, dementsprechend habe ich mich natürlich sehr gefreut, Aeneas´ Reisen einmal aus Pythias Sicht zu lesen.
Während die erste Hälfte des Buches allerdings noch sehr langweilig ist, kommt in der zweiten Hälfte dann aber durchaus Spannung auf. Leider konnte auch das meine anfängliche Begeisterung für das Buch nicht wieder zurückbringen, da Jo Grahams Schreibstil wirklich anstrengend ist – ein anderes Wort gibt es dafür gar nicht. Obwohl ich das Original kenne, konnte ich der Handlung aufgrund des Schreibstils nur sehr schwer folgen, manche Textstellen musste ich sogar mehrfach lesen, um sie zu verstehen. Auch die Distanz zu den Figuren konnte ich dadurch nicht überbrücken.
Wegen der tollen Idee, die durchaus hätte interessant werden können, und der paar mitreißenden Stellen in der zweiten Hälfte des Buches kann ich also der „Seherin von Troja“ noch 2,5/5 Lesehasen geben, aber ein großes Lesevergnügen war es vor allem wegen des Schreibstils insgesamt nicht.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Logikfehler und Cringe-Alarm statt honigsüßer "Aww"-Momente

Sweet like you
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Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Kyss hat sich mit dem Coverdesign wieder ...

Vielen lieben Dank an den Kyss-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Kyss hat sich mit dem Coverdesign wieder einmal selbst übertroffen! Ich liebe die Schlichtheit und die kleinen Details wie die Honigbiene im Titel. Außerdem fühlt sich das Buch so „papierig“ an, das finde ich ja richtig toll! :D
In den Klappen ist vorne zudem das Rezept für Erdnussbutter-Honig-Cookies und hinten für ein Lippenpeeling mit Honig. Die Idee finde ich super, man bekommt direkt Lust, beides nachzumachen!
Wie es in diesem Genre allerdings so üblich ist, hat der Verlag der deutschen Übersetzung einen neuen englischen Titel verpasst: Im Original heißt das Buch Her Purrfect Match, bei uns Sweet like you. Ich will nicht sagen, dass ich den Titel schlecht finde, im Gegenteil: Ehrlicherweise finde ich ihn sogar schöner als den Originaltitel. :D
Allerdings verstehe ich einfach nicht, wieso sich ein neuer englischer Titel ausgedacht wird, anstatt den Originaltitel einfach zu übernehmen, wenn es denn unbedingt etwas Englisches sein muss. Oder man übersetzt ihn einfach oder denkt sich etwas Deutsches aus. Na ja.

Meine Meinung:
Diese Rezension ist definitiv keine, die sich leicht tippen ließ. Ich hatte eigentlich relativ hohe Erwartungen an das Buch, da mich der Kyss-Verlag bisher immer begeistern konnte und Sweet like you auch wie eine zuckersüße (honigsüße, haha) Liebesgeschichte klingt, die gerne auch klischeebehaftet ist und einen beim Lesen schmachten lässt.
In einigen Momenten war das Buch auch genau das, meistens ca. in der Mitte der Handlung. Der Einstieg, aber vor allem das letzte Drittel konnten mich allerdings weniger überzeugen.

An der Protagonistin liegt das allerdings nicht unbedingt. Sie war mir die meiste Zeit über sehr sympathisch, auch wenn sie sehr oft so blind für das Offensichtlichste ist, dass man sich fragt, ob sie überhaupt Augen im Kopf hat. Vieles wäre tatsächlich vermeidbar gewesen, wenn sie diese mal eingesetzt hätte, und dadurch trifft sie einige Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Allerdings hat mich das gar nicht mal so stark gestört.
Nick, ihr Love Interest, fand ich – bis zu einem gewissen Punkt am Ende – super sympathisch, zuckersüß, einfach zum Anbeißen! Zwar reagiert er gerade zu Beginn auf einiges sehr übertrieben, und auch ihm hätte es da nicht geschadet, mal ein paar Meter weiter zu denken, aber die meiste Zeit ist er sehr fürsorglich, entgegenkommend und ein toller Bookboyfriend.
Mit den beiden Hauptfiguren konnte ich also gut leben.

Ganz stark an meinen Nerven gezerrt haben allerdings die beiden Nebenfiguren Madison und vor allem Bea.
Madison ist nicht ganz so schlimm wie Bea, trotzdem verhält sie sich zwischendurch echt kindisch und unerträglich. An einem Punkt ist sie sogar bereit, Cassie aus der Stadt zu ekeln! Ich habe oft wirklich daran gezweifelt, ob sie tatsächlich erwachsen ist oder nicht doch noch im Teenageralter steckt. Zwischendurch fängt Madison sich dann und wird wieder umgänglich, aber allzu sehr entwickelt sie sich nicht weiter. Da sie mir hier schon unsympathisch war, werde ich, denke ich, auch nicht lesen.
Bea allerdings reagiert permanent über, ist bei dem kleinsten Fehler seitens Cassie tagelang eingeschnappt und verhält sich in mehr als nur einer Situation sogar noch kindischer als Madison. Sie ist tatsächlich sogar der Hauptgrund dafür, weshalb ich die meiste Zeit leider eher genervt von Sweet like you war.
Obwohl beide hier „nur“ Nebenrollen spielen, nehmen sie dennoch so viel Raum in der Handlung ein, dass es beim Lesen durchaus störend ist.

Der Plot an sich hätte durchaus Potenzial gehabt, und ich hätte auch mit ein wenig Vorhersehbarkeit leben können – das ist ja immerhin kaum vermeidbar, bei solchen Romance-Geschichten. Allerdings ist bereits bei der Testamentseröffnung am Anfang offensichtlich, worauf die ganze Sache hinauslaufen wird; das hätten auch die Protagonisten erkennen können, wenn sie, wie gesagt, nicht so blind gewesen wären.
Im Mittelteil ist die Handlung, wenn auch vorhersehbar, durchaus unterhaltsam. Vor allem der Subplot mit der Katze Belle hat mir sehr gut gefallen; zwar cheesy aber trotzdem eine witzige, süße Idee (auf die sich auch der Originaltitel bezieht).
Das Ende hat das Ruder dann allerdings wieder herumgerissen, leider in eine negative Richtung. Nicht nur, dass einige Fragen offenbleiben (Spoiler!!  Wieso kann Cassie plötzlich problemlos in Honey Springs bleiben, wenn sie doch die ganzen drei Wochen über hin- und hergerissen war?), diese eine bestimmte Szene am Ende war mir etwas zu sehr over-the-top, leider gar nicht zuckersüß, sondern einfach nur cringe.
Das mag daran liegen, dass mich Neeleys Schreibstil vor allem in den romantischen Szenen gar nicht abholen konnte. Mir fehlte es einfach an Emotion, sodass ich Schwierigkeiten hatte, mich in Cassie und Nick hineinzuversetzen. Dadurch war dann auch diese bestimmte Endszene eher nicht zum Freudig-Quietschen, sondern leider sehr unangenehm für mich.

Was ich zudem überhaupt nicht verstehen konnte, war die ganze Sache mit dem Bürgermeisteramt.
Okay, im Klappentext wird bereits darauf hingewiesen, dass Cassie das Amt ihrer Tante übernehmen soll. Trotzdem habe ich irgendeine Art Wahl erwartet? Jedenfalls zum Ende?
Allerdings fehlt das völlig und Cassie wird einfach zur Interimsbürgermeisterin (Spoiler!!!  und hinterher auch zur regulären Bürgermeisterin) ernannt, ganz ohne Wahl und dementsprechend auch überhaupt nicht demokratisch legitimiert. Wie kann das sein in einem demokratischen Staat wie der USA? Das hat sich mir nicht entschlossen.
Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass ich Jura studiere und mich daher ein regelrechtes Ignorieren demokratischer Grundsätze triggert, aber dieser Logikfehler hat leider auch wesentlich dazu beigetragen, weshalb ich Sweet like you mit gemischten Gefühlen betrachte.


Fazit:
Sweet like you hätte so gut und süß sein können, aber leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen.
Zwar konnte mich die Handlung vor allem im Mittelteil durchaus mitreißen, insbesondere die Sache mit der Katze Belle fand ich bezaubernd. Auch haben mir die beiden Protagonisten Cassie und Nick, obwohl sie sehr oft sehr blind für das Wesentliche waren, die meiste Zeit gut gefallen.
Allerdings fehlte es mir an den wichtigen, romantischen Stellen an Emotionalität, was letztlich dazu führte, dass die große Endszene für mich einfach nur unangenehm zu lesen war. Am meisten haben mich jedoch Madison und Bea gestört, beide (vor allem Bea) verhalten sich unreif und nerven.
Hinzu kommt der nicht unwesentliche Logikfehler, dass Cassie so ganz ohne Wahl i. e. ohne demokratische Legitimation Bürgermeisterin in einer Kleinstadt in einem demokratischen Staat werden kann, was für mich überhaupt nicht nachvollziehbar war.
Deshalb erhält diese kleine Geschichte trotz ihres Potenzials leider nur 2,5/5 Lesehasen von mir.

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